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Alt 16.03.2018, 20:40   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Für meine Frau

An schönen Worten gibt es viele
mit denen ich dich umspiele,
mit denen ich dir Kunde gab.

Sie waren zierlich gedrechselt
in allen Formen gewechselt
uns wie ein Wanderstab.

Nun raschelt durch das Schweigen
das Mondlicht von den Zweigen
auf unser Grab.

01.12.17
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 16.03.2018, 20:54   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Pinni!

Traurig, aber prägnant und unverschnörkelt geschrieben. Das "nackte" Leid, bar aller Tändeleien und sprachverliebten Wortgirlanden.

Und gerade dadurch so unerhört wirkmächtig! Besonders die 3. Str. und die Conclusio - das ist großes lyrisches Tennis!

(Kleiner Einwurf: S3Z1 - Kann etwas von Zweigen (herab-)"rascheln"? Ich hätte da eher "tröpfelt" genommen, oder noch besser: "sickert"

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 16.03.2018, 21:38   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Hallo Pinni,

wie traurig-schön!
Ich mag, wie das Mondlich raschelt - das ist ungeheuer lyrisch,
auch wenn Licht nicht wirklich rascheln kann.
Aber wie das vielleicht durch die Bewegung der Zeige (im Wind?) so wirken könnte.

Dein Datum 01.12.17 hat sicher einen Grund, dass du es angegeben hast?

Ich kann deine Zeilen nachempfinden.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 16.03.2018, 22:36   #4
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Cool

Danke euch beiden.

Zu deinem Einwurf, Erich, das ist so gewollt und konstruiert wie es Chav in ihrem Kommentar schon anregt. Seiner Zeit, als das Gedicht entstand, stand ich selbst vor deiner hinterfragenden Logikskepsis und wähnte mir Alternativen wie von dir bebeispielt. Doch wollte ich ein Element einbinden ohne es nennen zu müssen, das im großen Schweigen nun für die fehlenden Worte steht, und das kann denn nur der Wind so heimlich und unsichtbar im Laubwerk des Grüns, der ungenannt die Blätter regt, und raschelt.
Mir gefällt dieses fast Synästetische Bild einer Metapher.

Das Datum stellt den Zeitpunkt des Niederschreibens.

Danke für das Tennis.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 19.03.2018, 15:03   #5
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Es raschelt das Mondlicht von den Zweigen, versickert im Rauschen der Worte, die mich kommentarlos zurücklassen.

Meine Hochachtung für das Meisterwerk!

Bitte nichts ändern, es ist perfekt.
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Alt 22.03.2018, 19:45   #6
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Vielen Dank Eisenvorhang für das feste Lob.

Das Gedicht zeigt den Übergang meines sich einig werdens mit der Herangehensweise der Metrischen Festlegung. Metrum um jeden Preis oder Satz und Fühl des Moments der Werdung entsprungener Schöpfung.

Perratin
__________________
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