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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 10.05.2014, 19:42   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Debatten

.
.

Es könnt im Feinsten wie im Groben
stets eine Lösung sich ergeben,
die im Bemühen und Erklären
erkennen lässt, wie jemand tickt.

Doch fällt es schwer, es auszuhalten
bei der Verständigung mit Worten,
sich nähern wollen und verzagen
zu müssen, weil es nicht gelingt.

Denn auch die Lösung hat zwei Welten
und jede will sich selbst gefallen.
Sie wird die andre nie betreten
und jede Welt glaubt sich im Recht.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 12.05.2014, 11:54   #2
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Dana,

so sieht es aus.
Wenn mehr als zwei Menschen zusammen kommen, wird es immer schwieriger, einen Kompromiss zu erzielen.
Man muss sich erst einmal kennnen lernen, um überhaupt verstehen zu können, was der andere will.
Das ist bestimmt nicht leicht, weil jeder seine eigene Sicht besitzt. Doch wenn es um wichtige Angelegenheiten geht, darf auch ein erstes Scheitern nicht dazu führen, die Gespräche abzubrechen, man muss dran bleiben.
Und wenn dann endlich ein Kompromiss gefunden wurde, dann ist es mit diesem so, wie mit allen Dingen, denn jede Medaille hat zwei Seiten.
So ist es mit den Debatten. Aber dennoch sind sie notwendig.
Ich habe auch gerne ein wenig mit debattiert.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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Alt 13.05.2014, 10:33   #3
poetix
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.11.2013
Ort: Bubenreuth
Beiträge: 206
Standard

Hallo Dana,
dein Gedicht trifft den Nagel auf den Kopf. Selbst die Profis schaffen es nicht, in Debatten eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden. Ich muss da auch an den Ukraine-Konflikt denken. Mit ein bisschen mehr Verständnis für die jeweils andere Seite ließe sich das doch ohne Handelskrieg lösen. Hier gibt es nicht die "Guten" und die "Bösen", nur verschiedene Menschen mit ihren Interessen. Das muss doch zu lösen sein.
Viele Grüße
poetix
__________________
Lineam rectam sequere
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Alt 13.05.2014, 11:16   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe Dana,

ich bewundere immer wieder deine Art zu schreiben:
Ganz unaufgeregt, mild, beruhigend und trotzdem mit einer starken, intensiven Aussage.

So auch hier.
Kompromisse sind immer schwer zu schließen, da bedarf es der Einsicht beider oder auch mehrerer Seiten.
Und doch will mir scheinen - wärest du am Verhandlungstisch, wäre vieles leichter

Mir ist natürlich auch die ungewöhnlich (Nicht-)Reimart aufgefallen.
Es wirkt aber - und darin bist du ebenfalls Meisterin

Hat mir gut gefallen!

Lieben Gruß,
Chavi



__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 13.05.2014, 14:13   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Dana

Die Menschen sollten sich von dem Schwarz - Weiß - Denken frei machen.
Es gibt immer eine friedliche Lösung. Man kann, ob in der Politik, oder zwei Menschen immer Kompromisse machen. Worte sind immer besser als Waffen.

Liebe Grüße sy
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Alt 15.05.2014, 18:36   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Hallo Narvik,

du hast gedichtkonform debatiert.
So ist es: Zwei Menschen gehen manchmal einen "Holperweg" und sobald ein weiterer (also dritter, vierter) dazu kommt, wird ein Kompromiss schwieriger.
Das geht schon auf dem Spielplatz los und bleibt unendlich in der Politik, in Foren und auf allen anderen "Spielplätzen".

Zitat:
Zitat von Narvik
Und wenn dann endlich ein Kompromiss gefunden wurde, dann ist es mit diesem so, wie mit allen Dingen, denn jede Medaille hat zwei Seiten.
So ist es mit den Debatten. Aber dennoch sind sie notwendig.
Ich habe auch gerne ein wenig mit debattiert.
Genau: Immer wieder zwei Welten.

Hallo poetix,

die Ukraine hatte ich hier auch im Hinterkopf und genau so den Traum:

Zitat:
Zitat von poetix
Das muss doch zu lösen sein.
Gerade, weil wir denkenden Wesen so genau um die zwei Seiten wissen.
Eine nur kann lösen, auflösen. Wie gut oder schlecht mag manchmal dahingestellt sein. Auf keinen Fall bringt ein gegenseitiges "Bekriegen"
etwas. Es macht nur Geschichte, aus der wir nicht gelernt haben.

Liebe Chavali,

zuerst danke ich dir für das erkannte "Nichtgereimte".
Ob ich am Verhandlungstisch eine Erleichterung wäre, sei dahin gestellt.
Dein schönes Lob zum Gedicht hat mich aber bestätigt, niemals Kriege zu entfachen.

Liebe Syranie,

ein sehr schöner Hinweis, sich in der bunten Welt nicht auf Schwarz und Weiß zu beschränken.
Worte (ob in Debatten oder in der Lyrik) würden nie einen Krieg entfachen, wie es die Waffen immer vollbringen.

Ich danke euch allen fürs Lesen und Kommentieren,
liebe Grüße
Dana
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Alt 17.05.2014, 16:33   #7
Hollerith
Matador mit Adlerblick
 
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Beiträge: 341
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Hallo Dana,

Debatten, die nie zum Ende kommen und keinen Abschluß haben oder nur einen unbefriedigenden, gibt es genug.
Dann wird immer weiter diskutiert und am Ende ist alles zerredet.

Das ist in jedem Lebensbereich so, ob gesellschaftlich, politisch oder privat.

Deswegen sollte man sich dein Gedicht ausdrucken und immer zur Hand haben!


LG Hollerith
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Mit Adleraugen such ich dich, durch Adleraugen find ich dich.
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Alt 18.05.2014, 15:16   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Dana,

debattiert wird ja nun wirklich häufig.
Ob im Bundestag, in Talkshows, am Stammtisch oder einfach nur so privat.

Und? Was kommt dabei heraus? Oftmals nix oder nur großer Mist.

Und dennoch sind solche Debatten notwendig, damit die Menschen überhaupt miteinander ins Gespräch kommen.

Was aber tun, wenn es nicht gelingt, wenn die Einstellung des Gegenübers zum aus der Haut fahren ist und jede Anstrengung sich der anderen Position zu nähern scheitert?

Dann wird es brenzlig, denn hier entscheidet sich, ob es bei Debatten bleibt oder andere Konsequenzen gezogen werden müssen, weil niemand der Debattierer in der Lage ist, die Welt des anderen zu betreten und sich trotzdem im Recht glaubt.

Das sind die Tücken der Debatten. .. .


Ich habe auch gern ein wenig mit debattiert und das Gedicht gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 04.06.2014, 19:29   #9
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Hollerith,

so ist das Gedicht gemeint - man zerredet lieber, als dass man sich auf Gespräche einlässt, die ein Hineindenken in die Sicht des Gegenüber erlauben.
Die Politik, ganz besonders bei bevorstehenden Wahlen, führt diese "Debattenkunst" sehr schön auf - bühnenreif.
Wie schön ist es doch, dass wir uns hier einig sind.

Liebe Grüße
Dana

Lieber Faldi,

es widerspricht fast der Gedichtaussage, wenn man sieht, wie einig man sich in dieser internen Debatte ist.
Im Innern weiß bestimmt jeder "Debattierer" darum, doch er darf und kann es nicht zugeben - als würde er/sie Gesichtsverlust erleiden.

Aber es ging mir nicht einzig um Anklage. Es gibt auch "Debattierer" zum aus der Haut fahren - wie du schon sagst. Was dann? Schlagen darf man nicht.

Vielleicht sollte man bei solchen oder bestimmten Debatten rechtzeitig ausscheren und die Dinge lieber in zwei Welten lassen.

Vielen Danke und liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2014, 09:38   #10
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.051
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Hei Dana,

leider wollen wir Menschen lieber Recht behalten, als dem „Kontrahenten“ eingestehen zu müssen, dass er die besseren Argumente hat. Dann gibt es noch den Typ, der immer streiten will/muss, weil er nur so seine innere Unausgeglichenheit abbauen kann. Auf der anderen Seite steht der Mensch, der durch sein gesteigertes Harmoniebedürfnis nach Möglichkeit jeder Auseinandersetzung aus dem Weg geht.

Und wenn mehrere Machtmenschen aufeinandertreffen, wird es richtig kompliziert. Fast immer prallen die unterschiedlichsten Interessen aufeinander und dann ist da noch die Sache mit dem befürchteten Gesichtsverlust, wenn man nicht seine Stärke demonstriert, wobei Stärke zeigen nicht immer die optimale Lösung sein muss.

Zwei unterschiedliche Welten erkenne ich da, wo Elefanten und Ameisen am Verhandlungstisch sitzen. Wenn Schwarz und Weiß oder Arm und Reich ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis erzielen wollen, ist es für mich nur eine Welt, allerdings mit unterschiedlichen Fundamenten.

Dein „Ungereimtes“ gefällt mir, es hat mich eine Weile beschäftigt und zum Nachdenken angeregt.

Lieben Gruß
Sid
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
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