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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 05.08.2014, 15:30   #1
juli
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Standard Zum Horizont

Zum Horizont
Wir werden bald zum Horizont verreisen.
Libellen fliegen und die Würmer fressen,
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.

Verwandelt dann als Feder oder Eisen -
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.
Wir Menschenseelen werden anstattdessen
im Nebel langsam umeinander kreisen.

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden
Das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde
mit dir das Erdendasein neu erkunden.





vorher
Zum Horizont

Wir werden bald zum Horizont verreisen -
Libellen fliegen und die Würmer fressen,
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.

Verwandelt dann als Vogel oder Eisen -
Es wird nicht wichtig sein, sich zu vermessen.
Die Menschenseelen werden dann indessen
im Nebel langsam umeinanderkreisen.

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
auch wenn wir dann nichts voneinander ahnen,

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden,
das Schicksal formt uns Wesen neu: ich werde.
Kein Teil auf dieser Erde ist verschwunden.


Geändert von juli (11.08.2014 um 09:21 Uhr)
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Alt 05.08.2014, 17:49   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Standard

Liebe Syranie,

ich schätze, dieses Werk ist eine Inspiration auf eKy`s "Perspektiven".

Sehr schön verwirbelte Gedankengänge (typisch Syranie ) und doch sind darin Ordnung und Sinn verborgen.
Kurz gesagt: Das Dasein ist Natur und Natur bahnt sich ihre Wege. Über Sinn und Unsinn zu streiten wäre müßig. Sie anzunehmen - sinnvoll.

Gefällt mir sehr dein Blick "hinter den Horizont".

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 05.08.2014, 21:29   #3
Deimos
Marsmond
 
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Standard

Hallo syranie,

das ist ein sehr schönes Gedicht. Ich glaub mal, das beste, was ich heute hier gelesen habe.

Ich verstehe den Inhalt so: Wir alle müssen sterben. Aber anstatt darüber traurig zu sein, freuen wir uns auf die Wiedergeburt?
Immerhin steht dein Gedicht hier in ein neuer morgen.
Die Menschen kommen mit allen Eelmenten in Berührung. Sie waren Erde, Wasser, Licht und Feuer und werden es wieder sein.
Nichts geht verloren.

Gruß Deimos
__________________
„Seine Zeit als welthistorisches Volk liegt hinter ihm.“

Zitat aus Finish Germania von Rolf Peter Sieferle über die Deutschen
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Alt 06.08.2014, 13:15   #4
juli
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Standard LIebe Dana & lieber Deimos

Liebe Dana,

Nein, die Inspiration habe ich von Chavali bekommen,
Sie hat ja Erde Luft Feuer und Wasser bedichtet.
eKy`s "Perspektiven waren ja erst kurz vor diesem Gedicht hier im Eiland, und so schnell kann ich nicht dichten. Ich mag eKys Natur- und Tiergedichte besonders gerne.

Ich weiß noch nicht einmal, ob ich die Sonettkriterien erfüllt habe.

Ja, es ist besser die Natur so anzunehmen wie sie ist.
Sie findet schon ihren Lauf durch die Jahrtausende.

Schön verwirbelte Gedankengänge? Ufff, ich habe mich bemüht klar zu sein, ich kann halt nicht aus meiner Haut.

Danke das Du vorbeigeschaut hast und mein verwirbeltes Gedicht durchschaut hast.

Liebe Grüße sy


Hallo Deimos,

Ich bedanke mich für Dein Lob.

Du hast mein Gedicht richtig interpretiert.
Und vielleicht wenn sich zwei Menschen lieben, treffen sie sich in der Zukunft als Lebewesen wieder.
Ich bin Optimist.


Nichts geht verloren.

Liebe Grüße sy

Geändert von juli (06.08.2014 um 15:18 Uhr)
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Alt 06.08.2014, 16:49   #5
Chavali
ADäquat
 
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Liebe sy,
Zitat:
die Inspiration habe ich von Chavali bekommen,
Sie hat ja Erde Luft Feuer und Wasser bedichtet.
oh, das finde ich toll und das ist dir auch ganz wunderbar gelungen!
Und noch dazu in einem Sonett
Zitat:
Ich weiß noch nicht einmal, ob ich die Sonettkriterien erfüllt habe.
Na aber hallo, ja doch! Vielleicht bekommst du das auch noch einmal von einem ausgewiesenen Sonett-Künstler
(Faldi, Erich) bestätigt.

Auch der Inhalt gefällt mir und ich schließe mich zur Gänze der Interpretation von Deimos an.


Sehr sehr gern gelesen!

Liebe Grüße,
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 07.08.2014, 07:16   #6
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Standard

Liebe Sy...
DAS IST SCHÖN!!!
Ich kann mir vorstellen, dass ich damit gut leben kann, wenn ich gestorben bin.

Toller Text im Sonettkorsett und beim Inhalt kann ich auch noch gut mithalten. Mag ich. Sehr sogar!

Kritisch steh ich den 3xigen 'dann' und dem 2x 'verbunden' gegenüber.

In S2 könntest Du mit winzigen Änderungen ein 'dann' loswerden.

Verwandelt dann als Vogel oder Eisen -
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.
Die Menschenseelen werden unterdessen
im Nebel langsam umeinander kreisen.

Ich nehme mal an, dass Du vom Sinn her mit 'sich zu vermessen' aussagen willst, dass alle GLEICH sind, egal, welche Form, Farbe, Größe usw sie annehmen. Hab ich das richtig verstanden, dann müsste es sowieso 'sich messen' heißen. Mit meinem Vorschlag fürs Rauskicken eines 'danns' käme das in einem Aufwaschen auf die Reihe.

In der nächsten Strophe möcht ich Dir was vorschlagen... das verändert zwar den Sinn, aber grad diese Änderung gäb ihm einen interessanten Dreh, der mir besonders charmant erschiene. *

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden,
das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde.
Wir sind durch alle Zeiten stets verbunden.

*
So, wie du es hast, bezieht sich Dein 'dann' auf die neue Sphäre, in die wir irgendwann alle eintreten.
Die, die sich vorher gekannt haben, nahe waren, ahnen DANN nichts mehr voneinander, verlieren sich.
Lässt Du das 'dann' weg, würde es aussagen, dass die, die sich JETZT, in diesem Leben, nicht kennen, nichts voneinander ahnen, sich im neuen Leben finden und verbinden.
Mich begeistert dieser Gedanke.
Was meinst Du?

Das mit dem doppelt gemoppelten 'verbunden'... da wag ichs nicht, Dir was anzubieten. Die ideale Lösung wäre, einen zusätzlichen 'unden'-Reim zu verarbeiten... verschwunden, bekunden, umrunden... usw.
Dafür müsste allerdings umgeschrieben werden.
HA! Da lass ich erstmals Eky ran.

Wunderbares Werk, liebe Sy. Sehr gerne gelesen und mich damit beschäftigt.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (07.08.2014 um 08:57 Uhr)
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2014, 08:56   #7
juli
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Beiträge: n/a
Standard Liebe Lailany :)

DANKE DAS DU MIR GESCHRIEBEN HAST

Liebe Sy...
DAS IST SCHÖN!!!
Ich kann mir vorstellen, dass ich damit gut leben kann, wenn ich gestorben bin.

Ja im Moment denke ich, das nichts verloren geht, und selbst Veränderungen sind schön.

Toller Text im Sonettkorsett und beim Inhalt kann ich auch noch gut mithalten. Mag ich. Sehr sogar!

Danke für Dein Lob. * stolzguck*

Kritisch steh ich den 3x 'dann' und dem 2x 'verbunden' gegenüber.

die 3 dann sind mir im Eifer des Gefechts gar nicht aufgefallen gerne habe ich Deine Vorschläge übernommen.

das letzte verbunden könte ich auch indem ich den Sinn verändere in gefunden umändern, aber da habe ich noch keine zündende Idee, nur vom Inhalt her : Das( Lebewesen/ Menschen/ Wesen sich neu finden können


In S2 könntest Du mit winzigen Änderungen ein 'dann' loswerden.

Verwandelt dann als Vogel oder Eisen -
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.<<< das finde ich super
Die Menschenseelen werden unterdessen
im Nebel langsam umeinander kreisen.

Ich nehme mal an, dass Du vom Sinn her mit 'sich zu vermessen' aussagen willst, dass alle GLEICH sind, egal, welche Form, Farbe, Größe usw sie annehmen. Hab ich das richtig verstanden, dann müsste es sowieso 'sich messen' heißen. Mit meinem Vorschlag fürs Rauskicken eines 'danns' käme das in einem Aufwaschen auf die Reihe.

ja, es ist egal welche Form, Farbe, Größe usw. das hast Du richtig verstanden
Dein Vorschlag ist klasse!


In der nächsten Strophe möcht ich Dir was vorschlagen... das verändert zwar den Sinn, aber grad diese Änderung gäb ihm einen interessanten Dreh, der mir besonders charmant erschiene. *

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden,
das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde.
Wir sind durch alle Zeiten stets verbunden. Hier vielleicht gefunden Ich bastele weiter

*
So, wie du es hast, bezieht sich Dein 'dann' auf die neue Sphäre, in die wir irgendwann alle eintreten.
Die, die sich vorher gekannt haben, nahe waren, ahnen DANN nichts mehr voneinander, verlieren sich.
Lässt Du das 'dann' weg, würde es aussagen, dass die, die sich JETZT, in diesem Leben, nicht kennen, nichts voneinander ahnen, sich im neuen Leben finden und verbinden.
Mich begeistert dieser Gedanke.
Was meinst Du?

Ja, dieser Gedanke fasziniert, und eröffnet ganz neue Möglichkeiten, ich kick das dann weg
Das mit dem doppelt gemoppelten 'verbunden'... da wag ichs nicht, Dir was anzubieten. Die ideale Lösung wäre, einen zusätzlichen 'unden'-Reim zu verarbeiten... verschwunden, bekunden, umrunden... usw.
Dafür müsste allerdings umgeschrieben werden.
HA! Da lass ich erstmals Eky ran.



gefunden wäre toll mal sehe ich bastele weiter

Wunderbares Werk, liebe Sy. Sehr gerne gelesen und mich damit beschäftigt.

Danke lai, für Dein Lob, aber vor allen Dingen für die Gedanken, die Du Dir gemacht hast. Die Ideen sind super

Liebe Grüße nach NZL, wir sind ja auch nicht aus der Welt
sy


Wir werden bald zum Horizont verreisen -
Libellen fliegen und die Würmer fressen,
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.

Verwandelt dann als Vogel oder Eisen -
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.
Die Menschenseelen werden unterdessen
im Nebel langsam umeinander kreisen.

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen, hier gibt es ein nichts

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden,
das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde.
denn nichts auf dieser Erde ist verschwunden.
und leider hier auch


ich habs!

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden,
das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde.
Kein Teil auf dieser Erde ist verschwunden.




ich lasse das hier alles so stehen

Geändert von juli (07.08.2014 um 09:18 Uhr)
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Alt 09.08.2014, 00:58   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Sy!

Ein gelungenes Sonett für einen ersten Versuch!
Meine Tipps:


Wir werden bald zum Horizont verreisen - Der Bindestrich hier wäre lieber ein schlichter Punkt. Hat er gesagt - ich hab's genau gehört!
Libellen fliegen und die Würmer fressen,
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.

Verwandelt dann als Vogel oder Eisen - Tier und Metall als Alternativen für leicht und schwer? Nun, das Eisen ist wohl dem Reim geschuldet. Leichter nachvollziehbar: "Verwandelt dann zu Feder oder Eisen -"
ganz unerheblich wird es, sich zu messen. Muss der Bindesrich am Ende von Z1 sein? Sonst könnte man den Satz elegant fortführen: "wird es ganz unerheblich, sich zu messen."
Die Menschenseelen werden unterdessen Wäre ein "Wir Menschenseelen..." hier nicht klarer?
im Nebel langsam umeinander kreisen.

Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,

sind wir durch alle Zeiten fest verbunden, Hier wäre ein Punkt besser, oder?
das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde - Der Bindestrich hier ist völlig überflüssig.
mit dir das Erdendasein neu erkunden.


Dana sprach von "verwirbelten" Gedankengängen. Ich würde es eher als sprunghafte Bildsprache bezeichnen, gespickt mit dynamischem Symbolismus.
Manche Bilder sind schwer in den Kontext einzuordnen, dem man als Leser zu folgen versucht.

Gehen wir das mal logisch durch:

Ein LyrIch spricht einen potentiellen Lebenspartner an, den es erst noch kennenlernen wird, ohne zu wissen, wann genau und wo, von dem es aber jetzt schon zu wissen glaubt, dass er der einzig Richtige sein wird.
Gleich nach diesem Kennenlernen wird zum Horizont verreist.
Dazwischen wird mittels fliegenden Libellen und fressenden Würmern an die Vergesslichkeit der Menschen erinnert (HÄH???). Was wurde denn im Zusammenhang mit dieser Partnersuche vergessen? Und was haben Libellen und Würmer damit zu tun???

Die 2. Str. erscheint dann völlig kryptisch. Plötzlich, nach einer seltsamen "Verwandlung", auf die nicht näher eingegangen wird, von einer Erklärung ganz zu schweigen, erscheint es unerheblich, sich zu messen (Messen sich Verliebte? - Oder geht es hier nun plötzlich um die Menschen im Allgemeinen? Falls ja, ein nicht nachvollziehbarer Gedankensprung.)
Ein Nebel kommt auf (Gleichnis für das Vergessen oder das Jenseits?), in dem Menschenseelen umeinander kreisen. (HÄH???) Und zwar "unterdessen" - unterdessen was? Der Reise zum Horizont? Dem Vergessen? Dem Finden des Richtigen? Der ominösen Verwandlung? Des Sichmessens? - Es fehlt jeglicher Bezug für dieses "unterdessen".

Die Terzette beschreiben die mannigfaltigen Lebenswege der Menschen entlang der 4 Elemente und deuten Seelenwanderung an oder zumindest eine starke Veränderung durch die Ereignisse eines Lebens (Bis hin zum "Vergessen"?). Mit dem Richtigen aber sei man durch alle Zeiten (oder Leben) hinweg verbunden, auch wenn man es nicht bewusst wahrnimmt.
Zuständig dafür sei das "Schicksal", das die Menschen neu formt. Etwas schwammig...
In der Conclusio dann der Ausblick auf das neue Leben mit dem gefundenen Seelenpartner: Aufbruch in eine neue, gemeinsame Existenz, die dazu befähigt, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive wahrzunehmen.

Du siehst, den Terzetten konnte ich Sinn und inhaltliche Stringenz zuordnen (Hoffentlich lag ich einigermaßen richtig...). Bei den Quartetten ist mir das nicht gelungen. Zu sprunghaft, zu "seltsam" oder gar völlig unverständlich die gewählten Bilder. Da musst du mir schon helfen.

Gleichwohl ist deine Sprache schön und lyrisch - man liest sie gerne, auch wenn man das Ausgesagte nicht oder nur teilweise versteht.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (09.08.2014 um 01:09 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2014, 09:55   #9
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Lieber eKy :)

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen

Ein gelungenes Sonett für einen ersten Versuch!
Meine Tipps:
Ich bedanke mich für Deinen ausführlichem Kommentar

Sehr gerne habe ich Deine Vorschläge übernommen, zumal sie helfen deutlicher zu werden.



Dana sprach von "verwirbelten" Gedankengängen. Ich würde es eher als sprunghafte Bildsprache bezeichnen, gespickt mit dynamischem Symbolismus.
Manche Bilder sind schwer in den Kontext einzuordnen, dem man als Leser zu folgen versucht.


eKy, ich schreibe aus dem Bauch heraus, und meine Gedanken sind anscheinend gespickt mit dynamischem Symbolismus

Gehen wir das mal logisch durch:

Ein LyrIch spricht einen potentiellen Lebenspartner an, den es erst noch kennenlernen wird, ohne zu wissen, wann genau und wo, von dem es aber jetzt schon zu wissen glaubt, dass er der einzig Richtige sein wird.
Gleich nach diesem Kennenlernen wird zum Horizont verreist.
Dazwischen wird mittels fliegenden Libellen und fressenden Würmern an die Vergesslichkeit der Menschen erinnert (HÄH???). Was wurde denn im Zusammenhang mit dieser Partnersuche vergessen? Und was haben Libellen und Würmer damit zu tun???

Wir werden bald zum Horizont verreisen.<< Wir werden sterben
Libellen fliegen und die Würmer fressen,<< die Natur bleibt und die Verstorbenen werden von den Würmer gefressen werden.
es ist der Lauf der Dinge, wir vergessen.Die Menschen auch das WIR für die Menscheit, und das Wir für Zwei innig Verbundene " vergessen" " verwesen" " werden Staub"
Wo wir uns finden, wird sich noch erweisen.
[/COLOR] Doch es gibt die Möglichkeit des Wiederfindens

Die 2. Str. erscheint dann völlig kryptisch. Plötzlich, nach einer seltsamen "Verwandlung", auf die nicht näher eingegangen wird, von einer Erklärung ganz zu schweigen, erscheint es unerheblich, sich zu messen (Messen sich Verliebte? - Oder geht es hier nun plötzlich um die Menschen im Allgemeinen? Falls ja, ein nicht nachvollziehbarer Gedankensprung.)
Ein Nebel kommt auf (Gleichnis für das Vergessen oder das Jenseits?), in dem Menschenseelen umeinander kreisen. (HÄH???) Und zwar "unterdessen" - unterdessen was? Der Reise zum Horizont? Dem Vergessen? Dem Finden des Richtigen? Der ominösen Verwandlung? Des Sichmessens? - Es fehlt jeglicher Bezug für dieses "unterdessen".


Verwandelt dann als Feder oder Eisen -<<Die Natur wird die Mensch physikalisch, biologisch verändern
ganz unerheblich wird es, sich zu messen.<<ja, ich gestehe, dieses ist ein Gedankensprung, ekY es ist einfach nicht wichtig, im Leben "wichtig" sein zu wollen
Wir Menschenseelen werden anstattdessen<< Hier habe ich anstattdessen genommen ich hoffe es wird klarer
im Nebel langsam umeinander kreisen.<< vielleicht gehen Seelen nicht verloren


Die Terzette beschreiben die mannigfaltigen Lebenswege der Menschen entlang der 4 Elemente und deuten Seelenwanderung an oder zumindest eine starke Veränderung durch die Ereignisse eines Lebens (Bis hin zum "Vergessen"?). Mit dem Richtigen aber sei man durch alle Zeiten (oder Leben) hinweg verbunden, auch wenn man es nicht bewusst wahrnimmt.
Zuständig dafür sei das "Schicksal", das die Menschen neu formt. Etwas
schwammig...
In der Conclusio dann der Ausblick auf das neue Leben mit dem gefundenen Seelenpartner: Aufbruch in eine neue, gemeinsame Existenz, die dazu befähigt, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive wahrzunehmen.


Das Dasein findet seine Lebensbahnen,
durch tiefes Wasser, Feuer, Luft und Erde,
und auch, wenn wir nichts voneinander ahnen,


sind wir durch alle Zeiten fest verbunden
Das Schicksal formt uns Wesen neu: Ich werde<< ich hatte da einen Gedankenstrich, weil der Leser innehalten sollte, ich wollte das Ich werde besonders betonen, doch es wird auch so deutlich
mit dir das Erdendasein neu erkunden.

Ja in den letzten beiden Terzetten wird deutlich, das es mögliche ist, sich im Laufe der Evolutionsgeschichte sich wiederzufinden.

Du siehst, den Terzetten konnte ich Sinn und inhaltliche Stringenz zuordnen (Hoffentlich lag ich einigermaßen richtig...). Bei den Quartetten ist mir das nicht gelungen. Zu sprunghaft, zu "seltsam" oder gar völlig unverständlich die gewählten Bilder. Da musst du mir schon helfen.


Ich hoffe, ich habe meine verwirbelten Gedanken etwas näher erläutert, Du hast ja mein Gedicht fast intuitiv richtig gedeutet, jedoch sollte die Logik auch nicht zu kurz kommen.

Das bedeutet für mich in Zukunft, das ich mehr nachdenken muß, damit der Sinn klarer wird, das wird mir schwer fallen, denn beim Dichten "sehe" ich Bilder vor mir, die Du dynamischem Symbolismus.
genannt hast. Das gehört zu mir.

Gleichwohl ist deine Sprache schön und lyrisch - man liest sie gerne, auch wenn man das Ausgesagte nicht oder nur teilweise versteht.

Danke

LG, eKy
eky, das Nächste wird besser


Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein, und nochmals vielen Dank, das Du Dich so reingekniet hat.
sy

Geändert von juli (11.08.2014 um 19:39 Uhr)
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Alt 13.08.2014, 07:14   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
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Beiträge: 9.908
Standard

Moin syranie,

aha, dann hat dich das "Sonetten-Fieber" also auch gepackt...

Hinterm Horizont geht's weiter, so sang ja auch einst Udo Lindenberg und daran erinnert mich dein Text ein wenig.

Nun, das setzt natürlich eine Seele voraus, also dieses komische Ding, was der Mensch in sich zu haben glaubt und was sich nach dem Tod nur aus dem Körper löst.
Ich bin da noch sehr skeptisch, was diese Dinge anbelangt, aber als kleinen Trost und Hoffnung kann man das durchaus einmal annehmen.

Letztlich ist es auch egal, denn es geschieht das, was geschehen muss und uns allen widerfahren wird.

Und so nehme ich das als persönliche Hoffnung, obwohl ich in diesem Sinne nicht so optimistisch bin.

Wenn's Licht ausgeht, wird es dunkel und das dauert eben eine Ewigkeit.
Da wir dann aber auch aus Raum und Zeit fallen, wird uns diese Ewigkeit auch gar nicht so lange vorkommen. Wie auch?

Dein erstes Sonett ist ganz ordentlich geworden.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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