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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 29.10.2009, 20:32   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard In der Tiefe

.
.


Bin auf des Meeres Mitte,
an seiner tiefsten Stelle.
Der Stein, den ich versenke,
zerreißt die Oberfläche.

Vielleicht wird dort im Stillen
der Grund sich ganz erschließen;
die Zeit wie Sand zerrinnen
und narbend wieder gelten.

Die Wasserkreise weiten
sich aus zu großen Ringen,
als eilten sie zu Ufern,
um Halt und Ruh zu finden.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 30.10.2009, 03:27   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Dana,

vor allem die letzte Strophe hat es mir angetan.
Aber diese Kreise - gibt es die auf dem Meer?
Kann man die nicht nur auf einem glatten Seespiegel "erzeugen"?

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 01.11.2009, 00:50   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Cypi,
oh, wenn du wüßtest, wie still und glatt die Ostsee sein kann.
Ich gestehe: Ich meine eine Ostseebucht - trotzdem bleibt es ein Meer.

Außerdem hat mein lyr. Ich nicht gerad ein Steinchen versenkt. Es geht um Gewichtiges.

Lieben Dank und ebensolche Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 01.11.2009, 09:27   #4
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe Dana,

der beschwerliche Stein, den das LyrI in der Bucht versenkt hat, möge nie wieder auftauchen,
was technisch auch zum Glück nicht möglich ist.
Mir gefällt, wie die Vergangenheit versunken ist, allerdings nicht ohne Nachwirkungen,
hoffentlich positive (Strophe 3).

Interessant ist wieder einmal die Form
Man meint, Reime zu lesen, die gar nich da sind.

Gern gelesen und darüber nachgedacht
hat mit lieben Grüßen
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 01.11.2009, 18:02   #5
Elly
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 24.08.2009
Ort: Köln
Beiträge: 63
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Liebe Dana,

deine Zeilen gehen in die Tiefe der Gedanken, wie der Stein in die Tiefe der Ostsee.
Auch auf mich hat die dritte Strophe eine sehr nachhaltige Wirkung in ihrer Bildhaftigkeit... wahrscheinlich gibt es auch nicht umsonst die Redensart, dass Ereignisse große Kreise ziehen können.
Sehr schön hierbei die Idee, dass sich die Kreise nicht einfach verlieren, sondern ankommen und Halt finden möchten.
Schöööön!

vlg
Elly
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Alt 08.11.2009, 16:49   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,
danke für deine Interpretation und das Gereimte, das doch nicht da ist.
Das lyr.Ich lebt - es wird alles noch erfahren. Das Versenkte hat nun alle Zeit zu sinnieren und für sich selbst ins Positive zu wandeln. Mit diesem Wunsch wurde es versenkt - du weißt.

Liebe Elly,
darauf bin ich noch gar nicht gekommen, dass Ereignisse große Kreise nach sich ziehen. Aber du hast Recht, sie können, besonders dann, wenn wir es gar nicht wünschen.
Ja, mann muss ihnen eine Fläche bieten, damit sie (die Kreise) ziehen können, ohne auf zu prallen. Darum die Mitte.
Danke ganz doll für dein "schöööön!"

Ich grüße euch herzlich,
Dana
__________________
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ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 10.11.2009, 12:38   #7
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo dana,

ein nachdenklich stimmendes Gedicht. Es liest sich so flüssig, dass ich erst beim zweiten Lesen bemerkte, dass es sich gar nicht reimt. Ich sehe hier das lyr.ich mit einer Sache endgültig abschließen. Es ist auf der Suche nach einem neuen Halt.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
ruhelos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.11.2009, 20:16   #8
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe ruhelos,
ja, so ist es angedacht. Manche Dinge muss man um seinetwillen ablegen, damit sie nicht an etwas nagen, was nicht mehr da ist.
Danke für deine Interpretation und das schöne Lob.
Liebe Grüße
Dana
__________________
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(Frederike Frei)
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