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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 09.05.2009, 17:03   #1
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard RealIST OptimIST EgoIST...



RealIST OptimIST EgoIST...


Heute schauen wir egoistisch
in unsere Träumereien.
Die Wellen der Masse brechen
an unseren neugeborenen Küsten.

Im Stadtzentrum erheben sich Berge,
ihre Spitzen ergreifen den Himmel.
Menschen klettern empor und Tunnel
stürzen in sich endlich zusammen.

Menschen schreien ihre Seelen hinaus,
die Freiheit findet ihr Echo im Leben.
Sie reibt sich nicht an Gerechtigkeit auf,
sondern schwappt uferlos über.

Momente von morgen finden sich
in offenen Umarmungen wieder.
Ehrliche Fehler verbeugen sich
in Vertrauen, für die Zukunft

mehr als nur Schwächen zu sehen.



Sebastian Auer ©


__________________
Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.

Geändert von falscher Denker (12.05.2009 um 14:14 Uhr)
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Alt 25.05.2009, 21:12   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
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Mein liebes Denkerchen,

da du immer falsch denkst, habe ich manchmal echte Schwierigkeiten dein wahres Ansinnen zu ergründen.
Dieser Text zeigt es mal wieder ganz deutlich, wie so ein falscher Denker seine Werke "verkryptet".
Ich hatte das schon gelesen, aber mich irgendwie nicht so richtig daran getraut.
Vielleicht geht es den anderen Eilanddichter/innen ähnlich.
Also muss ich wohl voran gehen, um mich zu blamieren...

Ich fange mal mit dem Titel an.

Realismus, Optimismus und Egoismus sind wohl alles Eigenschaften, die sich im Menschen vereinigen.
Deshalb ist auch das "IST" immer groß geschrieben, weil der Mensch eben so IST, oder so sein muss, aber das hoffe ich, aus deinem Text zu erfahren.

Die erste Strophe ist mehr einleitend gedacht und zeigt die Menschen, die sich in ihren Träumen wiederfinden, nachdem eine Veränderung stattgefunden hat.
Nach dem Krieg und den verheerenden Bombenangriffen, türmen sich die Trümmer in der Stadt zu Bergen auf.
Die Menschen, die sich zum Schutze versteckt haben, kriechen aus ihren Höhlen, die nun zusammen brechen dürfen, weil sie ihrer Funktion beraubt sind.
Die Menschen suchen sich und rufen nach ihren Verwandten und Freunden. Ein Echo gibt es nur von den (Über)Lebenden.
Die Freiheit liegt darin, überlebt zu haben und fragt nicht nach Gerechtigkeit.
Ein Greis hat es vielleicht geschafft, während ein kleines Kind nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden konnte.
Die Überlebenden umarmen sich zum Teil, denn sie sind nun aufeinander angewiesen und werden künftig miteinander umgehen.
Man muss miteinander ehrlich reden, darf die Fehler nicht verschweigen, denn nur wenn man diese künftig vermeidet, darf man mit Vertrauen in die Zukunft blicken.
Der Optimismus und der Glaube an die Zukunft hilft alleine weiter, nicht das Jammern um die Schwere der Aufgabe, die vor einem liegt.

So kommen wir wieder zum Titel zurück:

Der Mensch ist ein Egoist, ganz klar. Er muss die Welt natürlich realistisch betrachten, also Realist sein. Doch bei allem darf er den Optimismus nicht verlieren, denn nur der Optimist hat auch eine Chance, etwas zu verändern.

Jetzt habe ich mich aber richtig hineingesteigert und hoffe deine Intentionen zumindest teilweise erraten zu haben.
Nicht?
Dann hoffe ich auf eine baldige Antwort von dir...


Gerne gelesen, falsch nachgedacht und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.05.2009, 13:01   #3
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
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hallo falscher Denker,

ein wirklich interessantes Gedicht, dass es hier zu entschlüsseln gilt. Im Menschen stecken wohl alle 3 Seiten, wie schon Falderwald bemerkte. Ich denke, du hast das ist groß geschrieben, weil der Mensch all jenes ist, Egoist, Optimist, Realist. Du scheinst dieses Werk von hinten an aufzurollen. Jedes Mal wenn der Mensch seinen Egoismus auslebt, seine Grenzen erweitert, beschneidet er die Rechte anderer. So kann es auch zu Kriegen kommen. So deute ich deine 1. Strophe. In der 2. Strophe beschreibst du wie die Menschen sich aus Trümmerbergen befreien. Der Krieg ist vorbei. Nun gilt es zu zeigen, was man gelernt hat. Im letzten Teil dann zunächst die Trauer über das Verlorene und zugleich die Freude am Leben zu sein. Das Wort Freiheit wird neu verstanden. Man regt sich nicht mehr über Kleinigkeiten auf,kleine Ungerechtigkeiten, sondern ist froh am Leben zu sein, nur das zählt. Zum Schluß dann die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, dass Nächstenliebe unter den Menschen herrsch und Vetrauen. So nun habe ich mich genug blamiert.



Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (27.05.2009 um 13:15 Uhr)
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