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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 04.05.2017, 14:26   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Wie ist so weit mein Herz, so treu mein Hoffen!
Ins übergroße Blaue will ich schweigen,
mich mit den Ästen hoch darin verzweigen,
den Himmeln zu und ganz wie sie so offen,

so allbereit, die Erde sich zu zeigen
wie ein Juwel, das in der Sonne funkelt
und immer noch, wenn schon der Abend dunkelt,
sich weiterdreht in seinem Glitzerreigen.

Wie ist so weit mein Herz, so treu mein Sehnen
nach jenen Bildern, die mich auferstanden
im Tag verstreuen und mein Werden dehnen,

dass ich mich gerne an die Zeit verschwende -
mit neuen Farben, die mein Träumen fanden,
im großen Sein beginne oder ende.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 04.05.2017, 18:46   #2
Dana
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Lieber eKy,
dieses Hoffen und Sehnen kann ich gut nachvollziehen - und weißt Du was?
Dein wunderschönes Sonett lädt ein, den Morgen so zu beginnen und mit dem Tag so zu gehen. Man sollte sich all der Schönheit bewusster werden.
Besonders imponierend sind die Terzette.
Das Sonett trägt einen unsagbaren Frohsinn, den Deine lyrische Sprache unterstreicht.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 04.05.2017, 19:46   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Dana!

Die schönen und glücklichen Gefühle zu beschreiben ist sonst nicht so mein Ding, bin eher Schwergewichtslyriker, nicht nur von Gestalt!

Aber das muss eben auch mal sein, die wenigen Momente zu verdeutlichen, wenn einen die Weltliebe überfällt, sodass man sich ganz in sie verströmen möchte!

"Seid umschlungen, Millionen", oder "die ganze Welt umarmen", so nennt man das wohl.

Vielen Dank für deinen begeisterten Kommi! Hätte ich ein paar hundert so treue Leser wie dich, die auch meine Bücher kaufen, die Lyrik wäre wohl kein Verlustgeschäft für mich ...

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 04.05.2017, 21:21   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Liebster eKy,
Zitat:
Die schönen und glücklichen Gefühle zu beschreiben ist sonst nicht so mein Ding, bin eher Schwergewichtslyriker, nicht nur von Gestalt!
Ich weiß. Dennoch, Du kannst es und hast Deine Leser. Ob es "umschlugene Millionen" sind, ist doch für den Lebensmoment nicht entscheidend.
Mit diesem Werk von Beethoven war ich vor Jahren auf Konzertreise (als Dolmetscherin) in Polen und Russland unterwegs. Ob Beethoven, als er komponierte, ahnte, wen er bewegt? Er starb 1827. 1996 war Dana () mit polnischen und deutschen Musikern und Sängern unterwegs, erlebte bewegende Momente, oft völlig frei von Beethoven - und doch mündeten sie in seinem Werk - nicht zuletzt bei Schiller.
Gänzlich "Unbedarfte" erfuhren, was Kunst bewirkt. Erhalte Dir eine Geduld für die Wirkung von der Du eventuell nichts mehr erfährst - uns fehlt der Glaube.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 04.05.2017, 23:21   #5
Eisenvorhang
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Weltenschmerz gegen Weltenliebe.
Ich bin auch mehr der Melancholie verfallen. Ist ihre Schwere doch so süß und schön. Vielleicht ist das Melancholische auch Teil der Weltenliebe. Wer weiß.

So oder so, laden diese wohlgeformten Zeilen zum Nachdenken und Besinnen ein.
Keine Kritik meinerseits.

Allergernst gelesen

vlg

EV
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Alt 05.05.2017, 14:06   #6
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heimkehrerin
 
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Aber das muss eben auch mal sein, die wenigen Momente zu verdeutlichen, wenn einen die Weltliebe überfällt, sodass man sich ganz in sie verströmen möchte!

Und das ist dir vortrefflich gelungen, lieber Erich!

Ich empfinde wie Dana angesichts der Leichtigkeit und Anmut deiner Zeilen. Fast könnte man "übersehen", welch handwerkliches Können sich dahinter verbirgt, weil es so leicht und beschwingt klingt... (was ja nichts Anderes heißt, als dass das Handwerk hier vortrefflich zum Einsatz kam und beherrscht wurde). Sehr schön und sehr gern gelesen!

Lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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Alt 05.05.2017, 15:59   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EV!

Weltschmerz und Weltenliebe - oft ist es beides zugleich! Eine Grenze ist da zuweilen schwer zu ziehen! Ein sozusagen "bittersüßer" Moment ...

Hi Dana, Fee!

Vielen Dank für die "positive Verstärkung", wie es der Psychodoc nennt.
Wenn ich erst mal tot bin, ist mir die Nachwelt ohnehin egal.


LG euch allen,

eKy
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Alt 06.05.2017, 12:58   #8
Chavali
ADäquat
 
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Lieber Erich,

dieser positive Moment ist dir vortrefflich gelungen!
(naja, wie alles halt )

Und wenn man sich schon mal gut fühlt, sollte man das auch festhalten dürfen.

Sehr gern gelesen!
LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 06.05.2017, 18:52   #9
Erich Kykal
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Hi Chavi!

Wenn mir alles gelänge, hätte ich ein anderes Leben ...

Scherz beiseite - vielen Dank für das liebe Lob!

LG, eKy
__________________
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Alt 12.05.2017, 10:59   #10
juli
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Lieber Erich,

Auch dieses Gedicht ist ein Hochgenuß!

Ich gehöre ja zu den Menschen, bei denen das Glas voll ist. Aber ich lese auch gerne Gedichte, die den Weltschmerz und das Düstere wiederspiegeln. Hier hast du dich in den Morgen begeben und das Leben bewundert. Lebenslust und Bewunderung strahlen aus deinen Zeilen!

Das macht Hoffnung.


Liebe Grüße sy

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