15.08.2016, 10:26 | #1 |
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Am Frachthafen
Am Frachthafen
Verstohlen senkt die Nacht sich auf die stille Mole, die Kähne sind gelöscht und wiegen Lieder an schweren Ketten kaiwärts auf und nieder und auf der Saling singt die schwarze Dohle. So lastenfrei verträumen sie die Stunden, doch morgen wird man sie erneut beladen. Der neue Tag kommt seicht in Nebelschwaden und Kräne drehen lieblos ihre Runden. Und wieder werden sie die Lasten tragen, die Gischt wird ihre Wunden lautlos kühlen, auf Fahrt im offnen Meer den Rost verspülen. Soll so ein alter Frachter das noch wagen? So gern hätt er den Tag im Blau verschlafen, derweil die Ketten seine Hoffnung Lügen strafen. PS. 1. und letzte Zeile haben 6 Hebungen, das soll stilistisch so sein. Geändert von Kokochanel (26.10.2016 um 15:16 Uhr) |
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