Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Strandgut > Beschreibungen

Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen

 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 12.12.2012, 15:55   #1
Christian Wolf
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 149
Standard Die Ideen- Barriere

Die Mauer ragt steil in die Luft,
Darüber klettern scheint vergebens,
Wie schön wär´s wenn sie nachgeben würde im Laufe meines kurzen Lebens.
Ich steh im Schatten wie jeden Tag,
Die Spitzhacke auf´s Ziel gerichtet,
Und hoffe jeden Tag aufs Neue die Wand werde endlich vernichtet.

Das Loch wird größer jeden Tag,
Scheint sich´s auch manchmal zu verschließen,
Heut also ist das Glücke mein,
Ich seh die ersten Tropfen fließen.

Ich hab getan was ich nur konnte bin meinem Herzen blind gefolgt,
Meine Seele war aus Silber und mein Wille war aus Gold.

Und nochmal schlag ich Bauarbeiter,
Ein auf diese graue Wand,
Hat sie mir stets die Sicht versperrt,
Bin ich nun wirklich sehr gespannt,
Was sich schon seit geraumer Zeit,
Hinter ihr befand.

Mein Wille der die Hacke leitet,
Wird von Kraftaufwand begleitet,
Der mit dumpfem, rauem Klang,
Wiederhallt dem Tal entlang.

Der Wille des Herzens, die Energie,
Versickert im regungslosen Wiederstand,
Die Mauer steckt voll Blasphemie,
Hat mir mein Potential verkannt,
Mein heimliches Genie verbannt,
Eingesperrt ins weite Land.

Wie sehr hoffe ich auf die Wendung,
Den heiligen Moment in dem die Mauer fällt,
Die Flut sich auf meine Wüste stürzt und mit ihr um die Herrschaft ringt,
Die Sonne mein Jammertal erhellt,
Und Segen und Erleuchtung bringt.

Wenn diese Mauer endlich einstürzt,
Und der Brunnen der Erkenntnis wieder Wasser führt,
Ausgetrocknete Quellen wieder aus dem Ödland sprudeln,
Und die sanft-weiße Schwinge der Liebe,
Mein sehnsüchtiges Herz berührt.
Der Wildbach aus Ideen und Wörtern,
Sich über mein tumbes Haupt ergießt,
bis sich mir der göttliche Wille,
in allen Facetten erschließt.

Im Frühling im vereisten Boden,
Die erste Knolle sich bewegt,
Ein zarter Trieb aus ihr herauswächst,
Sich an die Oberfläche gräbt,
Um dann vom Sonnenlicht gerufen,
Als Maiglöckchen noch schwach und starr,
Sich erhebt zu vollem Glanze,
Am Quellufer wie jedes Jahr.

So wäre es mein größter Wunsch dies kleine Leben zu beschreiben,
Und es so selig darzustellen,
Dass jeder Heide gläubig wird,
Und auf den wahren Pfad ihn lenken,
Ihm zeigen was vor Augen lag,
Auf ewig möcht ich Dichter sein und besser werden jeden Tag,
Bis die Worte mir gehorchen,
Gefühle aufs Blatt gebunden sind,
Und die Ästhetik meinem bangen Schreiben,
endlich etwas abgewinnt.

Erst dann wird meine trübe Seele,
Endlich wieder wohlgestimmt,
Auf Eingebungen warten,
Die von unfassbarer Schönheit sind.

Geändert von Christian Wolf (02.03.2013 um 00:01 Uhr)
Christian Wolf ist offline   Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:27 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg