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Alt 22.02.2009, 10:44   #21
Chavali
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Standard 8. Monatsgedicht - August

August

Wie lähmend ist die Hitze im August!
Durch Augenlider brennt der Strahl
des Sonnenballs in nie erstorbner Lust.
Die achte Mondzeit ist schon eine Qual.

Der Felder Ernte wird nun eingebracht,
sie ist in diesem Jahr besonders reich.
Die Sonnenblume hat die Rose ausgelacht,
fast ausgetrocknet ist der nahe Teich.

Der Himmel hängt nicht voller Geigen,
denn Früchte sollen in die Gläser rein.
So viele hängen in den schlaffen Zweigen,
sie wollen alle erst geborgen sein.

Schon fällt das erste Blatt zur Erde nieder,
der Sommer winkt ade mit einer Hand.
Der Herbst kommt bald und singt uns seine Lieder.
So geht das Jahr wie immer in das Land.



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Alt 22.02.2009, 10:45   #22
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Standard 9. Monatsgedicht - September

September


Septemberblues in Rot und Gold
gemischt mit grünen Noten,
das Geigenlied des Sommers weicht
dem Herbst mit Schellenboten.

Ins Horn geblasen Windesmacht,
der Apfel fällt ins Gras vom Baum,
ein Beerenzweig, der leise schwankt
zum Sommerabschiedsflötentraum.

Ade, ihr blauen Nächte!
Adieu, mein Musikant!
Mir bleibt von diesem Sommer
ein Ringlein nur als Pfand.

So geht dahin in Dur und Moll
der weise neunte Jahresmond.
Die Nächte flüstern ruhevoll;
verschweigen nicht, was mich belohnt.


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Alt 22.02.2009, 13:52   #23
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Standard 10. Monatstgedicht - Oktober

Oktober

Der zehnte Mond des Jahres:
er wird 'Oktober' genannt.
Das klingt nach Abschiedstagen,
nach herbstbuntem Blätterland.

Es raschelt bei jedem Schritte,
ist schönste Musik für mein Ohr;
ein Eichhörnchen hüpft im Baume,
mir kommt’s wie im Zauberland vor.

Ich mag diese sinkende Sonne,
die irgendwann wieder erwacht!
Und leise kommt nun der Abend,
er mündet in zärtlicher Nacht.



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Alt 22.02.2009, 13:54   #24
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Standard 11. Monatsgedicht - November

November


Der elfte Mond des Jahres,
das bald Geschichte schreibt;
November: klingt wie Honig
im Tee, der dampft und bleibt

schön warm durch Kerzenlicht.
Im kahlen Baum vor meinem Haus
hängen schwer die Nebeltropfen.
Es sieht so melancholisch aus.

November: klingt wie dicke Socken,
die mir wie du die Füße wärmen.
Warme Betten, die uns locken:
Komm, lass uns vom November schwärmen.


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Alt 22.02.2009, 13:55   #25
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Standard 12. Monatsgedicht - Dezember

Dezember


Der zwölfte Mond des Jahres, Dezember nennt man ihn,
legt seine weiße Schneehand auf unsre Erde hin.

Und überm Land ist Ruhe, vorbei die Melodien
der Herbstesabendlieder, der schönen Rhapsodien.

Dort im verdorrten Grase hat sich ein Nest gebaut
ein kleiner Käfervater und die ihm angetraut.

Von ferne steht im Zwielicht der Turm, in Ehr' ergraut,
er hat von seiner Höhe das Jahr schon überschaut.

Denn bald schon wird am Christbaum geschmückt das satte Grün,
die dunklen Tage wecken die Weihnachtsfantasien.

Leis klang die Mandoline, bis mir ein Traum erschien,
er zeigte mir den Garten, wo Helleborus blühn.



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Alt 22.02.2009, 14:00   #26
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Getarnt



Fast unsichtbar liegst du
friedlich und gefährlich
träge

Die Spitze ragt
grüßt im Polarlicht
täuschend

Verderbnis Sturm
zerrt an deinem Körper
reißt los

Wer dich berührt
an deines Eises Grund
schlägt leck.


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Alt 22.02.2009, 16:18   #27
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Drachensteigen


Lass den Drachen steigen
in des Herbstes Wind,
ich folg dir auf die Felder,
freudig wie ein Kind.

Lass den Sturmwind wehen,
an des Herbstes Tag,
einmal sanft und einmal wild,
ganz wie ich es mag.

Lass den Drachen ruhen,
in Lüften, lau und still,
bis wieder sich der Sturm erhebt -
der Drache weiß schon, was ich will ...


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Alt 22.02.2009, 16:21   #28
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...und jetzt:

Nachdenkliches und Philosophisches






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Alt 22.02.2009, 16:25   #29
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Wandlung



Im Schwarz der Polarnacht
suche ich mich,
leg mir den Mantel
der Erinnerung um.

Im Grau der Dämmerung
sehe ich mich,
lüfte den Umhang
des Suchens nur leicht.

In der Helle des Tages
finde ich mich,
werfe die Jacke ab
und friere nicht mehr.



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Alt 22.02.2009, 17:27   #30
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Ignoranz


Du gehst deinen eignen beengten Pfad,
verlassen willst du ihn nicht.
Nicht diese Linie, den schmalen Grat,
und glaubst, das wär deine Pflicht.

Du siehst nicht die Bäume am Wegrand stehn,
nicht Wiesen und Felder um dich herum.
Da vorn wär das Ziel, wo die Fahnen wehn.
Entschuldige, ich finde das dumm.

Vielfalt und Farbheit, das ist das Leben!
Du hast es mit deinem Starrsinn umgeben.
Um dich blüht und schwirrt es bunt wie gemalt:
Du wagst nicht zu sehen, ignorierst und wirst alt.



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