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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 30.11.2009, 10:11   #1
Chavali
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Aus meinem Zyklus Jahreszeiten hier noch einmal - weils so schön passt - Dezember

Der zwölfte Mond des Jahres, Dezember nennt man ihn,
legt seine weiße Schneehand auf unsre Erde hin.

Und überm Land liegt Stille, vorbei die Melodien
des Herbstes Abendlieder, der weichen Rhapsodien.

Dort im verdorrten Laube hat sich ein Nest gebaut
ein kleiner Igelvater und die ihm anvertraut.

Im Dorfe steht im Zwielicht der Turm, in Ehr' ergraut,
er hat von seiner Höhe das Jahr schon überschaut.

Denn bald schon wird am Christbaum geschmückt das satte Grün,
die dunklen Tage wecken die Weihnachtsfantasien.

Leis klang die Mandoline, bis mir ein Traum erschien,
er zeigte mir den Garten, wo Helleborus blühn.


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Geändert von Chavali (07.12.2009 um 11:37 Uhr)
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Alt 30.11.2009, 19:32   #2
ginTon
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Liebe chavi

yip das passt wirklich schön, ist ja fast Dezember, in fast genau 3,5 Stunden .. vorab mir gefällt dieses Stück wirklich gut und dies liegt mitunter auch direkt am Aufbau mit den sich wiederholendem Kadenzmuster..ich denke das inner Mitte wird Haufenreim genannt, gefolgt von einem umschlossenen Reim, welcher eigentlich auch assonant ist oder besser ein unreiner Reim..die ersten vier Zeilen bestehen jedoch aus klanglichen Halbreimen mit reinen Reimen, na ja kurz gut eine Waise ist dabei, düs muss ja was bedeuten .. ansonsten alles 13 Silben...gefällt mir eigentlich sehr gut,, es wirkt sehr experimentell, schwingt aber eigentlich eine gute Melodie,, eben etwas tiefer, wie der Dezember eben ist..also mir gefällts...auch inhaltlich, mit dem Liedern des Dezember, dem Garten und dem Igel und der Igelfrau..

liebe Grüße gin

in Zeile vier: "des Herbstes Abendlieder"?
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Geändert von ginTon (30.11.2009 um 19:35 Uhr)
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Alt 30.11.2009, 19:53   #3
Leier
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Liebe Chavali!

Noch bleiben uns drei Wochen:
Dann ist der Winter angebrochen.
Dezember : morgen da!
Wie schnell das doch geschah!

Wohl dem, der sich aus Laubes Rest
(wie Igelvater) baut sein Nest.
Was übrig bleibt, wird wohl erfrieren.
Wir wärmen uns und schließen Türen.


***

Ein schönes Dezembergedicht, über das ich sinnen konnte!


Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 01.12.2009, 08:57   #4
Chavali
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Lieber ginton,

du hast eine schöne Replik geschrieben, die mir sehr gefällt.
Vielen Dank dafür!
Zitat:
Zitat von gin
in Zeile vier: "des Herbstes Abendlieder"?
das geht leider nicht, weil dieser Abschnitt eine versübergreifenden Zeile ist:
Zitat:
Zitat von ch.
Und überm Land ist Ruhe, vorbei die Melodien
der Herbstesabendlieder, der schönen Rhapsodien.
also: die Melodien der Herbstesabendlieder
Zitat:
ansonsten alles 13 Silben...gefällt mir eigentlich sehr gut,, es wirkt sehr experimentell, schwingt aber eigentlich eine gute Melodie,, eben etwas tiefer, wie der Dezember eben ist..also mir gefällts...auch inhaltlich, mit dem Liedern des Dezember,...
Freut mich.


Liebe leier,

dein Antwortgedicht ist hübsch und passt sehr gut.
Ein wenig ausgebaut und es könnte als Eigenständiges stehen
Zitat:
Ein schönes Dezembergedicht, über das ich sinnen konnte!
Das ist schön und freut mich sehr.
Vielen Dank!


Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 01.12.2009, 12:47   #5
ruhelos
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hallo chavali,

hast du nun den Reigen geschlossen und alle Monate verdichtet? Dein Dezembergedicht ist reich bebildert. Besonders gefällt mir der Begriff Schneehand, aber auch die letzte Str. hat es mir besonders angetan. Positiv fiel mir auch auf, dass die Zeilen von der Silbenzahl her, länger sind als gewöhnlich und ein paar selten gebrauchte Wörter wie Rhapsodien und Helleborus eingebaut wurden. Nur ein paar Kleinigkeiten stören mich ein wenig.

In der 1. Str. ist der Reim nicht ganz sauber, ihn wird anders betont als hin.

In der 2. Str.

Und überm Land ist Ruhe......(klingt m.E. nicht sehr poetisch)
Herbstesabendlieder.............(müsste es nicht Herbstabendlieder heißenß)

In der 4. Str.:
Von ferne steht im Zwielicht...(hört sich m. E. seltsam an. Vielleicht
Im Zwielicht, in der Ferne, steht ein Turm oder:
In der Ferne steht im Zwielicht....

Trotz kleiner Mängel gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (01.12.2009 um 12:53 Uhr)
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Alt 02.12.2009, 09:00   #6
Chavali
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Hallo ruhelos,
Zitat:
hast du nun den Reigen geschlossen und alle Monate verdichtet?
Ja, schon im vergangenen Jahr.
Weil (mir) aber der Dezember besonders gelungen scheint stellte ich ihn nochmals ein, weil wir ja auch viele neue Leute haben,
die ihn noch nicht kannten, meine ich.
Zitat:
Nur ein paar Kleinigkeiten stören mich ein wenig.
Ich habe mir angesehen, was du meinst.
Zitat:
In der 1. Str. ist der Reim nicht ganz sauber, ihn wird anders betont als hin.
Das stimmt natürlich - ich halte das aber nicht für wesentlich.
Zitat:
Und überm Land ist Ruhe......(klingt m.E. nicht sehr poetisch)
Hm. Da könnt noch was gehen. Wenns zu sehr stört, erfind ich was anderes - es ist ja nicht reimrelevant.
Zitat:
Herbstesabendlieder.............(müsste es nicht Herbstabendlieder heißenß)
Würde auch gehen, aber dann fehlt mir eine Silbe. Ich hab mir einfach das Recht herausgenommen,
das Wort ein wenig zu poetisieren
Zitat:
Von ferne steht im Zwielicht...(hört sich m. E. seltsam an.
Oh, das hat noch gar keiner bemerkt. Aber wenn du es jetzt so sagst...deine Idee dazu ist nicht schlecht, ich schaue mal.
Zitat:
Dein Dezembergedicht ist reich bebildert. Besonders gefällt mir der Begriff Schneehand, aber auch die letzte Str. hat es mir besonders angetan.
Das freut mich, mir nämlich auch.
Zitat:
Positiv fiel mir auch auf, dass die Zeilen von der Silbenzahl her, länger sind als gewöhnlich und ein paar selten gebrauchte Wörter wie Rhapsodien und Helleborus eingebaut wurden.
Der Text war erst als Vierzeiler konzipiert - dann entschied ich mich, Langzeilen daraus zu machen.
Schön, dass es dir zusagt.

Hab lieben Dank!
Viele Grüße,
Chavali
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Alt 07.12.2009, 07:48   #7
a.c.larin
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liebe chavali,
dein dezemberlicher langzeiler klingt in meinen ohren sehr melodisch und stimmungsvoll, nur in der mitte hat es mich beim ersten lesen etwas aus dieser stimmung heraus geholt. ( weil das gedicht mit ihn/hin melodien/ rhapsodien so weich beginnt und das viermalige "-aut" eine gewisse härte verklanglicht) .

in der vierten zeile fehlt mir irgendwie ein wort: ....und die, die ihm angetraut.. (geht nicht wegen der silbenzahl, ich weiß). dieses "die" bezieht sich auf eine einzahl, könnte aber genausogut mehrzahl sein. das geht nicht gleich hervor und irritiert mich da ein wenig. abgesehen davon steht hier das wort "igelvater" - und gleich danach kommt seine angetraute, das passt irgendwie nicht. "anvertraut" erschiene mir besser, denn das meint dann alle: weib, kind, mutter,usw...

mit beistrich wärs vielleicht überhaupt klarer:

Dort im verdorrten Laube hat sich ein Nest gebaut
ein kleiner Igelvater und, die im anvertraut.



für zeile drei/vier hätte ich auch einen vorschlag:

Und überm Land liegt Stille, verstummt die Melodien
des Herbstes, seine Lieder und Abendrhapsodien.


in den letzten vier zeilen kann ich mich wieder wunderbar hineinfallen lassen in die von dir geschaffenen bilder!

insgesamt also sehr gerne gelesen,
larin

Geändert von a.c.larin (07.12.2009 um 07:54 Uhr)
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Alt 07.12.2009, 08:48   #8
Medusa
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Guten Morgen Chavali,

ich kenne Dein Gedicht auch schon aus dem vergangenen Jahr, als Du jeden Monat eines zum Thema einstelltest. Mir gefällt die Idee sehr gut.

Auch heute habe ich wieder Probleme mit den Satzverdrehungen und den Kadenzen. Trotz allem ist die Sprache sehr klangvoll und poetisch, die Bilder sind wunderschön und wecken Erinnerungen bzw. Sehnsüchte nach Weihnachten im Schnee und den hübschen Christrosen, die der Kälte trotzen.

Ich habe mich gerne in einen weißen Dezember entführen lassen.

Liebe Grüße,
Medusa.
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Alt 07.12.2009, 09:47   #9
Chavali
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Liebe larin,

für deine intensive Beschäftigung mit meinem Text danke ich dir ganz herzlich!
Eines habe ich schon geändert und zwar in Vers 3.
Bei dem anderen überlege ich noch, denn Vers 2 scheint mir jetzt auch veränderungsbedüftig,
vor allem, was das Klangliche betrifft.
Zitat:
dein dezemberlicher langzeiler klingt in meinen ohren sehr melodisch und stimmungsvoll
Das ist schön und freut mich.


Guten Morgen Medusa,

auch dir herzlichen Dank für deinen Beitrag.
Zitat:
Trotz allem ist die Sprache sehr klangvoll und poetisch, die Bilder sind wunderschön [...]
Schön, dass du das so siehst, das ist ja das Wichtigste.
Ein paar keine Satzverdrehungen sind manchmal nicht zu umgehen; sind meistens dem Reim geschuldet.
Zitat:
Ich habe mich gerne in einen weißen Dezember entführen lassen.
Das freut mich und ich hoffe auch mal auf ein 'klassisches' Weihnachtswetter mit Schnee...


Nochmals vielen Dank euch beiden!
Lieben Gruß,
Chavali



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