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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weltuntergang verhindert (22.12.2012)


Falderwald
22.12.2012, 00:44
Weltuntergang verhindert (22.12.2012)


Ich lag den ganzen Tag mit ihr im Bett,
denn heute wäre, hatten wir vernommen,
die Welt zum Tagesende schon verglommen,
so machten wir es uns noch einmal nett.

Wir glauben nicht an Gott, wie all die Frommen,
und spielten unsre Geigen ganz kokett
zur Liebessymphonie im Lustduett,
halt so, als sei der letzte Tag gekommen.

Um kurz nach zwölf, wir liegen immer noch,
droht vor dem Fenster nur das Winterwetter.
Kein Meteor schlug ein, kein Himmelsjoch

erschütterte des Weltspiels Bühnenbretter.
Erfolgreich war auch ich am Schwarzen Loch
und wurde glücklich so zum Weltenretter.


Falderwald
. .. .

Erich Kykal
22.12.2012, 19:08
Hi, Faldi!

Sehr gern gelesen, bis auf die Conclusio. Da hätte ich mir ein wenig mehr erwartet als so ein plumpes erotisches Wortspiel. Das "schwarze Loch" klingt mir einfach zu pubertär-derb, sorry. Soll das bewusst provokant sein?

Okay, ich höre mich jetzt recht prüde an, ich finde es aber nur schade um ein an sich schönes Gedicht, das am Ende einfach so...abstürzt in reichlich untergriffige sexuelle Witzelei.
Da wären irgendein Bonmot zum verpassten Weltenende oder eine wenigstens nicht gar so grobe, überdeutliche Anspielung wohl besser gewesen.

LG, eKy

Falderwald
22.12.2012, 20:59
Servus Erich,

ok, da habe ich wohl zuviel erwartet.

Es gab ja viele Prophezeiungen, die den Weltuntergang beschrieben.

Zum einen war da die Rede von einem Meteoriteneinschlag, zum anderen die Vernichtung der Erde durch Aliens (Himmelsjoch) und eine weitere war die, daß ein Schwarzes Loch durch die Galaxis unterwegs sei und sich genau auf Kollisionskurs mit unserem Sonnensystem befände, um dieses zu verschlingen.

Und genau darauf lief meine Anspielung hinaus.

Na ja, und da meine Protagonisten den ganzen Tag zusammen im Bett verbracht haben, dachte ich, das sei eine schöne doppeldeutige Anspielung.

Wenn's nicht angekommen ist, tut es mir leid, es sollte also nicht eine rein untergriffige sexuelle Witzelei sein, sondern mein eigentliches Bonmot darstellen.

So kann es daneben gehen. :o


Trotzdem vielen Dank für deine Gedanken. Es ist ja auch wichtig, solche Rückmeldungen zu bekommen...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


PS: Ich hatte den Fehler gemacht und "...am schwarzen Loch..." geschrieben. Vielleicht war das das Missverständnis.
Das habe ich jetzt verbessert in: "...am Schwarzen Loch...", eventuell ist es jetzt eindeutiger?

Erich Kykal
23.12.2012, 00:11
Hi, Faldi!

die Doppeldeutigkeit des Wortspiels hatte ich schon verstanden, auch wenn ich die Untergangstheorie mit dem schwarzen Loch gar nicht kannte - ich beschäftige mich nicht mit derlei Blödsinn von Denkunfähigen (Baumschmuser und Strahlenschubser) und Idioten (termingebundene Weltuntergangspropheten), die ihre halbe Minute Ruhm genießen, wenn sie ihre abstrusen Theoreme in eine Kamera brabbeln dürfen, die gerade für nichts Quotenträchtigeres gebraucht wird.

Was mich (persönlich, wohlgemerkt) störte, war die Derbheit des Wortspiels: Das "schwarze Loch" als Doppeldeutigkeit mit der weiblichen Vulva...da bleibt nun wirklich nicht viel Spielraum für die Fantasie! Zu offensichtlich, ein gar zu billiger Lacher, fand ich eben, deiner intellektuellen Spannbreite unwürdig. Da hatte ich einfach mehr erwartet als dieses - aus meiner Sicht - platte Ende. Sorry, aber ich möchte nur ehrlich sein, und den Rest des Werkes finde ich ja durchaus gelungen!

Kann sein, ich bin in solchen Dingen ein wenig altmodisch. Es kann ruhig frivol zur Sache gehen, aber eben mit Stil, die derben Hiebe mit der bunten Seide versierter Wortkunst verpackt und getarnt. Die Loch-Analogie ist mir einfach zu offensichtlich - und damit erscheint sie mir eher ordinär denn originell. Aber das ist MEIN Problem, nicht deines, und meine Meinung ist nur eine von vielen.

Nix für ungut, eKy