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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Arrivierten


Erich Kykal
17.04.2013, 13:30
Durch manche Prüfung sind wir eingegangen
in jenen Kreis, da sich die Guten finden.
So glaubten wir zumindest zu empfinden,
wenn manche uns auch andre Lieder sangen.

Den Tönen, die zu sehr nach Dunkel klangen,
versuchten wir uns gerne zu entwinden.
Am Berg der Wahrheit sich emporzuschinden
erhitzte allzu derb die kühlen Wangen.

Im Tal der Gleichmut und bei nobler Blässe
war uns gemütlicher ein stilles Bleiben.
Vermeidend allen Schweißes heiße Nässe,

durch welche man sich Ehrlichkeit erwürbe,
entschied man früh, sich besser nie zu reiben
an einem Geist, für den ein andrer stürbe.

Dana
13.09.2013, 17:55
Lieber eKy,

zuerst wollte ich schreiben: "Ja, so sind sie!"
Dann aber, als alle "Stammtischbrüder" nickten und auch auf die anderen zeigten, fiel ich mir selbst ein und entdeckte - ja, so bin ich.:o

Wenn man sich "irgendwo" in erster Euphorie "eingehangelt" hat, ist es gar nicht so leicht, wieder loszulassen. Schafft man es doch, weil man sich eingesteht, das Gute ist nicht immer ganz, begleitet einen die Erfahrung, es künftig doch zu lassen.
Im Tal des Gleichmuts und nobler Blässe zieht man es vor, auf die totale Ehrlichkeit zu verzichten - es ist "unaufregender" und bequem.
Ein schönes, sozialkritisches Sonett.

Dich wird man in kämpferischen Zeiten zitieren, davon bin ich überzeugt.:)

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal
13.09.2013, 19:27
Hi, Dana!

Zuviel der Ehr!:D In kämpferischen Zeiten haben die pathetischen Prediger Konjunktur, und zu denen hoffe ich nie zu gehören!

Wie du richtig erkanntest: Ich beschrieb andere - und doch mich selbst. Es ist diese Ambivalenz, die uns menschlich macht, aber es ist unsere Einsicht darein, die uns Weisheit verleiht! Nichts ist schwarz oder weiß...:rolleyes:

Vielen Dank für diese treffende Analyse!

LG, eKy