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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blitzfrage


Helene Harding
11.04.2009, 11:44
Als du mich gestern
in deine Arme nahmst,
schaute ich fragend über deine Schulter.

So konnte mich der Blitz,
der fernab durch die Erde fuhr,
noch blenden.

copyright@budina

ginTon
11.04.2009, 13:04
hallo liebe budina,

ein interessantes Werk ist es allemal...das einzige was ich zu bemängeln hätte wäre der Aufbau, also die Form des Werkes, aber wüsste jetzt auch nixx besseres...ansonsten gefällt es mir gut...jemanden über die Schultern schauen sagt eigentlich demjenigen bei seinem Tun zu zu schauen..im grunde ist die Kernaussage, jemand interessierte sich sehr für jemanden und fühlte sich zu diesem hingezogen (fragend; in die arme nahmst)..der Blitz stellt das Erkennen an sich da, dh man hat die Wahrheit gesehen und sich nicht mehr blenden lassen....schwer zu sagen ob der Text positiver oder eher negativer Aussage ist, ich tendiere zum letzteren...dennoch sehr gut geschieben

liebe grüße basse

Helene Harding
11.04.2009, 14:17
Lieber basse, deine Interpretation ist schon recht nahe der, die mich zu diesen Zeilen bewegte. Hier beschreibe ich einen kurzen Augenblick: Er umarmt sie und sie schaut fragend über seine Schulter. Diese Szene ist als Metapher zu verstehen. Sie ist sich ihrer Gefühle ihm gegenüber nicht mehr sicher - so sucht sie aus Angst vor der Wahrheit außerhalb ihrer Gedankenwelt nach einer Antwort... Und plötzlich schlägt da irgendwo ein Blitz ein und sie glaubt, dies sei ein Zeichen - ein gutes? Mein "noch blenden" am Schluss sollte ihre Wankelmütigkeit darstellen, denn, obwohl sie im Blitzlicht ein positives Zeichen zu erkennen glaubt, weiß sie bereits ganz tief in ihrem Innern, dass sie ihn nicht mehr liebt. Also ähnlich, wie du es gefühlt hast. Ein trauriges, doch letztlich unumkehrbar konsequentes Ende. Danke dir für deine Gedanken.

alles liebe, budina