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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Traumgrab


Wollbert
15.07.2014, 13:52
In meiner Welt, seh ich die Wiese,
auf welcher Gräber stehen dicht.
Darauf bin ich ein Schaf und grase,
bis die Steine werden Licht.

In jedem Grab da liegen Träume,
welche ich schon lang vergaß.
Es ist zu spät für junge Bäume,
nur noch satt werd ich von Gras.



Huhu, das Gedicht ist mir mal aus einem Traum heraus eingefallen.
Ich hab eine Frage zu dem 4t. Vers.
Mit Steine mein ich eigentlich den Boden. Also die Erde unter dem Gras, dass das Schaf grast.
Gibts da irgendein passendes Wort, was sich auch passend zur Melodie einbauen lässt?
Steine verwechseln die Leute eben oft mit den erwähnten Grabsteinen.

mfg
Wollbert

Untergrund
15.07.2014, 17:03
Nur noch satt ist doch der eigentliche Witz hier und Bäume um ne Dystopie zu verdeutlichen?

LG RS

Chavali
15.07.2014, 17:47
Ich hab eine Frage zu dem 4t. Vers.
Mit Steine mein ich eigentlich den Boden. Also die Erde unter dem Gras, dass das Schaf grast.
Gibts da irgendein passendes Wort, was sich auch passend zur Melodie einbauen lässt?Hallo Wollbert,

interessanter Traum :D

Um deine Frage zu beantworten: Da gäbe es sicher Alternativen. In meiner Welt, seh ich die Wiese,
auf welcher Gräber stehen dicht.
Darauf bin ich ein Schaf und grase,
bis die Steine werden Licht.
In Zeile 1 muss das Komma hinter Welt weg.
In Zeile 2 ist der Satzbau arg verdreht, das geht eigentlich so nicht :rolleyes:
Zeile 3 ist soweit ok.
Zeile 4 möglicherweise bis die Erde spendet (sendet) Licht
Ist aber auch verdreht wie in Z 2.

In jedem Grab da liegen Träume,
welche ich schon lang vergaß.
Es ist zu spät für junge Bäume,
nur noch satt werd ich von Gras.Das Füllwort da in Zeile 1 würde ich weglassen und statt dessen Grabe verwenden:
In jedem Grabe liegen Träume

Zeile 4 würde ich auch anders schreiben:
...
werd nur noch satt von trocknem Gras.


Das wären meine Vorschläge, vielleicht kannst du ja etwas davon gebrauchen.

LG Chavali

ginTon
15.07.2014, 18:08
Hallo Wollbert,

interessantes Gedicht. Ein bisschen an meinen surrealen Werken angelehnt? :) Finde ich gut. Die erste Zeile auch fast wie in einem meiner Werke, da heißt es "in meinem Himmel..."

Also die erste Strophe finde ich richtig gut. Handelt es sich dabei wirklich um einen Traum? Also inhaltlich könnte man es dann in etwa so übersetzen, dass das Schaf, ein Herdentier, immer allen anderen in der Herde folgt, manchmal aber auch nur einem Einzelnen, also stellt sich die Frage wem oder was der Träumer folgt...Die Gräber oder den Tod würde ich als Ende eines Weges und Erneuerung ansehen...Das Licht ist ja der Weg der Erkenntnis, oder etwas erkannt zu haben...So in etwa...

In jedem Grab da liegen Träume,
welche ich schon lang vergaß.
Es ist zu spät für junge Bäume,
nur noch satt werd ich von Gras.
In der zweiten Strophe sehe ich als manko an, dass in dem Grab Träume liegen. Wenn man träumt ist dies schier unmöglich oder man träumt iwie
luzide. Ansonsten gefällt es mir inhaltlich sehr...

Formal:
In meiner Welt, seh ich die Wiese,
auf welcher Gräber stehen dicht.
Darauf bin ich ein Schaf und grase,
bis die Steine werden Licht.
Würde hinter "stehen" eine Zäsur machen, mitunter einer starke zB Bindestrich oder Doppelpunkt. Die letzte Zeile "bis alle Steine werden Licht" oder "bis jeder Stein wird helles Licht". Dann bleibst du im Takt, außer es war so beabsichtigt? Vom Ausdruck her denke ich aber eher nicht...

Die zweite Strophe gefällt mir eigentlich, auch wenn die Auftakte wechseln, bleiben aber Überkreuz gleich, da im letzten Vers nur einsilbige Wörter benutzt wurden.

hat mit gut gefallen..LG gin

Hollerith
16.08.2014, 17:58
Hallo Wollbert,

du hast doch einige Tipps, die auch ich gut und passend finde, für dein Traumgedicht bekommen. Ich dachte, du wolltest es verändern?
Schade, daß du nicht wieder mal vorbeischaust.

LG Holle