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wolo von thurland
17.12.2014, 10:11
Wo Höhenflüge enden, gibt‘s den Trichter
umsonst dazu. Beim Einschlag scheppert‘s kurz,
der Lärm jedoch: ein Pfff, als wärs ein Furz,
entwichen einem aufgeblähten Dichter.

Was nicht den Rand hielt, rutscht jetzt in den Krater
hinunter, rieselt abwärts bis zum Grund.
Der Schöne Schein war letztlich nichts als Schund,
der Lack ist ab, dafür gibt‘s einen Kater.

Wer schon am Grunde lag, hebt kurz die Lider
zum Neuankömmling hin, sagt nichts dazu.
Man stört nicht gern die eigne Grabesruh
und weiß: Bald kommt der nächste wieder nieder.

Bloß keine Bange! Dichter gibt‘s in Mengen!
Von Bonn bis Bonndorf, von Berlin bis Basel
folgt jedem A ein B, entsteht Gefasel
aus Worten, die hinauf zum Lichte drängen.

Ein jeder ist ersetzbar, unersetzlich
ist nur für ihn der Trug des eignen Scheins.
Da ist im Innern eines Dichterseins
ein jeder wohl doch irgendwie verletzlich.

plotzn
18.12.2014, 09:41
Hallo Wolo,

wo kämen wir denn da hin, wenn alle Dichter zu Höhenflügen ansetzen würden? Ein Horror für die Flugsicherung! ;)

Mir gefällt die Sprache in Deiner Beschreibung von Absturz und Selbstüberschätzung. Besonders "Wer schon am Grunde lag, hebt kurz die Lider" und die Balliteration.

Das "entwichen" in S1 passt für mich nicht zu dem einen "Pff". Vielleicht:
entwich dem reichlich aufgeblähten Dichter.
Wegen des Füllworts reichlich auch nicht so toll, aber Dir wird schon was einfallen :)

Liebe Grüße, Stefan

wolo von thurland
18.12.2014, 23:02
Ballo Blotzn
danke für deine tipps.
das "entwich" geht nicht, passt nicht in den satz rein, der ja schon weiter oben beginnt.
besonders schönes danke für die B-Alliteration!

Bute Bacht
Bobo