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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doppeltes Schlangengeschüttel


Friedhelm Götz
26.03.2017, 07:53
Wir malen Schlangen, Freunde, Riesennattern,
die schmalen, langen, die beim Niesen rattern.
Mit langen Zähnen malt die Schlangen bunt,
wie Zangen lehnen sie im bangen Schlund.

Schon Schlangen wittern, führt zur Schlangenfurcht,
die Wangen schlittern, wer zum Fangen schlurcht.
Drum Schlangen ächten! So ein Schlangenbiest
in langen Schächten man mit Bangen schließt.

Es lauern Schlangen, kleine Schlangen üben,
die schlauern langen Gift in langen Schüben.
Wie Schlangen ringeln sich beim Schlingen Weiber,
die Rangen schlingeln, häutend schwingen Leiber.

Die Langen schleichen, wollen Wangen schlitzen.
O Schlangenleichen! Schluss mit Schlangenwitzen.

Erich Kykal
26.03.2017, 09:35
Hi Fridolin!

So ein doppelt gemoppeltes Schüttelgedicht gelingt weder oft - noch jedem!
Wo unsereins sich meist schon vergebens müht, auch nur EINEN korrekten Schüttler zu finden, der zumindest einigermaßen Sinn macht, haust du - und obendrein alles zum gleichen Thema - die Schüttler gleich dutzendweise raus!

Müsste es in der vorletzten Zeile nicht "Langen" heißen, da hier ein hauptwörtlicher Gebrauch vorliegt? Anders jedenfalls macht der Satz keinen Sinn für mich.

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

Friedhelm Götz
26.03.2017, 10:26
Hi Eky,

stimmt, muss Langen heißen. Danke für den Hinweis. Es gibt in meiner Schüttelzunft noch mehr Schüttelfreunde, vor allem in Österreich, die ddie Kunst doppelter Schüttelreime beherrschen. Ich habe da kein Alleinstellungsmerkmal, etwas anderes ist es bei geschüttelten Limericks, da gibt es nicht so viele. Dafür gibt's einen, der grandios Sonette von Shakespeare in Schüttelreimen nachdichtet, was wiederum ich nicht kann, schon deshalb nicht, weil mir das Englisch Shakespeares fremd ist.

LG Fridolin