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Friedhelm Götz
04.06.2017, 20:01
Der Pfingstochs

Der Pfingstochs ist nur ein Fakes-Stier.
Zum Frühstück frisst er Beefstakes, vier.
Der Pfingstochs.

Der Pfingstochs grast auf keiner Au
er treibt’s auch nie mit einer Cow.
Der Pfingstochs.

Der Pfingstochs liebt ein schwules Kälbchen
so zärtlich wie ein cooles Schwälbchen.
Der Pfingstochs.

Der Pfingstochs wäre lebend schwer,
doch ist als Geist er schwebend leer.
Der Pfingstochs.

Der Pfingstochs dichtet prächtig meist,
Er hofft, dass man ihn mächtig preist.
Der Pfingstochs.

Der Pfingstochs hat den Pfingstenhau,
schreit ständig: „Warum hinkst denn, Pfau?“
Der Pfingstochs.

Der Pfingstochs hört: "Komm, Schöpfer Geist".
Dem Kirchvolk auf die Köpf er scheißt.
Der Pfingstochs.

Dem Pfingstochs eine Grenze gilt:
Das Kirchvolk ihn zur Gänze grillt.
Den Pfingstochs.

Weil oft am Wiener Schmäh der leckt,
der Pfingstochs zäh wie Leder schmeckt.
Der Pfingstochs.

Mit dem "Pfingstochsen" hat es eine besondere Bewandtnis. Hierzulande gibt es den Brauch, in der Familie jenen "Pfingstochs" zu nennen, der an Pfingsten als Letzter aus den Federn kommt. Vor einiger Zeit war ich in einem Forum für Freunde des Hexameters aktiv. Damals habe ich mich mit einigen Mühen an dieser strengen, reimlosen Gedichtform versucht, bin aber davon abgekommen, weil ich mich doch mehr dem Reim, besonders dem Schüttelreim verbunden fühlte. Claudi wird sich erinnern. Sie hat mich wie auch Ferdi, der Verserzähler, bei meinen Distichen unterstützt.

Thomas
04.06.2017, 21:14
Lieber Fridolin,

die beiden Strophen mit dem Kirchvolk finde ich (in ihrer Kombination) die lustigsten.

Liebe Grüße
Thomas