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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebel


Sebastian
01.02.2018, 11:34
Nebel der Verwirrtheit
überall verhing den Blick.
Nebel der Verwirrtheit
ließ meinen Weg verschwinden.
Nebel der Verwirrtheit,
von mir selbst erzeugt.
Nebel der Verwirrtheit,
der mich fast verschlungen hat.

Nebel der Klarheit
bist du und du ganz allein.
Nebel der Klarheit
ist das süße, sanfte Sein.
Nebel der Klarheit,
nichts trübt ihn, nichts bricht ihn.
Nebel der Klarheit,
soll bleiben, mit mir ziehn.

Chavali
01.02.2018, 18:05
Hi Sebastian,

dein Einstandsgedicht beleuchtet zwei Nebelformen, wie sie wohl vor allem in Kreisen der Lyriker vorkommen ;)
wobei der Nebel der Klarheit per Definition schon ein wenig skurill wirkt.Nebel der Verwirrtheit,
überall verhing den Blick.Hier verwirrt mich allerdings die zweite Zeile, die für mich keinen Sinn ergibt,
es sei denn, du entfernst das Komma in der ersten Zeile und man liest es übergreifend -
dann macht es Sinn.

Der erste Abschnitt hat auch kein Reimwort, der zweite dagegen ja: allein - sein, ihn - ziehn
Absicht oder Zufall?

Insgesamt aber doch gelungen, weil die Absicht des Textes nicht im Nebel liegt ;)


LG Chavali

Sufnus
01.02.2018, 18:26
Der Nebel ist für Poeten wohl auch deshalb anziehend, weil er rückwärts gelesen zu Leben wird. Ich war vor Jahr & Tag recht aufgeregt, als ich diese "Entdeckung" machte, aber dann wurde mir leider schnell klar gemacht, dass diese Erkenntnis leider ein alter Hut ist. :cool: Hermann Hesse hat (neben manch anderem) in seinem Gedicht "Seltsam im Nebel zu wandern" mit dem Nebel-Leben-Begriffspaar gearbeitet. :)

Sebastian
01.02.2018, 20:26
Vielen Dank für das Feedback. Chavali deine Anmerkung war sehr hilfreich und ich habe das Komma nach der ersten Zeile entfernt. Das mit den Reimen war übrigens Absicht und bewusst so im Kontext des Stimmungswechsels von der ersten zur zweiten Strophe gedacht.