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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von der Toilette aus betrachtent


Terrapin
25.11.2018, 01:45
Das Kolostrum sturer Morgenbläue
tröpfelt aus der Sternenbrust der Nacht
mit amortisierter Niedertracht
in die Stille, der ich mich erfreue.

Dieses Winters Gleichmut eloxiert
Gras und Essigbaum mit Diamantstaub
und so langsam macht er den Verstand taub,
der in Illusionen sich verliert.

Und ein kleiner Vogel hüpft gewaltsam
durch die Haltestellen der Vernunft
im Gezweige der Zusammenkunft
leiser Augenblicke - unaufhaltsam.

Stefan
25.11.2018, 10:35
Ich stelle es mir schwierig vor, dieses Gedicht zu deklamieren. Es liest sich nicht flüssig, sondern enthält viele Fremdwörter mit komplizierter Aussprache. Da muss man sich arg konzentrieren, um sich nicht zu versprechen.

Gruß
Stefan

Weiße Wölfin
25.11.2018, 11:21
Moin,

sehr sperrig zu lesen , eben durch die vielen Fremdwörters.

Dabei sind die Bilder durchaus interessant und sehr eigenwillig, kantig.

Die letzte Strophe ist wundervoll !!

Beste Grüße

volleer

Galapapa
25.11.2018, 19:08
Starker Inhalt, lieber Terrapin, und starke Verse!
Vor allem die letzte Strophe hat es mir angetan.
Was die Vorredner stört, ist, dass Du in der zweiten Strophe von der Fünfhebigkeit abweichst. Vielleicht ist es auch ein wenig der häufige Wechsel der
Auftakte.
Wenn ich mich auf den Inhalt konzentriere, dann stört mich das nicht.
Liebe Grüße!
Galapapa

Terrapin
19.12.2018, 01:17
Hallo Ihr!

Am Anfang dachte ich auch dieses Gedicht sei holprig
und rhythmisch unstimmig; und wollte es (auch schon vor der
Veröffentlichung) in einen jambischen Fünftakter umschreiben,
der scheinbar besser sitzen würde und sich dem Inhalt anschmiegen.

Nach dieser Zeit finde ich es aber richtig so, wie es ist.
An die monierten Fremdworte kann man sich gewöhnen
und lernen, dass der Wortfluss passt, so wie er gegeben ist.
Alles andere spricht für eine Entwöhnung des Trochäischen
Taktgefüls. Meines war und ist ebenso ungeübt.


Vielgeschätzter Galapapa, das Gedicht ist durchgängig 5hebig.
da hast du dich sicherlich verzählt.

Die Auftakte sind nicht immer rein Trochäisch.
Manche können auch als Anapäst gelesen werden.


Danke für die Zeit, die ihr euch genommen habt.

Terrawitz.