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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der angekohlte Braten


Erich Kykal
02.08.2019, 13:06
Wir rufen gern zuweilen mal ein lautes „Unvorstellbar!“ in die Runde,
wenn wir uns irgendetwas einfach nur nicht richtig vorzustellen wünschen.
Wir rühren wohl nicht gerne zerebral verbal in einer tiefen Wunde,
und ignorieren das Tableau von Stirnenfüßen und gezognen Flünschen.

Wir haben einfach immer gerne schon das allzu rasche Wort geschunden,
um seelisch peinliche Momente möglichst unbedarft zu überbrücken.
Doch sind die Adressaten lebenslang geprüfter Ehrlichkeit verbunden,
hat diese Technik sprachlicher Beschwichtigungen durchaus ihre Tücken!

Wir sollten solcher Binnenfeigheit nicht die aufgescheuchten Worte schenken,
die sie sofort an eine kluge, abgeklärte Hörerschaft verraten:
Wer seines Fühlens kundig lebt und logisch aufgeräumt im darin Denken,
riecht doch sofort den von Verleugnung und Verdrängung angekohlten Braten.