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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rosa Brille


Ibrahim
18.06.2009, 08:28
Der Tag ist trüb, die Sonne schwächelt,
Die Arbeitslust dämpft Wolkengrau.
Verdross'ne Mienen, niemand lächelt.
Ich wehre mich durch Brillenschau.

Das rosa Glas verwandelt Welten,
Grafitgrau weicht zum Schmeichelton.
Ich überhör der Leute Schelten,
Die Nessel wird zum roten Mohn.

Wie hat der Tag sich doch geändert.
Ein dünnes, leicht getöntes Ding,
Bewirkt, dass jemand fröhlich schlendert,
Der morgens noch in Trübsinn hing.

Panzerknacker
18.06.2009, 09:50
Hallo Ingo,

mich hast du, da ich mich zu den Leuten zähle, mit diesen Zeilen zum Schmunzeln gebracht. Ja, ist schon toll wenn man alles durch eine rosarote Brille betrachten kann. Vor allen Dingen das Leben.

Schöne Grüße, auch wenn ich nur eine ganz normale Brille auf der Nase habe,
vom Knacki

Dana
19.06.2009, 20:26
Lieber Ibrahim,
kann man die kaufen?;)

Mir gefällt die Leichtigkeit in deinem Gedicht. Die Bilder darin machen schon ohne Brille fröhlich und die lyrische Sprache ohnehin - ein Ibrahim.:)
Liebe Grüße
Dana

Medusa
20.06.2009, 10:13
Guten Morgen Ibrahim,

ein schönes Gedicht um die rosa Brille, die ja nicht unbedingt auf der Nase sitzen muss. Die kann auch im Herz, im Hirn oder sonstwo eingebaut sein, wichtig ist die Wirkung: Eine zuweilen unverkrampfte, nicht geschwärzte und humorvolle Sicht auf Dinge, die sich nicht ändern lassen.

Dies beinhaltet selbstverständlich nicht Oberflächlichkeit, eher die Fähigkeit, manchmal loslassen zu können ......

Hier ein kleiner Tipp:
Grafitgrau weicht zum Schmeichelton.
Ich würde "zum" weglassen.
Ich vermute, Du betonst Grafitgrau weicht Schmeichelton? Dann passt auch die erste Silbe nicht zu den anderen durchweg unbetonten Auftakten ;).

Ziemlich nachdenklich stimmend, Dein Gedicht!

Herzliche Wochendgrüße,
Medusa.