Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Du hast das Leben nur....
a.c.larin
03.01.2012, 11:52
Du hast das Leben nur zu einem Preis:
Ob es dich wenig kosten mag, ob viel
entscheidet blinder Zufall. Wie beim Spiel
trifft dich das eine oder andre Los.
Du kannst nicht handeln, niemals klein, nur groß
dein Unglück machen. Denn das Glück
bleibt nur bei dir das eine oder andre Stück.
So gehst du vorwärts - oder doch im Kreis.
Du hast das Leben nur zu einem Preis:
Doch wer ihn annimmt, kann mit Würde tragen,
was ihn betrifft und seinen Erdentagen
ein wenig Glanz verleihen oder Tapferkeit.
Wir sind Kometen: Uns verglüht die Zeit!
Doch während wir noch schmerzhaft reifen,
bis letzthin alles Äußere zerbricht,
formt in der Tiefe schlummerndes Begreifen
vielleicht die Antwort auf das Wandern, Schweifen....
Es dämmert uns auf unsern dunklen Bahnen
der Hoffnung Zeichen, sehnsuchtsvolles Ahnen:
Als Lichtgeschaffne werden wir zu Licht......
abbc cdda aeef fghg giih
na, das nenn ich ein spannendes reimschema, larin!
und das beste: es funktioniert! :D
schon allein deshalb les ich deine gedichte gerne - weil du immer wieder mit eigenen reimschemata spielst, um deinen aussagen neuen rythmus und struktur verleihen zu können.
eine sehr philosophische betrachtung stellst du hier an. und des menschen "schweifen" sowie dessen antwort darauf findet sich analog im schweifen der sprachmelodie und des reimes wieder.
es trägt also die form den inhalt."form follows function" - aber das kennst du ja bereits, wie ich irgendwo gelesen hab aus deiner feder. ;)
und das setzt du gekonnt um hier, ohne dich dabei in form- oder sprachmanierismen zu versteigen. die sprache bleibt dennoch immer rein und klar schnörkellos und dazu sehr melodisch.
"larin" eben.
wie immer gern gelesen!
liebe grüße
fee
a.c.larin
03.01.2012, 13:06
hallo fee,
ja, das hier ist ein ziemlich verzopfter (reim)zopf - den hatte ich beim schreiben aber gar nicht im blick.
mir ging es da viel mehr um den inhalt, die idee - und die ließ sich gar nicht so leicht fassen und in die verse zwingen. immer wieder ist sie mir an einer irgendeiner ecke herausgequollen, so wie ein dicker wintermantel, den man in eine enge bettlade zwängen will! :p
habe das gedicht deshalb tagelang herumliegen lassen, aber heute bin ich beim aufräumen, also dachte ich: mach es fertig!
die philosophie dahinter ist schon starker tobak: dass das leben einen preis kostet. und zwar jeden von uns! zunächst einmal bezahlen den die frauen/mütter. (manche sogar mit ihrem leben.) und dieser preis ist weder fair noch gerecht - und er kann niemals gleich gemacht werden, durch nichts.
manche werfen das leben weg, weil ihnen der preis, den sie dafür zahlen müssten, zu hoch erscheint, andere wiederum kämpfen bravourös und mit heldenmut über jahre an gegen armut, krankheit, behinderung, schwere schicksalsschläge.
das einzige, was sich tun lässt, ist, denen beizustehen, die an ihre grenzen gelangt sind und die zu unterstützen, die so tapfer kämpfen.
und generell für einander da zu sein, in dieser lebenslangen anrena...
vielleicht sollten wir den kindern der konsumgesallschaft auch mal erklären, dass das leben ein kampf ist, immer schon war, immer sein wird.
und dass es sich nicht mit einem kopfdruck wie im privatkino ein - und ausschalten lässt!
früher wusste man das: "von der stirne heiß rinnen muss der schweiß...."
und noch etwas wusste, hoffte man früher: "doch der segen kommt von oben!"
urvertrauen nennt man das.
in zeiten allverschlingender weltuntergangsphantasien könnte das doch ein nützliches werkzeug sein, das uns mut macht, den preis für das leben auch weiterhin zu bezahlen!
liebe grüße,
larin
vBulletin® v3.8.6, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.