Gedichte-Eiland

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fee_reloaded 01.03.2017 11:41

Beileibe würde ich doch niemals wagen
in Suppen, die ein Gott gebraut, zu spucken.
Und täte ich's, so würd ich mich nicht ducken.
Im Gegenteil! Ich würde dazu sagen:

"Sonettgott oder nicht - auch nur mit Wasser
gekocht sind eure Sahneversformsuppen.
Jaja, da fällt's von Augen euch wie Schuppen,
ihr selbstverliebten Wortgewürzeprasser!"

Dies alles mein ich - klaro! - theoretisch.
In Wirklichkeit ist allererste Sahne,
was ihr so schreibt und reimt. Und energetisch

so voll der Dichtkunst, dass ich nur erahne,
wie derart göttergleich und exegetisch
euch dies gelingt, ihr Trickser. (Weiße Fahne!)

Erich Kykal 01.03.2017 19:45

Der guten Fee
 
Die sanfte Tour, mich "gegenpsychologisch"
aufs Eis zu locken, wird dir wenig nützen!
Zu zart sind deine zierlich feinen "Spitzen"
für meine dicke Haut: dermato-logisch!

Im Gegensatz zu andern, die hier schwitzen
im steten Willen - fast schon pathologisch -
sich aufzublasen, wild und demagogisch,
erfreut mich sehr der "feinen Klinge" Ritzen,

die du in Anmut schwingst mit einem Lächeln!
Die aufgeblasnen Protzer, die hier hecheln
um jede Stufe auf der Lyrikleiter,

an deren Spitze sie den Himmel denken -
sie werden wohl ihr Lebtag nicht gescheiter!
Nur wer sich selbst vergisst, kann Großes schenken.

Falderwald 01.03.2017 20:10

--> Schimpansky #148
 


Gemach, Schimpansky, nur nichts überstürzen,
des Narren Kunstwerk sind die großen Sprüche,
auf Sonnenschein erfolgen Wolkenbrüche,
doch können wir das Ganze schnell verkürzen.

Wir kochen hier mit kräftigen Gewürzen
ein Galadinner feinster Dichterküche,
du aber bringst die übelsten Gerüche
und suhlst dich lieber feist in Eulenfürzen.

Erst plauderst du aus deinen Memoiren
und schaukelst unterdes dein dickes Pläutzchen,
dann lässt du unverfroren einen fahren?

Ein Eulenschnabel ist kein Schweineschnäuzchen,
du eignest dich, muss ich dir offenbaren,
im besten Fall als kurioses Käuzchen.


Erich Kykal 01.03.2017 20:31

Verzeih dem Falder, Maki, dero Gnaden
sich suhlt in Eulengas und Quantenschaum!
O Göttlicher, er weiß ums Furzen kaum,
der großen Eule wollte er nicht schaden!

O großer Nachtlemur, kapp seinen Faden
nicht unter deinem Auge! Aller Raum
entspringt nur deinem unerhörten Traum,
darin wir Futter werden für die Maden,

die dir zur Nahrung dienen, Herr der Dinge!
Die Eule dienet dir von ganzem Herzen
mit edlen Fürzen unter ihrer Schwinge,

die träumen machen deinen Geist im Schaume!
Wir kleinen Seelen nur in deinem Traume
verehren dich zutiefst - doch ohne Kerzen! :eek:;):D

Falderwald 01.03.2017 21:24

--> Erich und Fee Kykal
 


Mir wird es um das Herz ja so romantisch,
erlebe ich doch noch nach all den Jährchen
auf diesem Eiland so ein schönes Märchen,
ich fühl vor lauter Glück mich schon bacchantisch.

Solch Zärtlichkeit empfinde ich gigantisch,
da schmust ein zotteliges Alpenbärchen
mit einer Fee, nein, so ein schönes Pärchen,
und wie sie sich besingen - musikantisch.

Ihr Lob erklingt in allerhöchsten Tönen,
es ist der absolute Oberknüller,
wie sie ekstatisch ihrer Stimmung frönen.

Gefühlsverklärter Schmalz als Pausenfüller
verzärtelt schmachtend sich im Versestöhnen.
Der Erich ist verknallt. Das ist der Brüller!


Erich Kykal 01.03.2017 22:41

Die Häme steht dir schlecht, o Falderwanze,
und das Niveau des Anwurfs: Erste Klasse
auf Pausenhöfen! Tut mir leid, ich passe,
es kann nicht sein, dass ich nach sowas tanze!

Wie warst du einst ein Dichterfürst im Glanze,
doch nun, geweiht der Missgunst, ist die blasse,
verbohrte Lyrik nur noch eine krasse,
und Leser fragen sich: Was soll das Ganze!?

Kannst nur erhöhen du dein Selbsterkennen,
indem du andere um dich verminderst?
Erkennst du nicht, dass du dein Glück verhinderst?

Je hohler mancher Krug, je lauter tönt er!
Wie konnte er sich derart blind verrennen:
Das Beste in uns allen - das verpönt er!

Falderwald 02.03.2017 20:45

--> Herrn Kykal
 


Vergnatzt kaut Erich an den sauren Träubchen,
befällt ihn die romantische Berührung,
dann druckst er rum und seine Wortverschnürung
klingt quietschend wie ein ungeöltes Schräubchen.

Und obendrauf setzt er als Sahnehäubchen
den Vorwurf der bewussten Irreführung!
Was tat ich denn? Ich war nur voller Rührung
in Anbetracht der beiden Turteltäubchen.

Anstatt das Fräulein in den Po zu beißen,
das hier versucht mit List zu moderieren,
beginnt er damit, lobend klugzuscheißen.

Er glaubt, so könne er sich profilieren,
und schonend sich der Freundlichkeit befleißen,
da muss ich doch ein wenig intrigieren.


Erich Kykal 03.03.2017 00:35

Unheilige Einfaldigkeit
 
Wer gar zu "intrigierig" nach den Früchten
der Pläne greift, sich selber zu erhöhen,
wird leicht vom Ast geweht von kalten Böen,
die innre Leere und Entrückung züchten:

Von seinem Lebensbaum wird er geblasen,
den er verseuchte mit verbohrtem Willen,
die Lüste seines Größenwahns zu stillen -
bis hohl er ward wie seine eitlen Phrasen!

Was bleibt? Ein Funken Mitleid für den Dichter,
der allzu eifrig seine Kunst beschwor,
herabzusehen auf das "Reimgelichter",

dem er sich gar so überlegen fühlte!
Zuletzt war er es, der sich selbst verlor
im derbem Anwurf, der sein Mütchen kühlte.

Terrapin 03.03.2017 11:08

Kykalia & Walderfald
 
Lolek & Bolek

Nun streiten endlich sich die beiden Herrn
mit allen widerwärtigen Registern;
man hörte ihre Freundschaft ja schon knistern,
als hätten sie sich überdeutlich gern.

Das Ganze liegt auch gar nicht allzu fern,
sie waren fest daran sich zu verschwistern,
ganz klassisch wie bei Huren und Ministern,
dass galt im Mittelalter schon modern.

Doch halten wahrlich solch konspirative,
versagende Verbrecherbanden nur
zusammen die gemeinsam große Fresse,

das Ziel der vornehm-seltnen Exklusive,
und jener scheinloyale Räuberschwur
in Kompromiss mit eignem Interesse.

Terrapin 03.03.2017 12:32

Marginale Einsicht!
 
Nach all dem Chaos, all den Wortgefechten
versuche ich die Ruhe und das Schweigen...
und wag es talwärts kaum mehr aufzusteigen,
wo Nebel, Stern und Nachtblau sich verflechten;

nichts müht mich die Versehrten zu verächten,
denn ihr Begehren war mir selber eigen,
es malten im Erwarten zarte Geigen
die Farben, die sie scheinbar uns erbrächten,

wann immer wir Soldaten tapfer waren,
mal bürgerlich gesetzt und mal patetisch
in all den Kämpfen und verlornen Jahren.

So wirkte jener Eifer erst magnetisch,
bevor wir reiften, uns zu offenbaren...
ich bin zu groß und sitz an eurem Stehtisch.


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