Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 14.11.2016 18:36

Hi Wozi!

In den allermeisten Fällen ist es in den islamistischen Zonen schlicht sozialer Druck. Man will zu einer Gemeinschaft gehören, weil man nichts anderes kennt und/oder den Ehrverlust bei Ausstieg nicht hinnehmen kann. Sofern ein Ausstieg überhaupt möglich ist - in diesen fanatischen Regionen ist das durchaus schon ein ausreichender Hinrichtungsgrund!
Wenn die Oberen dieser Gemeinschaft dir dann erzählen, dass du für die "Ehre" so einer Selbstmordmission "auserwählt" wurdest - was willst du dagegen machen? Aufmucken - und sofort als Feigling oder gar Verräter der Sache angeklagt werden? Weigern - und deine ganze Familie damit zu Vogelfreien und Todeskandidaten machen?
Nein - du kannst dich im Grunde nur beugen und dich ins Joch ducken und hoffen, dass an dem Blödsinn, der dir eingeredet wurde, seit du sprechen konntest, wirklich etwas dran ist! :rolleyes::Aua

Und die Deppen, die sich bei uns "bekehren" lassen? Ebenfalls sozialer Druck, aber versteckter. Und ein paar Idioten eben, die Ballern geil finden, und wenn sie dafür ins Paradies kommen, erst recht! Und zuletzt ein paar unsichere geistig Unmündige, die ihr schwaches Ego mit inbrünstiger, kritikfreier und aggressiv militanter Gottesverehrung aufpolstern ...

LG, eKy

Wodziwob 15.11.2016 09:37

Hi eKy,

Druck und Zwang spielen sicher mit rein. Das kann man schon daran sehen, dass sogar Kinder als Mordwaffen missbraucht werden. Bei Jugendlichen muss zu diesem Zwecke der bewusst gewordene Selbsterhaltungstrieb wenigstens paralysiert werden, ihn zum Mörder zu machen ist ohnehin einfacher, ebenso bei Kindersoldaten.

Bei jungen Erwachsenen ist trotz allem eine zwar vollkommen irregeleitete und wahnhafte, aber dennoch gefällte Entscheidung vorauszusetzen, denn ob der Delinquent nun für den "Verrat" ermordet wird oder durch einen terroristischen Selbstmordanschlag zum Mörder, macht für die Auslöschung seiner eigenen Existenz keinen Unterschied. Also bedarf es massiver Gehirnwäsche und "Konditionierung", die religiöse Verbrämung von Schwerstverbrechen ist nun wirklich nichts Neues und dem Islamismus offensichtlich jedes Mittel recht, hochgradig krankhaften Fanatismus zu exzessiver Gewaltbereitschaft zu programmieren, die eine Selbstvernichtung miteinschließt oder voraussetzt.

Doch bei all diesen Erklärungsversuchen ist der dafür grundsätzlich notwendige Hass wohl schon davor gegeben. Der Drang, mit allen Mitteln etwas Besseres sein zu wollen und die Bereitschaft, die tiefe Verachtung seinen Mitmenschen gegenüber für diese spürbar verwirklichen zu können, dürfte Grundvoraussetzung sein für jede Form von Terrorismus. Auch islamistische Terroristen müssen zuallererst einmal "rekrutiert" werden, sprich eine Eignung mitbringen und den vorhandenen Willen aufweisen, die es lediglich zu perfektionieren und instrumentalisieren gilt. Ich denke, dass hier unter anderem die fehlende Bildung mit ein entscheidender Faktor ist.

Trotz alledem bleibt der islamistische Terror letztendlich ein unfassbares Rätsel menschlicher Abgründe. Zum Glück! Würd ich mal so in den Raum stellen.


Liebe Grüße :)
Wozi

Erich Kykal 15.11.2016 19:47

Hi Wozi!

Genau dasselbe Rätsel wie der treusorgende und zärtliche Familienvater bei uns, der bis 1945 täglich dienstbeflissen und ohne jede Gefühlsregung im KZ das Zyklon B in die Duschen kippte, die mit Frauen und Kindern gefüllt waren.
Wenn man jemandem gründlich genug einreden kann, dass der "Gegner" oder "Feind" im Grunde nichts Menschliches hat, sondern sich bestenfalls so verkleidet, wird alles möglich!
Das fing in Europa wieder mit dem ersten WK und dem industriellen Töten an - die Entwertung des eigenen Lebens machte den Feind gänzlich zur Unkreatur!
In allen Kriegen zwischen Nationen davor gab es gewisse Gefechtsregeln und ein gewisses Maß an Ritterlichkeit und Respekt für den Opponenten, auch wenn er noch so verhasst war, zumindest seit der Renaissance.
Heute zählt nur noch die Propaganda. Vielleicht nicht so offenkundig und marktschreierisch wie damals bei Göbbels, aber wir werden alle ständig in unserer Meinungsbildung beeinflusst, ohne es bewusst zu bemerken. Das beginnt schon bei der Wortwahl des Nachrichtensprechers, bei der Auswahl der Themen usw.

LG, eKy


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