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Archimedes 13.10.2009 12:09

Hallo Erich, großartig!!! Dein Werklein bringt die Dinge in so kurzer und perfekter Form auf den Punkt, da kann man sich nur verneigen. Der ganze Pfad ist Spitze, da die Bearbeitung der Thematik gelungen ist. Ich will auch noch ein bischen Senf dazugeben:

Es gibt ja überall gewisse "Herden". Sei es der Chor, die Armee, ein Fußballspiel oder der Sichtbereich im Autoverkehr. Da wird sich hervorgetan( der Solist, der beste Schütze, der Torschütze, der Überholer), da wird geboren und gestorben( der Neue, der Gestorbene, der Eingewechselte, der am Horizont verschwindende), da gibt es ein Regelwerk, da gibt es das Hochgefühl (den perfekten Klang, den Durchbruch in der Schlacht, den "tödlichen" Pass, die besonders günstige Konstellation).

Und hinter allem gibt es den Schöpfer(Komponist), den Führer(General), den Trainer, den Präsidenten, der weiß, wie mans macht, richtig anleitet, anspornt, und die Orden verteilt. Das ganze funktioniert nur wegen der Mit -sänger, -töter, -spieler, -fahrer. Auf sie kommt es an, ob ein Chor klingt, eine Schlacht gewonnen wird, ein Torgeschossen wird, ein Unfall passiert. Nur mit ihnen hat der Solist den Freiraum für besondere Leistungen.

Der besondere Trick ist nun, dem Mitläufer einzureden, er könne so werden, wie der Solist, wenn er sich an die Regeln hält und den Solisten nacheifert. Dann kann er Kanzler, Superstar und Nobelpreisträger. Es geht nun nicht mehr um ein besser für alle, sondern um ein besser des Einzelnen, wobei Anstand und Moral und das vorgegebene Regelwerk oft keine Rolle mehr spielen(z.B. Doping). Das heißt, die Gesellschaft zerfällt in Individuen, die jeder für sich oft zweifelhaften Zielen hinterherlaufen. Es gibt also kein Selbstverständnis mehr, sondern nur noch (im extremen) Gier, zu der das Fernsehen entscheidend beiträgt.

geneigten Gruß Archimedes ...der mit den reinen Kreisen

Erich Kykal 14.10.2009 12:34

Hi, Archibold!

Ja, dieses "Tellerwäscher zum Millionär - Syndrom", das du da ansprichst, hat viel Wahres! Wer zumindest die Illusion der Möglichkeit glaubt - ohne sie je zu nutzen wohlgemerkt - ist mit seinem kleinen, bescheidenen, bedeutungslosen Leben durchaus zufriedener und versöhnter. Auch ich zähle zu dieser Sorte: Ich brauche nur zu wissen, dass ich die Possibility HÄTTE, wenn ich sie denn WOLLTE, und schon ertrage ich meinen besch....eidenen Alltag ohne allzuviel Murren. Ich kann mir für mein Unterwerfen ja selber die Schuld geben...und viiiieeele "vernünftige" Gründe dafür suchen, warum ich für etwas anderes zu feige bin.
So sind übrigens, glaube ich, die meisten Menschen. "Täter", wie ich sie gern nenne, sind gottlob seltener, als man annimmt. Aber die wenigen sind leider schlimm genug!

LG, eKy

Motti 04.11.2009 20:05

Tja wer kann sie schon verstehen, die Menschen?
Die meisten verstehen ja sich selbst nicht einmal, wie sollen sie dann auch noch andere, bzw. die Allgemeinheit verstehen?

In meinen Augen, werden die Menschen immer unverschämter, immer dreister und sie schlagen immer häüfiger viel zu oft, viel zu sehr über die Strenge.

Ich kann ehrlich gesagt nur wenig gutes am Menschen finden...

Er kann lieben ja, aber die Frage ist doch, ob und wie er es tut.
Er kann Mut machen, auffangen, vertrauen und Vertauen schenken, er kann aber auch lügen, drohen, gewalttätig werden.

Ich denke die Aussage, dass der Mensch die höchst entwickelste und klügste Spezies ist, ist absolut weit hergeholt.
Jedenfalls sehe ich das nicht so!

In meinen Augen, werden Menschen eben einfach immer schlimmer!

Erich Kykal 05.11.2009 08:48

Hi, Motti!

Der Mensch ist ein Tier, das denken gelernt hat. Die daraus resultierende Selbstreflexion bedingt allerdings nicht, dass der Mensch besser wird, sie sorgt nur dafür, dass er besser WEISS, was er tut!

LG, eKy


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