Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 19.05.2014 19:21

:D Wir in Österreich sind diesbezüglich im Vorteil - wir konnten uns die letzten paar Jahre an die gute Conchita "gewöhnen"... euch hat es wie den Rest Europas eher überraschend getroffen!:D;):rolleyes:

LG, eKy

Falderwald 19.05.2014 19:28

Ja, so ungefähr wie ein Blitz beim K... :D

Aber das gibt sich, wenn's keine Eintagsfliege ist.
So erfolgreich wie ABBA wird Conchita sicherlich nicht.

Die Schwedinnen waren knackiger...;)

LG

Falderwald

Dana 19.05.2014 20:47

Lieber Faldi,

ein gutes Gedicht muss man dir nicht mehr bescheinigen - es ist da.:)

Mit "Disqualifiziert" zeigst du auf, dass Lyrik nicht nur berührt - sie setzt auch in Bewegung, was Kommentare deutlich aufzeigen.
Ich habe Gedicht und Kommentare interessiert gelesen. Nicht zuletzt den aufkommenden Humor, der ebenso in Tiefen schürft.

Schaut man sich aber in der "aufgeklärten Welt" um und lässt verständlich so manche Verbortheit entschuldigend gelten, treten Staaten auf (politisch, kriegerisch, wissenschaftlich und geldgierig auf dem "neuesten Stand") - dann vergeht einem noch mehr.
"Mond- und Marsbesatzer", ehemalige Religionsverfechter, erklären plötzlich, dass Schwule nicht in die Evolution passen.:confused:
In eine Evolution, die immer stattfindet, da ist (bei Mensch und Tier). Vieles haben sie erkannt, wissenschaftlich belegt - aber wenn es um Macht geht, schaffen sie Dogmen, die sich von Religion kaum unterscheiden.
Die Politik ist oft nur eine andere/neue Religion.

Wir sind dem Rittertum und Burgverteidigung immer noch sehr nahe.:(

Die Disqualifizierung lebt.:eek:

Liebe Grüße
Dana

Falderwald 21.05.2014 18:01

Liebe Dana,

ich pflichte dir bei, diese Art der Lyrik ist im gewissen Sinne provokativ und soll zu Gesprächen und Diskussionen anregen.
Das scheint gelungen und auch ich gewinne dadurch neue Einsichten, denn niemand soll behaupten, dass seine Sicht auf die Dinge die einzig wahre ist.
Ein wenig Humor hilft auch zu besserem Verständnis, gerade dann, wenn man gegensätzlicher Meinung ist. Das entschärft so manche Situation, wenn man denn will.

Die Mächtigen bestimmen immer, was geschieht.
Ob Mond-, Mars- oder andere Weltraummissionen, Gesetze, Gesellschaftssysteme, Frieden, Kriege und auch Ideale, und manchmal werden daraus auch (zeitlich begrenzte) Dogmen.

Homosexualität hat es zu allen Zeiten gegeben und nicht nur bei den Menschen, wie ich erfahren habe.
Toleranz lautet die Devise und Verständnis für eine Minderheit, deren Eigenschaften und Gefühle doch keine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen.
Wenn es natürlich statisch festgelegte Gesellschaftsordnungen gibt, die das ablehnen, dann wird es für jene Menschen schwer, nicht benachteiligt und ausgegrenzt zu werden.
Ich finde, in unserer Gesellschaft müssen auch jene Menschen aufgrund ihrer Leistung alles erreichen dürfen, was allen anderen auch offensteht.
Und das beste Beispiel war der diesjährige "Grand Prix". Dort hat Conchita Wurst, selbst der Name ist genial, verdient den ersten Preis abgeräumt.
Und noch etwas Positives ist dabei: Dass die Bürger Europas endlich mal ein positives Zeichen gesetzt haben.
Ein Zeichen für Toleranz und die Bereitschaft, Leistung anzuerkennen. Hut ab!
Deswegen muss mir die Erscheinung dieses Wesens persönlich nicht gefallen, aber meinen Respekt und meine Anerkennung für diese Leistung hat es alle Male verdient.
Und wenn die Kirche diese Menschen ausgrenzt, ablehnt oder gar ausschließt, indem demagogische Reden gehalten werden, dann haben sie ihre Geimeinnützigkeit verloren.

Zitat:

Zitat von Dana
Wir sind dem Rittertum und Burgverteidigung immer noch sehr nahe.:(

Ja, aber nur räumlich, geistig haben wir uns schon zeitig davon abgegrenzt. .. .;)

Vielen Dank für deinen interessanten Kommentar...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 21.05.2014 19:43

HI, Faldi natürlich - nicht Dana, sorry!

Das liegt daran, dass die Kirche das Wort "gemeinnützig" anders definfiert. Für sie heißt es nicht: Tu, was allgemein nützlich ist - nein, für sie heißt es: Tu, was der Gemeinde nützt - und die Grenzen dieser Gemeinde ziehen sie selber: Da sind nur "gute" Christen gemeint, die fruchtbar sind und sich mehren!:D:rolleyes::mad:

Falderwald 21.05.2014 20:16

Servus Erich,

meinst du jetzt Dana oder mich mit deiner Antwort?

Von der Gemeinnützigkeit habe nämlich ich gesprochen. :D


Liebe Grüße

Falderwald

Erich Kykal 22.05.2014 17:22

UUPS! - Sorry!

juli 29.05.2014 15:52

Hallo Falderwald
 
Ich habe Dein Gedicht schon mehrfach gelesen, denn es rüttelt auf und macht nachdenklich.

Vor längerer Zeit lief auf N3 eine Dokumentation, Es ging dort um Homosexualität. Dort fragte ein junger Mann, der schwul ist und auch dazu steht,nach Hilfe um von seiner " Andersartigkeit" loszukommen. Er wollte wissen, wie aufgeklärt unsere Gesellschaft ist.

Er erhielt mehrfache Hilfsangebote von Therapeuten, auch auf Kassenrezept. Es wurde auch Beten, und den Glaubenfinden angeboten.:mad:
Ein Heilpraktiker sagte, wer Gleichgeschlechtlich liebt, hat eine Störung in der Leber:mad:

Der junge Mann war stark und mutig genug einen Film über diesen Irrsinn zu drehen, andere sind nicht so stark.:rolleyes:

Ich bin der Meinung, das jeder der sich verliebt oder der liebt, ob Hetero oder Gleichgeschlechtlich ist, seinem Gefühl folgen soll, denn das Leben ist zu kurz um diese Liebesbeziehungen nicht anzuerkennen.:)

Liebe Grüße sy:)

Erich Kykal 29.05.2014 16:30

Das hast du schön gesagt, Sy!
Intoleranz ist immer die Folge von kultureller Indoktrination, Wissensmangel oder Dummheit. Meistens wirken sogar alle drei Faktoren zusammen ond/oder bedingen einander!

Das wird auch im Fall von Conchita deutlich: Kaum wurde sie europaweit bekannt, explodierte das Internet geradezu vor politisch unkorrekten bis eindeutig entwürdigenden Witzeleien über die "Bartfrau" - von den "ernst" gemeinten rassisitischen Kommentaren sogar namhafter Promis und Politiker ganz zu schweigen.
Schwer zu sagen, wo da die Grenze liegt zwischen einem (noch) augenzwinkernden Bonmot und einer (bereits) eindeutig herabsetzend gemeinten Demütigung, die gezielt eine intolerante Meinung fördern und unterstützen soll. So oder so aber höchst armselig aus der Sicht eines freien Geistes...

Bezeichnend auch, dass gerade in bildungsfernen Kreisen die größte Homophobie herrscht, dass Andersartige dort besonders nachhaltig gemobbt und verachtet werden. Solange "schwul" oder "Schwuchtel" dort ein "respektables" Schimpfwort ist, wird sich daran auch nicht geändert haben...

Aufgeklärte und tolerante Menschen mögen solch engsichtiges und dummes Verhalten noch so bedauerlich und mitleiderregend finden - es wird noch Jahrtausende brauchen, bis eine so tiefsitzende soziokulturelle Konditionierung, die sogar bis in die Religon reicht, sich endlich verliert...

LG, eKy

juli 29.05.2014 19:15

Hallo eKy
 
Ich habe die Diskussionen um Conchita nicht mitbekommen, ich glaube Dir das auch so.
Wenn sie einen Bart tragen will, ist das persönliche Freiheit, das ist ihre Entscheidung, doch ich glaube der Bart ist nur ein Aufhänger, es ist leider so wie Du gesagt hast:

Zitat eKy : es wird noch Jahrtausende brauchen, bis eine so tiefsitzende soziokulturelle Konditionierung, die sogar bis in die Religon reicht, sich endlich verliert...

Ich bin schlicht und ergreifend der Meinung, wenn sich der Mensch verliebt, ob gleichgeschlechtlich oder Hetero, dann sollte er auf die eigene Liebesfähigkeit hören und ihr folgen.:)

Und wenn jemand fühlt, er/sie steckt in einem fremden Körper ( Mann fühlt wie eine Frau / Frau fühlt wie ein Mann ) sollte er / sie dazu auch stehen. Wie weit die anschließende Veränderung dann sichtbar wird, bleibt jedem selbst überlassen, das ist persönliche Freiheit.

Liebe Grüße sy


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