Zitat von Erich Kykal
Wenn es also ums Glauben geht, dann glaube ich lieber den wissenschaftlich beweisbaren Fakten als irgendeinem hanebüchenen Gottesbild, das sich irgendein des Trostes und des Schutzes Bedürftiger vor Jahrtausenden aus den Fingern gesogen hat, nur um letztlich andere mit seiner Bedürftigkeit anzustecken - und das seither neben vielen anderen ähnlicher Natur im Grunde (fast) nur dazu benutzt wird, die Menschen innerlich klein, unterwürfig und gehorsam zu halten! Denn wer sein Haupt devot vor einem Gott senkt, der erhebt es auch nicht, wenn sein abgesandter Priester spricht, oder vor dem König von Gottes Gnaden, der im Namen seines Ruhmes Heiden schlachten will, oder vor dem hasssprühenden Imam unserer Tage...
Du hast insoweit recht, dass Glaube wie Atheismus beide als Denkmodelle von Mächtigen missbraucht werden können, aber der gravierende Unterschied (neben der augenfällig höheren Wahrscheinlichkeit der Nichtexistenz von Göttern für objektive Geister) ist eben - wie schon erwähnt, dass Religionen irgendwann alle aktiv bis aggressiv missionieren, mit aller damit verbundenen Intoleranz, Arroganz, Grausamkeit und Verstiegenheit ihrer Propheten und Kreuzritter, während die Einsicht der Gottlosigkeit nie zu einer sektenartigen Gemeinschaft wurde. Atheismus verlangt keinen Gehorsam, keine Unterwerfung. Kirchen tun das.
Die Idee als solche mag wohl auch aus Kalkül missbraucht worden sein, aber es gibt keine fanatischen und gewaltbereiten Jünger, keine Tempel oder Kirchen, keine Gebete - ein Zeichen von gehobenem und reiferem Intellekt, wie ich meine ...
(... und komm mir jetzt nicht mit dem Argument, dass du deinen Glauben ja auch liberal leben könntest - denn dann sind wir wieder bei der Idee, die du den Muslimen per definitionem ihrer Lehre energisch und pauschal absprichst ...)
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