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Lieber Erich, immer wieder schön, wenn du ein paar Nachdenklichkeiten aufschreibst, die uns gewöhnlichen Menschen oftmals schon gar nicht mehr in die Gedanken kommen. Wozu lebt der Mensch? Um zu leben, klar. Aber ich frage mich öfter mal, warum soll etwas von ihm bleiben? Wenn er Kinder hat, lebt er in ihnen weiter, auch wenn es schwerfällt, das bei manchen von ihnen zu glauben. Gedichte unserer Liga der Namenlosen, lieber Erich, wer wird sich schon darum kümmern? Ich weiß, dass ich für den Container schreibe. Es macht Spaß (oder auch nicht), sich selbst in der Phalanx der Dichtergrößen zu wähnen, das hebt den ganzen Menschen, aber wenn man ehrlich zu sich selber ist, weiß man, man ist die kleine Dichtergröße, nach der die Hähne nicht krähen werden. Natürlich habe ich über dieses Problem auch schon nachgedacht, sogar zwei, drei Gedichte dazu geschrieben, aber auch sie werden im Container landen. Seien wir realistisch.
Angelika |
Hi Angelika!
Manchmal denke ich - das letzte, was der Mensch will oder braucht, ist Realität! Wie anders wären Religionen, Welterklärungsmodelle nach dem Wissensstand der Epoche oder selbstgefälliges Verhalten erklärbar??? :D:rolleyes::Aua Auch ich tröste mich zuweilen gern mit der Illusion, dass meine Bücher quasi meine Kinder sind - das, was ich der Welt hinterlasse, und das irgendwann die Wertschätzung erfahren wird, die ihm nach meiner persönlichen Illusion bezüglich meines Talentes zukommt. :rolleyes::o Das nackte (nettes Wortspiel!:D) Weitergeben meiner Gene ist mir als primärer Kopfmensch und quasifunktionaler Teilsoziopath suspekt - das Ergebnis ist, wie du selbst erwähnst, zumindest mitunter zweifelhaft bis undefinierbar. Zudem habe ich zum Teil deshalb auf direkte Fortpflanzung verzichtet, weil ich die gentische Disposition meines Leibes keinem anderen fühlenden Wesen bewusst antun möchte! Da erscheint mir die Weitergabe meiner Gedankeninhalte als wesentlich klarer, vorhersehbarer - und vor allem bin ich nicht bloß zu 50% daran beteiligt! :cool: LG, eKy |
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