Mitten in Europa
Mitten in Europa Sag mir, wofür ist dein Gehabe, dein Ego aufgebläht, es strotzt vor Tränen, frömmelnd hingerotzt, hier an des Wortes frischem Grabe? Warum stehst du als schwarzer Rabe, der Mitleid heischend um sich glotzt, mit heiserem Gekrächze protzt, im Mittelpunkt der Trauer-Nabe? Der Kirchturm pfählt die Pyramiden, die zeitlos glänzen in Paris, erzeugt im Ekel der Hybriden. Und doch ist dieser Übeltäter, gebettet auf das gold’ne Vlies, gedanklich nur ein Volks-Verräter. Falderwald . .. . |
Das Loch
Das Loch Es fragt mich meine Tochter doch, "Du Papa sag', was ist ein Loch? In meinem Kopf beginnt's zu gären, "Ja Kind, wie soll ich's nur erklären? Ein Loch ist nix, ist hohl, ist leer." Die Antwort fällt mir wirklich schwer. Verzweifelt ring' ich beide Hände und meine Miene spricht wohl Bände. Es schaut mich an der kleine Wicht, "Ich weiß nicht, das versteh' ich nicht." "Ein Loch muß einen Rand besitzen", ich seh's in ihren Augen blitzen. "Dann ist ein Loch so wie ein Fass?" Und langsam werd' ich wirklich blass. "Nicht ganz, ein Ding ist wie ein Ding, es hat ein Loch, so wie ein Ring, denn um ein Loch muß stets was sein, ein Loch gibt's niemals ganz allein. Es braucht etwas, das es umhüllt, ist etwas drin, ist es befüllt. Ein Erdloch das hat keinen Zweck und füllst du's auf, dann ist es weg." "Wo ist das Loch denn dann geblieben?", fragt dieses Kind mich hintertrieben. Nun steh' ich da leicht konsterniert, hat mich der Zwerg doch vorgeführt. "Jetzt weiß ich keine Antwort mehr, entschuldige, mein Kopf ist leer." Es runzelt sich die kleine Stirn, es arbeitet in ihrem Hirn: "Ist kein Problem, versteh' ich doch, dein Kopf ist jetzt ein großes Loch, du füllst es auf mit frischen Wörtern, dann können wir das neu erörtern!" Falderwald . .. . |
Definition für Glück
Definition für Glück Ich habe von deinen Gefühlen getrunken und deine unendliche Sehnsucht gespürt; in einer verlangenden Zartheit versunken hat mich deine ehrliche Liebe berührt. Du durftest mich völlig und selbstlos benutzen mit Leidenschaft, fordernder endloser Gier, es gab kein Bereuen, es gab kein Beschmutzen, es zählte nur eines, und das waren wir. Es war einfach magisch, wir konnten nicht glauben was uns während dieser Momente geschah. Wir konnten einander uns alles erlauben, weil jeder sich selbst nur im anderen sah. Es war wie ein Nehmen und gleichzeitig Geben, Visionen, ein Zauber, für uns nur gemacht. Wir wussten nun endlich, ja das ist das Leben, und haben vor Freude darüber gelacht. Und nun ist mein Herz, meine Seele verloren ich ließ sie bei dir und für dich nur zurück; wir haben uns ewige Liebe geschworen, nur du bist die Definition mir für Glück. Falderwald . .. . |
Vergißmeinnicht
Vergißmeinnicht Was ist das nur? Mir fällt nichts ein, geht gar nix in die grauen Zellen. Ich frage mich, muß das denn sein? Weh mir, dem Intellektuellen. Mode, Werbung, Fernsehterror, schlechte Nachricht in den Räumen schwebt, negativ, Gedankenhorror, Machtbesessenheit und Habgier lebt. Feine Leut' mit Schlips und Kragen, so seriös sie immer sprechen, und sich im TV abplagen, die ließen sich doch nie bestechen ? Tanzen sie auf ihren Bühnen, scheint dieser Akt professionell, wirken sie wie Schauspielhünen und sind immerzu topaktuell. Schöne Reden gern sie schwingen, von Wirtschaftswachstum, Bürgerpflichten, toll, wie diese Worte klingen, die mich soeben unterrichten. Alle Vorbilder, Idole sind hier verschwunden unterdessen. Große Namen, dicke Kohle; wie hieß der gleich? Hab' ich vergessen... Falderwald . .. . |
Dezemberrosen
Dezemberrosen In dieser Stadt bin ich geboren, sie war mehr Mutter mir als Ort, und doch hab ich mein Herz verloren fern der Heimat an ein liebes Wort. Es sprach zu mir von den famosen rot blühenden Dezemberrosen. Mein Schicksal hatte sich gewendet, die Pflichten waren fast erfüllt, so daß ein Lebensabschnitt endet, auch wenn Abschied sich in Wehmut hüllt. Es warten die bedingungslosen rot blühenden Dezemberrosen. Nun hoffe ich auf schöne Zeiten in einer zarten Blütenwelt, wo unsere Gemeinsamkeiten sich entfalten können wie's gefällt. Bald werden sie uns schon liebkosen: Rot blühende Dezemberrosen. Falderwald . .. . |
Weihnachtspräsent
Weihnachtspräsent Und frohe Weihnacht allerseits, Bescherung gab es ja bereits, denn durch die neue Mehrwertsteuer wird’s nächstes Jahr erst richtig teuer. Rezeptgebühr und Arztbesuch belastet längst das Kassenbuch, man rechnet nur noch in Prozenten und kürzt genüsslich unsre Renten. Doch damit ist es nicht genug, denn dankbar folgt im Gegenzug der Sozis und der Christlichkeiten Verlängerung der Arbeitszeiten In der Regierung von Frau Merkel bedenken schon die nächsten Ferkel wie man die Sau noch melken kann und schleichen sich von hinten an. Und jetzt wird es schon wieder blöder, denn nun verlangt der Bayern Söder, auch noch für Pkws die Maut, daß ihr euch das jetzt auch noch traut. Mit eurer Scheiß Bürokratie da löst ihr die Probleme nie, man hört von euch nur Dumm-Geschwätze, schafft endlich neue Arbeitsplätze. Zum Trost gibt es für das Getier bei Armut immer noch Hartz IV. Denn Arbeitslosigkeit ist Schwindel, drum gibt’s kaum Geld für das Gesindel. Jetzt sei die Frage mal erlaubt, ob die Regierung denn nun glaubt, nur weil sich niemand laut beschwert, wär’ unser Dasein lebenswert? Wie dumm muß doch der Bürger sein, fällt immer wieder auf euch rein. Am liebsten, möchte ich jetzt sagen, würd’ ich euch in die Fresse schlagen. Denn eure eitle Arroganz ist nur ein übler Mummenschanz, gekürt durch lauter Peinlichkeiten politischer Spitzfindigkeiten. Und so ein Schmähgedicht tut gut, erleichtert es doch meine Wut, nur so kann man euch Pack noch trotzen, ansonsten seid ihr nur zum Kotzen. Drum wünsch ich euch zum Weihnachtsfest viel Ungemach und Beulenpest; ich möchte hiermit gratulieren, und eure Leistung honorieren. Falderwald . .. . |
Entscheidung
Entscheidung Dein alter Sack fällt ständig dir zuhause auf die Nerven und die Spannung steigt, weil dieser Hobbyamateurbanause in seiner Jogginghose sitzt und schweigt. Der Spiegel sagt, du hast dich gut gehalten, du bist rege und auch sonst aktiv, und dann, dann schaust du wieder auf den Alten mit dem schon lange nichts mehr richtig lief. Es war dein Wunsch, du wolltest doch nur lieben, einen Mann, der feste zu dir stand, doch letzten Endes ist nur eins geblieben, du standest mit dem Rücken bloß zur Wand. Nun ist es spät, du mußt dich wohl entscheiden, ob der Gang auf diesem schmalen Steg nicht besser gänzlich wäre zu vermeiden, durch das Streben nach dem eignen Weg. Kein Blick zurück nach vorne Glück Falderwald . .. . |
Weihnachtsmelodie
Weihnachtsmelodie Hinter all den hellen Fensterscheiben, die mit Lichterketten sind geschmückt, herrscht ein reges, weihnachtliches Treiben, und manch Kinderauge schaut entzückt. Die Geschenke, bunt verpackte Gaben, liegen unter einem Tannenbaum, so erfüllt sich Mädels und auch Knaben manch ein langersehnter Herzenstraum. Und so lauf' ich fröstelnd durch die Straßen, gänzlich ziellos ohne Zweck und Sinn, denn ich spüre über alle Maßen, daß ich ohne dich so einsam bin. Ach, wie gerne wär' ich noch geblieben, traurig schöne Weihnachtsmelodie, möchte dich so gern für immer lieben, und ganz tief erklingt Melancholie. Falderwald . .. . |
Scharfes Schwert - Wofür ?
Scharfes Schwert - Wofür ? Gab Venus mir das scharfe Schwert in meine schwere Abschiedshand zu trennen was sich einst verband? Was meiner Seele widerfährt ist kaum in Worten zu beschreiben, will sie doch fort und muß noch bleiben. Die Prüfung des Herzens verlangt viel Geduld, doch schön sind die seltenen Tage, die frei sich von Ängsten und jeglicher Schuld entfalten trotz zärtlicher Klage. Das Lieben war fast schon vergessen, verloren in trüben Tristessen. Doch nun gilt es Freuden zu teilen, so selten bemessen sie immer auch sind. Wir können vertrauend verweilen, die Liebe besteht auch im stürmischsten Wind, bis daß wir zusammen bald wieder geschwind zu Liebe und Zärtlichkeit eilen. Ich halte im Herzen dich innig umschlungen, grad wenn du verloren und einsam dir scheinst. Wie oft hab’ ich unsere Liebe besungen im Wissen, daß heimliche Tränen du weinst. Doch höre, sie sind nicht vergebens, denn du bist der Sinn meines Lebens. Falderwald . .. . |
Die Welt ist rund
Die Welt ist rund Die Welt ist rund und bunt. Denn wär' sie wie ein Würfel eckig, wär'n ständig ihre Kanten dreckig. Wär' sie oval, so wie ein Ei, dann wär' es ihr wohl einerlei. Die Welt ist rund und bunt. Und so ist alles rund gebogen, rundheraus wird hier gelogen, gleich gehts rund, nur Spitzenreiter kommen eine Runde weiter. Was ist der Grund? Die Welt ist rund. Und rundherum schickt auch die Uhr die Zeiger Stund' um Stund' ganz stur. Dann wirst du rundlich und auch weiser und rundum wohl auch etwas leiser. Das ist profund. Die Welt ist rund. Ich hab' die Rundheit nun gefunden, ihr dürft mich schimpfend überrunden, und wer mich rundherum nicht mag, dem wünsch ich einen runden Tag. Ich tue kund: Die Welt ist rund. Na und ? Falderwald . .. . |
Deine Lieder
Deine Lieder Ich hör' dich singen. Deine Lieder erklingen tränengleich in Moll, wie Trauergeigen sehnsuchtsvoll, als ob ein Kummer sinkt hernieder. Ein Zauber schwingt die Melodien, und magisch reiht sich Ton an Ton, zu einer Imagination von liebevollen Harmonien. Empfindsamkeit ist dir zu eigen, dein Herz ist mir der größte Schatz, drum möchte ich dir einen Platz voll Licht und Herzenswärme zeigen. Zwar kann dir Liebe nichts versprechen, auch keine Unvergänglichkeit, im Gegenteil zu jeder Zeit, kann sie in tausend Scherben brechen, doch könnt’ ich wie ein Vogel fliegen, so ritt ich auf dem Sonnenwind, um dich geliebtes Sternenkind, in meinen Armen sanft zu wiegen. Vergessen wären alle Sorgen, ich bin so froh, daß es dich gibt, du wurdest niemals so geliebt, drum frage mich nicht nach dem Morgen. So sing' für mich, sing' deine Lieder, weil es mir deine Sehnsucht bringt, wenn deine Melodie erklingt, oh bitte, singe immer wieder. Falderwald . .. . |
Du Selbst! – Sie ist gegangen…
Du Selbst! – Sie ist gegangen… Du schaust ihr nach, sie ist gegangen, fragst krampfhaft dich nach dem „Warum?“. Du forschst ihr nach und bleibst nicht stumm, verurteilst ihre freien Worte, und Selbstmitleid hält dich nun fest umfangen. Du schließt die Augen vor dem Wissen, daß deine Selbstphilosophie, gepaart mit blinder Apathie, sie nur vertrieb von jenem Orte. Denn deine Achtung ließest du vermissen. Doch langsam solltest du erkennen, sie ist nicht schlicht, nicht unscheinbar und nicht mehr die, die sie mal war. Sie hat ein völlig neues Wesen, dein Selbstwert würde jetzt an ihr verbrennen. Was einmal war hat sie vergeben, beginne du nun keinen Krieg, die Selbstverleugnung ist kein Sieg, und überprüfe deine Thesen, denn sie wird kämpfen um ihr Recht zu Leben. Falderwald . .. . |
Ein Sonnenschein
Ein Sonnenschein Die Wolken trieben regenschwer wohl übers weite Himmelsmeer, ein Sturm schien sie zu jagen in diesen trüben Tagen, da fiel ein heller Sonnenschein durchs Fenster meiner Seele ein. Er wärmte mir das kalte Herz, die Sehnsucht strebte himmelwärts mit Hoffnung und Verlangen, doch alles war verhangen, und dennoch drang ein Sonnenschein ganz tief in meine Seele ein. Es rührte mich so sonderbar und plötzlich wurde es mir klar, ich hatt's schon fast vergessen, nun schwanden die Tristessen, denn dieser helle Sonnenschein, das konnte nur die Liebe sein. Falderwald . .. . |
Es besteht noch Hoffnung
Es besteht noch Hoffnung Auf dem Schlachtenfeld des Lebens ist so mancher tief gefallen, alle Rufe sind vergebens, weil sie ungehört verhallen. Viele zieht es nun hinunter von den jungen Mensch-Gewächsen, leiden sie doch ständig unter Minderwertigkeitskomplexen. Um sich dann zu profilieren ziehen sie mit kühnen Reden, ohne Anstand und Manieren, an die Fronten neuer Fehden. Seid ihr Pflänzchen so erblindet, daß ihr glaubt, ihr könnt den Eichen, ganz egal wie ihr euch windet, jemals nur das Wasser reichen? Mit der Zeit kommt das Begreifen und die Lust an neuen Zielen, doch solange sie nicht reifen, sollten Kinder übend spielen. Falderwald . .. . |
Ein sanfter Wind
Ein sanfter Wind Ein sanfter Wind strich um mein Haus, erst rechts, dann links, dann g'radeaus. Ich saß allein im Kämmerlein mit Feder, Block und Kerzenschein, befreit von den weltlichen Schranken, versunken in tiefen Gedanken, da pochte es sacht an mein Fenster, doch glaubte ich nicht an Gespenster und fragte deshalb ganz geschwind: Wer ist denn da? - Ich bin's, der Wind, laß mich herein, war zu vernehmen und vor dem Fenster tanzten Schemen. Sie wollten mich holen, ich sagte: Oh nein, es ist noch nicht fertig das letzte Gedicht, der Wind ward zum Sturm, schlug das Fenster mir ein und löschte der Kerze das flackernde Licht. Aus! ~Ein sanfter Wind strich um das Haus~ Falderwald . .. . |
In den Fängen
In den Fängen Ich wandelte am Rand des großen Abgrunds Steil fiel er ab in bodenlose Tiefe Mich hetzten tausend Geister und Dämonen Da war mir als ob eine Stimme riefe Die Furcht war riesengroß ich schien verloren Sie waren viel zu nah auf meinen Spuren Ich roch den Tod er würde mich ereilen Durch Absprung oder diese Kreaturen Und wieder hörte ich die Stimme rufen Geliebter spring hinab in meine Arme Ich stehe hier bereit dich aufzufangen Auch wenn sich deiner sonst niemand erbarme Die Worte drangen tief mir in die Seele Ich brauchte nicht einmal dorthin zu schauen Denn es war deine Stimme die ich hörte Es packte mich ein grenzenlos' Vertrauen Ich rief herüber zu den Seelenfängern So haben wir am Ende nicht gewettet Ihr kommt mit Hass doch wartet dort die Liebe Und sprang hinab zu dir ich war gerettet Falderwald . .. . |
Der widerspenstige Dichter
Der widerspenstige Dichter Ich bin polemisch, tendenziös und überhaupt nicht religiös, kurzum, schlägt mir was auf den Magen, werd' ich's mit meinen Worten sagen. Wenn einer meint, ich wär' verrückt, dann weiß ich, es ist mir geglückt, ihn wieder mal zu echauffieren. Und ich? Ich werd' mich amüsieren. Pauschal und dümmlich, manchmal platt, rhetorisch vollgequatscht und satt, bín ich stromaufwärts stets geschwommen, längst an der Quelle angekommen. So rauscht nur an und schimpft mich voll. Gefällt euch das? Ich find das toll. Doch ihr könnt steppen, tanzen singen, es grüßt der Götz von Berlichingen. Falderwald . .. . |
Drei Wünsche
Drei Wünsche An einem späten Sommertag, es war der elfte im September, erschütterte ein schwerer Schlag Amerika, yes I remember. Geflügelt kam der Himmelstod, und viele Menschen mußten sterben, das trug den Krieg und neue Not weit in die Welt mit viel Verderben. Das Morden all die Jahre lang nimmt auch bis heute noch kein Ende, nun starb, verurteilt und am Strang, ein Herrscher durch des Henkers Hände. Gewalt und Leid, gepaart mit Pein, abstrakt in tödlich bunten Bildern, dringt täglich in die Herzen ein und keine Hoffnung kann das mildern. Und fragt dich dann dein eig'nes Kind, noch ist es klein, kann nicht verstehen, wofür denn nun die Kriege sind, mußt du verschämt zur Seite sehen. Egal wie man es auch erklärt den unschuldsvollen Wesen, es wär' wohl sicherlich verkehrt, da fehlen die plausiblen Thesen. Drum wünsch' ich mir auf lange Sicht, wenn mir drei Wünsche wär'n beschieden, den Kindern dieser Welt ein Licht, Gesundheit und vor allem Frieden ! Falderwald . .. . |
Die Glockentürmerin von Lummerland
Die Glockentürmerin von Lummerland (Venyaluna gewidmet...) Die Glockentürmerin von Lummerland ist weltweit allen Glockenfans bekannt. Schön verpackte Glockentürme, voll von praller Lebenslust, brennen sich wie Feuerstürme in so manche Dichterbrust. Wenn sie dann erneut, herrlich im Geläut’ und im Gleichtakt fröhlich nicken, möcht’ man gerne sie mal zwicken. Doch sollte man die Lebensfreuden der Türmerin von Lummerland nicht einfach wahllos nur vergeuden, denn so betrachtet, mit Verstand, ist dieses ein Naturerlebnis von unvergleichlichem Genuss, was man am Ende im Ergebnis ganz einfach gerne haben muß. Wenn diese Glocken sich erheben, um dann in ihrer ganzen Pracht am Ende füllig zu erbeben, dann spürst du, wie das Herz dir lacht. Achte stets die guten Sitten, lerne Ehrfurcht, übe sie, störe niemals sie inmitten praktizierter Harmonie. Wenn sie dich dann lässt, drücke sie mal fest, dann ruf’ laut und unerschrocken: Gott! Erhalt’ uns diese Glocken! Sie ist wohl zweifelsohne imposant, die Glockentürmerin von Lummerland. Falderwald . .. . |
Abschied
Abschied Ich sah in deinen Augen diesen Schimmer. Den wehmutsvollen Blick vergeß' ich nimmer. Was sollten wir einander auch noch sagen, das Schicksal narrte uns in jenen Tagen. So zart schlug nur für dich mein Herz, so hart schlug's nun im Abschiedsschmerz. Ein letztes Mal in deine Arme sinken, ein letztes Mal von deiner Liebe trinken, ein Bild, ein Duft bewahrt in den Gedanken, bevor wir in Vergessenheit versanken. Die Wärme zwischen uns zerfloß, die Therme, die ich stets genoß. Ich sah in deinen Augen eine Träne. Ganz einsam nur die eine, doch schien jene geboren aus der edlen Art und Sorte, die mehr gesagt als viele tausend Worte. Ich sah dein trauriges Profil, ganz nah, und diese Träne fiel... Falderwald . .. . |
Weltenschöpfer
Weltenschöpfer Mein Todeskuss läßt Diamanten sterben, denn ihre Glut vergeht im Eishauch meiner Lust. Ihr Funkelglanz zerbricht in tausend Scherben, am Stein, der tiefgefroren schlägt in meiner Brust. Dies Herz pumpt Helium durch meine Venen, bei Minuspunkt zweihundertneunundsechzig Grad. Titanlegierungen in meinen Sehnen bewegen meinen Körper wie ein Aggregat. Verchromter Quarz in meinen kalten Augen vermittelt den Impuls zum Hirn aus Silikon. Kristalle, schwingend und flexibel, saugen in meine Ohren auch den unscheinbarsten Ton. Doch mein Bestreben ist nicht das Vernichten, vielmehr ist meines kalten Daseins tiefer Sinn, fantastisch schöne Welten zu errichten, weil ich ein zeitgesandter Weltenschöpfer bin. In Eruptionen streu ich Samenzellen durchs weite Universum, die dann Kern für Kern in einer Fusion das All erhellen, und jedes meiner Spermien wird dann ein Stern. Falderwald . .. . |
Nur eines kann ich nicht
Nur eines kann ich nicht Talent ist manchmal wie ein Fluch, zuweilen auch ein Segen, das Leben jedoch nur Versuch auf immer neuen Wegen. Ein jeder stellt wie's ihm beliebt von Zeit zu Zeit sich Fragen, ob's darauf eine Antwort gibt, wer weiß das schon zu sagen? Auch ist die Suche nach der Schuld bei einem Mißgelingen, oft eine Sache der Geduld, denn niemand kann's erzwingen. Und mancher schafft sich eine Welt voll schöner Phantasien, dort ist er dann sein eigner Held und schwelgt in Utopien. Ich bin ein Träumer, ein Poet, und fliege zu den Sternen, wo immer mich der Wind hinweht in unbekannte Fernen. Mein Geist ist wach, das Auge licht, ich kenne Tod und Sterben, ich sah so manches Angesicht und dessen Lebensscherben. Im Leben ist mir kaum was fremd, drum möchte ich berichten, ganz frei und völlig ungehemmt von Leid und Freude dichten. Nur eins ist unabänderlich, es wird für immer bleiben, was wahre Liebe ist, kann ich mit Worten nicht beschreiben. Falderwald . .. . |
Schlimmer gehts nimmer
Schlimmer gehts nimmer Die Frauen haben's wirklich schwer, ach nein, was haben sie gelitten. Wer wirklich viel hat, hat auch mehr, darum vergrößern sie sich ihre Titten. Ein schlanker Leib, ein schöner Po, fettabgesaugte runde Hüften; auch Falten machen sie nicht froh, ist auch nicht schlimm, dann lässt man sich halt liften. Wirkt dann ein Lächeln noch sehr dünn, umschiffen sie die schwersten Klippen; entfernt wird auch das Doppelkinn, darüber grinsen aufgespritzte Lippen. Gefärbte Haare, möglichst blond, erstrahlen überm Bogner-Kragen. Mit ’nem Gesicht krebsrot gesonnt da fahren sie ein Sportcoupè als Wagen. Weil mir als Kerl das so gefällt, wie alte Weiber eitel protzen, rat ich zu einem Mann mit Geld, ich find' das nicht normal und muß gleich kotzen. So spare Kohle ich dafür und auch die Angst vor schlimmen Hängern. Ließ doch aus Vorsicht letztens mir den Penis um ein gutes Stück verlängern. Falderwald . .. . |
Schienengleise
Schienengleise Neulich gingen wir spazieren, und ich dachte mir dabei, was kann uns denn schon passieren, wir waren zwei, wir waren frei. Unbekannte Wege gehen, frische Luft, in der Natur sich ein wenig umzusehen, dem Frühling auf der milden Spur. Da entdeckten wir zwei Gleise, stillgelegt seid langer Zeit; froh begann nun eine Reise, die Schienen lagen startbereit. Und wir rannten wie die Kinder jeder nur auf seinem Gleis, du warst schnell, und ich nicht minder, ein Kuss war ausgesetzt als Preis. Plötzlich trafen sich zwei Weichen, die es gut mit uns gemeint, konnten unsren Weg angleichen, und wieder waren wir vereint. Falderwald . .. . |
Das Dichter-Ich
Das Dichter-Ich Zuweilen gibt es solche Tage, da kann ich’s einfach nicht mehr fassen, dann stelle ich die große Frage, ob ich vom guten Geist verlassen womöglich schon im tiefsten Sinn von Dichterei befallen bin. Die Worte fließen vom Gehirn nur so hinein in meine Feder, und hinter meiner Dichterstirn verlaufen klickend tausend Räder ganz still, doch sind sie insgeheim stets auf der Suche nach dem Reim. Dagegen kann ich mich nicht wehren, schon sagen manche, ich sei süchtig, doch soll mich das nicht weiter scheren, ich bin nur leidenschaftlich tüchtig und schreibe, auch mal kontrovers, aufs Blatt Papier mir Vers um Vers. Im Metrum bin ich stets gefangen, ihm kann ich niemals widerstehen, zur Perfektion will ich gelangen mit schönen Jamben und Trochäen, doch halte ich auch eisern fest am Daktylus und Anapäst. Die Lyrik ist nur dann gelungen, und wird im Herzen tief verbleiben, wenn Worte klingen, wie gesungen und metaphorisch schön beschreiben. Wenn dann noch das Gefühl besticht, ja dann, dann nenn’ ich's ein Gedicht. Falderwald . .. . |
Exkremente aus dem Wunderland
Exkremente aus dem Wunderland Ich lebe hier in einem Wunderland, wo Menschen glücklich lachend tanzen. Wo diese Brüder sich mit Herz und Hand versuchen Reibach zuzuschanzen. Sechshundert Euro für den Monat mehr sind jetzt demnächst in der Debatte. Das Schämen fällt ganz offensichtlich schwer, das machen Hemd und die Krawatte. Dreihundertfünfundvierzig sind genug, für alle Armen in vier Wochen, auch viele Rentner reden von Betrug, Gesundheit geht schon auf die Knochen. Nun naht der Wirtschaftsgipfel der G-8, den sollte man ja unterstützen, doch muß man ihn, wer hätte das gedacht, vor freien Bürgern auch beschützen. Wir leben hier in einem Wunderland, bezahlen gern des Gesterns Schulden, weil wir auch für des Glückes Unterpfand die wahren Worte nicht mehr dulden. Wir zahlen jede Menge Steuergeld und die Entwicklungshilfen fließen, für Waffenkäufe in die weite Welt, Entwicklung heißt sich tot zu schießen. Ja wer ein Staatsmann ist, der singt und lacht, der freut sich hinter den Kulissen, Geschäfte mit der Rüstung bringen Macht, und dazu braucht es kein Gewissen. Ist das tatsächlich unser Wunderland, so wie wir’s alle gerne hätten? Hier stinken Exkremente penetrant, und dringen deutsch durch die Rosetten. Wenn du auch eine Meinung dazu hast, so lass dich bitte nicht verschrecken, doch arrogant sag ich, wenn sie nicht passt, kannst du sie sonst wohin dir stecken. Falderwald . .. . |
Das Thema
Das Thema Gedichte und auch Melodien brauchen den thematischen Gedanken, damit sich zwischen Harmonien auch gewisse Kontrapunkte ranken. Es klingen nicht nur Konsonanzen, die in polyphonen Klängen schwimmen, denn es gibt auch Dissonanzen vielbewegter homophoner Stimmen. In Worten, wie im Melodiösen dreht sich ständig alles nur in Kreisen, wie auch im Guten und im Bösen relativ zu allen Lebensweisen. Am Ende bleibt die große Frage: Ist der freie Wille uns gegeben, an jedem unsrer Lebenstage nach dem Sinn des Daseins nur zu streben? Die Suche fördert niemals Klares und ist wie sehendes Erblinden; der Mensch hat etwas Sonderbares, denn Thematik ist hier nicht zu finden. Falderwald . .. . |
Manchmal
Manchmal Du sagtest: Hör mir zu! Ich fügte mich. Beklagtest: Du bist du, doch ich nicht ich. Zwar war ich bemüht dir alles zu geben, doch manchmal läuft es nicht richtig im Leben. Du meintest: Sprich mit mir. Es fiel mir schwer. Und weintest: Ich laufe dir nur hinterher. Ich wollte mich nie über dich erheben, doch manchmal läuft es nicht richtig im Leben. Du stöhntest: Es reicht nun. Ich schaute weg. Und töntest: Ich werd es tun, hat keinen Zweck. Du weißt und kannst es mir doch nicht vergeben, denn manchmal läuft es nicht richtig im Leben. Falderwald . .. . |
Spiegel-augen-blicke
Spiegel-augen-blicke Ich und mein Spiegel ein Blick findet sich abwärts hinaufreflektierter Gedanken verschlingen die Zeit entrückt im Nebelvorhang illusionierter Sehnsüchte verwirbelnde Strudel im Wendelkreis - wohin Realitäten erfahren Wendungen Leben und Tod schwarzweißes Graugemisch der Strom fließt immer noch flüsternde Stimmen am Wegesrand Begleitmusik an Gabelungen freier Wille verloren gewonnen mein Spiegel lächelt ich bin Falderwald . .. . |
Feuerbrücken
Feuerbrücken Wie fröhlich diese Brücken brennen, die wir schon alle längst verlassen haben, die uns von jener Seite trennen, wo unsre Unbedarftheit liegt begraben. Lernt der Regeln Theorie, verhaltet gut euch im Betragen, achtet auch die Hierarchie und stellt bloß keine dummen Fragen! Wie lieblich doch die Vögel sangen am frühen Sommermorgen in den Bäumen, die Lieder ihrer Kehlen klangen für mich allein in meinen schönsten Träumen. Stopfet uns die Köpfe voll mit Formeln, Daten und Tabellen, strafet streng nach Protokoll den Drang der Individuellen. Bei Vollmond kamen die Gespenster, Vampire, die im Silberlichtschein flogen, ich harrte oft an meinem Fenster der Nebelwesen, die die Nacht durchzogen. Utopien irreal, auch Illusionen längst verboten, Wissenschaft ist rational, Beurteilung erfolgt nach Noten. Ich seh mich auf dem Schulweg gehen, ein kleiner Mensch gefangen noch in Fernen, wo sich die Zweifel plötzlich drehen, gewissenhaft die Wahrheit zu erlernen. Schau auf diesen Leinwandheld! Erfolg ist dringend festzulegen, denke an das liebe Geld, denn nur wer hat, bekommt den Segen. Siehst du, wie die Brücken brennen? Das sind die Reste, die uns nun verblieben, wir lernten zwar die Logik kennen, doch niemand lehrte uns das Leben lieben. Falderwald . .. . |
Zügellos
Zügellos Es streben manche jungen Dichter sich von den Regeln zu befreien. Sie halten sich für große Lichter mit ihren freien Künsteleien, die ohne Form und immer schlichter ganz dreist die Dichtkunst nur entweihen. Das Denken wird heut, umgekehrt, vom eigentlichen Sinn entleert. Doch selbst die frechen Spatzen pfeifen nach Regeln, um zu überleben. Wie kann ein Dichter heut noch reifen, weiß er sich nicht der Kunst zu geben? Wie soll er nach den Sternen greifen, fehlt ihm doch jegliches Bestreben nach dem soliden Grundgerüst - er glaubt, daß ihn die Muse küßt. Es ist ganz klar am Geist zu sehen, wie sie sich minimal beschränken. Obwohl Planeten stets sich drehen, erblicken sie nur mit Verrenken die Sonne auf- und untergehen. Es fehlt wohl nur am klaren Denken. Ich sage einfach und ganz schlicht, das Unvermögen kann es nicht. Falderwald . .. . |
Raumland
Raumland Im Raumland meiner Phantasie schuf ich mir eine Dichterinsel, ein Aquarell aus Poesie, gemalt mit einem weichen Pinsel und einem Hauch Melancholie. Im Zentrum dieser Zauberwelt entstehen sanfte Melodien, die auf romantisch schönem Feld so prachtvoll lyrisch sind gediehen, weil nichts die Sinne dort verstellt. Es findet sich ein Wort im Wort und bildet dort in Molekülen den sanftharmonischen Akkord von zart verdichteten Gefühlen aus Liebe, die nie mehr verdorrt. Falderwald . .. . |
Der Himmel brannte...
Der Himmel brannte... Das Glück, daß wir an eurem Tische saßen, wie ihr das Brot, den Wein mit uns geteilt, auch wie ihr führtet uns durch eure Straßen, es hatte uns für den Moment ereilt. Ihr wart so voller Stolz und eure Freude erschien uns nicht als hättet ihr's gespielt, ganz souverän entstand ein Grundgebäude, in dem die Liebe einen Raum erhielt. Wir fühlten uns in diesem Haus geborgen, und spürten eures Lebens Zuversicht, vergänglich ist das Gestern doch fürs Morgen beschenkten wir uns mit dem Freundschaftslicht. Das Licht hat einen Funkelglanz besessen, erstrahlte prachtvoll und in Harmonie, denn eines werden wir wohl nie vergessen: Der Himmel brannte über Sanssouci... ~~~Danke A + T~~~ Falderwald . .. . |
Lautes Schweigen
Lautes Schweigen Ein Schweigen sagt oft mehr als tausend Worte, es spricht aus, was man sich sonst nicht traut, wir alle kennen diese Art und Sorte, still und leise, aber dennoch laut. Nur falsche Sätze können uns belügen, und am Ende wird es allen klar, sich manchmal besser stille zu begnügen, denn ein Schweigen ist wohl immer wahr. Gedanken können durchaus auch verletzen, weil sie oftmals grausam sind und schrill, drum muß ein jeder immer neu abschätzen, ob er Reden oder Schweigen will. Falderwald . .. . |
Oh lieber Gott,
Oh lieber Gott, ich hätte da mal ein paar Fragen, es quälen mich doch viele Zweifel, ja, auch ein leises Unbehagen beschleicht mich vor dem Gang zum Teufel. Du bist unfassbar uns als Wesen, die Schöpfung lag in deinen Händen, und hast uns dazu auserlesen, die Liebe dieser Welt zu senden. Doch schenktest du den freien Willen uns dummen, treuen Schlachthausschafen, nur um uns heimlich und im Stillen mit Höllenfeuer zu bestrafen? Das will mir keinen Sinn ergeben in diesem göttlichen Theater. Erschufst du nicht das ganze Leben als Mutter und zugleich als Vater? Das ist das höchste Liebesglück und wurde uns schon angeboren, wir kehren alle einst zurück, denn nichts und niemand geht verloren. Grüß alle, die schon zu dir kamen. Amen. Falderwald . .. . |
In deinen alten Wänden
In deinen alten Wänden In der ganzen Wohnung brennen Kerzen, kleine Teelichter in Form von Herzen. Du sagtest mir, sie seien dir Symbole und bräuchtest diesen Flackerschein zum Wohle, damit du in den einsam langen Nächten ein wenig Licht hast, um den dunklen Mächten, die an deiner Seele nur schmarotzen, mit ein wenig Helligkeit zu trotzen. Leise spielt das Radio dir Lieder, sanft dringt die Musik in deine Glieder. Ein Dasein in gespensterhafter Stille, ganz ohne Töne, wäre nicht dein Wille, weil sonst die unerfüllten Emotionen am Ende die Gedanken nicht verschonen, die in stiller Finsternis versinken, da sie doch in Wehmut nur ertrinken. Alles scheint im Alter nun verloren, Träume stehen außen vor den Toren. Die leise Hoffnung auf ein neues Morgen bleibt in betagter Sehnsucht tief verborgen. Der Preis des langen Lebens ist Verstehen, daß alle Lieben früher von dir gehen. Ein Besuch in deinen alten Wänden: Ich hör zu und halt dich bei den Händen. Falderwald . .. . |
Daß Frauen immer reden müssen
Daß Frauen immer reden müssen Daß Frauen immer reden müssen, liegt wohl in ihrer Frau-Natur. Sie sind des Mannes Sprachgewissen, sowie des Kreises Quadratur. An deiner Backe hängt ein Knopf, den kannst du schon im Spiegel sehen, ja, langsam wirst du wirr im Kopf, die Welt beginnt sich bald zu drehen. Du weißt noch nicht, wie dir geschieht, kriegst nur noch raus, ja wenn und aber, da trifft dich kräftig wie ein Schmied ihr hammerhartes Wortgelaber. Selbst wenn du blass wirst nach dem Schock vor Atemnot und Herzbeklemmung, wird ihr geballter Worteblock dich weiterquälen ohne Hemmung. Zufrieden sind die Frauen nie, sie sind auch Meister im Verhören, da nützt auch keine Strategie, in Demut Treue zu beschwören. Sie sind gar wahre Worterfinder, ein Dichter könnte neidisch sein. Zur Folter und als Männerschinder benutzen sie ihr Zungenbein. Bald träumst du auch im Schlaf davon, und Panik will dich ständig plagen. Ein großes Todeslexikon verfolgt dich, um dich zu erschlagen. Ja schließlich gehst du zum Psychiater, erzählst ihm, welches Los dich stört. Er sagt als Mann, nicht als Berater, er habe immer weggehört. Den guten Rat nun anzuwenden erscheint direkt ein wenig grob, weil Frauen das wohl auch verständen, drum tue Mann denn auch, als ob. Und hilft dann keine Wortelist, beginnt sie zärtlich dich zu küssen, dann merkst du schon, wie du vergißt, daß Frauen immer reden müssen... Falderwald . .. . |
Deutschland. Ein Ammenmärchen
Deutschland. Ein Ammenmärchen Einst fühlte ich mich gut in dir geborgen, ich glaubte an das "brüderlich mit Herz und Hand", doch heute plagen mich die größten Sorgen, in welche Richtung gehst du nur mein Vaterland? Der Präventivstaat droht in kleinen Schritten, bis hin zur Überwachung ist es nicht mehr weit, das Grundgesetz wird immer mehr beschnitten in einer schier unglaublichen Geschwindigkeit. Computer gründlich auszuspionieren, der Fingerabdruck auf dem Personalausweis, Mobilfunknutzer zu lokalisieren, was da noch alles kommen mag, wer weiß, wer weiß? Minister Wolfgang wird es sicher richten, so klopft er bald die bösen Terroristen weich, kann nebenbei auch kleine Gauner sichten und schafft dabei versehentlich das vierte Reich. Und die Frau Angela schaut stumm, doch christlich in der Runde rum. Die Arbeitgeberschaft kann endlos walten, so wird Beschäftigung zum teuren Privileg, und die Gewerkschaft soll die Fresse halten, wer meckert wandelt heut auf einem schmalen Steg. Gesunken sind die Arbeitslosenzahlen, die großen Firmen machen immer mehr Gewinn, weil sie den Arbeitnehmern Löhne stahlen, die Kaufkraft sinkt, bald ist die Konjunktur dahin. Das alles sind wohl neue deutsche Zeiten, der Bürger ist verweichlicht und sentimental, darauf will man ihn langsam vorbereiten, das nennt sich christlich, demokratisch und sozial. Doch alles ist nur gut gemeint, sagt Kumpel Kurt, der Menschenfreund. Die Dummen sind erneut die deutschen Wähler, sie glauben alles was da glänzt ist Schwarz Rot Gold, denn diese demokratischen Erzähler berichten Ammenmärchen, die ihr hören wollt. Falderwald . .. . |
An einem schönen Sommertag
An einem schönen Sommertag An einem schönen Sommertag geh ich des Abends gern spazieren, weil ich den roten Himmel mag, den Licht und Wolken inszenieren. Der Tag verklingt, es wird ganz still, ein Gluten schimmert durch die Bäume, die Nacht klopft an und wenn ich will, dann öffnet sich mein Tor der Träume. Es ist der schönste Augenblick wenn Tag und Nacht zusammenfließen, und ihr gemeinsames Geschick in trauter Zweisamkeit genießen. Beim allerletzten Tagesklang zieht Dunkelheit nun in die Weite, doch ich bin nicht mehr länger bang, denn ich hab dich an meiner Seite. Nach einem schönen Sommertag geh ich im Dunkeln gern spazieren, weil ich die kühlen Nächte mag, durch dich muß ich nicht länger frieren. Falderwald . .. . |
Der Befund
Der Befund Nein, nein, mir geht es wirklich gut, ich danke Ihnen, daß Sie fragen, die Nackenwirbel sind zwar stets akut, auch hab ich Schluckbeschwerden bis zum Magen, jedoch im Kot ist noch kein Blut. Der Reflux hat fast aufgehört, ein leichter Kropf ist mir zueigen, was mich jedoch nicht weiter stört, solange wie die Hämorrhoiden schweigen, und mir der Darm nicht wieder röhrt. Die Haltung ist ein wenig schief, das linke Knie ist angeschlagen, weshalb ich lange nicht mehr lief, so wie in jungen und gesunden Tagen, doch ist das jetzt rein subjektiv. Die Gallensteine geben Ruh', solang' ich keinen Kaffee trinke, die Prostata schließt schmerzlos zu, nur manchmal quält sie mich, bis ich versinke im Schmerz, mit dem bin ich per du. Zum Freuen gibt es keinen Grund, politisch nicht und nicht auf morgen, denn überall gibt's etwas Schwund. Doch machen Sie sich bitte keine Sorgen - ansonsten bin ich kerngesund. Falderwald . .. . |
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Dana und Falderwald
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