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Es gibt Neues hier, wollt's nur erwähnen...:)
LG, eKy |
Servus Erich,
hab erst mal die Bilder wie gewohnt verlinkt. Kommentar folgt später...:) Liebe Grüße Falderwald |
Hi, Faldi!
Wie immer vielen herzlichen Dank für deine freundlichen Mühen! Ich freue mich schon auf deine Meinung (aber nur, wenn's eine gute ist!!!;)). LG, eKy |
STILLER TEICH (Albert Bierstadt, spätes 19. Jhdt)
Wie wird mir Freude an der Lust zu schauen, wo Wiesen sind vor einem stillen Wald. Ich halte inne, stehe stumm, und bald steigt Friede aus den Matten, ein Erbauen aus meinem Glück bis in der Bäume Kronen, der Blätter tausend Grüne, außen lichter und immer dunkler dort, wo innen dichter sie wispernd ihren Schattenraum bewohnen, wo sie, gestreichelt von der leichten Brise nach Sommer weisen und nach reifer Fülle, und meine Seele wächst aus ihrer Hülle hinaus ans Wesentliche solcher Orte, und schwebt enthoben aller Zeit und Worte wie träumend weiter über Wald und Wiese. lieber erich, na bitte - hier hast du ja selber die letzte zeile so fortgeführt, wie ich es auch vorschlug: "wie träumend weiter ......" jetzt ist es perfekt! gerne gelesen! lg, larin |
Hi, larin!
Mit dem Titel hast du dich vertan - das ist einer von weiter oben! dieses Sonett hier trägt nur den Titel: "Stiller Teich", entsprechend dem Bild von Albert Bierstadt. Der "Teich in Medfield" aber ist ein anderes Sonett zu einem Bild von Dennis Miller Bunker. Vielen Dank für dein Lob! LG, eKy |
tatsächlich - ich hab mich vertan.:o
kein wunder, bei dem vielen gewässer in deiner sammlung.... FISCHERBOOTE AM STRAND BACH IM SONNENLICHT DIE WASSER DES MOGUDA TEICH IN MEDFIELD MONDNACHT AM WALDSEE STILLER TEICH Und hier plätschert auch noch was: DER ALTE MANN UND DIE JUNGEN BÄUME Hausaufgabe gut gemacht? habs ausgebessert! lg, larin |
Nicht böse sein, larin:
Unter den NEUEN Sonetten sind schon wieder 2 mit Gewässer! (Kicher!) LG, eKy |
hallo erich ,
sag mir jetzt nur eines: wie soll ich mich da noch auskennen, bei so viel gewässer? :confused: aber das gedicht von der zerstückelten wasserleiche (;)) ist wirklich sehr schön! (SEIN ARM BEI GIVERNY?) da gefällt mir auch das bild ganz vorzüglich. :) liebe grüße, larin |
so , nun mal im ernst. dies hier hab ich mir herausgesucht:
DIE ERFÜLLUNG (Gustav Klimt, 1905-10) ---> zum Bild Halt inne, Zeit, nur eine kleine Weile. Am stillen Ufer solcher Seligkeit hat man mit deinem Hingehn keine Eile, und alles Abschiednehmen ist so weit. Halt inne, Welt, schenk deine Augenblicke dem Ineinandersinken ihres Seins, denn ach, wie selten sind die wahren Glücke, und wirklich dauerhaft ist endlich keins. Seht ihrem Fühlen ganz sie hingegeben, als wären Zeit und Welt allein für sie, und aller Tag und weiter alles Leben umrahmte bloß ihr wesentliches Tun: Was ihnen Schicksal wollte, war'n sie nie, nur was die Liebe wollte, sind sie nun. die beiden quartette sind ein in sich stimmiges ganzes, da passt kein fingerbreit information oder gefühl mehr hinein :), (gewissermaßen 100 prozent bild), auch das erste terzett stellt mich noch zufrieden, bei terzett 2 knickt für mich irgendwie die stimmung leicht ein. liegt das an dem "U" bei "tun"( auch das doppelte "wollte" könnte noch etwas besserem weichen). überhaupt fände ich es netter, würde sich der "- eben" reim auch in terzett 2 fortsetzen, so vielleicht? Seht ihrem Fühlen ganz sie hingegeben, als wären Zeit und Welt allein für sie, und aller Tag und weiter alles Leben umrahmte bloß ihr wesentliches Streben: Was ihnen Schicksal wollte, war'n sie nie, doch ihrer Liebe sind sie inniglich ergeben. oder so ähnlich...... merkst du, worauf ich hinauswill? kein wechsel der klangfarbe mehr durch neue reime in terzett 2! ( sonst reißt die "ganze hingabe" ab - und das wäre dann wie fernsehen beim sex....:rolleyes:) gerne gelesen (und diesmal auch vernünftig besprochen. ;) lg , larin |
Hi, larin!
Danke für deine Gedanken. @ alle: ES GIBT NEUES!!! Viel Spaß damit, falls Interesse besteht. LG, eKy |
Und wieder hat mich die Muse geknutscht!
LG, eKy |
dann wolln wir doch gleich mal sehen, was du in der knuse gemutscht hast...:p
Sunrise (by George Inness) Und wieder wächst dir Sonne in den Morgen, erneut wird dir so unerbittlich Tag, doch was auch immer darin leben mag, hat keinen Hang nach deinen alten Sorgen. Entrückt gehst du die wohlbekannte Runde, und gehst sie ach so lange schon allein, und länger noch wirst du alleine sein, gebeugt verblutend an der alten Wunde. Die Himmel brennen und die Wolken steigen weit über deinem Welken in die Welt, die lichterloh, was sie ins Leben hält, umarmt zu eines neuen Tages Reigen, und nur dein Schattensein ist abgewendet von alledem, bis es im Schatten endet. hm - erst mal muss ich da was zum bild sagen: erst mal stelle ich mir zum titel "sonnenaufgang" irgendetwas farbfrischeres vor (in gelb -orange -rot ). das gelbgrün auf dem bild hat eher was düsteres, fahles an sich. könnte auch eine nebel-hochmoor-stimmung sein. insoferne wird die atmosphäre von deinem gedicht auch gut eingefangen: der einsame spaziergänger, der im "schatten endet". das ist wirklich alles sehr düster und schattig hier. nichts leuchtet da für mich. (vieleicht mag ich einfach die farbe gelbgrün nicht? :eek:) brennende himmel kann ich jedenfalls keine erkennen - eher ein diffuses zwielicht, das sich nicht lösen will.... da scheints mir auch wie ein widerspruch zu sein, dass der so "unerbittlich" heranbrechende tag keinen hang nach "alter sorge" hätte! ganz im gegenteil: sieht eher aus wie "same procedure than any year". :( in diesem fall gefällt mir das gedicht weit besser als das bild! und ich hätte das bild eher "Sonnen - nicht -Aufgang" getitelt.....:p (oder sollten hier wiederum nur die ursprünglichen farben verblasst sein - und wenn man kräftig an dem bild rubbelt.....:confused:) ich glaube, ich muss das gedicht noch mal alleine lesen, ohne das bild zu betrachten. mir kommt nämlich grad so die idee, dass mir das bild hier den zugang zum gedicht versperrt ....... bis später! lg, larin |
Hi, larin!
Ich mag dieses Gelbgrün, obwohl es eine zumindest gewöhnungsbedürftige Farbgebung für einen Morgen ist. Aber du hast recht: Es unterstreicht die sinistre Stimmung der gebeugten Gestalt. Beim "Brennen" dachte ich eher an die bloße Helligkeit, aber Flammen können sehr wohl auch grünlich lodern - da sah ich keinen Bruch (Der große Krakatoa-Ausbruch lag zu dieser Zeit nur wenige Jahre zurück. Man weiß, dass dies Auswirkungen auf die Farben des Himmels hatte - man sprach noch Jahre später von deren Intensität nach der Explosion der Insel, verursacht durch Partikel und Chemikalien in der Atmosphäre). Natürlich wissen wir nichts von der wahren Intention des Künstlers oder was er der Gestalt tatsächlich in die Pose legen wollte, aber ich dachte darüber auch gar nicht nach, reagierte nur spontan auf das, was ich sah und folgte gedanklich der Wirkung. LG, eKy |
lieber erich,
wie man die dinge sieht, so sieht man sie! die sache mit dem vulkan ist interessant - das wusste ich gar nicht. obwohl: manchmal hat der himmel über wien auch färbungen ( besonders bei hochnebel), da frage ich mich im stillen: welches kraftwerk ist jetzt wieder in die luft geflogen...? :eek: auch aufgewirbelter saharastaub kann zu verwirrenden erscheinungen führen. da licht ja irgendwie magisch ist, wundert es mich nicht, dass die menschen früherer epochen allerhand göttertreiben dahinter vermutet haben. der himmel ist eine so große bühne, vor diesem hintergrund wird die winzigkeit der eigenen person überdeutlich bewusst.... möglicherweise ist es das, was den einzelnen spaziergänger so verloren wirken lässt? und das sind wir auch, wenn die natur nicht mitspielt: verlorene! da genügt ein einziger vulkan, ein einziges erdbeben.... ( und was das betrifft, können wir uns nicht mal selber die schuld geben - so hat mutter erde sich schon immer neu formiert und weitergestaltet) je mehr ich drüber nachdenke, desto gruseliger wird das bild für mich. gruselgelbgrün. (liegt das am in die atmosphäre ausgestoßenen schwefel?) da freut man sich richtig, wenn die sonne wieder "normal" vom himmel lacht. schönes , langes wochenende wünsch ich dir! lg, larin |
Grünes Weizenfeld
Der hohe Himmel lockt die hellen Gräser am Rand des Weges in sein blaues Licht. Nur manchmal, wie ein Tusch der Bläser, beugt sie des Windes wanderndes Gewicht für Augenblicke, die Struktur und Neigung in alle Grüne werfen, die ihn reflektieren, bis weithin dort an Grates letzter Steigung die Wellen sich im Weizenfeld verlieren. So geht im Glühen immerlichter Weiten ein Schauen hin, das sie ermalen wollte, und meiner Blicke hungerndes Begleiten ahnt nur der Seele tief gewusste Schwere, die jenen Kontrapunkt der schwarzen Leere entgegenwarf, die sie verschlingen sollte. Hi erich , ich lese es jetzt schon zum wievielten Male ? und versteh es trotzdem nicht: Wie ist das mit dem Kontrapunkt gemeint? Ich denke doch, es müsste heißen: die jenen Kontrapunkt der schwarzen Leere entgegenwarf, der sie verschlingen sollte. Ansonsten nix zu meckern: Sehr schönes Gedicht, das mehr innere Ruhe und Leichtigkeit ausstrahlt als das gemalte Bild.... Das Wogen des Feldes hast du sehr schön eingefangen! :) Lg, larin |
Um das zu verstehen, muss man van Gogh's Leben kennen.
Er war ein Zerrissener, ein ewig Sichbemühender, Niezufriedener, er glühte in und verglühte an seiner Kunst. Letztlich so depressiv und von Anfällen gezeichnet, dass er sich erschoss. Das ist die Leere, die ihn verschlingen sollte - also "die" Der Gliedsatz "die sie verschlingen sollte" bezieht sich auf "Seele" oder deren "tief gewusste Schwere" zwei Zeilen darüber. In beiden Fällen also: "sie". So ergibt sich: "die sie verschlingen sollte" - die schwarze Leere, welche sie, die Seele oder deren Schwere, verschlingen sollte. Alles klar jetzt? LG, eKy |
van goghs leben und sterben ist mir bekannt.
trotzdem kann ich diesen satz einfach nicht so verstehen, wie du ihn meinst: da stehen zu viele weibliche nomen rund umd das eine männliche - dass sich der gliedsatz dann ausgerechnet darauf beziehen sollte - nein, das kommt bei mir klanglich einfach nicht raus. ( aber: typisch "mann", würde ich sagen! glaubt, alles dreht sich nur um ihn! :p) wie wärs mit: ...ahnt nur des Künstlers tief gewusste Schwere, die jenen Kontrapunkt der schwarzen Leere entgegenwarf , die ihn verschlingen sollte. Dann wird die Sache klarer. was meinst du? lg, larin |
"des Künstlers" - welch ein Konsonantenauffahrunfall! Das klingt nicht, passt nicht in die Melodie. Sorry, abgelehnt.
Es ist komplex, aber noch verständlich - finde ICH. Okay, vielleicht zu hoch für eine Frau...:p:rolleyes: So, damit wären wir wohl quitt, was Klischees betrifft!;) LG, eKy |
dann nimm meinetwegen "maler", wenn dir künstler zu viele konsonanten hat!
(der auffahrunfall lag da eher in der verwendung eines klischees als gegenargument - so abseits des spielfadens: ist das nicht ein bisschen billig?) und da sagst du immer zu mir, ICH wäre beratungsresistent! wenn man dir so zusieht, wie DU dich windest, kommt man auf eine ganz andere idee...:rolleyes: typisch mann! :cool: jetzt wären wir quitt! :p;) lg, larin |
Sorry - ob Künstler oder Maler oder sonstwas - nichts transportiert jene Tiefe, die ich zum Ausdruck bringen will, so deutlich wie "Seele".
Der Leser wird sich schon auseinanderklamüsern können, was womit gemeint ist - gibt ja eh nur eine logische Lesart. Von der Melodie her korrespondiert das lange "e" von "Seele" mit dem langen "e" von "Schwere" am Zeilenende - keiner deiner Vorschläge fügt sich klanglich so gut in die Satzmelodie ein. Nein - Seele zu behalten ist gewiss das kleinere Übel. LG, eKy |
Eigensinn - dein Name sei Mann.....:rolleyes:
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Ja, ich habe einen eigenen Sinn und wage ihn zu vertreten.;):p:rolleyes:
Mir tut es ja richtig leid für andere, dass ich so schwer umzustimmen bin. Ich würde das wirklich gerne öfter tun, indes, ich bekomme einfach bloß so wenige Vorschläge, die mir tatsächlich besser gefallen als meine eigene Version. Und das soll kein wie auch immer gearteter Qualitätsgradmesser sein - es ist oft genug wirklich nur Geschmackssache. Nicht zürnen, mein freundliches Stirnenfüßlein!:) LG, eKy PS an alle: 2 neue Bildersonette! Viel Spass damit! |
mach ich doch gleich. ;)
ich nehme dieses hier: JULINACHMITTAG (Guy Rose, 1897) http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=20663 Es gellt die Sonne vor dem Hag der Schatten wie eines Sommertages heißer Schrei, der wie ein fernes Echo strandet bei des Hügels Waldung hinter hellen Matten. Der hohen Bäume immersachte Kühlung erfrischt die Augen, wie die Frohnatur bei einem Blick in jene weite Flur, und das Gemüt hält mit der Ferne Fühlung. Wo lang von dieser Lichte? Solches Wissen ist nicht für Gäste eines Augenblicks, den darin Lebende wohl kaum vermissen. Ein Bild im Grünen, wie so viele weiter, und doch Momentaufnahme eines Glücks, das Seelen leichter macht und Sinne heiter. strophe 2 und 4 sind für mich perfekt. bei strophe eins bin ich am grübeln. der vergleich : "die sonne gellt....wie ein schrei des sommertages" gefällt mir nicht so ganz - ich denke, sie ist der schrei selbst. auch das gedopplete "wie" könnte doch vielleicht noch wegkommen. und das "bei" am versende hängt irgendwie in der luft. soweit aber trotzdem noch alles ganz verständlich. doch das erste terzett lässt mich in rätseln zuück. was soll das heißen? ist der erste satz denn überhaupt vollständig? (wo lang von dieser lichte? du sprechen rätseln in!) um in diesen schuh zu kommen, brauche ich dringend einen schuhlöffel! ;) der schluss stellt mich wieder zufrieden und - insgesamt- gefällt mir auch das bild. und zwar so sehr, dass ich gleich mal meine (etwas profanere) bildbetrachtung anschließen möchte: Juli Nachmittag Ein Maler, der gern Grünes malte, und lustvoll seinen Pinsel ahlte im Farbtopf, welcher Blausmaragd, hat Gelb dann noch dazugepackt, sodass auch Lindgrün ihm gelang, dieweil er seinen Pinsel schwang. Ein wenig Schwarz noch an den Ecken und - um die Leinwand zu verstecken – auch Weiß, denn so erreicht man Fülle: Schon fertig war sie, die Idylle! Ach ja – er malte viele Blätter bei Sommersonnenkaiserwetter. Und hätte ich jetzt etwas Zeit, ich schriebe ernsthaft und gescheit zu diesem Bilde ein Gedicht – nur leider, leider kann ichs nicht….:D und nun warte ich auf "des rätsels lösung".....:) lg, larin |
Hi, Larin!
Toll, dein Retourgedicht!:D Wenn meines nach Rilke klingt, dann kommt deins wie Busch daher! Köstlich! "Wo lang" ist eine lyrische Kurzform von "wo entlang". Die Frage lautet also: Wo entlang von dieser Stelle (Lichte als lyrische Kurzform von Lichtung) aus - befände man sich IM Bild, lebte man IN diesem Augenblick, was der Folgesatz klarmachen sollte (was scheinbar nicht so gut gelungen ist): Ein Augenblick, den "darin Lebende" wohl kaum vermissen - doch der, für immer auf der Leinwand festgehalten, die Betrachter beeindruckt. Das dopplete "wie": Ist mir eigentlich gar nicht als störend aufgefallen. Wie wäre es so: "der als erschöpftes Echo strandet bei" Vielen Dank für dein promptes Echo! LG, eKy |
also "wo lang" ist mir als redewendung völlig unbekannt - aber vielleicht ist das ein eher regionales idiom?
das "erschöpfte echo" gefällt mir ausgezeichnet - ja, mach es so! danke, dass du so viel humor hast, meine kasperliade geduldig hinzunehmen. mich sticht halt immer wieder mal der hafer.... :p lg, larin |
Hi, Leutz!
Es gibt Neues hier! Mittlerweile sind es vierzig Sonette geworden - noch 10 mehr, und ich kann ein neues Buch machen lassen! Nur wegen des Titels bin ich noch unsicher... "50 Sonette für Böse und Nette" - Naja, klingt eher nach Busch. "Die Bildersonette" - Schlicht und auf den Punkt, ich vermisse allerdings das gewisse Etwas. Vielleicht habt ihr bessere Vorschläge? Mir fällt dazu im Augenblick nix mehr ein! LG, eKy |
Wie wärs mit: "In Wort und Bild" ? oder "Kunst im Spiegel"? oder "Bildersprache - Wortmalerei" ?
Jetzt hast du 3 Titel und brauchst 150 Gedichte! :D ;) lg, larin |
Ich geh dann mal ein bissel durch den wald....
KONIFERENWALD, SONNIGER TAG (Ivan Shishkin, 1895) http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=36345 Dies Bild beatmet meine wunde Seele, drin Heimat ich und ein Zuhause weiß. Aus seiner Schattenkühle weht mich leis ein Trösten an, das ich zu mir befehle und dankbar berge wie das grüne Glühen der hellen Lichte, die dort hinten winkt, wo sie der Tag vergoldet und durchdringt beinah wie ein beseeltes Sichbemühen. Nur dir, du tiefer Wald, sei anbefohlen, was meinesgleichen Lärm und Drang gestohlen, in dir allein sei Ruhe mir und Kraft. Aus dir heraus kann ich in Urvertrauen der Menschen Treiben und Begehren schauen und steig und falle mit der Bäume Saft. .............................................. hm: beatmet meine wunde seele....? also rein medizinisch betrachtet nutzt es nix, wunden zu beatmen - aber ein pflaster oder eine wundcreme könnte man drauftun! "drin" kling so gestutzt - ich plädiere für "darin". deshalb: Dies Bild ist Balsam meiner wunde Seele, darin ich Heimat,mein Zuhause weiß. Aus seiner Schattenkühle weht mich leis ein Trösten an, das ich zu mir befehle und dankbar berge wie das grüne Glühen der hellen Lichte, die dort hinten winkt, wo sie der Tag vergoldet und durchdringt beinah wie ein beseeltes Sichbemühen. soweit nix mehr zu meckern. im 1. terzett genügt aber, denke ich , ein kunjunktiv: Nur dir, du tiefer Wald, sei anbefohlen, was meinesgleichen Lärm und Drang gestohlen, in dir allein ist/wird Ruhe mir und Kraft. (Tatsache bleibt Tatsache!) "Aus dir heraus" gefällt mir auch nicht so toll (klingt wie: wegen dem Loisi seiner Tante.. ;)) was hältst du von: In dir verwurzelt kann in Urvertrauen (voll Urvertrauen ?) ich aller Menschen Treiben und Begehren schauen..... "Drin seelenwurzelnd...." wäre auch noch möglich - aber dann haben wir da wieder ein drin drin! :rolleyes: das wärs aber dann schon. die stimmung , die das bild zusammen mit dem sonett auslöst, ist überaus nachvollziehbar - ich rieche fast schon den wald! :):):) das wird eine feine gedichtsammlung werden! :) lg, larin |
Hi, larin!
Danke für Kommi und Ideen! Das Beatmen bezieht sich auf die Seele, die wund, also verletzt ist. Wie kommst du darauf, hier würde eine Wunde beatmet??? S1Z2 werde ich dank deiner Eingegung wie folgt ändern: "darin ich Heimat und Zuhause weiß." Den Vorschlag bezüglich Z3 im ersten Terzett nehme ich gerne an: "in dir allen wird Ruhe mir und Kraft." Das mit dem Urvertrauen allerdings möchte ich so lassen, da ist deine Version (wie ich finde, unnötig) komplizierter konstruiert. Nun ist es sprachlich bedeutend runder. Vielen Dank! LG, eKy |
das wid ja noch mal ein richtig feine zusammenarbeit.....:)
dann mach ich mal gleich weiter: BEI QUIMPERLE (Fritz Thaulow, 1901) http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=36227 Wie kann ein Herbst zu Farbigkeit gerinnen, da sich auf eines Baches lichtem Spiegeln die Schatten seiner Uferbäume siegeln wie Sterbende, die sich von vorn beginnen, wenn sie nach Eis und Kälte neu erwachen. Noch wärmt der milde Tag, bewegt ein Fließen die bunten Bilder, die sich langsam schließen und den Betrachter seltsam traurig machen, ahnt er doch schon im unentwegten Rauschen des Eises Stille und will immer lauschen, solang die Wasser gehen mit der Zeit. Er weiß, er kann den Gang der Welt nicht wenden. Das Jahr vergeht, ein altes Sein muss enden - dem Wandel bleibt Lebendiges geweiht. was mir ganz zuerst auffällt, ist, wie du die besondere farbigkeit des bildes eingefangen hast! dafür hut ab! du triftt es, finde ich, ganz genau: geronnen und versiegelt! toll! das wäre mir so nicht eingefallen! :) auf eines Baches lichtem Spiegeln : das substantivisch gebrauchte Verb ist hier ganz richtig, aber nicht ganz leicht zu lesen ( "auf lichten Spiegeln" ginge auch, käme dem normalen sprachgebrauch näher. musst du selber wissen, ob du dich hier für den leser oder für dich entscheidest. ;) ) bei "Sterbende , die sich von vorn beginnen" stutze ich. sichelt es hier? ja: im ersten vierzeiler zweimal, im zweiten noch einmal. sprachlich zwar richtig - aber vielleicht doch zu viel reflexives? nur mal so zum vergleich: "Sterbende, die ganz von vorn beginnen...." wie ist das? ich komme mühleos weiter, bleibe an dem "immer" hängen. "für immer" lauschen, so wie im trivialen schlager ? nö mag ich nicht so. aber "weiter lauschen" - das gefiele mir (weil die bewegung des wassers ja unweigerlich weiter will.) Er weiß, er kann den Gang der Welt nicht wenden. Das Jahr vergeht, sein altes Sein muss enden - dem Wandel bleibt Lebendiges geweiht. die letzte zeile kommt mir irgendwie verdreht vor. ich weiß schon: das lebendige bleibt dem wandel geweiht - wenn es so dortstünde, könnte das gedicht mühelos ausfließen. so aber bildet sich noch mal ein keliner gedanklicher rückstau... Lebendiges bleibt Wandlung stes geweiht erschiene mir geradliniger. ich vermute, dir gefällt wahrscheinlich der wandel trotzdem besser. entschuldige bitte, dass ich hier nicht in emotionen schwelge beim lesen deiner sonette: sie rufen diese durchaus hervor - aber wenn ich mit dem "werkstattblick" unterwegs bin, lasse ich mich davon nicht so sehr tangieren. ich übernehme jetzt hier das dran herumschrauben - träumen dürfen dafür alle anderen, die es lesen! ;) in der arbeitsmontur, larin |
Hi, larin!
Das "wie" vor "Sterbende" ist sprachmelodisch notwendig, weil selbige sonst dort abbräche. Ein paar "sich" stören mich nicht, es mag hier grenzwertig sein, aber noch nicht zuviel. Das "weiter" statt des "immer" aber übernehme ich gerne - das passt weicher und flüssiger in den Satz! Vielen Dank dafür. "sein altes Sein" wäre mir schon zu direkt - die Anspielung soll versteckter sein, sich nicht sofort erschließen, mehrdeutig bleiben. Auch die Struktur der letzten Zeile ist dem Sprachfluss, der Satzmelodie geschuldet: Anfangs stark betont und dann ausklingend. Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy |
war'n ja auch nur so allerhand denkanstöße - und dass du davon auch mal was brauchen kannst, freut mich! :)
lg, larin |
Freut mich, wenn's dich freut, liebe larin!;):D
..................... He, Leute - es gibt Neues hier! Warum schreibt kaum einer mal was!? Schluchz....:( LG, eKy |
vielen dank für das "kaum einer"! :p
wie viel in kg muss ich denn auf die waage bringen, damit du mich als eine person wahrnimmst? sag bloß, du langweilst dich mit mir......? auch schluchz! :( larin |
Das machst du zufleiß, oder?:mad::rolleyes:
Aber weil du ein Mädel bist, will ich es gern erklären: "Kaum einer" bezieht sich auf die gesamte Menge der Kommentatoren hier - da bist du Gute, du treue Seele ja schon mit drin!;) Ätschibätschi, ausgeschmiert!:p LG, eKy:D |
Zitat:
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hi erich,
da bin ich mal wieder... 44 - DIE GEBURT DER VENUS (Sandro Botticelli, 1486) http://www.paintinghere.com/painting...Venus_871.html So unberührt entsteigt, weiß wie Damast, sie ihrem Ozean, so sehr Erscheinung, dass man beschämt verwirft, was sich an Meinung dran sammelte und doch ihr Bild nicht fasst. Und stünde sie allein in ihrem Rahmen, es machte merklich keinen Unterschied, da alle Welt doch nur die Mitte sieht und ihr Versprechen an die Zeit: Den Samen, der Ewigkeit dem Endlichen verheißt, drin wir versinken mit dem Gang der Jahre, und nur in diesem goldnen Schwung der Haare lebt jene Sehnsucht, die uns tief berührt. So bleibt der Zauber, den man um sie spürt, die eine Gunst, die uns der Tod erweist. wunderbar in szene gesetzt, hier kann ich kaum wo einhaken! einzig das gedoppelte "so" im ersten quartett hat mich überlegen lassen. nach einigem lesen komm ich aber doch auf den schluss: was anderes passt hier einfach nicht! ich würde davor aber einen gedankenstrich setzen - man braucht nämlich eine merkliche pause beim lesen, um platz zu haben für den neuen gedanken, der darauf folgt. So unberührt entsteigt, weiß wie Damast, sie ihrem Ozean - so sehr Erscheinung,..... aus demselben grund wäre mir auch ein punkt lieber nach "Gang der Jahre". aus dem darauffolgenden "und" könnte dann ein "denn" werden. drin wir versinken mit dem Gang der Jahre . Denn nur in diesem goldnen Schwung der Haare.... wie immer bei deinen gedichten: sprachlich hochstehend, engmaschig verdichtet und verflochten! und grad fällt mir rade noch was ein- es könnte auch heißen: So ungerührt entsteigt, weiß wie Damast...... na, jetzt hast du wieder was zum begrübeln! ;) lg, larin |
Hi, larin!
Das "unberührt" soll ja auch auf ihre Unschuld - zu diesem Zeitpunkt ihrer Geburt - hinweisen. Das "ungerührt" klingt eher, als wäre sie emotional unbeteiligt. Die beiden "so" stören mich nicht - sie bedingen einander eher, wie in einer Aufzählung. Mit dem Punkt hinter "Gang der Jahre" hast du grundsätzlich recht, indes, der Konsonantenprall "denn-nur" schlüge mir an nämlicher Stelle eine deutliche Kerbe in den Fluss der Sprachmelodie. Was das angeht, bin ich relativ wenig kompromisswillig. Auch finde ich es insgesamt angenehmer, wenn der Satz dort weitergeführt wird, frag mich nicht wieso... Sorry, diesmal nix für mich dabei (obwohl die Tipps gut und richtig sind - da schlägt eher der persönliche Gusto zu). Dennoch danke für die Mühen! Ich weiß das zu schätzen! LG, eKy |
Für mich sieht diese Venus auch ein bisschen ungerührt aus - wie alle diese antiken Statuetten - aber ich weiß schon: Du wolltest das Jungfräuliche hervorheben.
Diesmal also kein Treffer? Na gut, ich versuchs weiter......;) Unerschrocken, larin |
Hi, Leutz!
Es gibt wieder Neues hier - aber nicht mehr lang! Noch 4 Sonette, dann ist Sense. Mit Sonett Nr. 50 wird der Zyklus enden. LG, eKy |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:41 Uhr. |
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