Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 13.03.2017 18:15

Äktschn
 
Was wäre wohl im alten Rom geschehen,
wenn man im Kolosseum tiefen Frieden
gepredigt hätte und Gewalt vermieden?
Es hätte kaum noch jemand zugesehen!

Der unentwegte Geist, du musst verstehen,
will Blut und Tränen, er muss darin sieden,
Gefahr erleben, bis der Kampf entschieden,
der Preis gewonnen ist, die Fahnen wehen!

Zeig mir die Bücher ohne Abenteuer,
die Filme ohne Helden: Kaum beachtet!
Der Friede ist den Leuten nicht geheuer,

zu rasch ist man gelangweilt und verachtet
sein Walten eher - doch man zahlt ihn teuer,
wo Welt ihn bräuchte, da vom Krieg umnachtet.

Falderwald 17.03.2017 21:53

--> Terrapinchen
 


Es tut mir um dich Kleinen wirklich leid,
da reckst du dich und streckt dich ohnegleichen,
doch wird dein Wort die Musen nie erreichen,
dein Weg zum Meisterdichter ist noch weit.

Du glaubst, ein Hauch naiver Kindlichkeit
vermag die Herzen derer zu erweichen,
die dir mit Spott dein Zeilenbrot bestreichen
zu jeder passenden Gelegenheit?

Du glaubst dich offenbar schon selbst als flotter
Poet und du gehörest zu den Fixen,
doch schnell an dir ist nur dein Wortgestotter.

Hier übten Rohrkrepierer schon und Schicksen,
und einer nun, der kann mit Angstgeschlotter
sich völlig automatisch einen wichsen.


Erich Kykal 18.03.2017 12:32

Ich glaub, ich steh im Falderwald!
 
Wo lässig "Schicksen" man auf "wichsen" reimt
- was je nach Sprachgewohnheit unrein ist,
und zwar nicht bloß moralisch - dort vergisst
der Dichter sich, und seine Rohheit keimt
:eek:
aus solcher Kränkung, welche abgefeimt
und arrogant mit falschen Maßen misst!
Was immer, Falderwald, du sonst noch bist,
entwertest du - und hast dich selbst geleimt.
:p
Man kann durchaus mit grober Kelle fechten
und sich nichts schuldig bleiben im Gewitter -
doch guten Stils soll man sich nie entschlagen!
:Aua
Ich bin kein Minnesänger, doch entrechten,
erniedrigen die Worte allzu bitter!
Zu guten Frauen darf man das nicht sagen!
:mad:

Falderwald 18.03.2017 16:29

--> Empört-Erich
 


Den Sti(e)l kannst du dir aus dem Hintern ziehen,
hier wird gekämpft mit härtester Bandage,
nur so bestehst man gegen die Bagage
und andre destruktive Energien.

Die Schickse, aus dem Jüdischen geliehen,
bezeichnet nur die Nichtjüdin, in Rage
versetzt mich deine kränkende Passage,
du solltest dich mal in den Duden knien.

Dort steht zunächst etwas von blank polieren,
dann: wichsen heißt auf österreichisch prügeln,
an Schluss erst steht es derb für onanieren.

Da konntest du dich wieder selbst nicht zügeln,
mich solcher Schweinerei zu inkulpieren,
man sieht, was für Gedanken dich beflügeln. :Aua:D:Blume:


Erich Kykal 18.03.2017 19:41

Falderwaldschrat
 
Wie Trumpens Sprecher mühst du dich zu schlichten,
was deine Rüpelhaftigkeit verbrach,
dein Alter Ego ohne Fühlung sprach -
verzweifelt suchst du anders zu gewichten.

Denn was die derben Phrasen hier vernichten,
ist jene Kunst, der einst dein Ruf entsprach.
Du selbst bereitest dir nun Ungemach,
und kein Erklären kann den Schaden richten.

Entgleist bist du im Wahne, dass dein Rittern
in Versen hier an Grausamkeit gestatte,
was immer deiner Arroganz gefällt!

Wer so sich gehen lässt, macht nur verbittern.
Ich packe meine Gegener nicht in Watte,
doch hab ich nie sie ordinär verprellt!

Falderwald 20.03.2017 19:00

--> Moralapost-Erich
 


Ich lasse mir von dir nichts unterstellen,
es sind doch deine schmutzigen Gedanken,
die schwerst getrübt am Erdowahne kranken
und sich auf dem Niveau dazugesellen.

Von Hunden, die sogar den Mond verbellen,
da weiß man, intellektuelle Schranken
sind an der Tagesordnung, denn sie zanken
um jeden Knochen mit den Spießgesellen.

Was du hier machst, ist pure Diffamierung!
Ich weise die Beschuldigung zurück,
sie dienen nur der eigenen Sanierung.

Ein alter Köter findet so kein Glück!
Du hebst dein Pfötchen zur Reviermarkierung
und glaubst, du wiescherlst ein Paradestück.


Referendarius 20.03.2017 19:03

--> an alle Kontrahenten
 


In diesem Battle gilt es zu beachten,
dass außer den Sonett- und Rechtschreibregeln
es keinerlei Beschränkung gibt, den Flegeln
obliegt es selbst, womit sie sich befrachten.

Skandale sind erlaubt und Niedertrachten,
mit denen sie sich gegenseitig kegeln,
denn alle reisen unter gleichen Segeln
auf diesem Battleship der tausend Schlachten.

Das Publikum will Drogen, Sex und Dramen,
und Winkelzüge aller Ränkeklassen,
da gibt es auch kein Zartgefühl für Damen.

Wer es sich wagt, sich hierauf einzulassen,
begibt sich in den vogelfreien Rahmen
von hinterwäldlerischen Dichterassen.



Erich Kykal 20.03.2017 20:34

Ein Falderwaldsterben ...
 
Wie praktisch sind die beiden einer Meinung:
Referendarius und Falderwald!
Bei solcher Übereinkunft glaubt man bald,
die beiden wären eins! In der Erscheinung

von Sprache wie auch Stil wirkt die Verneinung
des Faktes obsolet, und darum hallt
des Schiedsgerichtes donnernde Gewalt
als Echo nur verlogener Versteinung!

Der gute Dichter ist mit sich im Reinen,
das Geifern des Ertappten geht ins Leere,
darin auch seine Fadenpuppe klappert.

Die groben Worte mögen stärker scheinen,
doch schwach und kraftlos ist das Ordinäre,
wo hohler Geist es ohne Feinsinn plappert.

Falderwald 22.03.2017 09:12

--> Holzwegerich
 


An dieser Stelle würde ich empfehlen,
dass du nicht wie ein altes Reimgespenst
noch tiefer in den hohlen Holzweg rennst,
du willst dir doch nicht selbst die Würde stehlen.

Als Dichter kann ich meine Worte wählen,
doch dass du meine Intentionen kennst,
obwohl du sie nicht von den deinen trennst,
wem willst du das hier eigentlich erzählen?

Jetzt stehst du da wie ein begossner Pudel,
den innerlich der Schweinehund zerfetzte,
in deinen Eingeweiden bohrt die Nichtgunst.

Ich aber bin des Sektes Perlensprudel,
denn hier steh ich und weiß, ich bin der letzte
Sonettverteidiger der freien Dichtkunst.


Erich Kykal 22.03.2017 12:20

Ahab und sein Falderwal
 
Des Sektes Perlensprudel muss vergehen,
wie es ein Wind in lauer Nachtluft tut,
sobald die Flasche offen ist, ihr Blut
in hohe Gläser gießt, die wartend stehen.

Du bist der Sprudel, ich das Blut - wir säen
uns beide aus in jene, die uns gut
und willig sind, in unsern Zeilen Mut
für das zu finden, was sie kommen sehen.

Doch du siehst nur die eigne Süße kommen,
belobigst prickelnd dich mit großer Geste!
Dem wahren Dichter will solch Drang nicht frommen,

er huldigt nicht schon lang besiegten Geistern,
und was an Stolz dereinst in ihm verweste,
ward Demut ihm, sein Ego zu bemeistern.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:22 Uhr.

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Dana und Falderwald

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