Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 08.12.2011 17:36

So handeln kluge Leute, doch
der Feind sucht Nachwuchs bei den Kleinen
und Jungen, leicht beeindruckbar!
Das Äußere ist wichtig noch
für diese und ein Großerscheinen -
sie finden "Stärke" wunderbar.

So werden Hilf- und Wissenslose
zu leichten Opfern dieser Brut
mit ihrem Kraft- und Machtgebaren.
Hier geht das Wegsehn in die Hose,
denn Ignorieren stillt kein Blut
der Wunden, die nie "teutscher" waren!

a.c.larin 08.12.2011 19:02

Gedichte aber helfen nicht -
was helfen könnte wären Eltern,
die sorgsam sind, mit Kindern reden.
Doch die gehörn wohl bald zu seltern
Vertretern menschlicher Natur.

Der Zeitgeist macht uns immer toller
und auch der Alltag schafft sich schwerer.
Ich frage mich: Wie kam das nur?
Wir leben sinnentbunden, leerer -
anstatt erfüllt, gedankenvoller!

Woran soll sich die Jugend halten,
allein gelassen in den Strudeln
von Internet und Wirtschaftkrise,
in seelenlosem Weltendudeln?
Zu viele Menschen haben Angst!

Doch hilft nicht Strafen, hilft nicht Wimmern,
schon gar nicht Wegsehn und Verneinen:
Wir müssen lernen uns zu kümmern,
in unserm Lachen unserm Weinen
den Kindern wieder Heimstatt sein.

Dann wird die Kinderseele satt
Dann greifen nicht die Hassparolen.
Dann kann die Liebe wieder wachsen.
Kein Mensch lässt sich vom Unsinn holen,
wenn er den Sinn erfahren hat.

Erich Kykal 14.12.2011 13:39

Kein Mensch - da muss ich widersprechen,
denn ich war guter Eltern Kind
aus gutem Hause - doch beim Brechen
von Regeln war ich stets geschwind!

Ein rücksichtsloser Egomane,
eroberte ich mir das Feld
und erntete in meinem Wahne,
was ich mir zähmte auf der Welt!

Erst Alter und des Lebens Reibung
entwöhnten mich dem bösen Tun.
Doch bis zur fälligen Entleibung
hat mein Gewissen viel zu tun!

Ich hatt als Kind soviel der Liebe,
wie man sich dies nur wünschen kann,
und dennoch war ich Spiel der Triebe
und ein Klischee von einem "Mann"!

So sage mir, wie kann das stimmen,
was dir die holden Zeilen trägt?
Die Argumente gehen schwimmen,
wenn sie ein Täter widerlegt!

Stimme der Zeit 14.12.2011 14:51

Die Wahrheit liegt, nach alter Sitte,
so wie sonst auch, hier in der Mitte.

Die Eltern prägen nicht allein,
selbst wenn sie gute Menschen sind,
kein Kind bleibt ja für immer klein,
es wächst heran, schnell wie der Wind.

Im Kindergarten fängt sie an,
die "Gruppenorientierung":
Eins bleibt jetzt ständig hintendran,
eins übernimmt die Führung.

Dem Dominanten folgen viele,
der Außenseiter bleibt für sich,
so lernt sich schon im frühen Spiele:
Es gibt die Andern, es gibt - mich.

Auch in der Schule herrscht die Gruppe
und immer einer führt die Truppe.
Weil niemand gern das Spiel verliert,
wird ein Verhalten oft kopiert.

Die Eltern finden sich recht flott
an letzter Stelle wieder,
die Rolle lautet: "Don Quichotte",
der "Mahlstrom" streckt sie nieder.

Sie haben zwar, ganz unbenommen,
den Grundstein gut gelegt,
doch hat die Flut ihn mitgenommen,
denn sie fließt unentwegt.

Bis dieser schließlich, irgendwann,
die neue Heimstatt findet,
ist mancher Knabe alter Mann
und manche Frau verkündet

jetzt ihren Enkeln, wohlbedacht,
wie man's im Leben "richtig" macht.
Nur leider gibt es eine Tücke:
Sie hören lieber auf die Clique ...

a.c.larin 09.06.2012 08:55

Das Schweigen der Reimer
 
Was nützt das goldne Maß der Mitte,
wenn sich der Strom ins Nichts verliert?
Wenn nichts mehr aufregt, üble Sitte
nur noch zum Gähnen animiert?

Hat man nicht alles schon gesehen,
zum Weiß-nicht-mehr-wievielten-Mal?
Wie soll mans anders noch verstehen?
Das Schweigen bleibt, als letzte Wahl...:(

Woran kann man sich noch erregen?
Gibt es noch etwas, das uns schockt?
Was rührt uns an, lässt uns bewegen?
Wer fade hinterm Ofen hockt,

vertilgt die siebte Ladung Fritten
und schnitzt sich einen müden Reim.
Auf in den Kampf! Ich lassen bitten!
Erstickt den Leerlauf hier im Keim!

Erich Kykal 15.06.2012 16:14

Stoßseufzer!
 
Hab Dank, du Gute, für dein Mühen!
Indes, ich fürchte, hierzuland
käuen die Dichter gleich den Kühen
nur Altes wider unverwandt.

Schon lange wollte keiner fechten
in diesem alten Reimereigen.
Sie mimen gern die Artgerechten,
die ihre Pokerfaces zeigen.

Doch fordert man zum Schlagabtausche
die konsternierten Geister auf,
kommt nur ein Regen Wattebausche
aus ihrer Reimkanonen Lauf!!

a.c.larin 15.06.2012 16:35

:D

Lass uns mal - nur so zur Probe-
greifen in den Topf fürs Grobe
und uns gegenseitig impfen:
Wer kann letztlich wüster schimpfen?

ER, so denk ich, ist ein Macker,
so ein mittelalter Knacker,
der mit Lust am Korrigieren
loszieht, alle zu sekkieren!

Hält mit Rotstift Blutgericht
über jeglichem Gedicht,
dass es seinem Adlerauge
gnädig scheine und was tauge!

Siecher kann ich nicht endsprechen
und der Erich wird sich rächen.
Keinen Fäller er verzeiht:
Das ist dann Gerächtigkeit.....


Bissig genug?

Erich Kykal 15.06.2012 18:23

Racheverse: Lies und verzweifle, Unwürdige!!!
 
Quäl mich nicht mit deiner letzten
Strophe Fehler - sie verletzten
meines edlen Geistes Sinn!
Dass ich stets beflissen bin,
derlei Schnitzer zu verhüten -
willst du mir das SO vergüten!??:mad:

Eitel scheint mir solches Treiben,
will jedoch kein "Macker" bleiben,
also folgt nun unumwunden,
was ich so an DIR gefunden -
nimm es hin, was unbeschreiblich
an dir ist, und darum: weiblich!:p

Schaut, das Fräulein Nasehoch
kann ein wenig dichten doch,
zwar dem Rat von wahrer Größe:cool:
zeigt sie ungern eine Blöße,
bleibt drum lieber beim Geschreibsel
und als Dichter: Überbleibsel!:(

Und wo Wissen fehlt, soll Glauben
ihr verschaffen, was an Trauben
allzu hoch hängt ihrem Geiste,
und so ist das allermeiste,
das sie schreibt, so fröhlich-bieder,
kurz: dem edlen Geist zuwider!:eek:

Ach, wie gut, dass ich nicht so
bin wie Fräulein Immerfroh!:rolleyes:
Ich kann grimmen, lästern, zetern,
unnachahmlich miesepetern,
jedes Ding beim Namen nennen,
bis die kleinen Mädchen flennen!:p

Struppig, ruppig, lästermäulig
geb ich dem, der allzu "heilig"
mir erscheint, gewaltig Zunder!
Und: o Walten und o Wunder -
von den Freundlichen und Frommen
werde ich kaum ernstgenommen!!!
:rolleyes::mad::rolleyes:

a.c.larin 16.06.2012 06:54

Seht, was ist der Kerl sensibel:
Nimmt den Duden her als Bibel!
Knetet her und hin die Wörter,
bis sie triefen! Kein Gestörter

würde je an dummen Zeilen
hundert lange Stunden feilen,
nur weil seine Seelenruhe
ihn so drückt wie enge Schuhe! :p

Nein, das Sich-vor-Fehlern ekeln
gründet anders: Lust am Mäkeln
ist, was ihn am Leben hält!
Also schnitzt er seine Welt

und baut gerne spitze Stiche
in sein Werk! Doch auf die Schliche
bin ich ihm schon längst gekommen!
Frohsinn scheint ihm nicht zu frommen?

Liebt ER denn die sauren Mienen,
die ihm anderswo erschienen?
Zeiht er nicht die frommen Beter
an der Heuchelei? Gezeter

aber stimmt er selber an,
wenn wer richtig lachen kann....:rolleyes:
Irgendwie tut er mir Leid:
Mann, dich frisst doch nur der Neid! ;)

Erich Kykal 16.06.2012 09:42

Häh???!
 
Du sollst nicht die andern richten
nach den eigenen Gesichten!
Stundenlanges Zeilenfeilen?
Ewiglich am Wort verweilen?
Nein, da muss ich ehrlich sagen,
solches muss ich nicht beklagen!

Leicht geht mir ein Reimgerippe
von der Seele Unterlippe,
und es füllt sich geisterhändig
mit Bedeutung, wird lebendig!
Ich muss nicht nach Phrasen kramen,
wie du schreibst, und dazu: Amen!

Meine Fehlerfindungskünste
sein der Bosheit Triebgewinste?
Nein, auch hier irrt unsre Süße:
Was ich so mit Häme büße
ist der Hang zur Perfektion -
selten nicht, doch meistens schon!

Zwanghaft ist mein Korrigieren!
Kann kein Irren ignorieren,
muss um nur der Verse willen
ihre Mängel hier enthüllen,
dass dem armen Flügelpferde
nicht der Flügel lahmer werde!

Doch zurück zu dir: Dein Geist
ignoriert dein Schauen dreist,
filtert aus der wahren Welt,
die er schaut, was ihm gefällt,
knetet sich ein Bild davon
rund um einen Gottesthron!

Merke dieses, es ist wichtig:
Der benutzt sein Hirn nicht richtig,
welcher seinem Göttertraum
opfert den Erkenntnisbaum!
Gut erklärt sind heut Gewalten,
doch du willst die Hände falten!

Bleib nur unfrei und gebunden
an den Trost, den du gefunden,
der dich stützt an Wahrheit statt!
Wer die Kraft zu ihr nicht hat,
muss sie für ein Glauben töten
und kann endlich brünstig beten!

Wer statt wissen gern vermutet,
macht, dass meine Denke blutet!
Und was wir in tausend Jahren
abgetrotzt den Pfaffenscharen,
tut sie ab mit Frömmeleien,
nennt es auch noch: Sich befreien!!!

Nein, dein Weg, er ist nicht mein!
Mag die Wahrheit bitter sein,
und nicht soviel "Trost" enthalten:
Ich kann meine Welt gestalten
ohne eines Schöpfers Bürde -
Frei von Glauben und in Würde!


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