Nr.2 b) an Erich K.
Dich werde ich des Hauses nicht verweisen, nicht eher bis dein Ruhm an mir verblasst, du bist zwar gut und frech, jedoch nur fast so groß wie ich, du solltest mich lobpreisen. Und wie Planeten um die Sonne kreisen, so bist du mir nur schmückender Ballast, dein Funkenschein erstickt in meinem Glast, denn deine Lyrik sind nur Kinderspeisen. Ein wenig ist mit deinem Staat zu werben, du bist ein Salamander unter Molchen, doch ausgetrocknet winkt dir das Verderben. Ja, deine Arroganz gehört zu solchen, die glauben, lyrisch würden sie nie sterben. Ich werde mit Vergnügen dich erdolchen! |
--> Falderwald
"Schau, Erich", schwafelt gleich der Falderwald
Und sucht verzagt beim Feind sich einen Treuen. Allein, weiß er, wird er den Kampf bereuen, Zu plump, gestellt, ideenlos und alt. Dein leises Aufbegehren lässt mich kalt. Du solltest öffentliche Räume scheuen; Es gibt Institutionen, die betreuen Auch deine ausgeblichene Gestalt. Versuch es gern mit anderen gemeinsam In größe, Kraft und Härte eines Heers. Ich bin dir über - Stolz macht dich bald einsam. Und tränk in Gift die Spitze deines Speers, Doch torpedier mich nicht mit deinem Kleinkram, Das ist von mir an Dich mein letzter Vers. Ok eins noch. :rolleyes: Ach Falderwald, nun höre auf zu schmollen, die Würfel sind gefallen, auch für dich; Du guckst verdutzt, erstaunt und wunderlich Und suchst gebührend mir Respekt zu zollen. Ich schöpfe lyrisch gerne aus den Vollen - Nie gab es einen Dichter, der mir glich. Die Verse edel wie ein Kupferstich, die alle nah und fern kopieren wollen. Ich werde gnädig solche trüben Tassen daheim in Ruhe etwas üben lassen. Nun bringt mir euer dichterisches Kleinod Und helft dem Falderwald, der liegt da scheintot. Bescheiden sage ich, der Sieger: Danke! Das war ein Beispiel meiner Tiegerpranke. Verzeiht das Großschreiben an den Zeilenanfängen. Ich dichte vom Smartphone aus. Heime am Rechnet glätte ich es dann. |
--> Stachel
Ein Bienchen summt durch meinen Göttergarten, es summt und summt und fliegt im Kreis herum, jetzt hält es inne am Basilikum, um wieder mit dem Summen dann zu starten. Mein kleiner Teufel kann es kaum erwarten, er spürt das Raunen schon im Publikum, die Venusbienenfalle wartet stumm mit Pokerface und ausgeteilten Karten. Ein jeder ist gespannt und auf den Rängen verzehren sie zum Frühstück süße Hörnchen, da bleibt das Bienchen in der Falle hängen. Am Ende wird sich nur ein kleines Körnchen Insektenmatsch aus meiner Venus zwängen, und statt des Stachels prangt darauf ein Dörnchen. |
Füllig allemale --> Erich #20
Wie soll ich deine Fülle auch durchdringen.
Sie steckt, du sagste es, hinter dünnem Holz. (#8V8) Der Pressspan ist dein allergrößter Stolz. Es hülf nicht, Keulen gegen dich zu schwingen. Das Blendwerk, die Fassade werd ich schonen. Sie anzukratzen wird dir selbst gelingen. Ich werde auch in keine Tiefe dringen, denn in der Leere kann kein Buddeln lohnen. Die scharfe Klinge würd ich gerne spüren, die du behauptest ritzend fein zu führen um deine Neider sehr gewitzt zu reiten ... Achne - das war mein Steckenpferd, doch welches davon sahst du am Grunde deines Kelches verschwimmen? Was mag deine Hoffnung leiten? |
---> Stachel
Mag sein, das einer, der sich "Stachel" titelt,
sein Weiches schützen möchte vor Verletzung, das Innere vor schmerzlicher Zersetzung, wenn jemand all sein Eigenlob bekritelt. Mag sein, dass er mit selbstgewachsner Klinge in alles stechen muss, was um ihn mündet und nicht die so ersehnte Demut findet, ihn zu verehren nach dem Stand der Dinge, wie er ihn einschätzt mit verstiegnen Sinnen: Dass er erhaben sei, berufen nämlich, in allem, was er anfängt, zu gewinnen! Und alle Verse, die ihm so gerinnen, beweisen, was er ist: Von Herzen dämlich! Von außen Stachel, aber hohl von innen. |
--> alle, außer den Referendarius
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. Es gibt nur einen Lyrikgott der Welten und seit ich bin, gibt's euch, die Trittbrettfahrer, vom Hause Geistlos, doch Kulturbewahrer, rückt ihr hinaus aus Schützenbruderzelten. Ich lasse keinen Vers von euch hier gelten, ihr bleibt auf ewig stumpfe Wortegarer, denn die Sonette zeigen immer klarer nur Unbelehrbarkeiten auf, trotz Schelten. Das Kollosseum wird nur wiederspiegeln, dass einmal und nie wieder hat betreten ein wahrer Lyrikgott, um abzuriegeln das große Bauwerk für Palavern und Trompeten. Und wie Kamele lasse ich euch ziegeln für einen Wüstenmarsch um Sand zu kneten. . . |
Ach du mein Göttchen --> Faldi #23
Fantastisch lässt es sich im Garten schwärmen,
Am Farbenspiel verträum ich manche Stund. Lukullisch lockt er Lyriker mit bunt Drappierten Beeten, die das Herz erwärmen. In seinem Überfluss an Form und Farben Ist passend dem Besitzer er Kontrast, So prima er zu dessen Blässe passt. Tottraurig müsste der ansonsten darben. Es fällt mir schwer, zu Faldi was zu sagen. Ich hätte nicht einmal genügend Fragen Nach seinem Wesen. Er hat kein Gewicht. Taktil sind Schläge, sind sein Trommelrühren, Organisch wie poetisch kaum zu spüren. Robust sind seine Pflänzchen, er bleibt schlicht. |
--> an alle außer Thomas und Dana
Fazit
Alle außer Thomas, Dana, Die „kleinen Geister“, die ihr um euch schart, sind gut genug euch, dass sie feist euch loben. Sonst mögt ihr gern wie die Barbaren toben. Kein Wort hat nur den Hauch von Stil gewahrt. Wie tief vermag ein Dichter nur zu fallen, der solche Bühne sich erbaut und pflegt, der’s witzig findet, den es scheint’s erregt, beleidigend zu dichten, zu gefallen? Mit Poesie hat das nichts mehr zu tun, man tanzt um sich und andre goldne Kälber anstatt im Forum seelenvoll zu ruhn. Wer’s nötig hat, mag diesen Scheiß bestücken, und sich vor seinem wahren Status drücken. Denn nur der Esel lobt sich immer selber. |
--> an Erich bzgl. Stachel
Er glaubt, er könne mich, den Gott, besiegen? Wie putzig, dieser reimende Prolet! Ihn stellt man bloß, wenn nichts mehr andres geht, an seinem Brustlatz nagen schon die Fliegen. Ihn scheint die Wahnvorstellung zu besiegen, mit Zungenhonigseim sei ein Poet als funkenschweifbestückter Reimkomet im Nu am Lyrikhimmel aufgestiegen. Wer hat den Seufzerblasebalg gerufen? Der Blümchendichter labert über Pflänzchen, und scharrt als Stachelschweinchen mit den Hufen. Nicht mal zu einem noch so netten Tänzchen begebe ich mich runter auf die Stufen des Träumers mit dem kleinen Stachelschwänzchen. |
---> Kokochanel
Bezüglich "Fazit"
So sag denn an, du großer Geister Stütze, so heilig ernst und ohne jedes Schmunzeln - wer, wenn nicht wir verdienen Stirnenrunzeln, denn wozu ist der Spass dem Dichter nütze!? Mit dräuender, bewölkter Denkerstirne hat er sich nüchtern dieser Welt zu stellen, allein das Dunkel soll sein Licht erhellen mit edler Geste und geschwollnem Hirne! Ich sag dir was, du knöcherne Matrone: Dein hehrer Anspruch an die Denkerzone bewegt mein Innenleben nicht die Bohne! Hier wird im Dreck gesuhlt, so wie es Tieren zu eigen ist, wenn sie sich amüsieren - doch wer humorlos ist, wird hier verlieren! |
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Dana und Falderwald
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