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Schamansky 12.07.2014 20:57

Eulengefurz! Strigiforme
kosmische Kakophonie.
Jählings blitzt auf das enorme
uralt-sabäische Wie.

Eulengebläh! Aus dem Bürzel
wabert das ewige Wenn!
Darunter setz' ich mein Kürzel:
Herzlichst, G.B. (Gottfried Benn)

Erich Kykal 14.03.2015 15:29

Jemenitisches Furzeulen-Antidschihadistengleichnis:

Es kam sich wölbend durchs Gefieder
der große Furz der Eulen nieder
und knarzte seinen Kindern eilig
ins Buch der Eulen, äußerst heilig!

In seinen Schwaden steht zu lesen:
Am Eulenfurze soll genesen
die ganze Welt: Wer ihn nicht ehrt,
wird totgemacht, sein Reich verheert!

In wundervollem Auferstinken
soll endlich jeder Geist versinken,
der vormals frei und ohne Blähen
es wagte, einen Furz zu schmähen!

Die Eulen folgen ohne Gnade
der Blähung, hacken jede Wade,
und koten über jedem Haupt,
das nicht an große Fürze glaubt!

Wer anders ist, den köpfen sie.
Aus ihrem Furzen schöpfen sie
die Gnade für ihr kaltes Tun -
ihr großer Stunk lässt sie nicht ruhn.

Von solchem Muff mit Selbstbetrug
hat alle Welt alsbald genug:
Die Eulen werden unverdrossen
von allen Seiten abgeschossen.

So geht es mit den großen Fürzen:
Sie werden groß - und müssen stürzen.
Ihr Ruch verweht, die Luft wird leer...
doch bis dahin stinkt's umso mehr!

Schamansky 28.02.2017 00:43

Eulenfurz (Ernst Jandl)
 
Eulenfurz (Ernst Jandl)


euleuleu euleuleu
kauzauzau kauzauzau
huhuhu
ft ft ft ft ft ft ft ft
hu
frrz prrt prrt prrt
frrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrz
frrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrz
pffffffffffffrz
pfffrz
pffrz
pfrz
uhu uhuhu uhuhuhuhu

Schamansky 28.02.2017 00:45

Der herr der wüste
(stefan george)

Die jäger überliefern daß im jemen
In einer wüste voller kies und quarz
Und gelben steinen, die im mittag glühen
Ein uhu war · der wenn am boden furzend
Mit seinen winden hoher dünen kronen
Verblasen konnte · wenn er seine gase
Gedünstet wie mit ruch von dung und schwefel
Zu schwerem schwarzen qualm verdichtet · habe
Er einer dunklen wolke gleichgesehn.
Des tages sei er im geröll verschwunden ·
Des abends aber durch den schutt gestiegen ·
im schwülen windeshauch von staub und sand
Den schweren bürzel hebend daß ihm skunke
Die freunde strengen duftes näher kamen
Im gleiß voll froher furze froher funken.
So habe er seit urbeginn gelebt,
Gescheiterte nur hätten ihn gewittert
Denn als zum ersten mal die weisen nasen
Der menschen sich mit frevelndem geleit
Der wüste zugewandt sei er zur düne
Die ganze kecke meute zu verblähn gestiegen ·
Geflüchtet seien sie wie vor dem teufel
Verscheidend in gedämpften schmerzeslauten.

Erich Kykal 28.02.2017 02:13

Hi, göttlicher Maki!

Wundervoll - du kannst genau dieselben Dichter nicht leiden wie ich! :D

Herrlich "gejandlt" und "ge-orgt"! :D Du hast beider "Besonderheit" wunderbar nachgeäfft (wobei sicher nicht DU der Affe bist! ;)). - Kannst du auch noch was "ringelnatzen" ?

In der 5.-letzten Zeile fehlt dem "freveldem" noch ein "n", denke ich.

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy


Ach ja - diesen noch:


Kleines Nonsensgedicht

Eulates, gefiederter Philosoph
und geschätztester Dichter,
fand jüngst einen Apostroph
und dachte mit großem Gewicht, er

müsste, dem Funde zu Ehren
Verwendung finden für diesen.
Zum Maki, dem All-Ungefähren,
flog auf er - zum göttlichen Riesen,

(an den voller Inbrunst er glaubte,
nachdem er, gefüttert mit Wissen,
das lange in Büchern verstaubte,
es prüfte nach bestem Gewissen)

zu fragen nach einem Satz,
in dem Apostrophe noch Platz
und Sinn hätten, sie zu verwenden.
Aus Makis geheiligten Händen

empfing er die Epiphanie:
Geh hin denn und apostrophiere,
und weißt du auch meistens nicht wie!
- Eulates, der Denker der Tiere,

er tat, wie geheißen, und machte
von nun an ein Strichlein an alles,
und zwei gar im Falle des Falles!
Er strichelte, selbst wenn er lachte:

''Uhi'hi' -' uhi'hi' -' uhi'hi'!''

Ach, edler Eulates, wie narrte
der kichernde Maki dein Wesen,
wodurch er der Welt offenbarte:
Am Glauben kann keiner genesen!

Des Quantengeschäumten Moral
ist einfacher nicht zu begreifen:
Wer selbst sich vertraut, hat die Wahl,
am eigenen Denken zu reifen.


LG, eKy

Schamansky 28.02.2017 22:55

Es ist der Maki, der im Quantenschaum
am Steuerschaltpult sitzt des Weltenlenkens,
Symbol der Transzendenz von Zeit und Raum
als letzter Frucht des autonomsten Denkens.

Halbaffe macht absurde Quantenschwaden.
Das ist das Seyn an sich. Daran verblassen
Buddhismus, Gnosis und Upanischaden;
das ist der Grund, daß Eulen Fürze lassen.

---

Das fehlende n habe ich korrigiert.

Erich Kykal 27.07.2017 00:23

Euligst werf ich diese Zeilen
in der Zeiten Überhasten:
Lernt, im Furze zu verweilen!
Werft von euch der Blähung Lasten.

Nur wer wie die Eulen knattert,
jemenitisch oder nicht,
und dabei mit Armen flattert,
dem gelinget sein Gedicht!

Kokochanel 27.07.2017 13:45

welch göttliche Konversation :D:D:D

So trägt man Eulen nach Athen,
um ihre Fürze zu verwehn.
Jedoch am nächsten Tage stehn,
sie wieder an der Türe, spüre:
Ein Hurz, ein Furz ist nur ein Furz,
Der Eule ist das schnurzeschnurz.

Hurz aus.
"Der Hurz" von Hape Kerkeling, sehens- und hörenswert.:D
LG von Koko


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