Gedichte-Eiland

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Falderwald 18.02.2009 02:02

Contractors
 
Contractors


Wir stellen weder unbequeme Fragen,
noch kritisieren wir Ihr Siegesziel,
doch gerne liefern wir an allen Tagen
die Schachfiguren für Ihr eignes Spiel.

Wir senden Bauern, sowie Offiziere
zu Schlachtenkämpfen und auf jedes Feld,
erobern die bezeichneten Reviere,
in Ihrem Auftrag und mit Ihrem Geld.

Wir sind geschult im Kampf und an den Waffen,
vertreten unsren Auftrag radikal,
denn nur für dieses Spiel sind wir geschaffen,
extrem gefährlich abseits der Moral.

Wir bieten eine Vielfalt Kompetenzen
in der verantwortlichen Teamarbeit
und sind in allerletzten Konsequenzen
sogar zum Sterben für Ihr Ziel bereit.

Wir denken nicht in alten Horizonten,
doch haben wir Charakter der gefällt,
drum leasen Sie Contractors an die Fronten
im Sinne einer sichereren Welt.

*"We are guided by integrity, innovation, and a desire for a safer world."


Falderwald
. .. .

*(Unsere Ideologie beinhaltet Unbescholtenheit, die Einführung neuer Ideen, und den Wunsch für eine sicherere Welt.)

Falderwald 18.02.2009 02:03

Abgase !
 
Abgase !


Die Abgassteuer droht, für Rinder.
Da lachen aber jetzt die Hühner.
Wird das berechnet nach Zylinder,
nach Diesel oder nach Benziner?

Und muß die Kuh dann auch zum TÜV
mit ASU alle Jahre wieder,
Plakette zugeteilt mit Prüf-
bericht, ganz brav und deutsch und bieder?

Ermäßigt sich die Abgassteuer
bei Einbau eines Eurokats?
Das gäb für manchen Wiederkäuer
dann einen kleinen Steuersatz.

Das Tempo 100 kommt für Weiden
mit Radarfallen überall,
denn Kühe sind nicht unbescheiden,
sie furzen gern mit Überschall.

Entschuldigt bitte, daß ich lache,
ich weiß, ihr macht nicht gerne Witze,
doch diese Kuhgassteuersache
ist einfach amüsant und spitze.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:04

Du bist
 
Du bist


Und die Gefühle schlagen Purzelbäume,
durch dich erfahre ich die Welt ganz neu,
denn die Verschämtheit meiner alten Träume
verliert in deiner Gegenwart die Scheu.

Du bist wie Salz in meiner faden Welt,
die erst die Farbenpracht durch dich erhält.

Mit dir kann ich in Höhen tief versinken,
wenn unsre Seelen körperlich verschmelzen,
in einem Meer aus Leidenschaft ertrinken,
mich ohne Scham in Lust und Wonnen wälzen.

Du bist mir Inbegriff der Sinnlichkeit,
sowie erotischer Geborgenheit.

Es gibt der Liebe viele Art und Weisen,
doch wenn dein Leib sich zärtlich nach mir reckt,
genieße ich die schönste aller Liebesspeisen,
die mich berauscht wie perlend klarer Sekt.

Du bist das Glück, mit dem du mich erfüllst,
ich liebe dich, weil du mich wirklich willst.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:05

Wenn Fritzchen popelt
 
Wenn Fritzchen popelt


Das Fritzchen popelt mit dem Zeigefinger
genüsslich an der Nasenscheidewand,
denn es verspeist die kleinen grauen Dinger,
die es wie üblich schön verklebt dort fand.

Wenn diese Dinger lange Fäden ziehen,
dann schmecken sie besonders salzig toll,
die Schleimspur ist dort schließlich nur gediehen,
weil sie die Haut vor Trocknung schützen soll.

Die ist gar herrlich um den Mund zu schmieren,
die kleinen Finger strotzen so vor Dreck,
ja das gibt wirklich künstlerische Schlieren,
die kriegt man hinterher dann kaum noch weg.

Doch hin und wieder nerven die Verwandten,
mit ihrem albern lästigen Getu,
die spröden Onkels und die doofen Tanten,
sie lassen es ganz einfach nicht in Ruh.

Das kann das Fritzchen leider kaum vermeiden,
es kann sich noch nicht wehren, wie es müsst,
doch lässt es sich das Leben nicht verleiden,
wird es mal abgeschlabbert und geküsst.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:09

Narrenposse
 
Narrenposse


Da kam ein Vorschlag aus der CSU
Betreuungsgeld für Eltern einzuführen,
die ihre Kinder gern in aller Ruh
nach der Geburt zuhause um sich spüren.

Frau von der Leyen setzt das kritisch um,
sie ist zwar skeptisch, doch auch demokratisch,
denn im Berliner Staatspanoptikum
ward so entschieden, wenn auch bürokratisch.

Sie ist mit weitem Abstand hoch beliebt,
politisch ist sie Vorbild heutzutage,
ein Wunder, daß es so etwas noch gibt,
drum stellt man ihre Tätigkeit in Frage.

Finanzminister Steinbrück von der SPD
ist strikt dagegen, welche Narrenposse,
denn damit stört er fein sein Renommee
und zeigt Gesicht als dicker Volksgenosse.

Nun, das Theater dauert nicht mehr lang,
denn in zwei Jahren gibt es neue Wahlen,
ich seh', der SPD ist es schon bang,
es freu'n sich Guido und die Liberalen.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:11

Liebe Frau Kanzlerin,
 
12.10.2007 !!!

Liebe Frau Kanzlerin,


als klitzekleines deutsches Licht
versteh' ich manche Dinge nicht,
denn scheinbar bleiben euch die Sorgen
der Menschen hier im Land verborgen.
Erklären Sie mir doch einmal,
wie soll das alles weitergehen?
Ich seh' die deutsche Volksmoral
ganz sacht im Winde hier verwehen.

Ich weiß, das ist euch scheißegal,
denn was ihr tut, ist ja legal.
Doch wisst ihr was wir hier vermissen?
Den Anstand und auch das Gewissen.
Mit Hoffnung wurdet ihr gewählt,
mit Hoffnung für den kleinen Bürger,
damit ihr uns nicht weiterquält,
doch dieser Staat bleibt Steuerwürger.

Für alles gibt's hier ein Gesetz,
Verordnungen und viel Geschwätz,
es wird und wurde viel gelogen,
so habt ihr euch stets selbst erzogen.
Am Ende glaubt ihr wohl daran
ihr könntet dieses Land noch retten,
nur weiß es doch schon jedermann,
ihr seid nur Wirtschaftsmarionetten.

Der Zaster ist es, der regiert,
der Arbeitnehmer wird düpiert,
an allen Stellen kann man schmieren,
um Politik zu korrumpieren.
So macht wohl jeder seinen Deal,
vor allem die da von ganz oben,
denn nach wie vor wird furchtbar viel
in diesem Lande hier geschoben.

Drum packt es endlich mal beim Schopf
und schrumpft den großen Wasserkopf,
das wird ja langsam ungeheuer,
denn eure Politik ist teuer,
ist weder christlich noch sozial.
Wo sind denn diesen edlen Werte,
wo ist das deutsche Ideal
von dem der brave Bürger zehrte?

Nun steht die Freiheit auf dem Spiel,
und das ist wirklich sehr skurril.
Das deutsche Menschlein wird zu Daten,
durch deutsche Politik verraten.
Das ist wie im Politbüro,
schon wieder über's Ohr gehauen,
ein ungeahntes Risiko,
euch kann man nicht mehr länger trauen.

Sie kamen aus der DDR,
Frau Kanzlerin, und hatten's schwer.
Das können Sie doch nicht vergessen,
wie dort mit List und Raffinessen
die Menschen wurden unterdrückt.
Was Ihre Politik jetzt startet,
und ihren Namen künftig schmückt,
hätt' ich von Ihnen nicht erwartet.

So, liebe Frau und Kanzlerin,
macht alles kaum noch einen Sinn.
Ich weiß, Sie wollen das nicht hören,
drum will ich auch nicht weiter stören.
Doch eines noch zum guten Schluss,
dann will ich mich für jetzt beschränken,
ich sagte euch mit Hochgenuss,
wie eure Bürger von euch denken.

Die Butter ward schon einmal ranzig:
am schwarzen Freitag '29.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:12

Der arme Klaus
 
Der arme Klaus


Jetzt hat die gute alte Republik
mal wieder einen neuen Sündenbock.
Im rechten Winkel zeigt sich nun ein Knick
und die Regierung fällt in einen Schock,
das ist doch wieder mal ein klasse Trick.

O wie sie sich empören
und sich nun distanzieren,
die Hirsche alle röhren,
das Henkersmahl garnieren,
wie schwere Schneelawinen
den Abhang runterrollen,
und weiße Unschuldsmienen
mit bösen Augen grollen,
das ist ein wirklich feiner Spaß,
im Ernst, ich find, das hat doch was.

Milliarden Gelder werden hier verschenkt,
im Land regiert die Gier und Korruption,
den Arbeitnehmern wird der Lohn gesenkt,
da hat doch eine solche Sensation
das Volk gezielt und schnell gut abgelenkt.

Die Hauptdarsteller spielen
fast alle Charaktere,
doch viele dieser zielen
eindeutig in die Leere.
So mancher spielt in Rage,
das ist das wirklich Tolle,
für eine gute Gage
gar in der Opferrolle.
So glaubt es dann das Publikum,
denn Volk ist Volk, und das bleibt dumm.

Schon liegt ein fettes Tier auf dem Schafott,
die Menge wartet sehnlichst auf sein Blut,
betrachtet es mit lüsternd geilem Spott
und kappt des Beiles Seil in wilder Wut,
das Kollektiv wird nun zum Rachegott.

Willkommen hier im dritten
Jahrtausend der Geschichte,
wo sich die fetten Mitten
im grellen Bühnenlichte
genussvoll selbst enthaupten,
weil sie das Geld nur lieben,
das sie den Bürgern raubten,
um es dann zu verschieben.
Applaus erklingt in großer Huld,
du deutsches Volk hast selber Schuld.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:14

Jahreswechsel
 
Jahreswechsel


Bald endet schon 2007,
doch davon ist uns viel geblieben...

Und wieder geht ein altes Jahr zu Ende,
ein Jahr voll hoffnungsfroher Zuversicht.
Dreihundertfünfundsechzig Tagebände,
gefüllt mit Liebe, Wärme und mit Licht,
beschrieben unsre lieben Dichterhände
nur mit der Tinte von Vergissmeinnicht.
Das größte Glück, das wir uns schenken,
heißt immer aneinander denken.

Und wieder wird ein neues Jahr beginnen,
so wie mit Letter A das Alphabet.
Die Liebe und die Lyrik wird gewinnen,
egal wie schnell das neue auch vergeht,
denn zwei, die, so wie wir, sich eines spinnen,
bepflanzen sich ihr eignes Lyrikbeet.
Wenn blaue Blumen sich entfalten,
dann werden wir sie uns erhalten.

Und nur die Liebe, heißt es, düngt die Wesen,
je tiefer, desto schneller sind sie groß.
Geschrieben haben wir es und gelesen,
so oft, daß wir für uns ganz virtuos
gemeinsam schaffen die Totalsynthesen,
die sich vertrauen nun bedingungslos.
Wir werden froh nach vorne sehen
und Hand in Hand nur vorwärts gehen.

2007 sinkt schon in die Nacht,
wir zwei begrüßen nun 2008...


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:15

Eine Welt
 
Eine Welt


Das Wasser in der Schüssel ist gefroren,
weil er fürs Heizen keine Kohle hat.
Die Kälte dringt mit Schmerz bis in die Ohren,
schon lange war er nicht mehr richtig satt,
er lebt im letzten Loch der großen Stadt.

Wie vielen fehlen ihm auch ein paar Zähne,
doch lieber als ein strahlendes Gebiss
wär’ ihm Gesundheit und ein Maß Hygiene,
doch heutzutage ist nur eins gewiss,
kein Job, kein Geld, kein Licht, nur Finsternis.

Hingegen liebt ein andrer schnelle Wagen,
für ihn ist Luxus die normale Norm.
Ein Herr wie er mit Schlips und weißem Kragen
trägt ja Verantwortung, die ist enorm,
dann profitiert er auch von der Reform.

Er isst sich gründlich satt und wäscht sich täglich,
wobei er immer gut sich inszeniert,
denn arm zu sein ist für ihn unerträglich,
weshalb er sich auch gar nicht mehr geniert,
daß er es ist, der alles reformiert.

Die feinen Herren bleiben ständig heiter,
und lachen euch ins blöde Arschgesicht.
Sie reformieren euch kaputt und weiter,
sie machen Firmen pleite und dann dicht,
bis das die Volksmoral zusammenbricht.

Doch sehen sie die große Masse laufen,
beobachten sie das mit großem Spott,
weil die Idioten wirklich alles kaufen,
selbst billigst produzierten Auslandsschrott,
du meine Güte, was ist das bigott.

Sie bohren sich in euer Fleisch wie Zecken,
vergiften eure Kinder schon und dann:
dann lassen sie euch fallen und verrecken.
Doch spielt nur weiter schön den Zahlemann,
weil man euch Irren nicht mehr helfen kann.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:17

Monologott
 
Monologott


Hallo, mein alter Freund, ich bin’s mal wieder,
Verwahrlosung regiert die neue Welt,
Moral und Anstand gehen langsam nieder,
sie huldigen als Gott dem lieben Geld,
und keiner weiß am Ende so genau,
wie es nun weiter geht in dieser Schau.

Ich denke manchmal mir im Stillen,
daß ich schon längst im Höllenfeuer lieg;
du gabst den Menschen ihren freien Willen,
doch diese Menschen nutzen ihn zum Krieg,
beschmutzen deine Schöpfung mit Bedacht
fürs große Spiel um Kapital und Macht.

Wir haben uns verirrt auf diesen Wegen,
denn selbst der Glaube wird zur Depression,
weil Fundamentalisten Bomben legen,
im Namen Gottes und der Religion.
Die Welt steht vor der letzten Galgenfrist,
doch wir erschaffen uns den Antichrist.

Wie lange müssen sich die Flüsse röten,
durch Hass vergiftet und gefärbt mit Blut
von Menschenkindern, die sich grausam töten
in ihrer unermesslich kalten Wut?
Ist das der Grund, daß ich auf Erden bin,
für diesen inhumanen Doppelsinn?

Angeblich haben wir das Recht zu leben,
doch dieses Leben scheint mir oft verflucht;
es kann nur ein Prinzip der Schöpfung geben,
nur haben wir dies nie bei dir gesucht.
In deiner Macht liegt Liebe und das Glück,
drum kehre ich auch gern zu dir zurück.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:18

Heimatbekenntnis
 
Heimatbekenntnis


Warum, mein Vater, muss ich denn
in solchen Zeiten leben,
wo ich nicht sein darf, was ich bin,
ein deutscher Bürger eben?

Wir haben alles anerkannt,
wir sind zu Kreuz gekrochen,
das Land war völlig abgebrannt,
der Widerstand gebrochen.

Warum, o Mutter, sag mir doch,
hast du mich noch geboren
wohl unter diesem deutschen Joch,
kaum da und schon verloren?

Was habe ich der Welt getan,
kannst du mir das erklären,
mich klagt die Weltgeschichte an,
wie lang soll das noch währen?

Was sage ich nun meinem Sohn,
stellt er mir diese Fragen?
Denn Deutschsein ist ein reiner Hohn
in seinen jungen Tagen.

Mich droht Identitätsverlust
von innen aufzufressen,
doch meine deutsche Mutterbrust,
die kann ich nicht vergessen.

Drum schlagt mich meinetwegen tot
mit anti-deutschen Trieben,
ich darf und will als Patriot
doch meine Heimat lieben.

Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:18

Ecce Homo
 
Ecce Homo


Ihr stelltet vor der Welt mich bloß,
um meine Worte zu beschämen,
denn eure weltlich kleine Macht war groß,
sie wollte meinen freien Geist bezähmen.

Ihr habt im Herzen mich verletzt
mit Hinterlist und Machtkomplotten,
mir gar die Dornenkrone aufgesetzt,
um meine Überzeugung zu verspotten.

Als ich die Wahrheit offen sprach,
habt ihr ans Kreuze mich geschlagen.
Weil ich mir selbst die Treue niemals brach,
war’s unerlässlich wohl, mich anzuklagen

Doch eure Tempel stürzen ein,
weil sich die Lügen selbst enthüllen,
bestraft mein wundes Fleisch bis aufs Gebein,
damit sich Prophezeiungen erfüllen.

Sie wissen doch nicht was sie tun,
ich habe ihnen längst vergeben,
vergib auch du, mein Vater, ihnen nun
und lasse d(m)eine Worte ewig leben.


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:19

Ich, der Dichter
 
Ich, der Dichter


Ist es ein Flammenschwert, ein wilder Engel,
gar ein computergeneriertes Bild,
vielleicht auch nur ein dürrer Pflanzenstängel,
der ins Gehirn als buntes Licht mir quillt?
Verlassen mich die alten Dimensionen
aufgrund der tiefen Bilder meiner Zeitvisionen?

Wer gab mir Licht, wer ließ zu Fleisch mich werden,
wer schickte mich hinunter auf die Welt,
damit durch unsre Worte hier auf Erden
das Gleichgewicht wird wiederhergestellt,
mit meiner Lyrik und den Emotionen
der ganzen Spektren, die uns innewohnen?

Mein Schaffensdrang genießt in vollen Zügen
den Blickpunkt, den kein Horizont umsäumt,
wo ich orgastisch mir in Höhenflügen
gedankliche Materie erträumt,
mich gar erdreiste gegen alle Normen
die Sprache - so wie ich sie will - zu formen.

Den menschgewordnen Geist mir zu bezähmen,
den ich aus meinem Innersten entließ,
das hieße, meine Schaffenskraft zu lähmen,
die ich so brauch im Dichterparadies,
damit auch mit vier Punkten dergestalt
wohl unter meiner Lyrik widerhallt:


Falderwald !!!
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:20

Sinnenwonnenwunderland
 
Sinnenwonnenwunderland


Gib auf den süßen Widerstand,
mein sanftes Herz will dich entführen
ins Sinnenwonnenwunderland,
um deine Wünsche zu erspüren.

Erlaube einer neuen Lust
verspielt in Sphären einzutauchen,
wo wir beim Lieben ganz bewusst
den Sieg im Spiele nicht mehr brauchen.

Vergiss die Zeit, sie zählt nicht mehr,
weil sich die Räume um uns drehen,
die Sinne können dem Begehr
nach Zweisamkeit nicht widerstehen.

Verschmilz mit mir als Molekül
zu einer homogenen Menge
im puren Haut-an-Haut-Gefühl
des Gleitens in der zarten Enge.

Umschließe mich, ich halte fest,
wir wollen diesen Fluss genießen,
den unsre Liebe strömen lässt,
bis du und ich zusammenfließen.


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 02:22

Er glaubt tatsächlich, er wäre Dichter...
 
Er glaubt tatsächlich, er wäre Dichter...


Es ist schon schier unglaublich, was sie treiben
die neuen Federhelden dieser Zeit,
die glauben gar noch Lyrik hier zu schreiben
mit ihrer provokanten Billigkeit.
Geschlechtsorgane werden hingegrunzt,
weil irgendeiner sie zum Beispiel liebt,
das alles nennt sich dann die freie Kunst,
da es wohl nichts mehr gibt, was es nicht gibt,
wenn das dann auch nicht reicht, kommt ein Sonett,
wie Jesus es mit Jüngern trieb im Bett.

Es gäbe da viel mehr noch zu berichten,
vom Sport, den Satz zu biegen ohne Form,
was zwar zum Reimen reicht, doch nicht zum Dichten,
auch Rechtschreibfehler stören ganz enorm.
So fließt das gute Teil aus Schreibers Stift,
doch weil er selbst schon weiß, daß das nicht klappt,
hilft da nur eine krasse Überschrift,
die er dem Meisterwerk hat angepappt.
Der Möchtegernpoet ist gar nicht dumm,
er findet garantiert sein Publikum.

Wird er jedoch für seine Machenschaften
nicht hochgelobt, vielleicht gar kritisiert,
so scheint er das nur schwerlich zu verkraften,
weil er dann mit Empörung reagiert.
Er wurde von der Muse nicht getauft,
der Aushilfslyriker mit seinem Kram,
den er hier öffentlich als Kunst verkauft,
bedenkenlos im Ziel und ohne Scham.
Er glaubt tatsächlich, traurig aber wahr,
daß er ein Dichter wäre, ist schon klar…


Falderwald
. .. .

Falderwald 18.02.2009 02:23

Hybrisflügel


Ich saß einmal auf einem grünen Hügel
allein mit Gott und mir in der Natur,
da war es mir, als trügen plötzlich Flügel
mich hoch hinaus wohl über Wald und Flur.

In diesem leichten Meer aus Luftstromschnellen
benutzte ich als Steuermann den Wind,
die Schwingen in die Position zu stellen
schien leicht und ich erlernte es geschwind.

Frei wie ein Vogel ritt ich auf den Böen
direkt hinein ins helle Sonnenlicht,
doch beim Hinunterschauen aus den Höhen
erblickte ich ein trauriges Gesicht.

Es war von Sorgenfalten arg durchdrungen,
aus mütterlichen Augen zeugte Leid
von tiefen Ängsten um die eignen Jungen,
denn Nymphe Hybris herrschte in der Zeit.

Doch Nemesis erspürt herzloses Lieben,
steht jederzeit bereit um überall
zu richten jene, die es schmerzvoll trieben,
denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

Ich kehrte um zu meinem grünen Hügel,
die Zeit lief ab, ich hatte es erkannt,
entledigte mich meiner Hybrisflügel
und eine Träne lief, denn ich verstand…


Falderwald
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Falderwald 18.02.2009 02:24

Motiv: Liebe
 
Motiv: Liebe


Ich bin ein Sturm im Wasserglas
der ewig währenden Gezeiten,
der ohne ein umsäumtes Maß
sich tief verliert in Raum und Weiten.

Ich ziehe hier und dort mal hin
und werde mich auch niemals binden
an einen starren Lebenssinn,
um meinen Zeitgeist dort zu finden.

Ich löse mich von Tod und Zeit,
von allen Dogmen dieser Tage,
denn hinter der Unendlichkeit
entscheidet sich die große Frage.

Ich werde Raum im Überraum,
entfließe morgen in das Gestern,
als Melodie in einem Traum
gespielt von himmlischen Orchestern.

Ich sende Licht zum trüben Schein,
um neue Farben zu enthüllen,
denn nur die Liebe, ganz allein,
vermag die Seele auszufüllen.

- -- -

Sie wird mit ihrer sanften Kraft
der Schöpfung Herrlichkeit erhalten,
die sie in ihrer Güte schafft,
um sie den Wesen zu entfalten.

Nur sie ist das Motiv im Spiel,
sonst wäre alle Müh vergebens,
die Liebe gibt als großes Ziel
die Antwort auf den Sinn des Lebens.


Falderwald
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Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:28 Uhr.

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Dana und Falderwald

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