Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 22.02.2016 23:01

Hi, Agneta!

Vielen Dank für's Reinschauen!

Das Schiele-Selbstportrait solltest du dir unbedingt ansehen, sobald du mit deinen eigenen Bildern dazu durch bist. Auch wenn diese nicht dem von mir ausgewählten Werk entsprechen - sie bleiben dir ja und können daneben bestehen!

Das gewisse "Kykal-Pathos" - soso!;):p (Übrigens, deine Smileys funzen nicht) Nun, nicht alle Sonette gelingen mir gleich "gut" ...:rolleyes:

Danke auch für's Loben!:Kuss

LG, eKy

juli 23.02.2016 10:23

Hallo eKy,

Da bin ich wieder. Ich bin gespannt, was da auf mich wartet. Ich habe mir Andreas Achenbach angeschaut. Er hat ja wirklich schöne Wasserbilder gemalt. Die wo das Meer tobt, gefallen mir besonders. Stürme sind an der Nordseeküste etwas beeindruckendes. Aber ich mag auch die Bilder , die einen Küstenstreifen und das ruhige Meer zeigen.

Das hier ist ja ein Andreas Achenbach Bild.


Häuser in Den Haag (Andreas Achenbach, 1862)

Das Bild, zeigt einen Hinterhof. Die Gebäude wirken alt, es sind Häuser, die in einer Stadt gebaut wurden. Der Maler malt sie ungeschönt, ein ehemals angrenzendes Haus hat dem Gebäude Narben zugefügt. Hervorstechend sind die hohen Schornsteine, die in den Himmel ragen. Im Hintergrund ist eine Kuppel zu erkennen, es scheint ein wichtiges Gebäude zu sein, denn ein Fähnchen flattert im Wind. Als Farben überwiegen die Brauntöne. Es mag trist aussehen, doch wer hat lebt in diesen Häusern? Und welche Wünsche haben sie?

Dein Sonett, - ein wunderschönes nachdenkliches Gedicht, du überrascht mich mal wieder, denn wenn ich mir nur das Bild angeschaut hätte, wäre ich niemals auf diesen Sinn gekommen. Ich habe solche Häuser in Irland gesehen. In kleinen Städten.

Beides zusammen, erschafft einen neuen Blickwinkel. Einen für mich nicht vermuteten.



Mondnacht am Waldsee (Johann Wilhelm Schirmer, 1849)


Das Bild, zeigt einen kleinen See, das Licht vom Mond scheint auf eine Lichtung, und läßt die Konturen der Bäume erkennen. Es ist ein Bild, daß wie von einem anderen Planeten kommt. Es wirkt friedlich, weil die Dunkelheit die Natur beschützend bettet. Und alles friedliche unserer Erde in dieses Licht fällt. Mir fallen das Lied: "Der Mond ist aufgegangen" ein. Wenn man hier nachts im Moor spazieren geht, sieht es genauso aus. Da ich ja Fantasie - Und SF Fan bin, fallen mir auch Filmszenen aus dem Hobbit ein. Es ist ein Fleck der Waldelben. Aber ich schweife ab. Das Nachtbild finde ich sehr schön!

Dein Sonett, gibt die Stimmung poetisch wieder. Du findest Worte, der den Moment, das zauberhafte, einmalige wiedergibt. Bei mir tauchen Bilder, wie eine tiefe Liebe zum Wald auf.

Beides zusammen, fügt sich harmonisch und bereichert sich. Die verwandelten Ufersteine haben es mir besonders angetan. Und der Begriff "finster" wird hier beschrieben. Aber nicht in seiner düsteren Bedeutung, sondern in seiner beschützenden Rolle.

Hinreissend!:Blume::Kuss

Bisher finde ich ALLE Gedichte beeindruckend. Für mich haben einige aber eine besondere Bedeutung.

Ich schreibe hier gerne, denn ich muß zugeben, ich gehe selten in eine Galerie, und so bleibt dieses Medium hier meine Hauptanlaufstelle.

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Erich Kykal 23.02.2016 20:26

Hi, Sy!

Interessant ist, dass Achenbach ein Schüler von Schirmer war.

Ich mag Nachtbilder aus der Natur, wenn sie gut gemacht sind: Reduzierte Palette, Silberlicht deutet Formen an, Schatten verschweigen sie, und im Spiel beider erwächst ein eigener Zauber mit nur ganz leichten Nuancen von dunkelstem Grün oder Braun!

Wunderschön!:)

Vielen Dank für die verbale Akklamation!:)

LG, eKy

juli 01.03.2016 10:02

Lieber eKy,

Aufklaren an der Küste von Sizilien (Andreas Achenbach, 1847)


Das Bild, schon ein paar Tage vorher habe ich mir dieses Bild angeschaut, und es gleich bewundert. Ich mag ja das Meer. Mir gefällt die steinige Küste, die sich wehrt, der grau in grau gefärbte Wolkenhimmel, und das Fleckchen Himmel, wo es licht ist, und die Sonne scheint. Auch dieses Unwetter zieht vorrüber, die Wogen werden sich wieder glätten. So ist es auch manchmal im Leben.

Dein Sonett, beschreibt, das Faszinierende wenn ein Sturm aufs Land prallt, und mit dem Wasser wirbelt, als sei es aus Watte. Da muß man hinschauen, man kann sich der Kraft der Natur nicht verschließen. Es berührt die Seele! Ebenso zentriert das Aufklaren den Blick, und lenkt ab, von den Urgewalten, es gibt dem Leben wieder einen positiveren Blickwinkel.

Beides zusammen, fließt ineinander über und bereichert sich. Bei deinem Sonett, wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, das der Himmel aufreißt, und die Natur sich erhellt. Der Blickwinkel wird auf das positive im Leben gelenkt.



Weiche Konstruktion mit gekochten Bohnen, Vorahnung des spanischen Bürgerkrieges (Salvador Dali, 1936)


Das Bild, ich kenne das Bild nicht, aber ich erkenne, das es ein typischer Dali ist. Surreal, farbenfroh, verzerrt und es fordert den Betrachter auf, sich seine Gedanken zu machen. Der Titel läßt Unheil vermuten. Die körperlichen Formen deuten auf eine zerrissene Menschlichkeit hin. Gleichzeitig sehe ich einen zerstückelten Torso. Beides: die Menschlichkeit als Sinnbild für die Vernunft, Liebe und das Vertrauen zueinander zerfällt.. Ebenso sind es die wirklichen Leiber, der Körper, die uns Menschen am Leben erhalten. Es regiert der Tod.
Ein verstörendes Bild, mit Visionen die aus dem Frieden hinausführen.


Dein Sonett, ein kraftvolles Gedicht! Es zieht in einen Sog und man muß es gleich nochmals lesen, trotz der düsteren Aussicht. Es beschreibt die Fassade des normalen Daseins, und das Weiterschreiten des Grauens. Die Menschlichkeit zerstört sich selbst, und sperrt, die Eigenschaft in schweigende Ignoranz. Dein Gedicht wühlt auf. Es spiegelt die Eigenschaften der Menschen wieder, sich schön zu reden.



Der alte Mann und der Tod (Joseph Wright of Derby, 1773)


Das Bild, vor einem Landschaftshintergrund sind, ein alter Mann und der Tod als Gerippe dagestellt, zu sehen. Der Mann fürchtet sich und weht das nahende Ende ab. Doch der Tod steht da, als Sinnbild für das Unabänderliche. Der letzteTag ist da. Und das Leben haucht den Atem aus.


Dein Sonett, beschreibt die Angst vor dem Sterben, aber der Tod ist gnädig er reicht dem Sterbenden die Hand. Er baut Brücken um in die andrere Dimension zu gelangen. Ein nachdenklich machendes Gedicht, sehr lyrisch.


Und doch, es hilft kein Wehren oder Flehen,
wie müssen unser Endlichsein ertragen, diese Zeile bringt mich durcheinander müßte es nicht wir müssen heißen? Vielleicht täusche ich mich ja?
auch wenn wir es mitunter nicht verstehen.


eKy, auch hier schreibst du wunderbar lyrisch, aufrüttelnd. Gerade die"nicht so gefälligen Bilder" gewinnen durch deine Sichtweise.:Kuss

Sehr gerne geschaut und gelesen.

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 01.03.2016 19:51

Hi, Sy!

Du hast tatsächlich einen Tippfehler entdeckt - vielen Dank dafür! Natürlich muss es "wir" heißen!:rolleyes::o

Das Dali-Bild kannte ich als Teenager als eines der ersten von ihm, verstand es damals aber nur bedingt. Die Surrealität und die anatomisch so exakte Darstellung des Fleisches und der Landschaft haben mich damals fasziniert.

Wenn du "andreas achenbach, bilder" googelst, siehst du seine Werke - viele Landschaften und Meeresküsten, Wellenbilder aller Art! Vorsicht - es gibt einige Achenbachs!

LG, eKy

juli 02.03.2016 12:16

Lieber eKy,

Landschaft (Frits Thaulow, 1906)

Das Bild, zeigt einen Bach, der sich über die darunterliegenden Steine kräuselt. Die grünen Ufer sind mit sattem Grün gemalt, die Sonne scheint teilweise. Rechts am Bildrand befinden sich zwei Wäscherinnen, die in dem Bach ihre Kleidung waschen. Sie kommen von einer kleinen Anhöhe, die felsig ist. Knorrige Bäume umsäumen das rechte Ufer. Es ist ein Bild, daß den Blick auf die Einfacheitm im Leben schweifen läßt. Auf das Eingebundensein mit der alltäglichen Tätigkeit und der Natur.

Dein Sonett, beschreibt die Szene der Wäscherinnen, die Landschaft und deren Zusammenwirken. Es legt einen Schwerpunkt auf die Schönheit der Natur, und man erkennt eine Liebe des Dichters und sieht mit seinen Augen dieses Bild.

Beides zusammen, gibt der Einfachheit in der Natur und im Leben mit Worten ein Gesicht.



Die Tragödie (Pablo Picasso, 1903)


Das Bild, Picasso hat ein blaues Bild gemalt. Die Traurigkeit, die dieses Bild ausstrahlt fällt sofort auf. Es sind eine Frau, ein Mann und ein Kind zu sehen. Alle Personen schauen sich nicht an, sie sehen auf den Fußboden, als wenn sie keine Worte finden für Etwas, was unaussprechlich ist. Die Körperhaltungen sind verschlossen, die Arme beider Erwachsener vor dem Körper verschränkt. Nur der Junge rechts, berührt den Mann mit seinen Händen. Vielleicht ein Versuch,die Aufmerksamkeit zu bekommen, denn die Erwachsenen haben ihr Problem. Ich kannte dieses Bild vorher nicht.

Dein Sonett, oh, ich habe das Meer nicht gesehen! Ein trauriger Blick auf die Beiden Erwachsenen, der Kummer wird ergreifend beschrieben. Die Verzweiflung wird am Ende in einen Funken Hoffnung verwandelt, und beide Erwachsenen entscheiden sich für ein Leben, und für das Kind. Es könnte eine heutige Scheidungsgeschichte sein, in der die Kinder die Leidtragenden sind.

Beides zusammen, du siehst, ich habe das Blau gesehen, aber das Meer vor lauter Blau nicht erkannt. Du richtest den Blick genau auf die Tragödie und den Hintergrund. Die Szene wird verständlich, auch wenn man, wie ich Laie ist.

Du schreibst in einem Tempo, mit hoher Qualität, soweit ich das beurteilen kann. Auch diese Gedichte habe ich gerne gelesen und mir den Kopf gemacht.:)

Liebe Grüße sy

( und laß dich nicht ärgern );)

Erich Kykal 02.03.2016 18:55

Hi, Sy!

Wer sollte mich ärgern?;)

Vielen Dank für deine Treue hier!:Blume:

LG, eKy

Falderwald 02.03.2016 18:58

Servus Erich,

du meine Güte, jetzt bist du schon bei Sonett Nr. 66 und ich bin erst beim dritten angelangt.
Du bist ganz schön kreativ momentan und scheinst durch die Malerei ja auch zudem noch hochinspiriert zu werden.

Es scheint, der liebe Gott habe mit der Erschaffung der Frau einen Riesenfehler gemacht. Er selbst ist männlich, seine Engel sind maskulin und dem ersten Menschen, den er aus Lehm formte, hat er auch ein Zipfelchen angehängt.

Wofür also zum Teufel brauchte es die Frau? Denn im Paradies sollte Adam doch unsterblich sein. So wären Nachkommen doch völlig unnötig gewesen, aber nein, der liebe Gott musste ihm eine Gefährtin erschaffen, damit er nicht so alleine ist.

Und was bitte sollten diese zwei den lieben, langen Tag auch treiben?
Sie mussten nicht arbeiten, die Trauben wuchsen ihnen in den Mund, die Tiere waren alle harmlos und die ganze Welt war friedlich eintönig.

Eben langweilig, wie so ein Paradies nun mal ist.

Da wäre es doch wohl das einzig wahre Wunder gewesen, wenn Eva ihrem Adam diesen Apfel nicht irgendwann angeboten hätte.

Doch ich könnte mir vorstellen, dass Evas Motivation dafür darin zu suchen ist, dass sie vorher tatsächlich eine Schlange gesehen hat.
Adams zeitweilige Schlange nämlich, was sie sicherlich sehr verwunderte, und die war sicherlich sehr verlockend, mehr als das Würmchen, welches auf dem Bild zu finden ist. Und wie könnte man diese besser hervorlocken?

Dir ist eine sehr schöne Beschreibung des Bildes gelungen.
Beide, Text und Bild zeigen die eigentliche Ursache des Scheiterns im Garten Eden.

Das musste ja so kommen...:D;):)


Ich habe dieses exzellente Sonett gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 02.03.2016 19:31

Hi, Faldi!

Bei Nr.3 erst? - Ha, du holst mich NIE ein!:D;)

Ich weiß nicht, ob du die Kommis alle gelesen hast, aber zu "Adam und Eva" schrieb ich auf Seite 3 dies:

Bezüglich Adam und Eva:

Ich interpretiere das Bild anders als die Bibel. Für mich ist die Schlange die Stimme der Vernunft, die versucht, die naiven "Gotteskinder" mündig und eigenverantwortlich zu machen. Sie steht für Aufklärung und Humanismus.

Der Gott will aber lieber dumme Unterlinge, die ihm täglich huldigen und ihm die metaphorischen Füße küssen, deshalb behauptet er, die Schlange wäre Lüge und Sünde - ein Totschlagargument, das bei buchstabengetreu Gläubigen bis heute vortrefflich verfängt: Bloß nicht selbst denken müssen - nur "glauben", egal, wie längst widerlegt, abstrus oder hirnrissig das jeweilige Welterklärungsmodell sein mag!

So wird die Schlange zum Sinnbild des Bösen, und die nun denkenden Menschen verlassen zwar das "Paradies" des tierhaften Existierens, können sich aber von ihrer Gottesfurcht, ihrem Aberglauben nicht lösen und bleiben "sündhafte" Beter: Die Schlange konnte sie nicht ganz von ihrem herrschsüchtigen "Vater" befreien!
Es soll so manchen Menschen bis heute ganz ähnlich ergehen ...

Scherz am Rande: Anderes Wort für Kontrollfreak? - "Gott"!


Ein Bilddetail am Rande: Es sieht fast so aus, als würde die Schlange aus der weiblichen Scham herauskriechen, da der Leib sich genau dahinter auf gleicher Höhe um den Stamm windet. Oder man könnte glauben, der ganze Schlangenschwanz sei in den Schoß der Frau geglitten.
Wie auch immer - wenn man es so interpretiert, macht es keinen guten Eindruck für die charakterliche Beurteilung des Weiblichen an sich!
Entweder Gebärerin des Übels oder damit in lüsternem Bunde!:rolleyes:

Wozu also das Weib? - Als Sündenbock vielleicht? Auch in der radiaklen muslimischen Kultur ist die Frau ja quasi wertlos und unrein! Auch bei den orthodoxen Juden hat die Frau nichts zu melden. Ich mutmaße mal eine Tendenz von puristischen Religionen aus dem mittleren Osten, zu Frauen allgemein nicht sonderlich nett zu sein!
Was natürlich zeigt, welche Sorte Männer sie erfindet und aufrecht erhält!:D:rolleyes::Aua

Vielen Dank für deinen Kommi! Es freut mich sehr, dass ich nicht ganz vergessen bin, obwohl ich mich durch die Gegebenheiten des Forums sozusagen hier in diesem einzelnen Faden isoliere, solang ich ausschließlich daran schreibe.
Solang es Spass macht, schreibe ich hier weiter. Leider gehen mir zwischendurch öfter mal die "guten" Bilder aus, und ich muss das Netz abgrasen, um neue Inspirationsquellen zu finden.
100 Sonette sollen es diesmal werden - mal sehen, wie lang es dauert!:cool:

LG, eKy

Dana 02.03.2016 20:56

Lieber eKy,

und wieder zog es mich in Deine Bilderausstellung - natürlich mit dem Sonettband in der Hand.:Blume:
(Ich erfahre dabei immer ein "eitles Wohlgefühl" mich für wahre Kunst zu interessieren.:))

Und wieder war ich voll des Staunens. Du hauchst den Bildern Leben ein.

Zu diesen möchte ich kurz etwas sagen:

Nr. 56 -Dogwood- (Bierstadt)
Die Verse vom tieferen Gedankengut, um nicht am Gewicht der Wirklichkeit zu zerbrechen sind für mich allerhöchste Poesie.

Nr. 59 -Sturm in den Bergen- (Bierstadt)
Das Sonett ist gewaltig (so gut). Das Bild selbst flößt Bangen ein und dieses wird im Gedicht noch emotionaler.

Nr. 63 -Kinder- (V.Serov)
Die darin ersichtiliche und im Sonett verdichtete einstige Artigkeit der Kinder hat mich fast traurig gemacht. So geht es mir aber immer, wenn ich Bücher, Filme oder Bilder jener Zeit lese, anschaue und betrachte. Jedes Mal denke ich an meine Kinder und bin froh, dass sie nicht damals "leben mussten".
Ich weiß, dass es heute und einst sehr viele unglückliche Kinder gibt und gab. Immer gab es die Ärmsten, immer gab es Kriege und Katastrophen. Das meine ich nicht.
Mich betrübt die einstige Strenge und angeforderte "Artigkeit" in der Erziehung.

Nr. 61 -Totenbett- (E. Munch)
Hier hielt ich mich etwas länger auf, weil Dein Sonett sehr berührte.
Vielleicht fiel mir deshalb auf, dass das Wort "Egal" im letzten Vers so gar nicht zu eKy passt. Ich kann es nicht erklären, es fiel mir nur auf.
Vielleicht: "Zu spät, der Tod hat ihn darum betrogen."

Nr. 64 -Junge mit Hund- (E. Manet)
Allerliebst interpretiert!!!
Das wäre z.B. ein Bild, dass ich (wenn ich ganz viele Zimmer hätte und eines davon groß genug für 3000 Bücher und einer freien Wand für Gemälde) mittig von Kinderfotos und Kinderzeichnungen anbringen würde.
(Meine Kinder sind sehr tierlieb, so dass es auch ihnen gefallen würde.)

Vielen Dank nochmals für Freuen, Nachdenken und Genießen.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 02.03.2016 21:15

Hi, Dana!

Vielen Dank für dein begeistertes Interesse! Eine ganze Woche war ich nun allein hier und dachte schon, man hätte mich vergessen!:rolleyes:

Dank dir und einiger weniger Getreuer habe ich überhaupt noch das Gefühl, dass man mich liest!


Interessant, wie andere Augen manches bewerten. Meist hätte ich andere Sonette als Lieblinge ausgewählt - da sieht man, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist! Aber es freut mich - scheinbar ist für jeden Geschmack was dabei!:)

Viel Freude hier weiterhin!:Blume:

LG, eKy

Agneta 03.03.2016 18:53

53 und 50 haben wieder deinen typischen Stil, den ich so mag, lieber Erich.
LG von Agneta

Chavali 03.03.2016 18:58

Lieber Erich,

Zitat:

Eine ganze Woche war ich nun allein hier und dachte schon, man hätte mich vergessen!:rolleyes:

Dank dir und einiger weniger Getreuer habe ich überhaupt noch das Gefühl, dass man mich liest!
aber natürlich wirst du gelesen - schau dir doch mal die Klickzahlen an.
Da bist du einsame Spitze ;)

Dein Output ist genauso bewundernswert wie die Qualität deiner Gedichte.

Das mal dazu - ohne auf ein bestimmtes Bild plus Sonett einzugehen :)

Lieben Gruß!
Chavali :Blume:

Erich Kykal 03.03.2016 19:05

Hi, Agneta!

50 und 53 - Du sprichst von der Tragödie von Picasso und dem Bachgedicht zu Monsted.
Was hier den speziellen "Touch" ausmacht - im Vergleich zu anderen Werken - ist mir nicht ersichtlich.
Aber vielen Dank für das schöne Lob!:)


Hi, Chavi!

Ich meinte von den Usern hier. Die Klickzahlen sind großteils Gäste, aber von den Mitgliedern kommentieren hier nur wie gesagt eine Hand voll. Aber soll sein. Manche mögen mich nicht, manche mögen meinen Stil nicht, und manche sogar beides zusammen!:D:rolleyes:
Solange ich dich und die anderen Getreuen habe, bin ich glücklich!:Blume:


LG, eKy

juli 04.03.2016 12:26

Lieber eKy,:)

Ich bin ja schon eine Weile in dieser Austellung und gehe nochmals zurück zu den Bildern und deinen Gedichten, die mir etwas bedeuten. Ich würde sie mir nicht ins Wohnzimmer hägen, da mag ich Sonnenunter/aufgänge je nach Stimmungslage, ich bin halt romantisch, und die Natur beeindruckt mich immer noch so, als wäre ich ein Kind. ;)

Mir bedeutet:
9. Ein stiller Teich (Peder Mork Monsted, 1890)

weil, es in mir Erinnungen der Kindheit weckt. Ich bin oft im Wald spazieren gewesen, und kenne solche einzigartigen Flecken der Natur. Deine Worte verschönen das Bild und den Augenblick. Das Bild mit dem Wasser zeigt all die Schönheit, die unser Planet zu bieten hat.:Blume:

12.Die weiße Katze (Franz Marc, 1910)

Wie gut kann ich mich in deine Worte hineinversetzen. Ich liebe Tiere und Katzen haben ihren eigenen Charme. Ihre Zuneigung bekommt man geschenkt, und ihr Schnurren bedeutet die Welt. Die Gemeinsamkeit mit ihnen bedeutet sich zurückzunehmen, und einfach nur zu Schenken. Katzen schenken ihre Zuneigung sehr ehrlich mit aller Fellwärme, nasser Nase, die an die Stirn stubbst, wenn sie einem auf dem Sofa ihr Lebensglück kundtun wollen. Dieses Gedicht erinnert mich an Liebe.:Herz:

20. Blauer Fuchs (Franz Marc, 1911)

Ja,das kleine Füchschen soll durch keine Hundemeute erlegt werden. Der Fuchs ist blau,:Blume: das finde ich ungewöhnlich, und auch besonders. Du beschreibst, die Unbekümmertheit und wünschst der Natur den Einklang im Miteinander. Das der Fuchs träumt, das Bild gefällt mir auch. Ich habe schon oft meinen schlafenden Hund beobachtet, wie er mit den pfoten im Schlaf rannte, und wie er quiekte, die Erlebnisse im Traum eines Tieres sind schlecht nachzuvollziehen, aber ihre Welt, ist die der Unbekümmerten. Sie sind schutzbedürftig in einer Welt von Abgasen und Autos.:Blume::Blume::Blume:

30. Winter (Jose Clemente Orozco, 1932)

Es zeigt, die Männer, dieser Welt, die regieren, die ihren Seelenfrost auf andere übertragen, und sie mit Kälte hinabziehen. Das Bild des Winters paßt gut. Es geht hier für mich um Macht, der man sich nicht erziehen kann. Ein düsteres, nachdenkliches Werk.:eek::rolleyes::(

34. Hausengel (Max Ernst, 1937)

Das Bild, und dein Gedicht erinnert an die Ungerechtigkeit im Leben, an die Ohnmacht, die einen befällt, wenn ein Schicksal nicht mehr abzuwenden ist. Es ist ein schreckliches Bild, das in den tiefen der Seele wühlt, und mit diesem Gemälde wilde Farben bekommen hat. Dein Gedicht dazu erinnert an die Endlichkeit.:eek::rolleyes:;)

40. Selbstbildnis mit Lampionfrüchten (Egon Schiele, 1912)

Es erinnert an die eigene Jugend. Mit aller Unvollkommenheit, das heißt jetzt nicht, das ich mich für vollkommen halte. Es zeigt, die Scheu, das Ignorantenhafte und die Genialität. Die Worte leiten mich auf diesen Bahnen weiter....:):):)


45) Mondnacht am Waldsee (Johann Wilhelm Schirmer, 1849)

Ich mag Mondgedichte. Der Mond ist für mich das größte Rund was im All zu sehen ist, mit dem Fernrohr, erhöht sich noch die Schönheit. Die Atmosphäre, die dieses Bild austrahlt und deine Worte dazu ist Poesie. Es bereichert sich. * Mondsmiley*

46) Aufklaren an der Küste von Sizilien (Andreas Achenbach, 1847)

Andreas Achenbach habe ich durch dich kennengelernt, er wäre an meinem Kulturbanausentum vorbeigerauscht. Das Meer und diese Wellen beindrucken immer wieder! Du läßt dem Leser ein Weiterschreiten mit dem Meer und er kann sich mit dem Wasser und der Gewalt die dahintersteckt, einen eigenen Reim machen.:):):)

Bis bald!

Liebe Grüße sy

PS: hier scheint die Sonne, und mein Hund und der Kater wollen raus, und hier habe ich mit Smileys um mich geworfen, damit du siehst, das es was bedeutet:Herz:

Erich Kykal 04.03.2016 15:25

HI, Sy!

Wenn du dich mit so einem "Best-of" ablenken lässt, holst du mich nie ein!;):D

Nö, ernsthaft - vielen Dank für deine "Highlights"! Immer wieder interessant, welche da von anderen ausgewählt werden und warum!

LG, eKy

Dana 05.03.2016 18:39

Lieber eKy,

lt. Zähler schreibe ich hier meinen 5.000-sten Beitrag.:Kuss
Dafür habe ich mir Nr. 68 ausgesucht:
Im Moulin Rouge von H. de Toulouse-Lautrec.

Zuvor informierte ich mich ausführlich über das Moulin Rouge, über das Leben von H. de Toulouse-Lautrec und den Film.
Meine Güte!!! Welch ein Leben, welche Leben. Zum Teil mehr als erdrückend.

Damit komme ich zum Bild und Sonett:

Das Bild wäre z.B. eines, das ich in meinem imaginären Haus an der Wand haben möchte. Vielleicht in der Kellerbar.:D
Daneben stünde in großen Lettern Dein Sonett und beides sollte eine Symbolwirkung haben.

Es gefällt mir ungemein, wie Du die Bilder darstellst. Beim Schauen und Lesen nahm ich direkt Stimmengewirr und Gerüche wahr.

Ich möchte hinzufügen, dass ich mit meiner Einführung oben in keiner Weise den Künstler bewerten wollte und schon gar nicht negativ. Ganz im Gegenteil, obwohl es hier gar nicht darum geht.
Ich wollte nur meine Stimmung und Gedanken bei so viel Info wiedergeben.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 05.03.2016 18:47

HI, Dana!

Laut meinem Zähler ist meine Antwort hier für dich mein 4600. Beitrag! Hab doch wohl bald eingeholt!;):D

Vielen Dank für Lob und Gedanken zu dem Lautrec-Sonett. Ich sah den Film, als ich ein Teenager war, kannte lang nur seine Plakate. Dieses Sonett halte ich übrigens für eins der gelungeneren in dieser Runde.

Während du schriebst, habe ich das 70. Sonett eingestellt, also noch eine runde Zahl!:rolleyes:
Dieses 70. Sonett ist anders: Es hat betonte Auftakte. Hier schien mir der dadurch entstehende Duktus besser geeignet, die Stimmung zu transportieren.

LG, eKy

Dana 05.03.2016 18:54

Schön, dann nullen wir in hohen Zahlen - darum sind wir keine.:D

Ich komme bald wieder.:)

juli 05.03.2016 19:18

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 92563)
HI, Sy!

Wenn du dich mit so einem "Best-of" ablenken lässt, holst du mich nie ein!;):D

:DDu hast gewonnen! Du bist der Schnellere. ;)

Selbst wenn ich es daraufangelegt hätte, und am Anfang dieser Reihe hier habe ich noch versucht dich einzuholen, hätte ich es nicht geschafft.:)

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße sy


Bis bald:Blume:

Erich Kykal 05.03.2016 22:41

Hi, Sy!

Keine Sorge ;), spätestens bei Nr.100 ist Schluss!:D

Außerdem habe ich so das Gefühl, dass es in nächster Zeit langsamer vorangeht. Scheine irgendwie den Drive zu verlieren ...

LG, eKy

Lailany 07.03.2016 08:09

Nau servas und ach du meine Güte, lieber Eky! :)
Das ist ja ein Monster von einem Faden geworden. Überwältigend!
Die Arbeit, die da drinnensteckt, die muss extra und aufs Höchlichste belobigt werden. Phänomenal!
Ich würde flunkern, wenn ich sagte, ich hätte alles durch. Bei weitem nicht. Aber das macht nix, es ist immer gut, wenn Reserven des schönen geflügelten Wortes vorhanden sind, auf die man an "Regentagen" zurückgreifen kann.
Ich werde nach und nach meine Lieblinge raussuchen und kommentieren.
Nein, nein, du bist nicht allein gelassen hier... guck mal auf die Klicks!!!:Aua Das ist auch rekordverdächtig.
So, genug gestaunt und Allgemeines geschwallert, ran an den Speck und ich nehme mir die weiße Katze vor, die mir aus einem ganz bestimmten Grund - ich möchte fast sagen, am besten von denen, die ich bis jetzt gelesen habe - gefällt. Warum, das verrate ich dir später.

12) Die weiße Katze (Franz Marc, 1910)

Du liegst zutiefst entspannt auf deinem Kissen,
ein kleines Tier von zierlicher Gestalt,
und hast doch über mich so viel Gewalt
wie alle Götter, die um Sünden wissen.

Wie würde ich dein warmes Fell vermissen,
allein dein Hiersein gibt mir sanften Halt.
Ich wäre ziellos und verloren bald,
beruhigte nicht dein Schnurren mein Gewissen.

Du zartes Bündel zärtlicher Gedanken,
wie brauche ich dein wohldosiertes Maß
geneigter Gesten und entbotner Blicke!

So manches Weltbild brachtest du ins Wanken,
doch niemals so, dass ich darum vergaß,
was uns erklärt: Verbundene Geschicke.

Hier erst die Moserei. Ja, der seltene Glücksfall ist eingetreten, ich hab dich bei einer Silbendiskrepanz ertappt. :p Weißt du eigentlich, wie sehr mich das freut? Nicht aus Schadenfreude, Bosheit, oder Zynismus... nein, das liegt mir ferner als der Mond. Es ist die Rarität, die das geradewegs zu einem Ereignis macht. :D:Kuss
2. Quartett, Z4: 12 Silben und damit 1 zu viel. ;)

Tja, das wars schon. Gönn es mir. Davon muss ich sicher eh wieder 1 Jahr lang zehren.:D Mindestens.

Und jetzt der Grund, warum mir dieses Werk ausdermaßen gut gefällt: Es hat den persönlichen, den "Gefühlstouch", mit dem du so genial umzugehen verstehst und der bei dir deswegen so authentisch ist, weil du so viel von dir selbst gibst.
Selbst, wenn ich nicht wüsste, dass du ein Katzenmensch bist, als Stammleser deiner Werke würde ich es auch ohne diese Kenntnis erlesen, erspürt haben, dass dieses Werk ungleich mehr Tiefgang hat als die anderen.

Deine ganz spezielle Begabung liegt im Schöpfen aus dem tief emotionalen Quell. Darin, lieber Eky, kann dir keiner das Wasser reichen. Und wenn du in diesem Genre schreibst, bist du deinem verehrten Vorbild am nächsten.

GhG aus dem spätsommerlichen Auck von Lai:Blume:

Erich Kykal 07.03.2016 16:36

Hi, Lai!

Vielen Dank für die reichlichen Blumen!

Von wegen des "Fehlers" muss ich dir leider etwas den Wind aus den stolz geblähten Segeln nehmen:

"beruhigte" wird bei uns mit stummem "h" und dreisilbig ausgesprochen: <be-ruig-te>

Bei euch etwa so: <be-ru-hig-te>? Kann mir kaum vorstellen, dass sich einer freiwillig soviel den Mund verbiegt beim Lauteformen und Ecken reinbasteln.

Also: Geschrieben viersilbig, gesprochen dreisilbig! Alles klar?;):Kuss

Bei mir steht der flüssige Vortrag im Vordergrund - Gedichte sollen gehört, nicht bloß gelesen werden. Wer stur zählt, dem erscheint die Zeile zu lang - aber zähl mal die gesprochenen Silben dieser Zeile, wenn du klangvoll vorträgst!:p:D

Von wegen Rekordklicks: Da ist der erste Teil Spitzenreiter (von Fäden eines einzelnen Autors, in denen nur er schreibt): Der "Lieblingsbilder(zyklus)" mit derzeit 7940 Hits. Dafür hat dieser 2. Teil der Bildersonette schon mehr Kommentare bekommen!

LG, eKy

Falderwald 07.03.2016 17:19

Servus Erich,

vorläufig hole ich dich wohl nicht ein und dass dir die Inspiration ausgeht, darauf kann ich wohl nicht hoffen.

Aber eines weiß ich, irgendwann werden dir die Bilder ausgehen und dann kommt meine Stunde...:D;):)

Jetzt habe ich mir die Dame mit der grünen Jacke angeschaut, also Text und Bild natürlich und ich muss sagen auch diese Beschreibung passt vorzüglich und ist wieder gelungen.

Die Dame scheint auch ein wenig abseits zu stehen, ähnlich einer Außenseiterin, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, haben doch die anderen Damen männliche Begleiter.
Vielleicht kommt sie sich auch vor wie das berühmte fünfte Rad am Wagen.

Vielleicht macht sie aber auch aus ihrer Not eine Tugend und sie übt sich in Verzicht, um tatsächlich etwas "Reineres" zu schaffen, so wie es deine Beschreibung im Sonett vermuten lässt.

Aber das ist sicherlich nur eine Interpretationsmöglichkeit für dieses Gemälde, wenn auch eine gelungene in der vorliegenden Form.

Bewundernswert ist dein Eifer, mit dem du hier unermüdlich zur Sache gehst.

Nix zu kritteln, gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 07.03.2016 18:08

Hi, Faldi!

Es macht einfach Spass, sich von Bildern inspirieren zu lassen. Man sucht sich jene aus, die einem eine Geschichte erzählen oder ein starkes Gefühl auslösen, und los geht's!:D

Mehr als einhundert sind nicht geplant - sonst würde das Buch viel zu teuer mit all den Farbdrucken!:rolleyes::Aua
Wenn ich schlau wäre, würde ich ja jetzt schon Schluss machen, aber ich will diesmal 100 schaffen, in Anlehnung an die alte Kulturreihe "100 Meisterwerke" - wenn du dich noch erinnerst.:rolleyes:

Vielen Dank für deine Gedanken!:)

LG, eKy

Lailany 08.03.2016 09:40

Ja, ABER....

Lieber Eky, was du sagst, ist schon richtig, beim laut Lesen bzw Vortragen ist das so, aber beim stillen Lesen im stillen Kämmerlein lese ich im Geiste tatsächlich alles aus. Ehrlich jetzt und ohne Schmäh. Deine Antwort hat mir natürlich auch eingeleuchtet, also war ich schon dabei, meine schlaffen Segel einzuholen, hab die Stelle aber dann noch einige Male gelesen. Unvoreingenommen, einfach aus Interesse, warum ich das überhaupt als Mangel empfunden hatte. Ich geh ja nicht zu deinen Texten mit dem Vorsatz, sie nach Unzulänglichkeiten abzusuchen.
Was also hat mich dort stutzen lassen? Schließlich sind wir beide Oberösterreicher, sprechen denselben Dialekt und betonen auch alles gleich.
Ist das dann also eine Eigenart von mir, dass ich im Kopf alles ganz korrekt betont, im reinsten Hochdeutsch lese? Kann ja durchaus sein.

Wie aber würdest du im Deutschunterricht der Klasse mit Schülern, die gerade dabei sind, das Lesen zu erlernen, dieses und ähnlich gelagerte Wörter vortragen?

LG von Lai:Blume::):Blume:

juli 08.03.2016 10:24

51) Pinienwald in der Provinz Viatka (Ivan Ivanowich Shishkin, 1872)


Das Bild, zeigt einen Bach, der durch einen Kiefernwald fließt. der Himmel ist blau, und es sind nur zarte Wolken am Himmel, die Sonne scheint. Es ist eine friedliche Szene, sie lädt zu inneren Einkehr ein. Die wilden knorrigen Bäume wirken widerstandsfähig. Wer hat hier vor hundert Jahren gesessen und dem Fließen des Wasser nachgeschaut. Steine ragen aus dem Bachbett, sie sind Zeugen jahrtausenden von Jahren. Wie hat sich dieser Fleck im Laufe der Erdgeschichte verwandelt?

Dein Sonett, beschreibt den Raubbau der Natur, was heißt Raubbau? Es ist einfach ein Kommen und ein Gehen. Die Zeit schreitet weiter, und Stürme nagen an der Standhaftigkeit der Bäume. Du beschreibst keine Idylle. Hier senkt sich dein klarer Blick aufs Wachsen und Vergehen.

Beides zusammen, hat mich überrascht, weil ich ja mehr die Idylle gesehen habe. Dein Blick auf die Vergänglichkeit, erinnert daran, daß alles sich im Übergang befindet.:)



52) Gerti Schiele (Egon Schiele, 1910)


Das Bild, scheint ein persönliches Gemälde von Schiele zu sein. Der Titel läßt darauf schließen. Es zeigt eine Frau, die sich mit einem Tuch verbergen möchte, und doch nicht. Es ist eher ein vertrauter Blick, sie ist am Oberkörper bloß, und scheint den Blick des malers zu genießen.

Dein Sonett, macht sich lyrisch Gedanken darüber, was die Frau wohl denken könnte. Es klingt aus ohne ein Fazit, so daß der Leser sich seine eigenen Gedanken zu Deinen machen kann.

Beides zusammen, bietet Einblicke in männliche Seelen, die nach Nähe suchen.



53) Waldszene mit Bach (Peder Mork Monsted, 1925)


Das Bild, zeigt detailgenau, wie ein Bach durch einen Buchenwald fließt. Der Himmel spiegelt sich im Gewässer, Grün überwiegt, und mich macht so ein Bild friedlich. Es ist ein schönes Fleckchen Erde. Dort kann man das leise Sprudeln, des Baches genießen und Stockschiffchen bauen. Der Alltag wird vergessen. Das Leben hat einen Sinn.


Das Sonett, erinnert daran, wie schön es war hier als Kind zu sein. Einfach nur den kleinen Bachverlauf ändern und gucken wie die Wirkung ist. Und der Bach nimmt alle Lebensmühsal mit auf seine Reise. Es ist ein hoffnungmachendes Gedicht!

Beides zusammen, fügt Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Der Bach und der Wald erinnern an die Unbeschwertheit, und die Gegenwart wünscht sich, daß die Mühen einfach wegtragen werden. Damit man wieder kraft hat, für etwas Neues.

Lieber eKy,

Du hast viele Waldbilder, Bäche fließen hindurch, sie erinnern an die Kindheit, wo man unbeschwert am Wasser spielen konnte. Den Libellen nachschauen, und einfach sich innerlich treiben lassen. Grün ist die Hoffnung, der Wald ist ein Rückzugsort für Menschen, die der Natur nahe sein wollen, und denen Ideen von Schönheit und dem Leben wichtig sind.


Sehr gerne habe ich hier gestöbert. Deine Gedichte sind lyrische Leckerbissen, und sie überraschen.:Blume::Kuss

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 08.03.2016 13:23

Hi, Lai!

Das Gedicht ist nicht für kleine Kinder, die gerade Lesen lernen.;):Kuss:p


Hi, Sy!

Ich sah nicht die Idylle, sondern die offene Wunde im Wald: Wenn Holzfäller so den windbrechenden, langsam steigenden Vorwald entfernen, greift der Sturm voll unter die Kronen und kann so ganze Bereiche niederwerfen!
Der Humus des Waldbodens vertrocknet in der Sonne, Moose sterben ab. An den Uferbänken des Baches ist eindeutig Erosion zu erkennen, wo durch das Fehlen stabilisierenden Pflanzenbewuchses die nackte Erde bloßliegt und abgetragen wird - Idylle ist etwas anderes.
Okay, ich kenne die Wälder von klein auf und weiß um all die Sünden: Das geschulte Auge erkennt mehr als den ersten Anschein.;)

LG, eKy

juli 11.03.2016 11:08

Lieber eKy,

Meine Reise geht hier weiter, und ich bin gespannt, was mich da erwartet. Ich habe noch nicht geluschert. Also drauf los!:):Blume:

Totenschädel (Adolphe Duvocelle, 1904)


Das Bild, da hast du ja ein Totenschädel in dem noch die Augen drinne sind, gewählt. Ich weiß, du nimmst Bilder, die DIR etwas sagen, es geht nicht nach Schönheit. Es ist so als wenn er dem Schrecken der Welt nachstarrt, und es gar nicht fassen kann. Natürlich interpretiere ich das in ihn hinein, auch sehe ich das Ende des Lebens, die leere Hülle, der Geist ist verschwunden, und es bleiben nur noch Haare Augen und knochen übrig vom Leben. Das Sein ist für immer verflogen, vielleicht entwickelt sich etwas Neues aus der Asche des Lebens im Laufe von Millionen von Jahren.

Dein Sonett, ist düster, eine starke Melancholie prägt die Worte und eine gute Portion Wut. Das Leben sperrt den Tod aus. Die Tür für ihn ist bei den Menschen solange verschlossen, bis er so grinst und starrt, mit seinem grausamen Übel, das er den Menschen zufügt. Eigentlich sind es die Menschen ja selber, die den Tod bei sich so wüten lassen. Sie bringen sich oft genug selbst den Tod durch Krieg und Mord. Aber auch der einfache Tod, der schleichend ins Menschenfleisch kriecht hat seine Schrecken, und läßt die Seele aufschreien, nach mehr Leben. Warum ich! Es ist ein Sonettt, das ich nicht vergessen werde, weil es leidenschaftlich klingt!

Beides zusammen
, wirkt auf den Sehenden, es macht betroffen, und man kann nicht umhin, man muß an das eigne Ende denken, und an die Tode, die Totenschädel, die sich die Menschen selbst um die Augen hauen. Ein starkes Werk!



55) Die Versuchung des heiligen Antonius (Otto Dix, 1940)


Das Bild,verwirrt mich. Es ist auf den ersten Blick total widersprüchlich. Aber so ist die Welt! Es heißt ja auch: "Die Versuchung des heiligen Antonius", und beim zweiten Blick erkenne ich die Macht der Verführung in Form eines Teufels, der neben einem nackten Kind, das unschuldig wirkt, sitzt. Der Teufel sitzt dem heiligen Antonius im Nacken. Er ist sprichwörtlich, das Böse, per se. Über dem teufel ist noch eine gestalt im Himmel, es ist ein Engel, der zum Skelett geworden ist, seine Macht ist klein, man sieht nur die Flügel. Meines Erachtens hat der heilige Antonius große innere Zwiegespräche, die mit Moral, Kirche, Sex, und der Liebe zu tun haben. Er versucht seinen himmel zu bewahren, auch wenn die dunklen Mächte ihn niederdrücken.

Dein Sonett, weist auf den Zwiespalt hin, den der Mönch lebt. Die Einseitigkeit, des Lebens, gepachtet mit der Macht der kirchlichen Wahrheit, gelingt es ihm nicht, auch das menschliche zu sehen. Die körperliche Zuneigung, die Liebe! Auch sind ihm die Alltäglichkeiten der normalen Menschen fern, da das Mönchleben einem gewissen Ritus folgt, aus dem es schwer ist auszubrechen. Das lese ich aus deinen zeilen. Auch ich habe wild interpretiert und meine Gedanken sprudeln nur so, manchmal kann es sein, das ich mich verliere....

Beides zusammen, macht nachdenklich. Es ist ein Blickwinkel auf die Kirche, die Moral und deren eigene Positionen, wie man mit Menschen umgeht, und wie man in der Kirche selber wirkt! Letzendlich verleugnet der Heilige viele seiner inneren Seiten, um der kirchlichen Wahrheit zu dienen.



eKy, das hier sind zwei Sonette mit großer Ausstrahlung, deine Gedanken tragen weit, sie öffnen auch eigene Gedanken und lassen mich hinterfragen. Keine leichte Kost, aber wer dich kennt, will sowas Tiefschüfendes. Auch diese Gedichte habe ich mit einer Erwarungshaltung gelesen, und ich bin belohnt worden.:Blume::);)

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 11.03.2016 15:48

Hi, Sy!

Der hl. Antonius wurde - so will es die Legende - spät im Leben vom Teufel besucht, der ihn in Gestalt eines schönen Mädchens zu betören versuchte. Der Heilige war aber nach einem Leben der Askese und Einkehr schon zu weit vom allzu Irdischen entfernt, um sich noch fangen zu lassen. Der Teufel mühte sich vergebens.

Diese Szene wurde oft von Malern interpretiert - ein sehr beliebtes Sujet. Ich habe das Bild von Dix, das mich zudem an die Höllenwesen des Niederländers Hieronymus Bosch erinnert, anders gedeutet:

Nicht der Teufel, sondern all die ein ganzes Leben weggesperrten Ängste, Lüste und Emotionen suchen den Kirchenmann heim, all das für den Glauben Verdrängte, das jahrzehntelang in ihm schwärte, unbewältigt, weil nicht anerkannt, nicht als Teil seiner selbst akzeptiert.

Jeder Glaube ist ja im Grunde eine freiwillige Einschränkung der Lebensmöglichkeiten. Vieles davon moralisch vertretbar (das aber ginge auch ohne den erhobenen Zeigefinger eines Gottes), vieles aber eben auch bloß stumpfsinniges Ritual, selbstauferlegte Buße und Kasteiung, nur dazu da, den Zusammenhalt einer Gemeinschaft zu gewährleisten, die sich über diese Inhalte und Riten definiert.
Besonders augenfällig im Islam, wo die Kontrolle bis weit ins Privatleben reicht: Fünfmal TÄGLICH muss sich der Gläubige mit allen anderen seinem Gott vor die Füße werfen und ihm sybolisch die Füße küssen, verbunden mit heruntergeleierter Arschkriecherei (Das ist bei den Christen auch so, bloß einmal wöchentlich zur Sonntagsmesse, und es wird auch "bloß" gekniet. Die Schleimerei ist die gleiche!), von wegen wie groß und allmächtig der Gott sei und wie bedeutungslos und winzig im Vergleich der Anrufende: Schöne Gehirnwäsche, um die Menschen klein und demütig zu halten, gehorsam und unterwürfig jenen gegenüber, die gern behaupten, im Namen der betreffenden Götter zu sprechen oder zumindest von ihnen gesegnet zu sein!
Um Teil der Gemeinschaft zu sein, muss also vieles abgeleugnet und verdrängt werden, was nicht in den jeweiligen Wertekanon passt. Keine gute Voraussetzung für geistige Gesundheit ...
Funktioniert seit Aberjahrtausenden, je bildungsferner das Volk, desto besser!:rolleyes::Aua


Beim anderen Sonett habe ich den glotzenden Schädel als den des personifizierten Todes selbst betrachtet.


LG, eKy

charis 11.03.2016 16:08

Lieber Eky,

Wow! Wie kann man bloß so viele Sonette innerhalb so kurzer Zeit schreiben. Wie ich schon sagte, deine schöpferische Leistung ist faszinierend.

Alles habe ich noch nicht gelesen; hier nur ein paar wenige Eindrücke von den Gelesenen:

56) da entfernst du dich sehr weit vom Beschreibenden und schaust hinter die Kulissen der Idylle! Ganz toll!

58) Gefällt mir ebenfalls sehr, vor allem wie du hier diesen "Fingerzeig" herausgearbeitet hast.

61) Interssante Perspektive: Das lapidare "Egal" ist ein guter Kontrast zu der müßigen Frage: Was wäre vielleicht noch gewesen?

67) "Der Eigensinn der diesen Ort bewohnt" finde ich perfekt!

Welche Nummer dieses Bild mit den Kindern am Meer hatte, hab ich jetzt nicht notiert. Jedenfalls gefiel mir, wie du den Erziehungsstil eingearbeitet hast.

Ja, und dieses Landschaftsbild mit dem Marterhorn ist unglaublich schön. Irgendwie vermisste ich den Bach oder Fluß, den du da beschreibst?

Alles in allem: Ich bin beeindruckt!

Lieben Gruß
charis

Erich Kykal 11.03.2016 16:20

Hi, Charis!

Der Bach (es ist nur einer zu sehen, die anderen habe ich sozusagen extrapoliert) ist ganz weit hinten rechts am Hang, eine feine weiße Linie im Grün des Hanges. Solche "Adern" sind nach Sturzregen gut zu sehen, weil sie so weiß schäumend sind, angeschwollen durch das abfließende Regenwasser.

Es heißt übrigens "Matterhorn" - mit "Marter" hat das nichts zu tun!:D;)


Wie ich "so viele" schreiben kann in "so kurzer" Zeit? - Alles ist relativ. Manche behaupten, Rilke hätte seine "Sonette an Orpheus" (50 stk) in einer einzigen Nacht geschrieben! DAS nenne ich mal "so viele in so kurzer Zeit"!! Dagegen sind meine zZ. 74 Sonette in über zwei Monaten ja geradezu hingetrödelt!!! (Feix!)

Vielen Dank für deine Lesetreue!:)

LG, eKy

Chavali 11.03.2016 17:04

Lieber Erich,

auch ich möchte hier mal wieder vorbeischauen ;)

Es sind wunderschöne und aussagekräftige Sonette geworden, wobei mir immer wieder die düster-landschaftlichen Bilder
am besten gefallen, z.B. 53, 56, 57, 59.

Munch und Picasso sagen mir so gar nicht zu.

Es ist immer wieder beeindruckend, wie dein Auge als Betrachter, dein Herz als Gefühlsbarometer und dein poetisches Talent
zusammengehen und die schönsten Bildbeschreibungen kreieren.

Du siehst ja auch an der Vielzahl der Beiträge - die durchweg lobend sind - wie sehr uns deine Gedichte zu
den Gemälden gefallen.

Was muss das für ein wunderbares Buch werden! (ich spare jetzt schon darauf :o)


Lieben Gruß,
Chavi

Erich Kykal 11.03.2016 19:45

Hi, Chavi!

Diesmal bekommst du es geschenkt!:Blume::)

Allerdings kann es noch ein Weilchen dauern, auch wenn ich früher fertig werde als gedacht. Letztes Jahr habe ich für das grüne Buch "Tiefgänger" einiges liegenlassen, und seien wir ehrlich - du kriegst das Geld mit Lyrik nie wieder rein! Aber spätestens nächstes Jahr kommt's raus!

Munch hat eine recht eigenwille Art zu malen - die Farben wirken irgendwie schmutzig, als würde er nie den Pinsel auswaschen, und sein Raumgefühl und auch die technische Begabung sind bestenfalls mangelhaft. Dennoch haben viele seiner Bilder eine eigene Magie, strahlen etwas aus.

Bei Picasso gefallen mir meist nur die frühen Bilder, als er noch gegenständlich malte.

Vielen Dank für's Reinschauen!:)

LG, eKy

Terrapin 13.03.2016 10:32

Hey Erich!

Da bist du wieder in voller Pracht und vollem Glanz!
Wortgewalt in filigraner Feder, das ist dein Schwert.
Hier beben wütend und flüstern zu feinstem Hauch sich abwechselnd deine streng akzentuierten Verskapellen zu hehrer Kunst.
Klar ist dies eine Masse vorbildlicher Werke deiner Hand und sie alle wollen sich zeigen lassen.
Eine große Schaffenskraft liegt dir inne. Nutze sie weiterhin so ergiebig.
Wir danken dir dafür.

Die Tatsache, dass du das strenge Sonettmuster ABBA in den beiden Quartetten nicht in Verwendung findest, kommt der drängenden Wortblüte deiner Sprache zu gute und entzieht sich jedem Urteil.

In lieben Grüßen, hoffend selbst mal wieder etwas anmutiges vorzeigen zu können, Terrapin.

Erich Kykal 13.03.2016 10:46

Hi, Pinni!

Vielen Dank für den wunderschönen Strauß!:)

Allerdings weiß ich nicht, was mit diesem Satz gemeint ist:

"Die Tatsache, dass du das strenge Sonettmuster ABBA in den beiden Quartetten nicht in Verwendung findest, kommt der drängenden Wortblüte deiner Sprache zu gute und entzieht sich jedem Urteil."

In diesen Sonetten haben alle Quartette umarmende Reime, also ABBA! Wo genau also hätte ich sie nicht "in Verwendung gefunden"?

LG, eKy

Terrapin 13.03.2016 11:32

Damit meinte ich ABBA ABBA. Hab mich etwas unglücklich formuliert.

Erich Kykal 13.03.2016 12:20

Leider bin ich nach deiner "Erklärung" um nichts schlauer.

Meine Quartette HABEN doch alle ABBA, alle beide. Immer. Also wo hätte ich dieses Schema denn nicht verwendet?

>Kopfkratz<, eKy

Terrapin 13.03.2016 12:41

Dein erstes Sonett hat ABBA ACCA das zweite ABBA CDDC und so weiter und so fort. Die streng traditionellen ABBA ABBA. Den umarmenden Reim hast du in der Tat immer eingehalten.

Erich Kykal 13.03.2016 14:43

Ach, jetzt verstehe ich - du meinst, dass es nicht derselbe Reim sein muss in den beiden Quartetten!:rolleyes:

Sorry - lange Leitung!:rolleyes:

Nun, heutzutage ist man im Sonett freier. Okay, manche Freiheiten sind auch mir zu frei, aber gewisse Enschränkungen sehe ich gern ignorierbar:

1)Diese inhaltlich wie sprachtechnisch doch sehr einschränkende strikte Einteilung in These-Antithese-Synthese ist eine fürchterliche Kopfgeburt! Wer sich sowas einfallen lässt, hat das Sonett nicht verstanden - oder war SO gut, dass er neue Herausforderungen brauchte!:rolleyes:

2)Die strikte Auftakt- und Kadenzenregel. Die meisten Sonette schreibe ich wie verlangt mit unbetonten Auftakten und weiblichen Kadenzen, einfach weil das gut zum "weichen" Stil des Sonetts passt. Manchmal aber verlangt der Inhalt einen anderen Duktus, und manchmal ist ein rhythmischer Wechsel der Kadenzen gar nicht so unsympathisch, wenn man die Sache etwas beleben will. Ein einziges Sonett mit betonten Auftakten ist übrigens hier dabei. Wer findet's?

3)Dieselben Reime in beiden Quartetten - das habe ich nie so recht verstanden, was daran so wichtig sein soll. Auch das ist eine heftige sprachliche wie inhaltliche Einschränkung, die dazu einlädt, Sprache zu verbiegen, um das, was man aussagen will, noch irgendwie hinzuschummeln! Schön ist anders.

Ich habe sogar schon vier- oder sechshebige Sonette geschrieben, aber die sind eine Ausnahme.

LG, eKy


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:28 Uhr.

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