Gedichte-Eiland

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Terrapin 25.10.2018 01:32

Der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
von einem Kind, von einem schlichten Knaben,
verlassen von Talenten und von Gaben -
des Burschens Potentiale sind verkürzt.

Womit man dieses Bauernbrot auch würzt,
es stellt ein Opferfest für Wolf und Raben,
nun lasst uns diese Majestät begraben -
der König des Sonetts wurd heut gestürzt.

Er hat mit fettgeschriebenen Majuskeln,
mit fehlendem Verstand und ohne Muskeln
sein Maurerdekolleté pervers entschürzt.

Und ob im >Mutigsein< er sich auch übe,
ihn leiten Angst und Paranoiaschübe -
der König des Sonetts wurd heut gestürzt!

Terrapin 11.11.2018 00:31

In Gedenken an Falderwalds raschen Moment des Glücks
 
Die Flammenpeitschen aus der Glut des Strohs
erlöschen am Tumult der Schnelligkeit
wie eine lästige Gefälligkeit
und wandeln sich in Asche, mühelos.

Es schwärzt der Ruß ermangelnden Niveaus
und abgebrannten Reims Geselligkeit
in deinem Strophenbau, die Helligkeit,
die deine Stimme hebte, wahr und groß.

Vergebens suchst du Halt im Sturz des Freifalls
beim Versgepräng, das meine Seele band
in Freudewogen kollektiven Beifalls.

Der Versfuß trampelt wie ein Elefant
durchs Porzellan der Stimme unsres Schreihals
und ist weit weniger als elegant.

Terrapin 25.12.2018 00:05

An Falderwald
 
Du hattest das Talent und Potential
um Größeres zu schaffen - schwergewichtig
im Ausdruck und den Feinden uneinsichtig
entgegnend ohne jegliche Moral.

Denn deiner Verse Silben sind ein Stahl
von derben Hammerschlägen unaufrichtig
geschmiedet. Uns zerstörend, die wir nichtig
verleben in dem goldnen Erdental.

Doch leitest du den Ruhm vom Fehl der Welt her...
das einen trocknen Wortschatz du bemühst,
Du wärst uns Trommelnden ein Gott und Feldherr!

Der Donner geistiger Vernichtung grüßt!
vom Sturm hinabgewettert auf das Weltmeer
hat Vers und Reim an Tollheit eingebüßt.

Erich Kykal 29.12.2018 13:42

O Terrorpin!
 
Ach lieber Terrapin, was soll ich sagen -
so manche Fehlerchen hast du noch immer
in deinen Texten, und auch immer schlimmer
sind Eigenlob und Hyrbis zu beklagen,

doch wär man froh, wenn sie das Schlimmste wären!
Denn dieses ist, wie andere du schändest!
Ein einzig Wort, das freundlich du empfändest,
genügte schon, der Eitelkeiten Schwären

zu heilen, die in dieser Runde gären!
Doch keiner offenbar vermag zu wachsen
aus diesem Reigen der Beleidigungen,

vermag den Pfuhl der Schande zu entleeren,
wo niederste Instinkte ihre Achsen
aus Hieben recken und Verteidigungen.

Falderwald 29.12.2018 20:12

--> Terraperich
 


Da sind sie wieder, immer gern gesehen,
der Jüngling und der Dichtkunst Oberlehrer,
der eine hehr, der andre umso hehrer,
zwei ausgesuchte Lyrikorchideen.

Stets bleibt die Sorge um ihr Wohlergehen,
die Werke der Gedichtestraßenkehrer
versagen gar den Zweck als Briefbeschwerer,
weil sie wie Blütenstaub im Wind verwehen.

Der erste frech, der zweite korrigierend,
wie Gockel, die es einfach nicht begreifen,
den Kamm geschwollen, immerfort stolzierend.

Zum Jahreswechsel ein Geschenk mit Schleifen:
Ihr seid als Reimer schrecklich imponierend...
...primär gesehen aber ein paar Pfeifen.



Erich Kykal 29.12.2018 21:05

Ach Faldi, oller Forenpusemuckel!
Dein Rundumschlag geriete merklich forscher,
würd deine Bühne hier nicht immer morscher
weil du sie kaum mehr nutzt, mein Oberschnuckel!

So lange trug dich hier mein breiter Buckel,
bis mancher anfing, blindlings draufzuschlagen.
Zwar konnte mich das nicht ins Bockshorn jagen,
doch lästig war das grobe Rumgezuckel!

Jetzt kommst du wieder, einfach so, nicht achtend
der jüngst geschaffenen Empfindlichkeiten,
und nennst mich flapsig menschlich eine Pfeife.

Ich hab genug von diesen Frustbarkeiten,
und, eure Kindereien hier betrachtend,
erkenne ich, dass ich mich neu begreife.

Terrapin 30.12.2018 23:53

Nun Erich, du demutivierst mich wieder
mit Kauderwelsch, das Diarrhoe verkündigt.
Dem Biss der Kessheit bist du lang entmündigt,
durchstöbert man die Seiche deiner Lieder.

Und Falderwald, trägst du auch stolz das Mieder
vertrackter Verse, klingst du überpfündigt;
der Völlerei sich bettlerisch versündigt,
legst du am Grab der Kunst die Feder nieder.

Dagegen gelte ich als problematisch,
doch dabei, Freunde, wisst ihr selbst, behüt' ich
mich kongruent zu wirken und sympathisch.

Doch wer in Wortartistik mir die Stirn bot,
den achte ich, war es auch übermütig
und diagnostizierte seinen Hirntod.

Terrapin 20.01.2019 00:48

Ein Dichter, der die Form von einem Zwerg hat,
gestaltet eine um die andre Fabel
und die gelingen meist sehr miserabel
im Prost des Alltags seiner kleinen Werkstatt.

Die Reime aufgekritzelt auf dem Merkblatt
verwurstet er manch schillernde Vokabel
und klappert mit dem krumgewachsnen Schnabel.
Man kennt den schrägen Kauz in seiner Bergstadt.

Der Andere, von keiner Muse mehr
beachtet, tüftelt auch in seiner Schmiede,
nur sind die Tage des Erfolgs lang her.

War er auch einst ein mächtiger Druide,
so fällt das Wasserhalten ihm heut schwer -
der Geist dement, der Körper invalide.

Erich Kykal 23.01.2019 22:16

Terrapimp
 
Ich fühle mich vom einen wie vom andern,
den du hier peinlich nennst, nicht angesprochen -
mein Geist ist rege und noch stark die Knochen!
Nur deine grellen Laute, sie meandern

durch jeden Raum, den brandig sie durchmessen,
als derber Unflat, einem Geist entkrochen,
der nie sich fand, entraten und zerbrochen
an Eitelkeiten, die ihn heiß zerfressen.

Im eigenen Gewölle muss er wandern,
wie unter Zwange zuckend ausgewürgt
auf seine ehemaligen Gefährten!

Dies hat er, wie so manches, scheint's vergessen!
Die Aufgeblasenheit wirkt wie getürkt,
und er bleibt einer von den Unbelehrten.

Falderwald 13.02.2019 19:39

--> Pinkal
 


Da schweben sie im Gleitflug durch die Hallen
der Lyrik, kleiden sich in Glitzerzwirn
und tanzen wie ein doppeltes Gestirn
im Kreis herum zum eignen Wohlgefallen.

Wenn ihre hohlen Seifenblasen knallen,
dann runzelt sich des Dichters weise Stirn
aus Mitleid für das Dasein ohne Hirn
im Verseozean der Glibberquallen.

Man hört sie hier und da mal Sprüche klopfen,
die sie mit einer Reimstruktur gestalten,
in ihrem Hintern aber steckt ein Propfen.

Wo solche Kräfte im Verborgnen walten,
da müssen sie wohl jeden Blubbertropfen,
der doch entweicht, für feinste Lyrik halten.



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