Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 01.05.2016 14:07

Hi, Sy!

"Junge mit Schädel": Genau diese philosophische Komponente war es, die mich das Bild wählen ließ, trotz der möglichen Implikationen. Der Anfang und das Ende des Lebens: Das "Alles-noch-bewegen-Können" sinnt über das "Nichts-mehr-bewegen-Können" nach ...

"Hausengel": Wenn je ein paar Stücke flatternden Stoffes den reinen Wahnsinn personifizieren konnten, dann diese!:D

"Rosa la Rouge" war wahrscheinlich Jane Avril, eine damals bekannte Tänzerin und Stripperin in der roten Mühle. Andere Stimmen benennen eine Frau namens Carmin, eine Prostituierte. Sicher ist man nicht.
Toulouse-Lautrec hatte - anders als die meisten Menschen seiner Zeit (oder heute!) - keinerlei Berührungsängste zu dieser "Sorte", im Gegenteil: Er hielt sie für "echter" und wahrhaftiger als die meisten anderen Frauen in der Gesellschaft.

LG, eKy

juli 09.05.2016 11:56

Hallo Erich,


Hier warten noch schöne Gedichte auf mich. Ich halte es nicht für eine Selbstverständlichkeit, das du das Niveau hälst. Ich nicke zustimmend und lese hier sehr gerne.

81) Pubertät (Edvard Munch, 1894)

Das Bild, zeigt ein nacktes Mädchen, es ist in der Pubertät, und wirkt zurückhaltendscheu. Die Augen sind groß und dunkel, die Haare lang und brünett, der Körper wirkt zart fast hager. Der Hintergrund ist braun, dunkelbraun, der Schatten schwarz, fast bedrohlich, das Bett auf dem sie sitzt fast weiß, es wirkt schmutzig, die farben schmieren. Ich finde das Mädchen blickt in eine Welt der Ungewißheit, die ganze Situation ist ihr nicht geheuer.

Dein Sonett, beschreibt das Erwachsenwerden eines Mädchens. Es ist nichts anrüchiges dabei, du beschreibst schlicht, das vielleicht in naher Zukunft sie zur Frau wächst, und damit auch sexuelle Wünsche war werden. Wie auch immer. Ein nachdenkliches Sonett.

Beides zusammen, bereichert sich. Das Bild, das ein scheues, nacktes Mädchen zeigt, sie versucht sich noch mit den Armen und Händen zu beschützen, die dreckigen, düsteren Farben erzeugen eine besondere Stimmung, es ist kein Bild für Unbeschwertheit. Es ist ein nachdenkliches Bild. Ebenso dein Gedicht, es beschreibt das Reifen, das Erwachsenwerden und die dazugehörige erwachende Sexualität.


82) Die Intrige (James Ensor, 1890)



Das Bild, zeigt bunt gekleidete Menschen, fast Clowns / Schweine! Doch sie haben Masken auf, das bedeutet bei dem Titel nichts Gutes. Ihre Gesinnung scheint nicht bereichernd und lustig zu sein. Ihnen liegt mehr am Spalten, an der Lüge, dem Verstecktbleiben, Wahrheiten erzählen, die keine sind, Vermutungen verbreiten und noch bunt ausschmücken um jemanden fertig zu machen!

Dein Sonett, das gefällt mir! Es hat eine Portion Wut auf die Hinterhältigen! Ich mag jedes Wort! Das steht für sich alleine da. Sehr gerne gelesen, du bedichtest auch Themen, die das menschliche erschüttern, und die wie hier: die Intrige beim Namen nennt!

Beides zusammen, ist großartig! Das Bild wäre gar nicht mein Fall, aber im Zusammenhang mit deinem Gedicht paßt es wie die Faust aufs Auge!:):Aua:D:)



Zwei Bilder, die nicht mit dem Mainstream schwimmen. Aber das tust ja sowieso nicht, und das gefällt mir auch besonders. Beide forderten zum Mitdenken auf, und haben mich Bilder sehen lassen, die ich nie freiwillig angeschaut hätte.

So, die Sonne scheint, ich muß raus!:):Blume:

Liebe Grüße sy

Falderwald 09.05.2016 19:20

Nr. 9 - Ein stiller Teich (Peder Mork Monsted, 1890)
 
Servus Erich,

zunächst mal zum Bild:

Das ist, wenn ich das mal so sagen darf, ein richtig geiles Gemälde.
Es sieht fast aus wie ein Hochglanzfoto, ganz erstaunlich, wie realistisch Peder Mork Monsted das hinbekommen hat.

Dieses Landschaftsbild hat mich total begeistert, denn die dort dargestellte Szene könnte direkt vor meiner Haustüre liegen, da wir hier eine ganz ähnliche Umwelt haben. Er war ja auch ein dänischer Landschaftsmaler und seine Heimat ist ja nun auch nicht ganz so weit weg von hier.

So, das war mein erster Eindruck, denn ich schaue mir zunächst einmal das Gemälde an, um dann zu sehen, was der Dichter dazu zu sagen hat. ;)

Dein Text hat die Szene auf eine andere Art und Weise beleuchtet. Während ich das "Aha-Erlebnis" hatte, geht er beschreibend von der vergangenen Szene, die der Maler eingefangen hatte, aus.

Die verschlungenen Wurzeln werden dort als Ausdruck des Lebens und Erfahrens ins Bild gerückt.
Erde und Wasser sind der Quell dieses Lebens und die glatte Wasseroberfläche, in der sich die langen Zweige spiegeln, erwecken auch den Eindruck eines friedlichen Ortes.

Doch so sieht es heute dort wahrscheinlich nicht mehr aus und auch das Leben drumherum musste sich neue Orte suchen, weil eben alles einer ständigen Veränderung unterworfen ist und nichts jemals so bleibt, wie es einmal war.

Und so bleibt nur die Erinnerung an diesen zauberhaften Ort, eingefangen im Bild des Malers.

Auch diese Perspektive hat mir gut gefallen. :)


Sehr schönes Sonett zu einem ebenso schönen Bild.


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 09.05.2016 23:27

Hi, Sy!

Die Intrige: Mir erschien es immer, als wäre die mittlere Figur mit dem schwarzen Zylinderhut, der ernsten, ausdruckslosen Maske und dem gelben Mantel das eigentliche Opfer der "Intrige", das sich inmitten der Verlogenheit und Berechnung, der Falschheit und Verstellung um ihn herum eher hilflos umsieht, während eine Gestalt mit totem, falschem Lächeln ihn schon am Arm berührt, um ihn in dieses Netz zu ziehen, zu benutzen.
Warum? Seine Maske ist die einzige mit zumindest neutralem Eindruck, nicht krankhaft verzerrt - alles anderen wirken wie erstarrte Grimassen, Ausdruck ihrer Gier, ihrer inneren Leere oder der Dämonen, denen sie verfallen sind.
Und seine Maske (erinnert etwas an "Phantom der Oper") wirkt auch nicht wie etwas, das andere täuschen soll, sondern wie etwas, das getragen wird, um sich - und ein vielleicht sehr verletzliches, sensibles Wesen - vor der Welt zu verbergen oder zu beschützen.
Nu, dies ist natürlich nur mein eignener, privater Eindruck ...



Hi, Faldi!

Monsted ist heute nicht weitläufig bekannt, er malte um die Wende vom 19. zum 20. Jhdt. zu einer Zeit, als es noch keine Farbfotos gab. Sein "Beinahefotorealismus" ist teilweise sicher auch in dieser Nische begründet.
Dennoch muss man vor seinem Talent den Hut ziehen: Er ist sicher kein großer Wegbereiter oder künstlerischer Revolutionär, der neue Wege sucht und beschreitet, aber auf seine Art ein Höhepunkt in einer bestimmten Sparte der Malerei. Ich bin sicher, du hast ihn gegoogelt und "Bilder" gesucht - er malte eigentlich wenige Themen: Zumeist Naturbilder, meist an Bächen und in Wäldern oder Auen, meist im Frühling oder Sommer, auch einige Winterszenen,
bäuerliches Idyll oder zuweilen südliche Landschaften auf seinen Reisen.
Seine Bilder sind fast immer von Sonne geprägt, die durch Zweige leuchtet, Laub und Wasser erglühen lässt im Spiel von Licht und Schatten, und dieser fast unheimlichen Detailtreue, die seine Bilder wie Blicke durch gerahmte Fester erscheinen lässt.


Euch beiden wie stets vielen Dank für die Beschäftigung mit meinen Zeilen!:)

LG, eKy

Dana 13.05.2016 22:02

96) Der Tod als Reiter (Alfred Kubin, 1906) http://www.leopoldmuseum.org/media/image/800/727.jpg

Lieber eKy,

das große Werk ist vollbracht. Es imponiert und gefällt ungemein. Ich schaue immer wieder gern hin und lese.:Blume:
Wenn ich bei einem besonders gern verweile, kommentiere ich auch. Dabei kann es passieren, dass ich ein Sonett und Bild erwische, dass ich schon kommentiert habe. Weder Du noch ich werden und wollen prüfen, ob ich schon einmal da gewesen bin, stimmt's?

Hier gefällt mir das Bild weniger ob der "Schönheit", dafür aber Dein Sonett ob der "Ironie in Wichtigkeit des Daseins".
Der Tod als bemitleidenswertes Überbleibsel "zum Wohle" der vorhandenden Gläubigen. Wunderbar verdichtet und ganz und gar nicht "spaßig". Das sind Realitäten, die noch lange lebendig bleiben. Der Tod ist müde, aber er muss weiter wirken, bis die Menschen seiner müde werden.
Man weiß es erst, wenn man nichts mehr dazu sagen kann. Ihm ist es schon immer egal gewesen.;)
Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 13.05.2016 23:23

Hi, Dana!

Ob das Werk groß ist, möge die Nachwelt entscheiden! (die bei derlei Dingen sehr gleichgültig oder ungnädig sein kann, wie tausende an sich würdige tote Dichter bestätigen könnten, die nie durch Zufalls Gnade an die Ufer später Popularität gespült wurden!:D:rolleyes:)

Ich bin fasziniert von der Personifikation des Todes! Dieser "klassische" Bruder Hein, das Skelett in schwarzer Mönchskutte mit Sanduhr und Sense, wird oft literarisch bemüht und mittlerweile auch durchaus gekonnt persifliert - meine Lieblingsversion ist "Tod" aus Terry Pratchett's Scheibenwelt, dessen irdischem Pendant er bedauerlicherweise mittlerweile selbst begegnet ist.:Aua

Hier bot sich der Seitenhieb auf (allzu) Gläubige an, obschon die Tod-Figur mittlerweile nicht mehr ausschließlich religiös interpretiert wird, eher als Urkraft oder kosmische Konstante, nicht mehr primär als Vollstrecker göttlichen Willens (siehe die 4 Reiter der Apokalypse: Tod und seine Gehilfen Krieg, Hunger und Pestilenz. Bei Dürer reiten sie als Gleichberechtigte nebeneinander. Das habe ich nie verstanden - die Logik gebietet, dass die drei anderen Diener des Todes sein müssen, die ihm ihre Ernte zuführen, bzw, sie erst ermöglichen.)

Dieser Tod hier ist seiner Arbeit müde: abgekämpft müht er sich weiter - dies ist wie das Gegenstück zu Dürers Bild, wo Tod mit seinen Vasallen wild galoppierend quasi "in die Schlacht" reitet. Dieses ermattet wirkende, eingesunkene Wesen scheint aus vergeblicher, viel zu langer Schlacht zurückzukehren, ein desillusionierter Überlebender, der sich nach einem Ende zu sehnen scheint - dies brachte mich auf den Gedanken zu diesem Sonett.

Vielen Dank für deine Gedanken!:)

LG, eKy

juli 17.05.2016 10:35

Lieber eKy,


Der Titel des nächsten Bildes läßt mich Abgründe ahnen. Mal sehen...

83) Die Betrunkenen (James Ensor, 1883)

Das Bild, oh, ich kenne solche Szenen aus dem Leben. Ich sehe zwei Männer, der eine liegt auf dem Tisch, und der andere blickt leer in den Raum. Der Raum ist schmutzig beige, und die leere Flasche Fusel spricht für sich. Die Männer wirken gescheitert, dem Leben entflohen, es scheint so, als wenn sie kein Zuhause hätten. Ihr Inneres ist im Moment leer. Wer waren sie einst?

Dein Sonett, ist ein einziger Satz! Es beschreibt die Beiden. Du richtest nicht, sprichst keine Moral sondern beschreibst wie der Jetztzustand ist, und du erinnerst an früher, wer sie einst waren. Es ist ein düsteres Gedicht, aber die Realität ist manchmal düster, deswegen finde ich dieses Gedicht auch gut. Zu allen Zeiten, wenn der Mensch zu viel Alkohol trinkt, richtet er die Persönlichkeit des einzelnen zu Grunde. Der Verfall des Körpers wird sichtbar.

Beides zusammen, bereichert sich. Fragen, die beim Anschauen des Bildes auftauchen, werden im Sonett beantwortet. Es ist intensiv.:)


84) Salome (Franz von Stuck, 1906)


Das Bild, Ich kenne Salome als Legende, und als Oper, habe diese aber nicht gesehen. Sie war eine sehr schöne Frau, die das auch wußte. Als Mann würde ich sie nur mit einer heißen Zange anfassen, denn sie brachte den Tod. Das zeigt auch das Bild. Am besten reissausnehmen, wenn man sie sieht. :rolleyes::D:)

Dein Sonett, beschreibt die Wut und die Rache einer Frau, die verschmäht wurde, sie spielte mit ihrer Leidenschaft und mit ihrem Körper.

Beides zusammen, macht neugierig auf die Oper. Ich weiß, das ist jetzt ein Gedankensprung. Und macht neugierig noch mehr Hintergründe zu erforschen.


Beide Gedichte sind außergewöhnlich, wie ihre Bilder. Die Themen sind nicht alltäglich, aber es sind Menschen, die es immer wieder geben wird, weil es Menschen sind.

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 17.05.2016 21:48

Hi Sy!

Die Betrunkenen: In den 15 Jahren, die ich in der Rockerszene integriert war, habe ich Ähnliches oft gesehen - und teils selbst erlebt. Bloß auf "modern" eben ...
Natürlich war ich nicht so kaputt wie die Männer im Bild, aber ich kannte den einen oder anderen, der wirklich nur noch kam, um zu saufen - die lagen dann schon um 4h nachmittags im Gras herum, weil sie nicht mehr stehen konnten. Dann wachten sie auf, soffen sich wieder um, schliefen ein Weilchen, kamen wieder und soffen weiter - bis zu dreimal hintereinander!
Viel Gehirntätigkeit fand da nicht mehr statt ...

Und das waren die harmlosen Typen! Alkohol wirkt bei jedem anders! Einen Teil macht er zu Stänkerern, einen Teil zu Schweinen, einen Teil zu Quenglern - und einige werden echt bösartig!


Salome: Bei dem Bild hat mir einfach die Machart gefallen - wie sie gemalt wurde, auf den ersten Blick so blass und weich gezeichnet wie ein Abbild der Unschuld und Reinheit ... bis man ihr dann ins Gesicht schaut!:eek:
Da erkennt man die irre Glut, die niedere Verderbtheit in diesen Augen, in dieser Miene des mühsam unterdrückten Wahnsinns, der noch - schon halb vergebens - versucht, verlockend lasziv und erotisch zu wirken.


LG, eKy

Dana 21.05.2016 20:53

7) Bordighera (Claude Monet, 1884) http://www.artchive.com/artchive/m/monet/bordighera.jpg

Lieber eKy,

für heute habe ich dieses Sonett ausgewählt.:)
Zu viert (syranie und Faldi waren auch dabei) trafen wir uns in Hermannshöhe an der Ostsee. (Schau Dir Bilder dazu an)
Bestimmte Wanderabschnitte hatten kleine Ähnlichkeiten mit dem Gemälde und das Erleben und Schauen entsprach Deinem Sonett.:Blume::Blume:

Wir erlebten die Stille beim Frühstück und das Meer zeigte sich von seiner sommerlichsten Seite.
Das wollte ich Dir erzählen.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 22.05.2016 21:59

Hi Dana!

Ob die Ostseeküste bei Strahlewetter der Mittelmeerküste gleichen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Berufene sagen, das Licht wäre anders zwischen Süden und Norden, und im Sonett ist viel von jenem Licht die Rede, von Süden und Zikaden ...

Aber schön, wenn es dennoch für einen Vergleich dienlich sein kann!

Vielen Dank für deine Gedanken!
LG, eKy

juli 27.05.2016 10:38

Hallo eKy,


Nun bin ich wieder in der Bilderausstellung und ich gehe weiter.....

85) Die schrecklichen Musikanten (James Ensor, 1891)


Das Bild, zeigt Musikanten, die Kreaturen sind. Sie entsprangen der Phantasie. Teilweise sind es Knochen, Tiere aber alles kleine Ungeheuer. Kein Tier ist zum Knuddeln dabei, keine Katze oder ein starker Bär. Die Farben sind bunt, fast schrill und der eine Vogel hat eine klitzekleine Note im Schnabel. Das soll wohl heißen, sie sind keine guten Musiker. Über Musik läßt sich streiten. Dem einem gefallen Heavy Metaltöne und der Andere liebt die Klassik. Schlager oder Rock, Pop, seichte Texte oder Hintergründiges, die Musik ist so bunt wie es die Menschen sind. Aber es gibt die Musiker, die die Töne egal wie auch immer, nicht treffen. Wo sich einem die Fußnägel biegen.:rolleyes:

Dein Sonett, beschreibt eine nicht bestimmte Musikrichtung, damit läßt du dem Leser die Freiheit, seine schlechte Musik hineinzuinterpretieren. Ich mag Vieles, aber es muß das Herz des Musikers zeigen!

Beides zusammen, ergibt ein harmonisches Bild. Das Bild und dein Sonett bereichern sich. Auch läßt es den Zuschauer über seinen Musikgeschmack nachdenken, und darüber, was schreckliche Musik ist. Ich mag es eher wilder, aber auch nicht immer.:)


86) Aktstudie (Henri de Toulouse-Lautrec, 1883)

Das Bild, gefällt mir sehr gut, es hat etwas intimes, als wenn der Zuschauer in eine Situation geplatzt ist. Die Frau sieht sehr schön aus und die Farben sind harmonisch. Die Frau wirkt nachdenklich.:Blume::)

Dein Sonett, zeigt einen anderen Blickwinkel auf. Die Selbstverletzlichkeit der Frau und die Hoffnungslosigkeit wird beschrieben.

Auch diese beiden Gedichte und die Bilder waren für mich eine Überraschung. Sie gefallen mir sehr, besonders das Zweite!

Liebe Grüße sy

Bis Bald!

Erich Kykal 27.05.2016 12:39

Hi Sy!

Schön langsam ist das Ende in Sicht, du treueste meiner Kommentatoren!:Kuss
- Ein weiterer Kuss an dich aus der bodenlosen Truhe meiner Dankbarkeit!:)

Das Ensorbild verstand ich eher im auf die Gesellschaft übertragenen Sinne - die Musik, die wir machen, ist unser Miteinander, wie wir miteinander umgehen und harmonieren - und da sind mitunter recht schräge Orchester am Werke!:rolleyes::Aua:eek:
Die Tiere sind für mich Sinnbilder wahnsinniger Seelen, die keinen Gleichklang erzeugen können oder wollen. Jeder spielt nur sein eigenes Lied, und die Kakophonie ihrer Eigensucht gerinnt zu einem Zerrbild dessen, was Musik - oder unser Zusammenspiel als Gesellschaft - sein sollte!

Das Frauenportrait ist sicher vom Wissen gefärbt, dass Toulouse-Lautrec sich in einem bestimmten Milieu aufhielt und fast nur Huren portraitierte, die er "echter" fand als die feinen Damen der Gesellschaft, in der er aufgewachsen war.


LG, eKy

juli 02.06.2016 12:43

Hallo eKy,

Ich habe gesehen, daß du "Frauen" als Thema hast. Du machst vielleicht eine neue Reihe, darauf bin ich auch gespannt.

Ach was, danke das du es sagst, du brauchst kein Füllhorn der Dankbarkeit über mich schütten, dann werde ich verlegen und das geht ja gar nicht. Ich gucke hier ja auch sehr gerne Bilder, die meisten habe ich das erste Mal gesehen und die Sonette dazu sind etwas sehr Besonderes. Genug davon...:)

87) Chimera (Gustave Moreau, 1867)


Das Bild, zeigt eine engelähnliche Mischkreatur. Halb Pferd, Mensch und Vogel. An dieser klammert sich sich eine nackte Schöne, die diese Kreatur liebt, oder sich von Sehnsucht nach ihr verzehrt. Beide stehen am Abgrund und die Chimäre ist bereit zum Fliegen oder Abstürzen, je nach dem wie stark die Flügel sind. Es könnte Verzweiflung dahinter stehen, weil beide so körperlich verschieden sind. Auf jeden Fall ist es ein leidenschaftliches Bild! Es ruft Emotionen hervor. Ich kenne Menschen, die sind weder Mann noch Frau, und ihr innerer Prozess spiegelt sich in diesem Bild. Einige treibt es an den Abgrund, wobei es natürlich auch ein Weggehen von dem Abgrund gibt. Aber das sind keine Chimären. Ich weiß der Mensch hat schon Zwischenlebewesen kreiert. Pflanze und Tier vermischt, es ist für mich wider die Natur, denn die Evolution hast die Welt so wie sie ist in Millionen von Jahren sich langsam entwickeln lassen, sie ist ein Wunder geworden. Es gibt auch Pflanzen wie Apfelbäume die auch Pflaumen tragen. Ich bemerke ich schweife ab.... Wenn ich erst mal an menschliche Klone denke....:rolleyes:

Dein Sonett, beschreibt eine Liebe, die zum Absturz verurteilt ist. Beide ziehen den Tod vor, um mitteinander zu gehen, denn alleine könnte keiner der Beiden sein. Du hast das sehr lyrisch bedichtet, und ohne Dramatik erzählt. Es ist ein bewegendes Sonett.:):Blume:

Beides zusammen, erinnert ans Leben und ans Sterben, wer sind wir? Wie sind wir? Gibt es die Liebe, wenn wir verschieden sind. Sicher! Hier ist der Tod die Möglichkeit und eine Entscheidung. Du hast das Bild mit deinen Worten dazu kunstvoll verbunden. Sehr gerne gelesen und geschaut!


88) Verwundeter (Otto Dix, 1916)

Das Bild, ist in den Kontrastfarben schwarz weiß gemalt, wobei das Schwarz überwiegt. Es ist keine leichte Kost, weil es gleich auf den Sehenden einwirkt. Der Schrecken des Krieges überfällt einem und das damit verbundene Sterben. Für was!? Das sagen sein geöffneter Mund, die aufgerissenen Augen und das Greifen an die Brust. Der Maler hat den Schrecken einfühlsam gemalt.

Dein Sonett, beschreibt die Schrecken eines Einzelnen, der in diesem Moment sieht, was Krieg bedeutet. Wer töten will, kann auch getötet werden. Du hälst dich an die Mimik und an die körperlichen Gesten des Menschen. Dein Schlußsatz mit der Erkenntnis:

Wer andere verwundet, wird zur Wunde.


regt zum Nachdenken an, und vielleicht auch zum Innehalten bevor des Krieg gibt. Es gibt immer das Wechselseitige, keiner geht da nur mit einem Sieg raus!

Beides zusammen, bereichert sich, vor allen Dingen die letzte Zeile! Sie erinnert an Frieden.

Auch hier sind zwei Bilder, die ungewöhnlich sind. Die Themen sind keine leichte Kost, aber es ist dein Blickwinkel, der sie gesehen hat und mit den Sonetten zu einem neuen Leben erweckt haben. Der Tod gehört zum Menschen mit dazu, und seine Gesichter sind vielfältig, wie auch die Menschen sind. Du urteilst nicht, du beschreibst und sagst dazu deine Meinung. Sie ist nicht moralisch.

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 02.06.2016 13:25

Hi Sy!

Meine Meinung ist durchaus moralisch - aber nicht moralisierend!;):Kuss

Die Chimäre steht in diesem Bild für manchen Traum, an den sich Menschen wider besseres Wissen oder Vernunft klammern.
So versuchen sie auf den Schwingen ihrer Grille zu fliegen - und stürzen jämmerlich ab, da solche Fügel das Gewicht der Realität nie lange tragen.

Otto Dix war im ersten Weltkrieg und hat dieses Verwundetenbild nach seiner tatsächlichen Erinnerung gezeichnet: Ein zerschmetterter Soldat, der in Agonie brüllt, den Schrecken der Gewissheit in den geweiteten Augen, dass er sterben wird ...

LG, eKy

juli 10.06.2016 10:48

Hallo eKy,

Die Ausstellung ist ja noch hier, sie läuft ja nicht weg, da ist ja auch schon:

89) Unterholz (Vincent van Gogh, 1887)


Das Bild, Ein Waldbild! Wunderschön! Das Grün überwiegt, es sind viele viele Blätter zu sehen, in allen Farben und Schattierungen. Die Baumstämme sind grau, graubraun. Auch strahlen gelbe Punkte, die das Sonnenlicht andeuten. Hier kann man es gut aushalten, es braucht nicht mehr. Man kann seine Gedanken ordnen, oder sich einfach der Schönheit hingeben. Als Kind war ich viel mit meinem Vater unterwegs, wir sind Rad gefahren, und sind vile Male durch Wälder gefahren. Auch war es immer eine Überraschung, weil zwischen den Blättern konnten sich die Vögel verstecken, Im Gras, die Käfer, die Kaninchen, es gab Schmetterlinge. Ich rede in der Vergangeheit, das gibt es heute ja auch noch, man muß nur hingehen, es ist viel schöner, als so ein Viereck, was Bilder aus dem Irgendwo sendet, der Fernseher. Aber ich schweife ab. Das hier ist ein magischer Platz und van Gogh hat den Moment, so wie er ihn gesehen hat gemalt.

Dein Sonett, Wunderschön! Es spricht für sich selbst.:Herz::Kuss

Beides zusammen, ist märchenhaft schön



90) Die Kartoffelesser (Vincent van Gogh, 1885)

Das Bild, ist düster, die Menschen sind einfach, sie essen Kartoffeln. Der Raum sieht schlicht aus, karg. Es brennt eine Petroleumlampe. Die Menschen unterhalten sich vielleicht über den vergangenen Tag, über ihre Arbeit. Ihre Gesichter sind vom Leben gezeichnet, es sind Leid und Entbehrungen zu sehen. Sie sind nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren.

Dein Sonett, beschreibt die Schlichtheit des Lebens. Es sind Menschen, die froh sind Kartoffeln essen zu dürfen. Deren Zusammenhalt ist wichtiger als Entbehrungen, sie wissen wie man mit Armut umgeht, zumindest verklären sie es.

Beides zusammen, wirkt bedrückend und poetisch zugleich. Deine Worte bereichern das dunkle Bild.

Ich habe mir die Bilder und deine Sonette sehr gerne angeschaut, besonders das erste Bild:
89) Unterholz (Vincent van Gogh, 1887) liegt auf meiner Welle.:Kuss

Liebe Grüße sy bis bald

Erich Kykal 11.06.2016 13:50

Hi Sy!

Van Gogh hat viele Bildmotive mehrmals gemalt, leicht variierend in Farben oder Pinselführung, aber immer mit demselben Motiv und Bildausschnitt. Hier hat er aber viele verschiedene Bilder namens "Unterholz" gemalt!
Mein liebstes davon findet sich schon bei den Bildern im "Lieblingsbilder(zyklus)".

Die "Kartoffelesser" stammt aus dem frühen Schaffen van Gogh's, als er noch glaubte/hoffte, akademisch malen zu sollen/können wie die alten Meister. Dementsprechend machte er viele Skizzen und Vorzeichnungen der Szene, verschiedene Ausschnitte und Abwandlungen, und er hat das Motiv - wie andere Arbeiten aus jener ersten Phase - dann auch mehrmals in Öl ausgeführt.
Später malte er intuitiv, instinktiv, ganz gesteuert vom Augenblick, sich ganz hingebend, ohne Plan oder tiefere Symbolik. Hauptsächlich für die so entstandenen Werke ist er heute weltberühmt.


Vielen Dank für deine Gedanken und dein treues Durcharbeiten dieses Fadens! Ich wünschte, ich hätte mehr derart ausdauernde Kommentatoren!:):Kuss:Herz:

LG, eKy

Falderwald 20.06.2016 18:39

10) Rotes Haus im Park (August Macke)
 
Servus Erich,

etwas über dem Zentrum des Bildes steht das "Rote Haus", fast schon im Hintergrund, während der breite Zufahrts(gangs)weg den Blick zunächst gefangen nimmt.

Der Weg kommt bergan durch den Wald von rechts und schlägt einen 90° Winkel ein, bevor er geradeaus zum Haus führt. Links und rechts ist er umsäumt von Bäumen.

Das Bild ist sehr bunt und in kräftigen Farben gemalt, es wirkt anfänglich naiv, jedoch wenn man sich tiefer hineinversenkt, dann bekommt es etwas Geheimnisvolles.

Und genau da setzt das Sonett ein.

Es stellt spekulative Fragen, z.B. wer dort wohnen mag, ob seine Pforte dem Besucher offen steht und ob ihm ggfs. Gastlichkeit gewährt wird.
Dabei bleibt der Text durchaus beschreibend, obwohl die Neugier auf jeden Fall dominiert.

Letztendlich kommt das Sonett zu dem Schluss, dass man diese Fragen wohl nicht beantworten kann, bzw. nicht mehr beantworten kann, denn es ist ja ein längst vergangener Moment, der dort bildlich eingefangen wurde.
Es bleibt Betrachter und Leser nichts anderes übrig, als den eigenen Weg zu gehen und somit persönliche Erfahrungen zu machen, die letztendlich darüber entscheiden, wer zum Narren und wer zum Weisen wird.

Das hat mir gut gefallen, auch in der Kombination. :)


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald




PS: So, 10 % habe ich geschafft. Ist doch schon mal was...;):)



Erich Kykal 21.06.2016 14:51

Hi, Faldi!

Vielen Dank!:)

@ dein "PS" - Wenn du dich sehr quälen musst, entlasse ich dich gern aus der Pflicht;), wenn du es als solche empfindest, ALLES der Reihe nach zu kommentieren.
Such die ruhig nur deine Perlen heraus ...

Aber natürlich freut es mich umso mehr, wenn dir ALLES gefällt!;):D

Listige Grüße;), eKy

juli 28.06.2016 12:09

Hallo eKy,

Nun bin ich in den 90igern;), ich weiß nicht, ob das verrückt ist....:rolleyes::D nein ist es nicht. Denn hier sind Überraschungen, und nu gucke ich weiter.:)

91) Der Tod Marats (Jacques-Louis David, 1793 )


Das Bild, ist fast ein Foto. Hier steht das Datum 1793. Ich bin Laie und kein Kunstkenner, aber ich staune, wegen der Genauigkeit und dem Detailreichtum. Der Hintergrund des Bildes ist fast schwarz, es ünterstützt die Aussage des Bildes. Hier hat sich ein Mann das Leben genommen, und zuvor seine letzten Worte auf ein Blatt Papier verewigt. Der Oberkörper des Toten ist bloß, auch dieses unterstreicht die Düsternis des Bildes und seine Aussage. Ein Freitod, ich sage bewußt Freitod, weil Selbstmord gewaltättiger ist, denn das Wort Mord bezeichnet ausnahmslos Gewalt und wirkt brachial und selbstzerstörend. Freitod ist der Weg seinen Körper in ein Jenseits zu befördern. Es ist neutraler und nicht mit dem Sinn der "Gewalt" vermengt. Wobei das Ergebnis ja das Gleiche ist und die Hinterbliebenden, wenn sie denn da sind, schutzlos und trauernd hinterläßt. Der sich selbsttötende Mensch muß schon sehr alleine und verzweifelt sein. Letzendlich ist der Freitod ein Hilferuf!

Dein Sonett, beschreibt zwei Seelen in der Brust, des sich Toten. War Marat ein besonderer Mensch? Welche Lebenentscheidungen hatte er zu fällen? Im Alter ist schwer, die eigenen Leiden und Kümmernisse zu ertragen, und wenn sein Gehirn noch fit war, der Verstand wach und der Körper ihm immmer mehr Freiheit raubte, vielleicht hat er ja die schwindende Körperlichkeit und seinen wachen Geist und seinen Verstand nicht mehr zusammengebracht. Man kann nichts mit auf die andere Seite nehmen....Er hinterließ nur letzte Worte.... ich weiß nicht, ob die verzweifelt waren.

Beides zusammen, macht nachdenklich. Du fragst viele Fragen. Die Feder sicherlich hier im Leben ein Sprachrohr und wie du sagst "Gift", das heißt seine Begabung Worte für Etwas zu finden war auch gleichzeit seine Pein. Sehe ich das richtig? Das Sonett ist nicht leicht für mich zu entschlüsseln. Es ist ein trauriges aufrüttelndes Werk, und die Frage am Ende hinterläßt mich grübelnd.


92) Verbrannter Wald (Akseli Gallen-Kallela, 1904)


Das Bild, zeigt berbrannte hohle Bäume, die einst ein schöner Wald waren. Der Amazonas wird abgeholzt wie nichts Gutes. In Europa gibt es, ich glaube nur noch in Polen ein Stück Urwald. Bäume sind die Lunge für uns Säugetiere, wir Menschen brauchen den Sauerstoff. Die Vielfältigkeit und Schönheit ist mit einem Feuer dahin. Sicherlich kann man sagen, das feuer auch eine Erneuerung bedeutet, aber wie lange braucht so ein Baum um so schön heranzuwachsen? Dieses Bild zeigt auch durch seine bleichen Farben der Asche, wie trostlos so ein Platz werden kann.

Dein Sonett, ist traurig und hoffnungsvoll zur gleichen Teilen, weil aus der Asche wieder etwas neues wächst. Es erinnert mich an Phönix aus der Asche. Ja es stimmt, wenn nicht zu viele Bäume vernichtet werden, ist ein feuer eine Erneuerung, und die ehemals großen Bäume dienen mit ihrer Asche neuem Wachstum für ihre eigenen Samen. Schleswig - Holstein ist das Bundesland mit dem wenigsten Wald in Deutschland, um so mehr schätze ich ihn und jeden Baum auf meinem Grundstück.

Beides zusammen, ist klar und verdeutlicht das Wunder der Natur, deren Sterben und Wiederwachsen.:Blume::):Blume:

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 28.06.2016 19:49

Hi Sy!

Vielen lieben Dank, du treue Seele!:Kuss

Zu Marat muss ich allerdings etwas richtigstellen:

Er war als Revolutionär ein scharfer zynischer Kritiker, der in Zeitungen über jene herzog, die ihm missliebig waren, er hetzte gegen alles, was ihm querstand.
Man sagt heute, seine Hautkrankheit, wegen der er fast ständig in der Badewanne hockte, weil ihm das offenbar Erleichterung verschaffte, machte ihn so giftig. Bewiesen ist das nicht.
Eine verarmte Adelstochter (oder so), die seine Gehässigkeiten nicht mehr ertrug, verschaffte sich unter einem Vorwand Zutritt zu ihm und erstach ihn, als er ihren Empfehlungsbrief las, in der Wanne.
Sie wurde verhaftet und später hingerichtet.

"Freitod" (bitte hinten mit "d") war es also keiner. ;)


LG, eKy

juli 22.08.2016 13:57

Lieber eKy,

Es ist schon etwas Zeit vergangen, seitdem ich hier war. Im Moment ist mir nicht nach politischem Zeitgeschehen, von daher ist eine Bilderausstellung eine gute Möglichkeit zu schauen, und wenn dazu auch noch Gedichte da sind, die ich nicht kenne, dann muß ich hierher.:)

93) Der arme Poet (Carl Spitzweg, 1839)

Das Bild, kann ich nicht sehen, der Link funktioniert nicht:Aua:rolleyes:. Aber Das Bild ist so bekannt, das ich es nicht sehen brauche.:):Blume:

Dein Sonett, beschreibt ein Dichterleben. Es zeigt die Armut auf, und das Schicksal, was Denken, Dichten, Reimen und Freidenken bedeutet. Frieren aber auch innere Freiheit! Zu Schluß stimmst du dem Leben eines Träumers zu. Die Stimmung des Gedichtes gefällt mir, da es nicht anklagt oder melancholisch ist, es bestätigt den Lebensinhalt sich mit Reimen, Denken und Träumen durch die Welt zu schlagen. :)

Beides zusammen, dadurch das das Bild so bekannt ist, ist es leicht deinen Gedanken zu folgen. Das Sonett ist klar und deutlich. Es sind Worte für die Freiheit des Denkens!


94) Ein Sommertag (Leo Putz, 1925)

Das Bild, Zeigt ein Frau und ein Kind, beide liegen nackt und unschuldig auf einer Decke im Wald. Ein See ist in der Nähe, und er lädt ein zum Baden und zum Unbeschwert sein. Es wirkt unbekümmert und intim. Die Nähe beider ist vertraut, und es sieht nach einem Sonnentag im Sommer aus. Die Farben des Malers sind intensiv.

Das Sonett, legt den Wunsch dar, in diesem Bild zu sein, teilhaben können an der Wärme und der Nähe. Es läßt mich als Leser eine andere Sichtweise erkennen, dem kann ich folgen, und seufze für den Moment, weil es so innig ist.:)

Beides zusammen, wirkt in besonderer Weise, weil mein Blickwinkel auf die Gefühle fokussiert werden. Auf Innigkeit, Liebe , Nähe und arglose Zweisamkeit.:Blume:

Auch diese beiden Gedichte sind wunderschön.

Die Weltgeschichte will im Moment andere Gewichtigkeiten in den Fokus schieben, aber als Mensch wird uns wie im ersten Bild, Armut und die Fähigkeit, Worte in gewisser Weise zu einem Gedicht zusammenfügen mehr beschäftigen. Die unverzichtbaren „Kleinigkeiten“ wie:habe ich es warm? Habe ich genug zu Essen? Habe ich ein Dach über dem Kopf? Entscheiden über unseren Körper auch wenn der Geist mit seinem Denken und die Gefühle frei sein wollen. So ist das Leben....Mit dieser ständigen Reibung muß ein Dichter leben. Wobei „ muß“ hört sich schon wieder nach Zwang an...

Ich hoffe für mich und unsere Kinder, dass dieses Sommertagbild, für uns als Möglichkeit der Alltagsflucht erhalten bleibt, und die inneren Schranken von Scham und „was sich gehört, und was sich nicht gehört“ nicht unsere Lebensfreude einengen.

Liebe Grüße aus dem Norden von sy

Erich Kykal 22.08.2016 14:17

Hi Sy!

Die treue Seele lässt nicht locker, bis alles durch ist - hab Dank für deine Beharrlichkeit! :):Kuss

Manchmal schließt eine Seite, und der Link geht verloren - ich werde einen anderen einfügen, danke für den Hinweis!

Deine Betrachtungen und Gedanken runden und erweitern meine Gedichte, oder bestätigen aufs Angenehmste meine Visionen! :Blume:

LG, eKy

Falderwald 28.08.2016 10:50

11) Der rote Weinberg in Arles + 12) Die weiße Katze
 
Servus Erich,

zwei Gedichte und zwei Bilder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl ihre Entstehung gar nicht so weit auseinander liegt.

Da sind zum einen die armen, schuftenden Fronarbeiter auf dem Feld und zum anderen die Katze, die es schön gemütlich hat und sich anscheinend geborgen fühlt.

Beide haben ihre Berechtigung, doch der Gegensatz könnte nicht größer sein.

Glücklicherweise ist die Fronarbeit in unseren Breiten abgeschafft (das heißt jetzt Zeitarbeit).

Die Katzen aber dürfen, je nach Einstellung ihrer Menschen, so weiterleben, wie immer.

So sehe ich in Sonett Nr. 11 nicht nur die Bildbeschreibung, sondern auch eine angebrachte Sozialkritik an den damaligen Umständen.

Sonett Nr. 12 hingegen zeigt die Verbundenheit des Menschen mit anderen Lebewesen auf dieser Erde.

Beides finde ich äußerst gelungen. :)


In diesem Sinne gern gelesen, betrachtet und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 28.08.2016 11:05

Hi Faldi!

Wie schön, dass du diese Sammlung nicht vergessen hast! :)

Beides sind Stimmungsbilder. Den van Gogh kann man sozialkritisch sehen, muss man aber nicht. Eine ländliche Szene in vergoldendem Abendlicht. Es könnten auch die Bauernfamilien selbst sein, die sich gegenseitig bei der Ernte helfen - vor allem die armen Kleinbauern des Südens konnten sich in diesen bergigen Regionen so gut wie keine Knechte und Mägde leisten! Noch zweifelhafter, ob es Frondienst war. Aber immerhin möglich.

Die Katze genügt sich selbst - wer wenn nicht sie! ;):D:Herz:

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy

juli 16.09.2016 09:40

Hallo eKy,

95) Der Bock (Alfred Kubin, 1904)

Das Bild , da ich ja immer noch in deiner Ausstellung bin, gucke ich mir auch dieses Bild an. Vom Schnellanschauen würde ich sagen, sy gehe weiter. Weil es schwarz – weiß ist, bedrohlich wirkt, und Abgründe vermuten läßt. Aber ich gucke mal länger. Hier tanzt ein nackter Bock auf einer Untiefe und die Strudel lassen ein Untergehen vermuten. Der Blick des Bockes ist eine auf eine nackte Schöne gerichtet, die entfernt ist. Die zwei Menschen die sich im Strudel befinden sind Zuschauer und schon sehr viel näher in der Untiefe.

Dein Sonett, berichtet von der Faszination, die die Frau auf den Mann ausübt. Es ist eine Abhängigkeit, die ihn dazu verführt alles für sie zu tun. Er ist nicht mehr Herr seiner Sinn, sondern seiner Neigung Untertan.

Beides zusammen, ich versuche vorsichtig zu sein, denn dieses Bild wie auch dein Gedicht gehören in die Rubrik Sinnlich und Erotik. Ich möchte dem Dichter die Ehre lassen, und weiß das Frauen und Männer ganz unterschiedliche Sichtweisen haben können. Dabei gibt es kein Falsch und kein Richtig.


96) Der Tod als Reiter (Alfred Kubin, 1906)

Das Bild, oh, wieder so ein Düsteres, es zeigt den Tod als Reiter auf einem Pferd, oder man ist dem Tode geweiht und sitzt auf einem Pferd und das ist die letzte Brücke zum Leben, denn es schwimmt im Wasser und neben ihm versinken schon andere Menschen, Seelen, die kein Pferd mehr haben. Du merkst ich sehe das Pferd hier im Mittelpunkt, sicher ist es nicht das wichtigste an diesem Bild, weil der Titel ja sehr deutlich ist. Der Tod kämpft nicht, er sitzt gebückt auf seinem Vierbeiner, und ist auch nur noch Schemenhaft zu erkennen. Links an der Seite ragt ein Steg aus den dunklen Fluten, aber sie verheißen auch keinen weg an Land. Vielleicht habe ich das zu naiv interpretiert.

Dein Sonett, erzählt, wie sehr sich der Tod den Tod wünscht. Doch er kann nicht in die erlösenden Fluten versinken und sterben, weil die Menschen glauben, es gäbe ein Leben nach dem Tod. Der Glaube verhindert ein wirkliches Sterben. Und so ist der Tod auf seinem müden Ross in den Fluten de r Religiosität der Menschen gefangen. Für mich ist es dabei egal welchen Glauben der Mensch hat. Ich glaube wenn unsere Festplatte, das Gehirn nicht mehr funktioniert, dann existieren wir nicht mehr. Wir haben nur ein Leben. Dein Sonett erinnert daran, das wir den Weg alle einmal gehen, und ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns mit diesem Thema auseinandersetzen.

Beides zusammen, gibt viel zu denken, und ich empfinde es als Anstoß um über dieses Thema nachzudenken. Darüber hat man bestimmt schon Bücher verfaßt, aber für jeden Einzelnen, ist der Tod ein Unikat.

Beide Bilder und Gedichte sind eigentlich etwas für den November, aber ich war gerne hier, gehe nun in die Sonne, der Sommer ist ja immer noch da! Dieser Gedichtsfaden ist sehr lyrisch und ich kehre immer wieder sehr gerne hierher zurück.:Blume::Blume::Blume:

Liebe Grüße vom Nordlicht sy

Erich Kykal 16.09.2016 15:44

Hi Sy!

Zuerst mal: Eine "Untiefe" ist eine seichte Stelle im Wasser - also eine Stelle, an der man gerade NICHT untergeht, zB, eine Furt, dort ist das Wasser "untief", also nicht tief... ;)

Das Bild hast du nicht genau betrachtet, sonst hättest du bemerkt, dass die nebulöse Schöne im Hintergrund eine Rute in der einen Hand hat - und mit der anderen Hand den geilen Bock am Schwanz gepackt hält! :D
Damit sollte die Symbolik eigentlich keiner weiteren Erklärung bedürfen ... :D:rolleyes::Aua


Beim Tod auf diesem Bild hat mich die eingefallene Müdigkeit, ja Erschöpfung fasziniert, welche die Figur hier ausstrahlt. Das ist kein Tod zum Fürchten, kein grimmer Schnitter - nein, ein unendlich trostloses Dasein der ewig gleichförmigen Pflicht zeichnet hier das Bild der Personifikation, an welchem der Gevatter lange zerbrochen scheint ...


Jetzt hast du es bald geschafft! :rolleyes: Vielen Dank für deine Faszination und Treue! :)

LG, eKy

juli 28.09.2016 11:15

Lieber eKy,

Wenn ich nicht mehr ganz so „bei der Sache“ bin liegt es daran, dass ich bald Oma werde.:)

Es ist für mich ein neuer Gedanke, das Leben aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Ich freue mich riesig und bin gespannt. Hauptsache gesund! Das ist das Motto. Enkelkinder kann man Knuddeln und wieder abgeben. Die Verantwortung ist eine andere. Ich kanns gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich darauf freue. Das wollte ich dir hier sagen.

Es kann ja sein, das ich manchmal mit meiner Interpretation daneben liege, aber du sagst es dann halt wie du das meinst, und gut ists. Die Welt ist bunt.:Blume:


97) Das Eckhaus (Villa Kochmann, Dresden) (Ludwig Meidner, 1913)

Das Bild, zeigt sich verwinkelt, die Technik des Malers ist expressionistisch, es wurde in Blau – Türkis – Tönen gemalt. Es erinnert mich an alte Stadthäuser. Ich bin ja in einer Kleinstadt groß geworden und kenne diese Bauart. Nun frage ich mich, wer hinter diesen Fassaden lebt, und wie gestalten die Menschen in so einem Haus ihr Leben? Der Baum wirkt verzerrt, und fast fehl am Platz.

Dein Sonett, beschreibt den Stil, des Malers, ist aber auch sehr phantasievoll. Es zeigt die Wirrniss und das außergewöhnliche auf. Es ist kein Haus um sich wohlig zu fühlen, es sendet eher Unbehagen aus und hat etwas Bedrohliches. Es schönes Sonett!

Beides zusammen, erinnert mich an die Häuserfronten in Hamburg. Damals in den Fünfzigern, Sechzigern, sah man noch viel solche Häuser. Ich bin damals als Kind mit meiner Mutter von der Kleinstadt in die Großstadt gefahren, und solche Häuser strahlen etwas Bedrohliches, Wirres aus. Es sind nur Erinnerungen. Dein Sonett hat mich schweifen lassen, und beides zusammen finde ich sehr gelungen.:Kuss

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 28.09.2016 12:09

Hi Sy!

Mein letzter Kommi war keinesfalls vorwurfsvoll gemeint, falls du das so verstanden haben solltest! :Blume:

Das Meidnerbild ist kubistisch abstrahiert, aber eben in aggressiv wirkender Weise, wie ich empfinde. wie du richtig bemerktest: Es beunruhigt.
Allgemein schätze ich diese älteren Bauten und ziehe sie den modernen Beton-, Stahl- und Glasfassaden jederzeit vor.

LG, eKy

juli 07.10.2016 10:31

Hi eKy,

Es geht in die Zielgerade, und die Ausstellung ist bald zu Ende. Du hast ja irgendwann mal gesagt, das dir zum Ende die Bilder „ausgegangen“ sind. Davon merkt man nichts.:) Sie sind immer noch interessant und deine Sonette sind immer noch ein lyrischer Hochgenuß. Sie sind besonders.;)

98) Der Salon I (Otto Dix, 1921)

Das Bild, zeigt vier Frauen, die an einem Tisch sitzen. Es könnte ein Kneipe auf Sankt Pauli sein, oder auch einfach eine Stube. Es vier besondere Frauen. Man sieht ihre Brüste, und das ihr Leben nicht auf der Sonnenseite ist. Sie sind im Laufe ihres Lebens auf eine Seite geraten, die sie einsperrt in diesen Salon. Ihr Leben gleitet in Bahnen, die sie nicht mehr steuern. Sie sind eine Zielgruppe für Männer, wenn überhaupt, weil bei das Alter bei Frauen, Prostituierten ihre Figur und ihre Schönheit zu Nichte macht. Gefühle können sie sich in diesem Milieu nicht erlauben, nur der Halt untereinander stärkt ihre Gemeinschaft.

Dein Sonett, beschreibt die Aussichtslosigkeit der Frauen. Die Lebensfalle schlägt im Alter erbarmungslos zu. Du schreibst es viel lyrischer als ich es hier sagen kann. Das Thema ist außergewöhnlich, und dabei diskriminierst du nicht.

Beides zusammen, bereichert sich und ergänzt sich.

Gestaunt, weil das Bild so ungewöhnlich ist, ich hätte mir es nie im Leben länger als 5 Sekunden angeschaut. Aber weil du hier ein Gedicht schreibst, immer gerne geguckt.:):Blume:

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Erich Kykal 07.10.2016 18:29

HI Sy!

Ja, es ist nicht leicht, bei vier überalterten Puffdamen, ordinär und verlebt, wie sie sich präsentieren, nicht diskriminierend zu sein - aber so spielt das Leben mit uns! Als diese alten Huren Kinder waren, hätten sie auch nie gedacht, dass sie einmal so enden würden!
Wir treffen Entscheidungen und wählen Wege - wir denken, wir machen unseren Weg - dabei ist es der von uns gewählte Weg, der etwas mit uns macht ...

Vielen Dank für deine Gedanken! :)

LG, eKy

juli 15.10.2016 19:19

Moin moin Erich,:)

Aufs geht’s, sicherlich ist vor diesem Bild ein Stuhl, damit ich mich hinsetzen kann.:rolleyes::)

99) Berlin, Spittelmarkt (Paul Hoeninger, 1912)

Das Bild, erinnert mich an Erzählungen meiner Eltern und Oma und Opa, die in Hamburg lebten. Aber dieses Bild ist ja in Berlin gemalt.Was mir sofort ins Auge fiel, sind die Kutschen. Was für eine Zeit! Heute in dem Klimawandel und den Dieselmotoren, überhaupt den schnellen PS Autos! Hier sehe ich Pferde, das ist umweltfreundlich, ach ich werde kitschig sentimental, wobei ich doch genau weiß, die Zeit läßt sich niemals zurückschrauben.

Der Marktplatz ist in einer Großstadt, die Fassaden sind nicht hoch. Die Dächer haben noch Schornsteine, das heißt, hier waren in den Zimmern noch Kohleöfen. Die Menschen gehen gemütlich auf den Strßen hin und her. Das Bild zeigt den Zauber einer Stadt. Die Straßenbahnen in ihrem Gelb, strahlen Sicherheit und Modernität aus. Inmitten befindet sich eine Litfaßsäule, deren Farbe Zartrosa aus den sonst warmen Farben leuchtet.

Dein Sonett, beschreibt mit einem Touch Melancholie, das Wissen: Es ist gleich in welcher Zeit, Stadt man lebt, die Sorgen der Menschen unterscheiden sich nicht von den Unsrigen. Tolles Gedicht!:):Blume:


Beides zusammen
, bereichert sich. Dein Gedicht lässt auch ohne dieses Bild, ein Stadtbild vor dem inneren Auge entstehen.

In Erinnerungen schwelgend:Blume::)

Liebe Grüße sy

Erich Kykal 15.10.2016 20:56

Hi Sy!

Auch ich mag die malerische "alte" Zeit, die aber weit keine so "gute" war, wie man verklärend rückblickend oft vermeint. Bei so vielen Fuhrwerkspferden hat die Stadt ganz schön gestunken von Pferdemist, die Fuhrwerke klapperten laut, der Russ und Rauch aus tausenden Schornsteinen legte sich auf alles, verschmutzte schmierig alle Oberflächen und schädigte die Lungen.
Viele Häuser waren verlaust, feucht und schimmelig, die Ruhr und die Schwindsucht gingen um, ebenso wie Diphterie, Kinderlähmung und jede Menge Parasiten!
1912 war die Stadt im Umbruch - die Fuhrwerke wurden von ersten motorgetriebenen Fahrzeugen ersetzt, und die neumodische "Hygiene" hielt langsam Einzug in Kliniken. Davor wuschen sich Ärzte nicht mal vor Operationen die Hände! :Aua

Vielen Dank für deine Gedanken! :Kuss:)

LG, eKy

juli 22.10.2016 17:10

Hi eKy,

Ich stehe vor dem letztem Bild und lese dein letztes Sonett, und bin gespannt.

100) Unser aller Mutter Erde (Alfred Kubin, 1900)

Das Bild, auf den ersten Blick erschrecke ich mich, weil es grau in grau gemalt wurde. Auf den zweiten Blick fasziniert es mich, weil die nackte Frau schwanger ist und die Totenköpfe rechts unten auf der Erde, so scheinbar gegensätzlich sind. Aber Geburt und Tod gehören zum Menschendasein dazu. Es sind feste Markierungen, die Jeder erfährt. Dazu ist die Erde unsere aller Mutter. Sie ist Anfang und Ende in unserem Leben. Vielleicht hat der Maler deswegen das Bild ohne Farbe gemalt, damit die Essenz unseres Lebens zur Geltung kommt.

Auch sehe ich, die Nackte als unsere Erde, die weiterzieht auch ohne uns. Auch das wäre hier denkbar. Unsere Erde ist unsere Ernährung. Das vergessen wir oft in unserem Dasein. Wir gehen mit ihr kopflos, selbstbezogen, egoistisch um. Nach dem Motto: Nach uns die Sintflut. Auch nach uns Menschen wird es die Erde geben, und sie wird schön sein.

Das Sonett, zeigt mir, wie endlich wir Menschen sind. Es ist sehr lyrisch und es spricht für sich.

Diese Reise durch die Galerie der Bilder und der Sonette, ist eine Reise mit deinen Augen und mit deinem Denken. Du bist ein sehr kreativer Mensch. Ich kann gar nicht sagen, welchen Gedichte mir am Besten gefallen, weil das auch von meiner Stimmung abhängt, aber ein paar sind mit im Gedächnis hängen geblieben, ohne das ich hier scrollen muss.


„Die weisse Katze“

„ Blauer Fuchs“

„ Hausengel“ ( weil er mich nachhaltig bewegt hat und noch bewegt)

Aufklaren an der Küste von Sizilen" ( auch weil ich das Bild so aufregend finde):Kuss

„Dogwood ( mein Lieblingsgedicht)“:Herz:

Die Betrunkenen" ( weil mein Herz für die schlägt, die am Rande der Gesellschaft sind)

Vielleicht denkst du ja, das sind nur 6, aber mein Gedächtnis ist in Punkto Behalten lausig. Aber ich versichere dir, ich komme hierhin immer sehr gerne zurück. Und je nach Stimmungslage verändert sich mein Geschmack. Besonders interessieren mich auch deine nachdenklichen Werke, denn sie zeigen einen Blickwinkel auf, den ich auch überdenken möchte, und daran kann man sich reiben oder im Gemeinsamen wohl fühlen, nach dem Motto: ich bin nicht alleine. Ich bin keine große Rednerin, daher

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

Erich Kykal 22.10.2016 21:32

Hi Sy!

Vielen Dank für dein Durchhaltevermögen - nun hast du es geschafft: Alle Sonette sind kommentiert!

Das letzte Bild von Kubin ist eigentlich eine Grafik, also nicht gemalt, sondern gezeichnet. Was man in dieser Version nicht gut erkennt ist, dass die ewig schwangere Mutter Erde aus den erhobenen Händen Samen vor sich her streut, aus denen dann die Köpfe wachsen - nur um wieder zu vergehen.

Komm so oft hierher zurück, wie du magst - vielleicht kommen wir irgendwann doch noch auf 200 Beiträge! :Kuss;):D

LG, eKy

Leuchtfeuer 16.12.2017 18:38

Hallo Erich Kykal,
da mir die Forenleitung einen Maulkorb verpass t hat und ich mich nicht zu einem bestimmten Thema vorläufig nicht äußern darf, mache ich das, was ich schon längst tun wollte.

ich möchte dir meine ehrliche Bewunderung und meine Hochachtung für diese Sonettreihe aussprechen.
Ein einzelnens Gedicht hervorzuheben, vermag ich nicht, denn sie sind alle durch die Bank weg hervorragend geschrieben und passen thematisch meist zu den Bildern. Meist schreibe ich deshab, weil die Eindrucke von solchen Meisterwerken unterschiedlich sein können, will sagen, dass sie auf andere Menschen unterschiedlich wirken lönnen.Das ist der normalen Subjektivität geschuldet, der sich auch ein Dichter nicht immer entziehen kann.

So, ich dachte mir, diese famose Reihe sei es wert, wieder einmal ans Tageslicht geholt zu werden.

Sehr, sehr schön.

Grüßle Leuchtfeuer

Erich Kykal 16.12.2017 22:18

Hi Leuchtfeuer!

Erst mal vielen Dank für die Erinnerung an diese Sammlung. Spätestens im Jänner soll die übrigens - endlich! - als Buch erscheinen, natürlich mit Farbbild zu jedem Sonett. ( Wie schon die andere Sammlung von Bildsonetten in "Seltsame Sonette", hier unter "Lieblingsbilder(zyklus)" nachzulesen)

Aus rechtlichen Gründen (Bildrechte, Fotografenrechte nicht lang genug verstorbener Maler an deren Erben oder Museen) musste viel recherchiert werden, der Preis stieg exorbitant, und für ein oder zwei Sonette musste ich andere passende Bilder suchen, weil wir einfach keine Reaktion bekamen, zB aus Frankreich.

Aber bald sollte alles rechtlich in trockenen Tüchern sein! All der Ärger hat mich jedenfalls dazu gebracht, sicher nie wieder Bildersonette zu schreiben! Der Aufwand für eine Publikation ist einfach zu groß, wenn die Künstler nicht lang genug tot sind!

Mit den unterschiedlichen Sichtweisen von Bildern hast du recht, ich sage ja auch im Vorwort, dass ich hier MEINE persönlichen subjektiven Eindrücke und Präferenzen beschreibe und poetisiere.

LG, eKy


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