Gedichte-Eiland

Gedichte-Eiland (http://www.gedichte-eiland.de/index.php)
-   Spielwiese (http://www.gedichte-eiland.de/forumdisplay.php?f=35)
-   -   Reimefechten! (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=198)

fee 20.04.2009 15:30

's heißt nicht umsonst „kopf, herz und hand“
begreifen mehr als nur verstand.
im sehen, hören, riechen, tasten
entsteht gestalt erst des erfassten,

bildet ein ganzes und noch mehr.
verstand allein lässt kammern leer
in unserm allertiefsten innern,
in denen wir ewig erinnern

was wir verstanden und gefühlt.
nie wird’s vergessend fortgespült.
verwachsen ist's mit eignem sein,
nimmt platz für immer darin ein.

Erich Kykal 20.04.2009 15:55

Das mit dem Wissen, es verhält sich
ganz nach dem Geist, der es errang:
Dem einen ist im Herze bang,
da ihn die grause Angst beschlich,

er könnte stets zu wenig wissen!
Der andere lernt nichts und fühlt
sich weise und von je gestillt,
ihm rührt sich niemals das Gewissen.

Und was heißt Wissen? Bloße Daten,
gespeichert in ertaubten Herzen?
Das Fühlen fremder Seelenschmerzen,
der Trost, um den sie ringend baten?

So viele Menschen sind, so viele
Versionen sind von jenem "Wissen",
ob Fakten, Fühlen, Drängen, Müssen,
und definieren unsere Ziele!

Leier 20.04.2009 16:17

Kein Philosoph konnt je verraten,
was Liebe ist, wie sie entsteht.
Warum sie kommt, weshalb sie geht.
Grub er auch tief im Wissen wie mit Spaten.

Ich kenn auch, außer Lichtenberg,
nicht einen, der selbst wirklich liebte.
Weil jeder sich im Denken übte.
Zum Lieben taugt wohl nur ein Zwerg.

a.c.larin 20.04.2009 17:20

Jetzt wird es aber märchenhaft!
Da lebte, hinter sieben Bergen,
bei nachgezählten sieben Zwergen,
ein Mägdlein, süß, voll Leidenschaft.

Der Hexe schlimmeres Begehren
vertrieb sie aus des Vaters Schloss,
dem Tode nah . Doch sie entschloss
für sich, zu leben. Und in Ehren

umsorgte sie der Zwerge Schar,
tagein , tagaus mit flinken Händen.
Dann kam ein Prinz .So kann sich's wenden!
Zuletzt war alles wunderbar!

Doch halt ! Dazwischen lag noch Arges,
wovon ich nicht erzählen mag.
(Ihr kennt das alle) Ich verbarg es
und träum von Prinz und Hochzeitstag.....

Leier 20.04.2009 17:23

Nicht diesen Zwerg hab ich beschrieben.
Der meine durfte wirklich "lieben".
Versudelt die Gesellschaft zwar,
war doch der Hörer großer Star!

Erich Kykal 21.04.2009 13:07

Zum ältesten Thema der Welt:
 
Wie sprach doch ein Denker: Die Liebe ist
die Unfähigkeit, unabhängig zu bleiben!
Unsere Sehnsucht nach Sozialem ermisst
jeder, der liest, was zur Liebe wir schreiben!

Fordernd, schmachtend, die Freiheit verachtend,
devot oder flennend verschleudern wir Leben
an unsere Partner, nach Geborgenheit trachtend
und nehmen viel lieber als zuviel gar zu geben!

Egomanische Finten, ummantelt mit Küssen,
getarnt unter Zärtlichkeit: Simpelster Trieb!
Und weil sie sich immerzu liebhaben müssen,
hat jeder den andern bald gar nicht mehr lieb!

a.c.larin 22.04.2009 18:19

Du sagtest "Liebe" - denkst an "Müssen",
dünkt dir, dass hinter allen Küssen
nur blanker Eigensinn sich regt?

Wer selber liebt, der weiß es immer
und unterschreibt dir nie und nimmer,
dass einzig Lust die Welt bewegt!

Die Liebe ist ein weites Meer:
Nach allen Seiten frei und offen,
sie nimmt und sie beschenkt auch sehr,
wer auf ihr reist, darf immer hoffen,
erfüllt die Zeit und wird nicht leer....

Erich Kykal 24.04.2009 14:57

Die "Liebe" ist hormongesteuert!
Du fällst nur auf dich selbst herein.
Wer ewig Treue dir beteuert,
kennt sich nicht aus, das arme Schwein!

Die Wissenschaft hat's rausgefunden:
Nach ein paar Jahren schweigt das Rosa.
Dann will man's wieder "ungebunden",
die Liebesdichtung weicht der Prosa

"vernünftig" ausgewählter Gründe,
warum man sich nun scheiden läßt,
und jeder sichert seine Pfründe,
indem er seinen Anwalt stresst.

Nur jene, die zu faul zum Streiten,
die kleben aneinander fest
und schleppen sich durch ihre Zeiten,
bis man einander sterben läßt...

a.c.larin 24.04.2009 18:08

Die Wissenschaft behauptet Vieles -
kein Grund für mich, es wahr zu nennen!
So manchen lockt der Reiz des Spieles,
ohne jemals den Ernst zu kennen.

Auch Streiten muss nicht zwingend werden:
man löst Probleme durch Vernunft!
Nur leider geben hier auf Erden
nicht alle ihr auch Unterkunft......

Erich Kykal 24.04.2009 18:23

Quo vadis?
 
Des Teufels Advokat zu spielen,
bin ich nun leid! Ich gebe dir
in allem recht mit deinen Zielen,
und eigne schöne such ich mir.

Natürlich weiß ich um das große,
das ganze Bild, das viele Seiten
vereint, nicht nur das nackte, bloße
kalte Gedankenüberbreiten,

in das wir uns so leicht verlaufen,
wenn man die Basis nicht mehr spürt
von Wurzeln, die im Sein ersaufen
bis an die Feuer, die es schürt!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:08 Uhr.

Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg