Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 16.06.2011 12:58

Hätt dieses auch dich so "gekitzelt",
hätt ich nur vor mich hingelacht?
Es hat der Maulige, der bitzelt,
dich doch erst auf's Tapet gebracht!

Hat dich gefordert, dich bewogen,
dass du dir von der Seele schreibst,
was du ins Fäustchen dir gelogen,
damit du siegst und übrigbleibst.

Indes - ich sag es ohne Grollen -
ich kann auch anders, holde Maid:
Ich bin, wie sie mich haben wollen,
die Täter zwischen Freud und Leid!

Stimme der Zeit 07.07.2011 20:28

Als Täter zwischen Freud und Leid
bezeichnet man wohl Dichter;
sie reimen lang, sie reimen breit,
sind Opfer, Henker, Richter. :cool:
Mit Sonne oder Abendstern,
in Versen und in Strophen,
erscheinen sie auch gut und gern
als Metrum-Katastrophen. :eek:

Der eine kann's, der andre nicht,
wo's dieser lernt, lernt's jener nie,
so mancher rettet sein Gesicht
und tönt: "Ich schreibe Prosodie!" :mad:
Ein Eintrag aus dem Tagebuch
heißt: "Freier Vers, da habt ihr's!" Klatsch!
Der Forenwelt entfleucht ein Fluch -
gepostet wird der reinste Quatsch. :p

Des einen Freud, des andren Leid,
sagt uns ein Wort aus alter Zeit,
und ist es wieder mal so weit:
bedenkt: Da hilft nur Heiterkeit!!! :D

Lord Skarak 08.07.2011 02:57

Da ist noch ein anderer Weg...
 
Es hilft nicht nur die Heiterkeit;
am meisten hilft Vernichtung.
Man reißt sie nieder, Raum und Zeit,
und weist dann selbst die Richtung.
Der dumpfe Griff des Leids entzweit
die unberührte Lichtung -
die Macht die Dir der Hass verleiht
verspottet jede Dichtung.

Erich Kykal 08.07.2011 08:31

Was mag wohl soviel Hass erzeugen,
dass man ein Haus aus Schreien baut?
Wer hofft, sich eine Welt zu beugen,
vergaß, wie man in Seelen schaut.

Er kennt nur noch sein eigen Wollen,
versteht nicht, dass ihn keiner mag,
und er beginnt den Tag mit Grollen,
wie er in Groll ihn enden mag.

Nein, Hass vermag nichts gut zu machen,
für uns ist er die Lösung nicht!
Entkräftet schon von einem Lachen
schmilzt er in der Vergebung Licht.

Vernichtung schafft nur neues Werden,
doch der Vernichter starb mit ihr!
Ihm ist danach auf dieser Erden
kein Heim mehr, kein ersehntes "wir".

Was letztlich bleibt von aller Drangsal
sind Spuren, die der Wind verweht,
der stetig über und durch Schicksal
und aller Seelen Wandel geht...

Lord Skarak 08.07.2011 16:39

Was bleibt...
 
Doch was wenn einer tiefen Blickes
das Innere der Seelen kennt
Und doch, als Quelle seines Glückes,
berauscht ihr Inneres verbrennt?

Und was wenn er der andren Liebe
wie Früchte sich aus Herzen zieht?
Wenn er nicht ungeliebt verbliebe -
und darin seinen Vorteil sieht?

Wenn er mit anderen zu leben
seit langer Zeit nicht mehr begehrt,
weil er nur im entsetzten Beben
der anderen noch Glück erfährt?

Verwischt sich dann die Spur des Sturmes
so brennt er denn was Neues an,
sucht nach dem Heim des nächsten Wurmes
das er aus Jux zertrümmern kann,

hat Spaß an seinen kurzen Spuren,
nimmt anderen ihr Augenlicht
durch Tränenschleier, Zinnfiguren
und Kinderspielzeug braucht er nicht,

weil es ihm doch um Menschen geht
und Seelenqual kein Wind verweht.

a.c.larin 10.07.2011 20:20

Dann ist der - na, wie soll man sagen? -
ein bisschen wenig sozial.
Der hat was Krankes überm Kragen,
was drunter ist, ist wohl egal. :rolleyes:

Man kann hier oft nur wenig machen:
Der Schöpfung schräger Fehlversuch
schmarotzt zu gern - drum schützt die Schwachen!
Klopft einer einen irren Spruch,

dann lasse man ihn schwadronieren,
solang er nicht zu Taten greift:
Er kann sich ja nur selbst blamieren!
Und falls er einmal doch begreift,

was Not tut hier im Menschenleben,
so sei ihm Unvernunft verziehn.
Aus Trauben werden auch Zibeben,
nur dauerts halt, drum : Trocknet ihn! :D

Lord Skarak 11.07.2011 00:58

Nun?
 
Doch "Not tut" ihm im "Menschenleben"
noch nicht einmal das "Sein" an sich.
Wenn fremde Tränen an ihm kleben
mag sein, vielleicht "blamiert" er sich?

Doch andere hat er "gebrochen"...
Von Unvernunft in seinem Tun
hat man vielleicht schon oft gesprochen -
und welcher Seele hilft das nun?

Der "Fehl-versuch" wird weiter wandeln
und grinsen weil man nicht erkennt,
wird "Recht-versuche" lang behandeln -
bis man sie "Fehl-versuche" nennt.

Denn ob der Wurm was an ihm findet,
das ist doch dem "Versuch" egal...
Egal auch, wie der Wurm sich windet:
Das Winden selbst verrät die Qual.

Zufrieden bleibt der Fehlversuch
- ob nun geliebt, gehasst - ein Fluch.

a.c.larin 11.07.2011 09:23

So ists. Es macht wohl manchen stolz,
sucht er den Wurm im fremden Holz.
Nur dies bedenkt der Sucher nicht:
Dass jeder Krug einmal zerbricht!
Denn auch die Lust an fremdem Leid,
sie scheitert letztlich, an der Zeit....

Lord Skarak 11.07.2011 11:58

Vergänglichkeit...
 
Was nützt denn Zeit wenn so ein Biest
durch fremde Menschenreihen schießt
und ob der All-Vergänglichkeit
noch lieber manches Herz entzweit?
Noch lieber - bis zum letzten Schlag -
gar alles tut was es vermag,

erquickt die nächste Seele beugt
und so Vergänglichkeit bezeugt?

a.c.larin 11.07.2011 18:37

Es nützt wohl nichts - es schadet nur,
doch sind im Reiche der Natur
der Schädling und der Nützling gleich.
Da fragt man sich: Was soll der Streich?

Es bleibt das Universum heiter:
Was gar zu dumm ist, lebt nicht weiter!
Die Ewigkeit hat andre Bahnen,
die denkend wir wohl kaum erahnen.

Des Menschen Maß hält zwar Gericht,
doch ist Gerechtigkeit wohl nicht,
was je die Menschheit schaffen kann!
Nur manchmal nähern wir uns an

in unverdrossnem, zähen Ringen.
Wir wissen nichts von "letzten Dingen".
Ein Schlächter maßt sich "Wissen" an!
Doch Freiheit tut, was Freiheit kann:

Der Wind lässt auch von bösem Willen
sich niemals in den Beutel füllen! :)

Lord Skarak 12.07.2011 00:53

Das Wissen des Schlächters
 
Der Schlächter kann nicht Wind in Beutel sperren,
er kennt auch keines Herzens warme Tiefe.
Er wüsste nicht wenn Menschenglück ihn riefe,
an ihm wird niemals ein Gewissen zerren.

Doch weiß er wie versengte Seelen plärren,
entlockt den schönsten Geistern irre, schiefe
Gesänge - wenn er morgen endlich schliefe,
er nähme hundert andre mit zum Herren!

Denn welcher Wind soll die Vernichtung lindern
die wir bei seinen Biographen läsen?
Und einfach leugnen wäre dumm und eitel...

Sein Tod wird das Gejammer nicht mehr mindern:
Man wünscht sich bald, er wäre nie gewesen.
Doch das ist nun wie... ja, wie "Wind im Beutel".

Erich Kykal 04.08.2011 11:29

Was Schlächter tun, beweist:
Es ist kein Sinn im Leben.
Das wirre Schicksal kreist,
es wird kein andres geben.

Und dennoch: Leben ohne Sinn
macht frei, einen zu suchen!
Wenn ich denn sinnlos bin,
was soll ich fluchen!?

Und warum suchen wir,
als wär's Verpflichtung hier,
ständig nach Tiefe?

Wenn sie nicht riefe,
könnten wir glücklich sein,
so ganz allein...?

Lord Skarak 04.08.2011 21:55

Manche, aber gewiss nicht alle...
 
Nicht jeder lebt im Schlächterwahn,
bei vielen scheint das Herz geglückt.
Doch manchen ist es nur "Organ" -
den treuen Geist macht das verrückt.

Und doch, die Schlächter existieren,
haben oft nichts zu verlieren.
Das ist ihr Vorteil: ungebunden
können sie uns leicht verwunden.

Ihr "Sinn" ist eben einfach "Schlachten"
und "andern-nach-der-Seele-trachten".

Erich Kykal 10.08.2011 14:06

Schlächter (Breivik und Konsorten)
 
Ihr Sinn geht so: In Ruhmeshallen
findet sich meist ihr Name nicht.
Talentlos sind sie, dumme Quallen,
für die man keine Kränze flicht.

Doch ohne Größe - wie was werden!?
Wie doch in aller Munde sein?
Kannst du nicht "groß" sein hier auf Erden,
weil du an Herz und Hirn zu klein,

so sei zumindest allen "gräßlich",
verdamme dich zu grauser Tat!
Kannst du nicht schön sein, werde hässlich,
und streue deine kalte Saat

in alle Herzen, die noch schlagen,
wenn du die harten Waffen senkst.
Ihr Todesfürchten wird dich tragen,
wenn du schon lang am Galgen hängst.

Kann man auch nicht Verehrung finden,
Verachtung tut es allemal!
Sie dauern fort in ihren Sünden
und in der Opfer Seelenqual.

Sie ahnen nicht mal, wie bescheiden
solch Ruhm den Weiseren erscheint:
Der Schmerz, den andere erleiden,
macht größer nicht, wie mancher meint.

Und doch erreichen sie die Ziele,
die sie sich setzten für ihr Sein:
Erinnern werden ewig sich so viele
an dieses "gottverdammte Schwein"!

Lord Skarak 12.08.2011 23:00

Die können oftmals leider mehr als mancher "Weise" vielleicht gern hätte...
 
Im Herz sind sie zwar wirklich schwach,
Doch meist - das blendet "Mensch" gern aus -
ist ihr GEHIRN erschreckend wach!
Dass die was "können" ist ein Graus;
doch hilft es nichts, zu ignorieren!
Den klugen Feind hältst du für dumm?
Dann wirst du gegen ihn verlieren!
So reden wir nicht drum herum:
Auch Breivik wusste was er tat.
Das Argument des Anwalts ist
ein rabulistischer Spagat,
ist wirrer Advokatenmist.
Die Verteidigerversion:
"Er-glaubt-er-sei-im-Krieg"-Gelaber,
wo "Krieg" fast Halluzination
und Breivik "krank" genannt wird - aber:
Der Mann ist nicht "verrückt", nur böse.
Er hat es BILDLICH "Krieg" genannt.
Doch will die Advokatenmöse
so tun als fehlte der "VERSTAND".
Doch auch in Breiviks Buch scheint klar:
er war gefasst und rational.
Das ist ja grade so bizarr:
Ihn "dumm" zu nennen wär' fatal!
Er nutzt sein Können für Vernichtung;
doch dass er KANN ist nicht nur Dichtung!
Und dass er "klug" ist MUSS gesagt sein.
Denn sonst versteckt sich solch ein Mistschwein
doch hinter "Dummheit" und "Umnachtung"
und trübt die rechtliche Betrachtung...

Erich Kykal 17.08.2011 13:39

Ihn lesen und nicht "dumm" zu nennen,
das kann ich nicht! Für mich steht fest:
Zu herzkalt ist sein Welterkennen,
zu unduldsam sein "Manifest".

Der kleine Prinz schon wusste dieses:
Man sieht nur mit dem Herzen gut!
Doch dieser Schlächter ist ein mieses
und dummes Hirn, das nur aus Wut,

aus Angst, verletzten Eitelkeiten
so grausam und so ehrlos war!
Er sieht sich "für das Gute" streiten -
so dumm ist er, so wenig klar

erkennt er, was schon Kinder wissen:
Was du nicht willst, das man dir tut,
soll'n andre nicht erleiden müssen
durch deinen Hass und deine Wut.

Sag selbst - wer sich so wenig fühlte,
so wenig von sich selbst verstand,
wer so im eignen Schmutze wühlte,
und so gequält "von eigner Hand"

so ärmlich nur zu wirken wusste -
nennst du so einen ehrlich "klug"?
Ich kann das nicht. Seine Verluste
sind auch zugleich sein Selbstbetrug!

Lord Skarak 17.08.2011 14:43

Klugheit wird gemeinhin überschätzt...
 
Nur "klug" - mit Gänsefüßchen, Erich.
Und herzensschwach, ein Mensch zum prellen.
Doch Klugheit ist - da bin ich ehrlich -
mit Menschlichkeit nicht gleichzustellen.

Denn "klug" ist nicht gleich "weise", "herzlich".
Der Mensch vermischt leicht solche Sachen
ist er erzürnt und sieht er schmerzlich
dass auch die "Klugen" Böses machen.

"Verblendet" ist er - leicht zu sehen.
Und "gut" wird er wohl niemals werden.
Verblendung kann mit Klugheit gehen -
doch nicht mit Weisheit hier auf Erden.

Stimme der Zeit 17.08.2011 14:45

Und was ist mit den Opfern?
 
Nur allzu oft ist "Krankheit" sehr bequem,
wie leicht macht sie aus Tätern arme Tröpfe!
Natürlich kann der Ärmste nichts dafür,
er hatte einfach den Verstand verloren.
Akribisch wurde alles vorgeplant,
kein einziges Detail dabei vergessen.
Die Schuld? Sie wird den Opfern zugemessen!
Wer wird an seiner Stelle abgemahnt,
stattdessen wohl als schuldig auserkoren?
Im Anwaltsplädoyer erklingt die Kür:
Die Schulen, die gesellschaftlichen Zöpfe,
die Freunde trieben ihn bis ins Extrem!

Er wird in eine Anstalt eingewiesen,
dort wird sich richtig gut um ihn gekümmert.
Zehn Jahre später wird er dann entlassen,
um froh im Leben wieder Fuß zu fassen;
und hat er wieder Lebensrecht zertrümmert,
darf er erneut das Kurkonzert genießen ...


Überschnitten ... ich hoffe, es passt trotzdem "dazu".

Erich Kykal 18.08.2011 11:26

"Mord"-Gedanken
 
Der Mensch, der vor den Scherben steht,
er möchte wissen: Ach, WARUM
ist dieser Täter so verdreht,
so weltentfremdet und so dumm?

Er möchte gerne ganz erfassen,
was solchen Lumpen dazu drängte.
So überlegt er: War sein Hassen,
all das, was seine Seele engte,

vielleicht von jenen gar verschuldet,
die er im Zorne totgemacht?
Hat er zu lang den Spott erduldet,
der seine ganze Wut entfacht?

So fragen sich so manche Leute,
die ratlos in den Trümmern stehn.
Sie denken falsch, damals wie heute,
doch so sind Menschen: Sie verdrehn

so manches, weil sie innig wollen,
dass alles leicht erklärbar sei.
Zu selten sind die Anspruchsvollen,
den meisten ist es einerlei,

wenn sich nur endlich die Erklärung
für all das Grauen ihnen weist!
So wird der Irrtum bald zur Währung,
die tröstlich ihr Vergessen speist.

Bedenkt: Er hat verträumt gelächelt,
als er die Kugeln dort verschoss!
Als er, von seinem Wahn umfächelt
der Unschuld warmes Blut vergoss.

Solch Tun steht jenseits aller Heilung!
Egal, was solch ein Wesen ritt -
Solch eine tiefe Selbstzerteilung
heilt nur ein noch viel tiefrer Schnitt!

Für solche Monster gelte solches:
Er sei aus dieser Welt entfernt -
Doch ohne Hass! Den Hieb des Dolches,
den führe einer, der gelernt,

dass man nicht Furcht mit Furcht vergelte,
nur dass man tut, was nötig ist:
Der Weg, den dieses Wesen wählte,
sei, was ihm nun die Buße misst!

Man soll es nicht als "Strafe" sehen -
nur, dass die Menschen besser dran,
wenn weiter sie durch's Leben gehen
im Wissen, dass ein solcher Mann

nicht weiter mehr ihr Sein versehret
mit seinem Wahnsinn, seinem Wort,
womöglich andere belehret
in seinem Sinne - er ist fort!

Vergesst nur nicht, was dazu führte,
dass es ein solches Wesen gab!
Es gibt so viele! Sie berührte
noch niemals Liebe, nur das Grab

versäumter Chancen. Ihre Tränen
ertränkten lang schon ihr Gebet
nach Wärme, Nähe - wie Hyänen
sind sie, und ihr Gejaule geht

wie kalter Hauch durch alle Sinne!
Wehrt ihrer Lockung, wo sie klingt!
Bedenkt euch wohl und haltet inne,
sonst werdet ihr, wie sie schon sind!

Lord Skarak 18.08.2011 15:47

Zitat:

Zitat von Erich Kykal
Für solche Monster gelte solches:
Er sei aus dieser Welt entfernt -
Doch ohne Hass! Den Hieb des Dolches,
den führe einer, der gelernt,

dass man nicht Furcht mit Furcht vergelte,
nur dass man tut, was nötig ist:
Der Weg, den dieses Wesen wählte,
sei, was ihm nun die Buße misst!

Du hast ein klares Wort gesprochen;
ich stimme zu - man bleibe kühl.
Der Austausch ist längst abgebrochen
verstirbt lebendiges Gefühl.

Was bleibt noch? Nur Evolution.
Er spricht nicht unsre Sprache, nein.
So kann nur kalte Selektion
der Konsens dieser Sache sein:

Sein Kampfestrieb ist nicht zu dämpfen,
so kommt es dass er uns bekriegt.
Vielleicht kann er auch besser kämpfen;
nur sind wir mehr - er unterliegt.

Sein Ende fordern jene häufig
aus deren Seelen Blut nun fließt.
Doch ihnen ist wohl auch geläufig
dass das nicht ihre Wunden schließt.

Und nützt sie was für Prävention?
Die klassische Exekution?
Wenn ja, so sollte man's bedenken.
Wenn nein - vielleicht doch Leben schenken?

Doch wäre ich ein Opfer dort,
ich forderte den Tod - sofort.

Erich Kykal 30.09.2011 21:34

EIN NEUES THEMA!?
 
Zu lange schon verstummt die Zeilen,
die einer hier zur nächsten spann,
wie es manch Dichter eben kann,
daran das Auge zu verweilen
gern Muße hat und tausend Blicke!
Wo sind sie, all die Reimefechter,
die Zärtlichen wie auch die Schlächter,
und ihre tausend kleinen Glücke?

Mag sich denn keiner mehr bemühn,
sich an den andern hier zu reiben
und ihnen manches zuzuschreiben,
mal artig und mal wahrlich kühn?
Wo sei ihr, all ihr Denkerstirnen,
die ihr mit Meinung schwanger geht,
die lustvoll ihr in Herzen sät
und ins Erinnern von Gehirnen!?

Wohlan, so sei ein Wort getan:
Der Sommer war vordem "vergossen",
jedoch der Herbst macht unverdrossen
die Sonne sich zum Untertan!
Womit des Jahres Mitte geizte -
er gießt es in ihr Leuchten hin
und macht, dass ich zufrieden bin
mit dem, was meine Sinne reizte.

Wie wird der Winter sich gebärden?
Wann wird er kommen, und wie lang?
Im Kalten wird mir ach so bang
und balde soll es Frühling werden!
Wer kann es wissen, wer benennen,
was uns die Zukunft bringen mag
an dunklen Nächten, hellem Tag
und Dingen, die wir wiederkennen!?

Dana 30.09.2011 23:40

Mir scheint, der Herbst ist eingetroffen,
ein kahler Baum in Sommerwehen,
der Blätterrausch empfiehlt sich offen,
am Boden derbend zu vergehen.

In dem Moment ist Dichterreiben
der Stimmung wohl nicht angemessen,
weil jene längst in Sphären treiben,
in Trauer und in Selbstvergessen,

der Reibung keinen Raum erlauben.
Bis auf den einen, der den Degen
noch unverdrossen schwingt im Glauben,
er sei der Held, der nun verwegen

und trotzend den Naturgesetzen,
nach einer Chance, zu obsiegen,
zu treffen sucht, um zu verletzen
die Geister, die am Boden liegen. :p

a.c.larin 01.10.2011 08:29

Die Kämpfer haben sich im Kampfe
zerstreut im Wind wie Wüstensand!
Verdunstet glatt am eignen Dampfe,
und jeder in ein andres Land!

Dort suchen sie nach "bessern" Welten -
doch bleibt Natur nun mal Natur:
Die alten Esel schrein und schelten
am andern doch das Eig'ne nur!

So kommts, dass wir am Spiegelbilde
bekriegen, was wir selber sind!
Die Menschheit tanzt als Narrengilde -
und hängt ihr Fähnchen nach dem Wind.....

Erich Kykal 06.10.2011 20:29

Narretei!
 
Sind Narren wir, die sich bespiegeln,
lasst uns von Herzen närrisch sein!
Wer wagt den Wahnwitz zu entsiegeln
und schenkt uns eine Runde ein
von jenem Trunke, der die Zecher
von Skrupel und Verstand befreit?
O reicht auch mir den irren Becher
und helft mir aus dem Alltagskleid!

Zu lange hielt ich mich in Fügung,
benahm mich aller Leichtigkeit,
erklärte dies mir zur Begnügung
und einem höhern Geist geweiht.
Genug damit - und her die Schale,
aus der mir lichter Wahnsinn winkt!
Ich springe nun von der Spirale,
in der mein ganzes Sein versinkt.

Lasst mich in weiche Himmel sinken,
nach oben fallen ins Gestein,
und dort zerschmettert Wonne trinken
aus einem unversehrten Sein!
Lasst mich den Tagen widersagen,
da ich geordnet war und klug
mir Antwort log auf alle Fragen,
die ich schon immer in mir trug.

Wer fragt noch, da die Gegenpole
entkoppelt sind in seinem Sinn?
Das kleinste Dorf wird Metropole,
in der ich ganz zu Hause bin.
Die Fenster grinsen in die Leere,
die langsam mir die Starre löst.
Ich treibe ab ins Ungefähre,
und lächelnd...bin ich eingedöst.

Dana 07.10.2011 23:09

Nun ist er lächelnd eingedöst,
gefordert war die Degenkeile.
Wo bleibt der Held, der ihn erlöst,
der hiebfest ihm die Langeweile

vertreibt, zum Leben ihn erweckt?
Wer gibt es ihm, bis er im Leiden
die anderen mit Schmerz bedeckt,
und endlich, endlich unbescheiden

sich auf die Fechter stürzen kann?
Vergönnt sei ihm, sie zu verwunden
bis auf den allerletzten Mann!
Dann ist er an die Frau gebunden,

lässt jeden Degen reimend sein
und ihn wird Schlafen wie auch Dösen
zum Himmel heben, nur zum Schein.
Er wird von ihr sich nie erlösen!

Erich Kykal 07.10.2011 23:13

Ja, Fechten würd ich gern, indes,
es mangelt dran hier im Revier!
Kein neues Thema macht hier Stress,
und niemand öffnet sein Brevier,

um sich moralisch zu entrüsten,
dass ich ihn wieder dämpfen kann!
Wenn hier nur mehr zu schreiben wüssten -
Es wäre lustig dann und wann...

a.c.larin 11.10.2011 21:37

Mehr schreiben solln wir? Massenware?
Pah! Was sind das für sonderbare
Avancen? Du willst in der Menge
dich aalen? Liebst du das Gedränge? :rolleyes:

Wie war das gleich mit der Elite?
Die kommt vorbei auf Stippvisite!
Der Exklusive macht sich rarer -
sonst wird er noch zum Trittbrettfahrer!

Schreib wenig, lass dich nicht dressieren,
dann wird man dich noch nominieren
zum großen Preis von diesem Nobel.
Dort kannst du dann, in Nerz und Zobel,

dich präsentiern vor edlem Quorum -
nur Murkser schreiben wo im Forum. :p
Was ists, das Eky wirklich nervt???
Dass keine(r) ihm die Klinge schärft.....:D

Erich Kykal 11.10.2011 22:44

Die Klinge, die du meinst, mein Schätzchen,
hatt' schon so manches gute Plätzchen,
weil sie mit weißer Tinte schreibt,
grad wenn sie "in der Scheide" bleibt...:D

Die schärfste Feder meiner Lüste
schrieb schon auf vieler Musen Brüste,
doch jener Klinge größte Tage
sind lang vorbei schon, keine Frage.

Heut schreibe ich mit blauen Zeichen
die Zeilen, die dein Herz erreichen,
wie alle, die sich zierlich necken,
und ihre wahre Lust verstecken!;):D

a.c.larin 11.10.2011 23:08

So ist das mit den wahren Lüsten:
Wenn dich was schwänzt, muss ich mich brüsten! :D

Wenn wir uns heut die Zeit vertreiben,
indem wir hier Gereimtes schreiben,
befälllt mich Zweifel doch im Innern -
ganz dunkel kann ich mich erinnern:

Vor langer Zeit, vor vielen Jahren,
ließ Lust sich einfach offenbaren,
ganz ohne jede Grübelfinte -
war Fleisch und Blut, und nicht bloß Tinte! :(

Verdammt! So kommt man, nach und nach,
vom jungen in das "alte" Fach
und kann ( wie Hunde, die nicht beißen)
sich nur noch blöd das Maul zerreißen.....:mad:

Erich Kykal 11.10.2011 23:46

Wir hatten unsern Spass zuzeiten
beim Zu- und Ein- und Hoppereiten,
sodass der Gram kein herber, kalter
uns ist. So hat wohl jedes Alter

sein Gutes und sein "guter Dinge".
Und nun, da ich die Feder schwinge,
die nur noch das Papier erregt
mit dem, was unsern Geist bewegt,

bin ich's zufrieden, sage allen:
Gar manches war ein Wohlgefallen!
Und alles andre sei vergeben.
(Ich hoffe, mir - und meinem Leben!):rolleyes::D

a.c.larin 04.12.2011 22:53

Schon wieder dümpelt diese Ecke
und keiner wagt sich an ein Spiel:
Nicht eine Maid und nicht ein Recke!
Wie wa'rn wir ehedem so viel!

Was gab es hier nicht einst für Schlachten,
Getümmel, kreuz und rings und quer.
Vereinsamt muss der Kampfplatz schmachten -
hier sch...aut nicht mal ein Vöglein her! :(

Doch pflanze ich die Lanze wacker
und stemme sie mit Wucht in Grund:
Eröffnet sei nun neu der Acker.
Herbei Gesellen, tut euch kund!

Chavali 05.12.2011 16:44



Wohl sehe ich den leeren Platz,
vermisse auch die wackren Dichter,
hier schleicht nicht mal ne magre Katz,
die Reihen werden immer lichter.

Ich halte hier die Fahnen hoch
versuche mich an Reimen,
mir gelingt allweil jedoch
nix weiter als ein Schleimen.

So seh ich hier die besten Dichter
sich mühn und fechten und so weiter,
das wichtigste im Leben ist:
man bleibt für immer heiter!


:o;):o

Stimme der Zeit 05.12.2011 17:13

Jetzt spüre ich gleich mein Gewissen,
ich war recht lange nicht mehr hier,
zwar manchmal hin- und her gerissen,
doch Säbelrost ist keine Zier. :rolleyes:

Mir fehlte es an "Kampfeswillen"
und geistig wohl schon etwas "dick"
geworden, dachte ich im Stillen:
Versuche Morgen mal dein Glück. :o

Aus Morgen wurde Übermorgen,
die Zeit verging, der Spaß ging mit,
man "hat" ihn nur, kann ihn nicht "borgen",
ja, leider wurde ich nicht "fit". :(

Die "Lust am Säbelrasseln" fehlte,
es mangelte an Charme und Witz,
ein Mangel, der mich etwas quälte,
mein Hintern kam nicht hoch vom Sitz. :mad:

Jetzt, heute, spür ich's wieder "kribbeln",
die Finger jucken, ist das schön!
Es zieht mich hin zum Reime-Knibbeln,
ob's anhält, werden wir ja sehn, :confused:

jedoch ich hoffe, ich bleib munter
und reime emsig Strophen runter! :)

Erich Kykal 05.12.2011 19:43

Was ihr noch braucht, ihr wackren Damen,
ist nur ein Thema, das hier passt!
Wo Geisteskräfte jäh erlahmen,
hilft oft ein Gegner, den man hasst!

So werf ich in die blanke Runde
der rechten Szene Dummheit hin,
verbreite ihre tumbe Kunde
und ihren derben Widersinn:

Dass eine Rasse über allen
hoch stünde wie die "Wacht am Rhein"!
Und Jud wie Türke sollen fallen
ins Knie und lebensunwert sein!

Genauso wie die Schwulenschweine,
die Geisteskranken und die Krüppel!
So grölen gern sie im Vereine
und schwingen ihre Baseballknüppel!

Heil Deutschland, Mutter solcher Söhne,
heil Österreich, du Vaterland!
So stirbt das Gute und das Schöne
von eurer Kinder eigner Hand!

Dana 05.12.2011 22:01

Nur, jene Kinder, werte Herren,
entstammen nicht der Damenhand.
Das Böse lässt sich nicht entzerren
durch rechten oder linken Tand.

Erst wenn sich jeweils zwei entscheiden
für Kinder einer neuen Welt,
dann sollten immer sie vermeiden,
dass man sie für die Guten hält.

Noch niemals gab es solche Zeiten,
wo man den Kindern anvertraut
auf Selbsterfahrenem zu gleiten,
das eigne Zukunftsburgen baut.

Denn stets beruft sich der entlaubte
verspielter Mächte Unverstand,
dass es nur schief ging, weil man glaubte,
ein Feind wär jeder Widerstand.

a.c.larin 05.12.2011 23:41

Na toll! Spricht eine Frau vom Kämpfen,
so weiß ein Mann dazu : Der Feind!
Mir dreht's den Magen um in Krämpfen -
so todernst hab ichs nicht gemeint. :rolleyes:

Das Leben gibt uns reichlich Bühne,
zu andrer Art von Widerstreit:
Schon mit uns selbst! Als Wanderdüne
macht sich vielleicht Erkenntnis breit...?

Doch Männer wollen nur obsiegen -
und ohne "Böse" geht das nicht!
Na schön: Die werden wir noch kriegen.
Will horchen nun, was man(n) so spricht. :p

Erich Kykal 06.12.2011 16:59

Was soll das Um-den-Brei-Gerede?
Ich gab euch nur ein Thema an,
und schon ist nur vom "dummen Mann"
und dummen Kindern hier die Rede?

Seid ihr zu feige, frei zu sagen,
das Nazis schwach im Geiste sind?
Des Mannes Schwächen zu beklagen
ist freilich leichter! Ach, wie blind

ist Deutschland auf dem "rechten" Auge,
wenn nicht mal ihr zu lästern wagt
und dafür einsteht, dass nichts tauge,
was so ein tumber Nazi sagt!

Was soll das Hier-nach-Worten-Kramen!
Seid mit mir eins im Wesentlichen,
dass man der rechten Szene Schlichen
früh wehren muss in aller Namen!

a.c.larin 06.12.2011 17:13

So ernst? Ich dachte mehr ans Spiel.
Politsch Lied? Ein garstig Ziel!
Zum einen. Andrerseits ist Kunst
für Mordlust nichts als blauer Dunst.

Man wird sie damit nicht besiegen.
Brandstifter muss man anders kriegen.
Was nützt und das, wenn wird galant,
mit Reimes Degen in der Hand

gedrechselt meinen, diskutieren?
Des Thema kann nicht konvenieren.
Denn: Mob ist Mob! Sei's linker, rechter:
Der blinde Hass erzeugt nur Schlächter.

Es ändert nichts. Die Poesie
ist mir zu schade für das Vieh.

Erich Kykal 07.12.2011 21:07

Der Dummheit spotten sollst du hier,
die Lächerlichen lachhaft machen!
Das Drüberherziehn macht Pläsier,
und diese Narren hassen Lachen!

Am besten wird ihr Plan beschädigt,
wenn man den Schwachsinn offenlegt,
und dass ihr dieses hier erledigt,
war der Gedanke, der hier trägt.

Natürlich wird hier keiner lesen
von jenen, die es wissen sollen!
Egal, solange nur ihr Wesen
verdeutlicht wird, und was sie wollen!

Humor ist unsre stärkste Waffe
im Ringen mit der braunen Pest!
Gebt keine Ruh, bis jeder Affe
mit Hakenkreuz das Laken nässt!

Kein Lachen wird das Vieh bekehren,
das sich so ernst nimmt wie den Tod,
doch andere kann man belehren,
dass uns ein neues Strammstehn droht.

Zeigt diesen Hassern, diesen Irren,
dass über sie man lachen kann!
Das soll ihr bißchen Geist verwirren,
und wirft ihr Kleinhirn aus der Bahn!

Stimme der Zeit 08.12.2011 09:44

Dem Teufel raubt die Macht,
wer's wagt und ihn verlacht!

Wohl wahr, sie zeigen ernste Mienen
und suhlen sich in Wichtigkeit;
mit ihren "ehernen Doktrinen"
macht sich der Irrsinn wieder breit.

Die alte "Hydra" zu bekriegen,
das kommt mir oft vergeblich vor,
denn einen Kopf nur zu besiegen
ruft als "Ersatz" prompt zwei empor.

So kann es niemals funktionieren,
statt dessen helfen Spott und Hohn,
um "braunem Ernst" zu demonstrieren:
Wir laufen nicht vor euch davon!

Es wär fatal, sie ernst zu nehmen,
da ihnen das Bedeutung gibt,
denn alle Links- und Rechtsextremen
sind in den eignen Wert "verliebt".

Wir wählen Geist und Witz als Waffen
und nehmen ihnen so die Macht,
dann zeigt sich, sie sind nichts als Affen,
durch Dummheit auf die Welt gebracht.

Sie ernst zu nehmen, heißt, sie fürchten,
zu respektieren, was sie sind;
verweigern wir's den braunen "Früchtchen",
verweht die "Macht" wie Rauch im Wind.


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