Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 16.09.2016 23:22

---> Stachel: doch Schwein!
 
Wie ärmlich, doch noch einmal nachzutreten,
kaum dass sich die Gelegenheit erbot!
Fühlst du dich so zutiefst von mir bedroht?
Ich hatte dich um Contenance gebeten -

Gelegenheit, um Größe zu beweisen,
als ich mit Achtung und Respekt dich ehrte -
doch war es scheinbar grade das Verkehrte,
du bist kein Mann der feinen, zarten, leisen

und fairen Töne. Nein, du bist ein platter,
zutiefst gemeingehässiger Gevatter,
ganz unbeleckt von Stil und guten Sitten!

Ich werde keine Fairness mehr erbitten,
da ich nun weiß, wie fremd dir der Gedanke
von Herzen ist: du lebst für das Gezanke!

Stachel 16.09.2016 23:52

Absolut vertraulich geflüstert --> Kokochanel
 
Der Eky wählt das Bild der Konditoren,
mit Zuckerkram kennt er sich reichlich aus
und liebt als Kostverächterfeind den Schmaus.
Der Faldi wiederum hallt in den Ohren,

mit seinem Lachen, einer Zitrosine.
Sie beide haben, das sag ich nicht gerne,
(die halten sich noch immer für zwei Sterne,)
schon recht. Für uns ist lange noch nicht Fine.

Es tut sehr gut, dich unter uns zu wissen.
Du brauchst zwar massig Übungen im Dissen,
schreibst viel zu selten noch und bist verzagt,

Zumindest aber mundet mancher Bissen
aus deiner Zuckerbäckerei, dich missen
mag ich nicht. (Doch das hab ich nie gesagt!)

Stachel 17.09.2016 00:20

Brett vorm Kopf --> Eky (#81)
 
Es ist nun offensichtlich: Missverstehen
liegt nicht in deiner Absicht, dazu tönen
die Worte viel zu ehrlich, tragen Stöhnen
in sich. Du MUSST dir deine Wahrheit drehen.

Das Brett vor deiner Stirn gehört zur zähen
Kartoffel, die dahinter kein Versöhnen,
trotz offner Türen, keinem Wort Verhöhnen,
erkennen lässt. So musst du jeden mähen,

rasieren, schneiden, falten und kaschieren
in dubiosen Worten, was du machtest.
Das ganze nennst du Achtung und Respekt.

Veränderung der Hebungszahl probieren,
die Rhythmen wandeln, nichts ist mir suspekt,
obwohl du mich für Rechtschreibfehler schlachtest. (Apropos: #81 V14 noch(zwei)mal prüfen ;))


Ich ließ dich deine "kleinen" Fehler sehen,
wenn du mir gleiche stumpf in deiner schönen,
verlässlichen, agilen Art zu dröhnen,
auf Butterbrot geschmiert hast. Nämlich gehen

mich deine Macken gar nichts an. Sie stehen,
von mir ins Licht gezerrt, dich zu verwöhnen
mit Unterstützung, Ehrlichkeit. Es krönen
dich nicht das dumpfe Böse-Worte-Blähen,

noch Phrasenfuchtelei. Vielmehr doch zieren
dich Fürsten Kriege, die du nicht entfachtest,
und dennoch sie beendest. In dir steckt

kein Troll, der seine Aufgabe im Schmieren
verortet. Du hast massig Intellekt.
Nun find den Weg zum Ruhm, nach dem du schmachtest!

Referendarius 17.09.2016 10:32

--> an alle (noch 10,5 Stunden)
 


Ein jeder will mit seiner Kriegskorvette
den großen Lyrikozean besegeln,
um mit Kanonenkugeln dort zu kegeln,
gewitzt entfaltet sich die Schlachtpalette.

Errichtet nun ein Denkmal an der Stätte
des Ruhmes den gewieften Lyrikflegeln
zur Ehre, denn sie fechten ohne Regeln,
der Kampf steht ganz im Zeichen der Sonette.

Das Eiland blüht in der Sonettepoche,
so geht das jetzt schon fast seit einer Woche,
nicht das mich das jetzt irgendwie verwundert.

Mit diesem hier sind es jetzt sechsundachtzig
Sonette und man sieht, die Sache macht sich.
Doch sagt, schafft ihr bis heute Abend hundert?



Stachel 17.09.2016 15:57

Ein Seepferdchenfreund outet sich --> Erich (#69)
 
"Très chic", das ist französisch, kennste nicht.
Du darfst es eingedeutscht bevorzugt schreiben,
ich lasse solche Mätzchen manchmal bleiben
und nehm die Dinge, wie sie kommen: schlicht.

Behüten deine Fittiche Savannen-
getier, ist mir das ohne Frage recht.
Sie passen in den Gartenteich nur schlecht,
so ist doch dieser angefüllt mit spannen-

den Fetzenfischen, Meeres-Hottehüs,
zudem noch weitren Tieren ohne Füß.
Gazellen würden armselig ersaufen

und würdest du auch tausende mir kaufen,
mein Credo bleibt, ich sag's in einem Satz:
Hau ab mit Rilke, ich wähl Ringelnatz!

Stachel 17.09.2016 16:13

Vorteile der Trockenheit (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett) --> alle Streiter
 
Ich lese eure Werke auf dem Topf, bedrucke eigens dafür Rollen daunenweichen Klopapiers und manchmal staune ich, verwundert schüttle ich den Kopf, wie gut die drögen Strophen meinen Hintern putzen. Ganz besonders, wenn die Diarrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei viel besser, als es Cola, Salzgebäck und Schokolade könnten, meinen aufgeregten Darm. Das Colon spült sich frei und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf der Suppe, regenerativem Zweck.

Stachel 17.09.2016 16:15

Kleiner Zwischenstand für --> lesende Nachzügler: Stachel 30:0:0:0: ... :P
 
Wir haben Frieden. Alles ist nur Schau,
wenn wir uns roh im Besser-Dissen messen.
Obwohl wir manchmal ziemlich selbstvergessen
beschimpfen, nehmen vieles zu genau,

erkennt man gleich, dass alle in sich ruhen.
Es könnte keiner sonst so sehr gelungen,
die harte Häme, garstig ihm gesungen,
ja, zotig zelebriert mit falschen Schuhen,

belustigt zwischen neue Strophen weben.
Da dichten keine Feinde, das ist Leben!
Ein jeder nimmt, um immer neu zu geben.

Ironisch wirkt auf Dritte, dass man, um
ein starkes Band zu flechten, einen "dumm"
heißt, gleiches kriegt und keiner nimmt es krumm.

Erich Kykal 17.09.2016 16:50

---> Stachel Nr. 85
 
Nur leider steht nicht "chic" in deinen Zeilen,
du machst ein "k" dazu und deutsche Endung!
Die Fehler klarzumachen bleibt Verschwendung -
du hättest viel zu viel dran auszufeilen!

Dass "chickes" deutsches "s" wohl besser stände,
verstünde gar das fast zitierte "Hühnchen"!
Du magst dir weiß die Fleckenweste tünchen,
doch deine Lapsi sprechen wahre Bände!

Und - sei nicht bös! - das Werk von Ringelnatzen
erinnert an das Nachtgejaul von Katzen,
die paarungswütig sich im Garten hetzen!

Komm du mir nicht mit gar so schrägen Fratzen!
Es pfeifen von den Dächern alle Spatzen:
Sogar dein Augenzwinkern soll verletzen.

Erich Kykal 17.09.2016 17:03

---> Stachel Nr. 87
 
Sag, bist du blind für alles doch Reale,
dass du dich absolut als Sieger glaubst?
Du meinst, weil du den guten Stil beraubst,
wärst du allhier der Meister für's Fatale?

Dem hingezwungenen Erstottern grober
und - falsch betont die Zeilen überfassend -
gequälter Sprache, giftgespickt und hassend,
bist einzig du allein ein treuer Lober!

Wer glaubt, dass du poetisch wirklich punktest,
versteht nicht viel von Lyrik, meine Güte!
Mit Gülle schreibt die Feder, die du tunktest

in jenes Fass, aus dem dein Spotten geifert,
verätzend alles, was dir im Gemüte
noch nicht nach Häme und Vernichtung eifert!

Erich Kykal 17.09.2016 17:12

---> Stachel Nr. 86
 
Ja was - sind dir die Reime ausgegangen,
die ohnehin nicht sonderlich adretten?
Soll offne Kränkung dieses Minus retten?
So wirst du nicht in den Olymp gelangen!

So zeigst du einmal mehr dein wahres Wesen,
es könnte dem des Dichters nicht entfernter
und fremder sein: ein mühsam angelernter,
mit groben Borsten aufgehübschter Besen,

der - alle Feinheit rumpelnd überfegend,
und nie sein Wirken tiefer überlegend -
zerstört, was er im Reinen halten sollte.

So treibst du an zu ähnlichem Verhalten,
auch wenn dein Gegenüber es nicht wollte:
Dein kaltes Schreiben hier bewirkt Erkalten.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:48 Uhr.

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