Gedichte-Eiland

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a.c.larin 30.10.2009 07:21

Jetzt
 
Jetzt, da die Stunden sich ins Stille dehnen
und Nacht uns wieder mondelang umfängt,
wo wir bizarr Geformtes in den Nebeln wähnen,
ein Wunsch nach Schutz zu Licht und Wärme drängt -

Jetzt, da die späten Blüten stumm erfrieren,
ins Unvermeidliche die Welt sich fügt,
wo Spuren sich im Dunkeln rasch verlieren,
verschleierter der Schein wird, der uns trügt -

Jetzt gib mir mehr, da sich die Jahre neigen,
gib das, was sich in Worten niemals sagen lässt.
Denn Wahres teilt sich mit auch noch im Schweigen:
Nimm meine Hand - und halt mich fest.

Leier 30.10.2009 07:57

Liebe larin,

wenn Du die Tippfehler noch beseitigst (und mMn das letzte "Jetzt" wegläßt)
wird ein vollendetes Gedicht daraus!

Lieben Gruß
von
cyparis

Quicksilver 30.10.2009 09:52

Hallo larin,

der Inhalt kann mich durchaus ansprechen, jedoch gibt mir die Umsetzung teils zu denken. Das ist aber, bis auf die Rechtschreibfehler, Geschmacksache. Du nutzt viele Inversionen zum Reim hin, was in meinen Ohren nicht gut klingt. Vereinzelt eingesetzt stören sie mich nicht, aber bei derartiger Häufung sträubt sich mein Sprachgefühl.

Ansonsten ansprechend, wie gesagt.

Grüße
von
Quicksilver

Chavali 30.10.2009 10:10

Liebe larin,

ich finde dein Liebesgedicht außerordentlich poetisch, bin ganz und gar nicht der Meinung von Quicksilver.
Mag sein, dass es 'sprachtechnisch' viele Inversionen gibt. Na und? Sie fügen sich zu einem wunderbaren Ganzen.
Was nützt mir ein technisch perfektes Gedicht, wenn keine Bilder und kein Gefühl rüberkommen - was ja des öfteren der Fall ist.
Da wird gefeilt und gefeilt, bis am Ende ein Muttersprachler vor Neid erblasst - aber die Lyrik ist ganz verschwunden.....:rolleyes:

Was natürlich schnell ausgebessert werden muss, sind die Schreibfehler:
Gefromtes = Geformtes
Den = Denn

Und das letzte Jetzt - bitte tu es weg.
Es zerreißt wie ein Donnerschlag die zärtliche Stimmung.


Lieben Gruß,
Chavali

Quicksilver 30.10.2009 10:18

Liebe Chavali,

bitte unterstelle mir nicht, dass ich diesem Gedicht kein Gefühl abgewänne oder es gar herabwürdige, indem ich ihm die Poesie abspräche. Ich beschreibe lediglich mein Empfinden, wenn ich gehäuft Inversionen lese/höre. Diese Meinung darf ich hier doch vertreten, ohne den Autor zu kränken, oder?!

Grüße
von
Quicksilver

Chavali 30.10.2009 10:23

Liebe(r) Quicksilver,

um Himmels Willen, nichts liegt mir ferner, als dir diese Dinge zu unterstellen.
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass sich mein Sprachgefühl nicht sträubt,
wenn ich die Worte so lese, wie sie larin verwendet hat.

Lieben Gruß,
Chavali

a.c.larin 30.10.2009 10:40

liebe chavali, lieber quicksilver, liebe cyparis,

jeder hat so seine morgenstimmung: bei dem einen sträubt sichs, bei dem anderen liegt sie flach, dem dritten hämmert das wort "jetzt" im kopf herum ( das ich nach eurem anraten nun entfernt habe), doch wie sagte noch der lateiner:
"de gustibus non disputandum" (oder so ähnlich)

die tippfehler habe ich entfernt, leider sehe ich manche kleinigkeiten auch nach mehrmaligem durchlesen nicht gleich selber :o (besonders frühmorgens, wenn ich noch müde bin) - danke also für eure wachsamen blicke!

liebe grüße,
larin

ralfchen 30.10.2009 11:01

Zitat:

wo wirr bizarr Geformtes in den Nebeln wähnen,
ganz netter text nur diese zeile weckt mein interesse besonders, denn ich mag wirres zeugs. nur du verwirrst mich damit.

das kleine ralfelchen

Lena 30.10.2009 11:45

Zitat:

Zitat von a.c.larin (Beitrag 32572)
Jetzt, da die Stunden sich ins Stille dehnen.........dieses "die würde ich streichen
und Nacht uns wieder mondelang umfängt,
wo wirr bizarr Geformtes in den Nebeln wähnen,
ein Wunsch nach Schutz zu Licht und Wärme drängt -

Jetzt, da die späten Blüten stumm erfrieren,........und auch dieses "die würde ich streichen
ins Unvermeidliche die Welt sich fügt,
wo Spuren sich im Dunkeln rasch verlieren,
verschleierter der Schein wird, der uns trügt -

Jetzt gib mir mehr, da sich die Jahre neigen,
gib das, was sich in Worten niemals sagen lässt.
Denn Wahres teilt sich mit auch noch im Schweigen:
Nimm meine Hand - und halt mich fest.

Liebe larin.

Die beiden "die´s würde ich streichen, weil der Auftakt dann besser passt.

Es liest sich zärtlich, romantisch, und sehr poetisch.

...Nimm meine Hand - und halt mich fest. ..und halte mich ganz fest..würde ich schön finden.

Beide Daumen nach oben! Gefällt mir sehr gut.

Lena :)

Archimedes 30.10.2009 12:26

Liebe Larin, auch mir stieß das "wirr" auf
Zitat:

wo wirr bizarr Geformtes in den Nebeln wähnen,
Ich sehe zwei Möglichkeiten. Du hast entweder
"wo wir bizarr Geformtes in den Nebeln wähnen," gemeint und dich nur verschrieben, oder es so gemeint, dann fände ich
"wo wirr, bizarr Geformtes wir in Nebeln wähnen,"
besser.
Das als kleine Anmerkung zu deinem wunderbaren Gedicht.
Gruß Archimedes ...der mit den bizarr geformten Kreisen

a.c.larin 30.10.2009 14:16

hallo ralfchen, hallo archimedes, ihr männer mit dem adlerblick:

natürlich soll es "wir" heißen - na heute früh war ich aber besonders fehlsichtig....:eek: . schon berichtigt, danke!


hallo lena,
also bezüglich der "die"s hören wir unterschiedlich, bei mir hakts nämlich, sobald ich sie weglasse...
"festhalten" allein genügt mir auch - da gibts kein "ganzes" oder "halbes"!

danke auch dir für den kommi,
larin

ginTon 31.10.2009 21:34

Liebe larin,,

das Gedicht finde ich super,, :) darf ich mich kurz halten?

also ich finde das man mitunter in Zeile zwei die Konjugation
streichen und den Artikel dafür nehmen könnte...ich finde
es hört sich schöner an...

ansonsten wie gesagt *daumen hoch*

liebe grüße basse

Dana 01.11.2009 13:03

Liebe larin,
jetzt, wo die Liebe stiller wird, hat sie eine große Chance:
Sie gewinnt ohne Worte an Tiefe - dieses laß uns gemeinsam erkennen und halten.
So kommen deine Verse bei mir an. In Sprache und Bildern gut ausgearbeitet, alle "Verwirrungen" ;) sind bereinigt. Dem Leser verbleibt ein Lesegenuss und ein positives Nachhallen. :)

Liebe Grüße
Dana

a.c.larin 01.11.2009 14:55

lieber basse,
ich lass vorerst noch das "und" stehen, sonst hab ich zweimal "die" in nächster nähe!
vielleicht fällt mir ja noch was anderes zur verschönerung ein.
danke für deine bemühungen!

liebe dana,
ja, es dauert schon so eine weile, bis man in den ruhigeren gewässern der liebe gelandet ist.
wirklich "festhalten" kann man die liebe ja sowieso nicht.
ich glaube , die lösung stand mal in einem gedicht von rilke: "weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest..."

wie auch immer: ideales kuschelwetter derzeit!

liebe grüße,
larin


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