Gedichte-Eiland

Gedichte-Eiland (http://www.gedichte-eiland.de/index.php)
-   Der Tag beginnt mit Spaß (http://www.gedichte-eiland.de/forumdisplay.php?f=9)
-   -   Kleine Korrektur (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=16815)

Thomas 12.04.2017 13:17

Kleine Korrektur
 
Kleine Korrektur

Als er den Menschen schließlich machte,
man weiß nicht, was er dabei dachte,
war Allah nicht ganz konzentriert,
drum ist ein Fehlerchen passiert.
Die Haut, die eigentlich dem Weib
verschleiern sollte Kopf und Leib,
geriet ganz gegen seinen Plan
dem Männchen ans Geschlechtsorgan.
Der Irrtum wurde ihm erst klar,
als alles fix und fertig war,
drum musste er zum Korrigieren
sich die Imame engagieren.
Die geben nun in Stadt und Land
als Pflicht für jedermann bekannt:
Um Gottes Werk zu komplettieren,
das Stück vom Schniedel wegrasieren
und Frauen in die Burka hüllen
fürs Seelenheil! Um Gottes Willen!

Erich Kykal 12.04.2017 14:04

Hi Thomas!

Lass das bloß keinen Strenggläubigen lesen! Deren Minderwertigkeitskomplex und Verstiegenheit ertragen keine noch so feinsinnige Kritik an ihrer Religion! :rolleyes::Aua Heiligkeit ist bei denen im wahrsten Wortsinn ein Totschlagargument! :Aua:mad:

Allerköstlichst! Und welch eine augenfällige Logik! SO also ist das gekommen! :D:D

Wenn ich es bedenke: Eigentlich ist die Burka also die Vorhaut der Manneskraft! Welch herrliches und entlarvendes Gleichnis! :D:D

Meisterlich! Chapeau! Besser kann man die menschliche Dummheit nicht abwatschen! :D:Blume:

Allergernst gelesen! :)

LG, eKy

Cheeny 12.04.2017 14:55

Lieber Thomas,

ich habe mich köstlich amüsiert. Danke für diese ernsten Zeilen Frohsinn.

Liebe Grüße
Liara

Thomas 12.04.2017 17:40

Lieber Erich,

diese "Strenggläubigen" sind die schlimmsten Gotteslästerer, die jedem wirklich gläubigen Menschen, egal welcher Religion, die Galle übergehen lassen. Deren Gotteslästerung besteht nämlich darin, dass sie dem erhabenen und größten Gott ihre eigenen menschlicher Torheiten unterstellen. Welch ein Bild wird da von Gott gezeichnet, als wäre er ein Kleingeits, der sich um Brauchtum und Kleiderordnungen kümmert! Er ist es nicht!

Ich möchte auch gleich anfügen, dass das Problem nicht auf den Islam beschränkt ist, auch wir hatten Hexenverbrennungen im Namen Gottes etc. :eek:

Danke für das Lob.

Liebe Liara,

auch dir Dank, ja es ist ernst, aber man kann es gar nicht ernst nehmen.

Liebe Grüße euch beiden
Thomas

Erich Kykal 12.04.2017 18:33

Hi Thomas!

Jeder wahrhaft gläubige Mensch ist ein Vernunftslästerer! So rum wird ein Schuh draus!

Ansonsten stimme ich ganz mit dir überein: JEDE Religion erklärt sich schon dadurch zum Schwachsinn, dass jeder sie nach seinem Gutdünken und persönlichen Missbrauch deuten und auslegen kann - und weil es um Glauben geht, sind keinerlei Kritik oder Hinterfragung erlaubt.

Das war im Mittelalter bei uns genauso: Wer zu offen fragte, bekam eine Lebendfeuerbestattung! Ich schieße mich mitnichten einzig auf den Islam ein - es ist nur so, dass diese Religion im Moment die aggressivsten Idioten hervorbringt.

WENN es wirklich einen Gott geben sollte, dürfte er von den menschlichen Religionen eher amüsiert bis angeekelt sein, sofern man ihm überhaupt menschliche Emotionen unterstellen will. Aber wenn er keine hat - was sollen dann alle Anbetung, all der Glaube? Religionen funktionieren nur mit vermenschlichten Gottheiten ...

Wenn wir diesem Überwesen am metaphorischen Arsch vorbeigehen, wäre es so, wie wenn die Teppichwanzen den allmächtigen Staubsauger anbeten und zu seinen Ehren Wanzenopfer bringen und sich alle gen Geheul auf den Boden werfen, sooft der "Herr" seinen göttlichen Sturm schickt! :D:rolleyes::Aua

Aber damit kannst du den von den "Wahrheit" Durchglühten nicht kommen - die sind lieber dämlich, aber fürchterlich als aufgeschlossen, aber "normal". Den elitären Status geben solche inneren Schwächlinge niemals freiwillig auf ...

Traurige Grüße, eKy

Dana 12.04.2017 18:52

Lieber Thomas,
nun hast Du den Unsinn so wunderbar logisch erklärt und alle müssten lachend erkennen.:D
Doch das Gegenteil ist der Fall. Dabei denke ich nicht ausschließlich an all die gläubigen Schäfchen. Gebildete Menschen in höchsten Rängen werden Dich dafür geißeln, weil sie für ihre eigenen Vorteile (nicht ausschließlich in Religion) diesen Nonsens brauchen und weiterhin "hegen" werden.:Aua

Liebe Grüße
Dana

Thomas 13.04.2017 09:50

Lieber Erich,

im ersten Beitrag hast du noch durch "Strenggläubige" eine Unterscheidung angedeutet, die ist im zweiten sahin. Es ist immer leicht, aber nicht gut, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Mich nerven die "Strenggläubigen", aber die aller Glaubensrichtungen. Besonders die Strenggläubigen der sogenannten Ökonomie, welche nichts mit Wirtschafts-Wissenschaft zu tun hat, sondern als Glaube von der "unsichtbaren Hand" die brutalste und egoistischste Religion ist, auch wenn sie behauptet, sie sei keine, weil ihre Liturgie in scheinmathematischen Termen gebetet wird. Diese angeblich aufgeklärten Atheisten, die ja, so wie du dich ausdrückst, keine "Vernunftslästerer" sein sollten, sind mir die schlimmsten.

Liebe Dana,

alles kann mehr oder weniger leicht für den "eigenen Vorteil" ausgenutzt werden, wobei ich z.B. die Bergpredigt bedeutend weniger geeignet finde, als die von mir oben zitierte säkulare Religion.

Liebe Grüße euch beiden
Thomas

Erich Kykal 13.04.2017 10:09

Hi Thomas!

Bitte verdreh mir nicht das Wort im Munde! Ich habe alle Religiösen als Vernunftslästerer bezeichnet, was um nichts unhöflicher ist als deren Bezeichnung für einen wie mich, nämlich Gotteslästerer.

Dass im Umkehrschluss ALLE Nichtreligiösen vernünftig sein müssten, habe ich so nie postuliert!
Abgesehen davon, dass man streiten könnte, ob die brutalkapitalistischen "Wirtschaftsgläubigen" wirklich als Quasireligion durchgehen, halte ich ihr Sozialverhalten für rudimentär und ihre "Dogmen", wenn man so will, für inhuman und - wie du richtig sagtest - zutiefst egoistisch.

"Vernunft" bezieht sich für mich nicht nur auf die korrekte Gewichtung von Wahrscheinlichkeiten auf der Basis wissenschaftlich erwiesener Fakten über das Universum, sondern auch auf ein adäquates Sozialverhalten, das, wenn es schon niemandem hilft, so doch zumindest niemandem schadet. Der Kapitalismus hält sich daran nicht und ist daher in seiner ungebremsten Reinform höchst unvernünftig!

Das Ungleichgewicht, das er erzeugt, wird sich, wenn sich da nichts ändert, irgendwann in Revolution enden. Die geistige oder gar physische Unterdrückung der Menschen durch eine "echte" Religion kann länger Bestand haben, weil die Menschen beim Thema Glaube ja gern bewusst die Hirnfunktionen dimmen, aber letztlich wird auch so eine Religion nicht Bestand haben, einfach weil sie nicht gerecht ist. Auf lange Sicht wehrt sich der Mensch und untergräbt, was er nicht erträglich findet.

LG, eKy

Thomas 13.04.2017 10:30

Lieber Erich,

stimmt, ich habe einen unerlaubten Umkehrschluss gemacht. Sorry.

Trotzdem ist, glaube ich, angekommen, was ich meinte. Die Mammon-Religion ist nicht nur unvernünftig, sonder eine Religion, die dadurch, dass sie behauptet sie sei keine, nur um so tiefer wirkt. Sonst hätte es die von dir erwartete Revolution längst gegeben. Oder wird sie vielleicht gerade von den Fundamentalisten gemacht? :(

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 13.04.2017 18:09

Hi Thomas!

Die Fundis nutzen die Demokratiemüdigkeit mancher Kreise und die ungerecht klaffende Wohlstandsschere sicher zu ihren Gunsten, keine Frage!

So lange es aber nicht noch wesentlich schlimmer wird, denke ich nicht, dass die Mehrheit so dumm ist, das Kind mit dem Bade auszuschütten - zu schmerzlich hallt noch die Lektion nach, als dies hierzulande das letzte Mal geschah und die Nazis an die Macht kamen!

Das Problem ist mE. ein mediengemachtes: Die Extremisten erhalten ständig und überproportional die Schlagzeilen: Regierungsverweigerer, Reichsbürger, AfD - die Quotenjunkies rühren nur zu gern ständig in der braunen Scheiße und nennen es dann "Aufklärung" - vor allem aber sehen sie die allgemeinen "Werte" und die "Demokratie" ständig gefährdet. So kann man auch verunsichern und Angst schüren!

Würde man die - verglichen mit der Volksgesamtheit - paar Idioten eher medial ignorieren oder zumindest nüchtern und verhältnismäßig darüber berichten, vor allem aber nur so viel wie wirklich nötig - das Bild wäre ein ganz anderes!

Und ohne die ständig geschürte Angst und Panikmache gegen eingebildete Islamisierung und Flüchtlingskriminalität bekämen die offiziellen erzkonservativen bis rechten Parteien auch nicht soviel Zulauf. Auch hier wird medial ständig sensationssuchend übersteuert, womit Vorurteil und Rassismus befördert und zementiert werden.

Das Schlimme ist, dass die Mehrheit ja gar nicht erst mit Heugabeln und Fackeln unterwegs sein muss - es reicht, in ein paar entscheidenden Momenten zu schweigen und NICHT dagegen zu sein, dass gewisse Dinge geschehen ... - und schon können die Mitleidlosen wieder ein Regiment des Schreckens errichten!

Diese Momente gilt es nicht zu verpassen!

LG, eKy

Thomas 14.04.2017 15:45

Lieber Erich,

jetzt ist, obwohl es ja nur ein kleiner Spaß sein sollte, das alles sehr ernst geworden. Ich hoffe und vertraue darauf, dass es genügend vernünftige Zeitgenossen gibt - und versuche dazuzugehören. ;)

Liebe Grüße
Thomas

Kokochanel 18.04.2017 19:12

Lieber Thomas,

ein gelungenes Stück Satire mit galligem Resumee. Ich sehe es eher nicht als Symbol für alle Religionen, sondern auf die eine fixiert, deren Rituale uns besonders fremd sind.
Wäre es dennoch so gemeint, sehe ich eher das, was die "Institutionen", die dem Glaubensformat folgen, aus dem eigentlichen Glauben machen.
Die Institutionen missbrauchen im Grunde die Gläubigen, ihre Naivität, die Menschen eben "gauben" macht, anstatt sich mit Wissen zufrieden zu geben.
Sie benutzen die Sehnsucht der Menschen nach etwas "Übermächtigen", um selbst Macht an sich zu reissen.
Die Sehnsucht der Menschen, etwas zu finden, was über das Sichtbare und Irdische hinausgeht, wird so zu Manipulationszwecken bis hin zu unnatürlichen Riten und Ritualen, genutzt.
Meistens wird man als Kind schn in eine Regionsform hineingegeben. Schwierig, sich davon später wieder zu befreien.
LG und gerne drüber nachgedacht von Koko

Erich Kykal 18.04.2017 19:23

Hi Koko!

"Unnatürliche Rituale und Bräuche" - das klingt ja beinahe harmlos!

Ich würde sagen, zum Teil schwer die Lebensqualität einschränkend, die persönliche Freiheit und Entwicklung hemmend oder verhindernd - bis hin zu schwerst (und nicht wieder gutzumachen) körperverletzend!

Das beginnt beim Nikab, geht über die Burka bis hin zu Frauenbeschneidung und Schamvernähung!
Und was dann noch übrig ist von einem gefolterten, gedemütigten und gebrochenen Wesen, wird für ein paar Ziegen an den Nächstbesten verscherbelt! Untreue Frauen werden hingerichtet - untreue Männer natürlich nicht! Die zahlen schlimmstenfalls eine Verwaltungsstrafe ...

Nicht dass das Christentum da besser gewesen wäre! Bis zum Ende des vorletzten Jahrhunderts dürften Frauen kaum allein vor die Türe, durften keinerlei Haut zeigen außer an Kopf und Händen, waren zu Gehorsam verpflichtet, kaum mehr als eines Mannes Besitz- und Gebrauchstum. Am Land war ein Kopftuch quasi Pflicht. Und wer nicht das "Rechte" glauben wollte, das Gesicht oder gar die Unschuld verlor oder auch nur irgendwie denunziert wurde, wurde bestenfalls in den Suizid gemobbt, schlimmstenfalls bis zum Geständnis gefoltert und als Ketzer oder Hexe verbrannt.

Aber so wir wir das hinter uns gelassen haben, so wird auch der Islam noch reifen müssen.

LG, eKy

Kokochanel 18.04.2017 20:30

ich stimme dir durchaus zu, Erich. Auch die Kirche hat heute nch zu viel Macht in manchen kleinen Dörfern. Von Missbrauch, den die Eltern oftmals wissentlich duldeten, weil die Autorität des Pfaffen unantastbar war in ihren Augen , gar nicht zu reden.
Der Islam ist eine Sonderform, (möglicherweise auch das Judentum, aber damit kenne ich mich nicht so gut aus, das den Krieg gegen die Palästinenser auch religiös rechtfertigen möchte). Islam ist eben noch politisch, darüber haben wir oft schon gesprochen.

Die Kirche hat das bereits hinter sich, aber dennoch hat sie Macht. Immer hat sie, besonders die katholische, mit Strafe und Angstmache gearbeitet. Kann mich noch gut erinnern, wie ich ein Nachbarsmädchen morgens immer mit zur Grundschule nahm, war so gegen Anfang der 90 iger. Da bereiteten sich die Katholischen ja auf de Kommelion vor.
Das Mädchen war jetzt nicht so helle und konnte sich die Texte, die sie wohl auswenig lernen sollte, nicht merken. Der Pastor war böse mit ihr und drohte, dass sie dann nicht zur Kommelion gehen darf. Pädagogisch voll daneben.:Aua
Einmal weinte sie morgens. Da habe ich ihr gesagt, dass wir evangelisch sind und dass es Gott egal ist, ob sie die Texte kann. Dass sie dann eben evangelisch wird und später, wenn sie besser behalten kann, zur Kommunion geht. Und dass der Pastor ihr gar nix kann, weil der liebe Gott ganz anders denkt als er und alle Menschen liebt, auch die, die sich keine Texte merken können.:)
Meine Tochter war entsetzt und meinte, das wäre aber eine "doofe Religion", die sie da hat.:)
Mich entsetzte es auch, dass dieser recht konersvative Pastor dem Kind soviel Angst machen konnte. Dass es das in den 90 igern noch gab. Aber Rheinland eben, auch damals noch ziemlich streng katholisch.

Mit dem Pfaffen bekam ich es auch noch zu tun. Der leitete den "ökumenischen Religionsunterricht" in der Grundschule und richtete ihn streng katholisch aus. Meine Tochter sollte sich bekreuzigen und beim Beten knien.
Das habe ich ihr untersagt, weil ich das nicht wollte.
Bin dann zur Schule und habe richtig Zoff bekommen mit dem Kerl. Letztlich bin ich bis zum Direktor gegangen und habe gesagt, dass ich das so nicht akzeptieren werde und dass meine Tochter dann an dem Unterricht nicht mehr teil nimmt. Letztlich führte es dazu, dass ein evangelischer Pastor kam und der Unterricht gesplittet wurde.

Nicht jeder aber hat die Muße und Kraft, sich gegen so eine Autorität zu stellen, die Kindern einen echten Schaden fürs Leben mitgeben kann. Nicht jeder sieht auch die Gefahr für Kinder, die darin steckt. Ich habe es eben persönlich auch nicht so mit dem Knie:)n...

Dahingehend gibt es im Islam noch viel zu reformieren. Aber nach Erdogans Wahlausgang halte ich das für illusorisch...:Aua

LG von Koko

Erich Kykal 18.04.2017 20:43

Hi Koko!

Bei den Katholen heiße es "Kommunion". Du hast das auch geschrieben, aber zuvor zweimal "Kommelion". Gibt es das bei den Evangelen?
Und der (evangelische) Pastor heißt katholisch Pater oder Pfarrer oder Priester. Nicht verwechseln! :D

Du hast recht, nur nix durchgehen lassen bei diesen "Menschenfischern" von eigenen Gnaden! Die verkleistern die Gehirne wehrloser Kinder und gewöhnen ihnen klare Gedanken ab: Glaub's, steht so im Buch! :rolleyes::Aua

Gut gemacht! :Blume:

LG, eKy

Chavali 18.04.2017 21:18

Lieber Thomas,

wie kommt man auf solchen unsinnigen Spaß oder sollte man sagen spaßigen Ernst?:o

Auf alle Fälle toll gelungen und zur Erheiterung beigetragen, aber auch zum Nachdenken angeregt....

(Auch tolle Kommentare!)

Lieben Gruß,
Chavali

Kokochanel 18.04.2017 22:56

Liebes Klugscheißerchen Erich,(zwinker)

ja, es gibt bei den Protestanten ( evangelische) auch eine "Kommunion". da heißt sie Konfirmation und wird gehalten, wenn die Kinder ca 14 sind. Das Schönste an meiner war, dass ich mir zur Konfirmation meinen ersten Dackel kaufen durfte.:Herz::).
Im Rheinland heißt die Kommunion "Kommelion", ein Dialektwort des Kölschen.

Pastor ist für mich der Berufststand jener, die im Kirchendienst als Prediger arbeiten.

"Pfaffe" hingegen ist ein nicht sehr freundliches Dialektwort für Pastor aus dem Sauerland ( da, wo es jetzt wieder schneit:)), wo ich geboren und aufgewachsen bin.

Da ich also nur eine Immi-Rheinländerin bin, wohne seit fast 30 Jahren hier, bin ich eben auch nicht katholisch gewesen.Mittlerweile bin ich aus der Kirche ausgetreten. Nicht wegen der Steuer, sondern wegen vieler Dige, die mich stören, letztlich aber, weil die Synoden behaupten, das Tiere keine Seele hätten. Was letzlich darin gipfelt, dass sie auf Tierfriedhöfen ein Grabkreuz verbieten. Habe ich erst jetzt festgestellt, als es um Janosch ging...Sie segnen Waffen, Autos, aber keine Tiere... nee, ohne mich. Hat mich in meiner Entscheidung wieder einmal bestätigt.

Dennoch glaube ich an Gott. Die Sache mit Jesus machte mir immer schon Probleme als hinterfragender Mensch. Aber man war eben geprägt...
Heute ist Weihnachten für mich ein Fest der Liebe, ein Familienfest ohne chrstlichen Hintergrund.
Ich habe als Kind keine negativen Erfahrungen mit Pfarrern gemacht, im Gegenteil, Sie waren sehr modern, aufgeschlossen und klug.
Bis auf den ersten, aber da war ich noch sehr klein. Mein Vater hatte eine nachhaltige Art, alles, was er sagte, zynisch-satirisch umzudrehen, was mich sehr amüsierte als Kind. Er war Atheist. So konnten mir die wenigen Dinge, die der erste Pastor mir mitgab, nicht schaden. Sie wurden sogleich von meinem Vater nivelliert.
Meine Oma allerdings war sehr christlich. Sie war mir ein gutes Beispiel dafür, wieviel Kraft einem der Glauben geben kann.Also hatte ich zwei starke Pole, zwischen denen ich mir irgendwann meinen eigenen Weg suchen musste.

Im Laufe meines Lebens aber lernte ich zudem viele Religionen kennen und je mehr ich kenne lernte, desto mehr fing ich an, an den institutionellen Festungen zu zweifeln. denn jede nahm für sich in Anspruch, die richtige zu sein.
Mein Kirchenaustritt war also ein Resultat eines langen Prozesses des Nachdenkens gegen eine Institution im Speziellen, nicht aber eine Ohrfeige für Gläubige an sich. Ich respektiere jedermanns Glauben, so lange er friedlich und nicht missionierend daher kommt.
Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, denke ich, denn Glauben ist sehr persönlich.

LG von Koko

Thomas 20.04.2017 15:37

Liebe Koko,

es freut mich, dass du die Religionsfrage ähnlich unverkrampf siehst wie ich auch. Meine Kindheitserfahrungen waren übrigens ähnlich. Die Sache mit Jesus ist nicht ganz einfach, aber sehr wichtig, denn in dem Maße wie Gott Mensch ist, ist auch in jedem Menschen göttliches vorhanden. Der Begriff der Menschenwürde, auf dem unser Rechtssystem und die Menschenrechte insgesamt basieren, wäre sicher ohne diesen christlichen Hintergrund nicht (in der europäischen Renaissance) entstanden.

Auf alle Fälle ist klar, dass es einen Gott, der sich wie ein pedantischer Hausmeister in die Kleinigkeiten menschlichen Lebens einmischt, indem er bestimmt was wir essen und anziehen müssen, nicht geben kann. Aber manche "Gläubige" scheinen so etwas allen Ernstes zu brauchen. Wenn sie andere Menschen damit nicht belästigen, sollen sie es wegen mir haben dürfen.

Liebe Grüße
Thomas


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:46 Uhr.

Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg