Einsame Nacht
Ich bin die Dunkelheit und höre tausend Herzen
von traulich Liebenden in meiner sachten Hut, und was Verborgenheit an ihnen Wunder tut, erwächst in mir zu bittersüßen Schmerzen. Ich bin die Dunkelheit und fasse tausend Leben in einem Atemzuge meiner schwarzen Nacht, jedoch was weich darin und zärtlich müde macht, vergeht mit mir, wenn sich die Schatten heben. Ich bin die Dunkelheit und weine in die Kissen aus kühlem Wiesengras in meinem stillen Gang: Der strahlendhelle Tag, der meinen Tau bezwang, erkennt mich nicht und wird mich nie vermissen. |
Lieber eKy,
weißt du, was hier beim Lesen geschieht? Man hat die Wahl zwischen unendlicher Traurigkeit, ob Betroffener, oder man schmilzt dahin, ob der Lyrik. Beim Nachdenken siegt die Begeisterung für gekonnte Lyrik. Jede Strophe ist einfach nur wunderschön (traurig), aber die letzten zwei Verse sind unübertreffbar.:Blume: Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Eines von denen, die mir selbst wirklich rundum gefallen - wie oft hat man schon bei den eigenen Werken das Gefühl, hier wirklich etwas geleistet zu haben? Also bei mir ist das Gefühl selten. Dabei ist das Metrum nicht perfekt: In jeder Strophe hat die letzte Zeile nur 5 Heber in Gegensatz zu den drei anderen mit 6. Ist aber Absicht: Ich wollte noch mehr Tempo rausnehmen in der letzten Zeile, um sie betonter, getragener sprechen zu können. So wird der fehlende Heber durch bedeutungsvolle Pausen ersetzt.:D Besonders gefällt mir in der 3. Str., dass die Tränen der Nacht auf den Wiesenkissen der Tau sind, den der sich erhebende Tag gedankenlos wegbrennt, offenbar ohne zu bemerken, worum es sich handelt und dass dies ihn betrifft: So ist das Drama der heimlich und hoffnungslos Liebenden: Sie können sich - aus welchen Gründen auch immer - nie begegnen, und oft genug weiß der eine gar nicht, dass und wie sehr er geliebt wird! Vielen Dank für dein Lob - das ist die Butter bei meine Fische!:D LG, eKy |
Lieber Erich, |
Hi, Chavi!
Köstlich? In welcher Hinsicht? Weil du sie gut findest oder weil du sie mir nicht abkaufst? Ich darf dir versichern, dass der Effekt bewusst so gewählt ist - und nicht, weil ich erst hinterher feststellte, dass alle letzten Zeilen zu kurz waren und ich keine Lust mehr hatte, das umzubessern und mir deshalb eine glaubhafte Legende dazu überlegte... Räusper...Ähem...:Aua Anderswo hat jemand festgestellt, dass jede erste Zeile eine Silbe länger ist als die beiden folgenden, und die letzte Zeile wiederum eine Silbe kürzer ist als die Mittelzeilen: 13-12-12-11 Das ist mir (ich zähle immer bloß die Heber) gar nicht aufgefallen, aber es verstärkt sogar den von mir beabsichtigten Effekt eines Heranbrandens und Ablaufens der Strophen wie Wellen an einem Strand: so entsteht eine getragene, hypnotische Dynamik beim Vortrag. Find ich eben.:cool: LG, eKy |
Ein wunder-wunderschönes Gedicht, Erich Kykal! :Blume:
Auch, wenn die letzten Zeilen wehmütig klingen. Gerne gelesen LG momo |
Hi, Momo!
Vielen Dank für's Vorbeischauen und was Dalassen!:) Die Wehmut ist bei mir quasi systemimmanent...;) LG, eKy |
Hallo eKy :)
Das ist so schön zum Dahinschmelzen, so wehmütig und romantisch.:Blume::Blume::Blume:
Das ist ein Schmuckstück:) Liebe Grüße sy |
Hi, Sy!
Vielen Dank - ein begeistertes Lob erfreut besonders, verrät es doch, dass man jemanden wirklich zu berühren wusste!:) LG, eKy |
Hallo Erich, |
Hi, Chavi!
Zu meiner Schande: Ich hab's erst hinterher gemerkt - aber es hat mir so gefallen, also: warum nicht!?:D:rolleyes: Diesem Nachtgedicht habe ich gestern noch ein Taggedicht sozusagen gegenübergestellt: "Tagleben". Ich fand, der Tag sollte auch zu seinem Recht kommen!:D LG, eKy |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:59 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg