Gedichte-Eiland

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Untergrund 05.05.2010 06:50

Gewissermaßen
 
Diejenigen, welche nicht schreiben,
sind die größten Dichter.
Diejenigen, welche nicht spielen,
haben das coolste Pokerface.

Diejenigen, welche nicht denken,
sind mit Einsicht gesegnet.
Diejenigen, welche nicht schlemmen,
haben den besten Geschmack.

Diejenigen, welche nicht sammeln,
behalten am meisten.
Diejenigen, welche nicht reden,
haben das beste Argument.

Chavali 05.05.2010 12:46

Nun ja, Glasfeder,

dichterisch ist das ganz nett verarbeitet - aber an dem Wahrheitsgehalt zweifele ich doch etwas ;)
Besonders der Abschnitt missfällt mir vom Sinn her:
Zitat:

Diejenigen, welche nicht reden,
haben das beste Argument.
Welches Argument soll das sein?
Dass sie nix zu sagen haben?
Oder dass sie nix zu reden wissen?
Das kann nur ein Argument gegen die Kommunikation sein, die das Leben überhaupt ausmacht.

In dieser Art wären auch die anderen Behauptungen des Textes zu sehen, gell.

Willkommen im Forum - bin auf deine nächsten Texte sehr gespannt!


Beste Grüße!
Chavali


Untergrund 05.05.2010 19:36

Ja nett formuliert würde ich es als Antithese beschreiben, es gab aber auch schon welche die in dieser Reduktion das entscheidende Plus gegenüber der Wahrheit gesehen haben. Ich beschreibe ja generell nur überextremisierte Zustaende die dann Rueckschlüsse auf die Relevanz des Unmöglichen bzw. Unverstaendlichen zulassen. So dann noch direkt geantwortet, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, schließlich kann man sich ja auch seinen Teil denken;-)

MFG

ginTon 05.05.2010 19:46

hallo glasfeder,,

schwer zu sagen ob dies eine antithese ist, dazu müsste doch zunächst erst
einmal eine these aufgestellt werden, was meines erachtens nicht der fall ist,
oder etwa doch? rein vom inhaltlichen eben doch nur als ein großes Frage-
zeichen erkennbar,

insgesamt bleibt mir nur die Aneinanderreihung, von Feststellungen über deren
Wahrheitsgehalt sich natürlich streiten lässt,, wie auch, wenn es das Werk
könnte zeige ich dir Gott..

ich schließe mich chavi an,, und willkommen im forum...interessant ist es schon
darüber nachzudenken,, würde meines erachtens aber zu nixx führen..ich meine
allgemein sich gedanken über diese dinge zu machen...

gerne mit beschäftigt LG gin

Untergrund 05.05.2010 20:42

Absolutistisch gesehen habt ihr natuerlich voellig recht, aber es greift ja nicht ins Leere um einen Gegenbeweis zur Kommunikation zu führen sondern um eine relative Entfernung im Aufeinanderrumhacken zu verdeutlichen.

MFG

ginTon 05.05.2010 21:23

Zitat:

Absolutistisch gesehen habt ihr natuerlich voellig recht, aber es greift ja nicht ins Leere um einen Gegenbeweis zur Kommunikation zu führen sondern um eine relative Entfernung im Aufeinanderrumhacken zu verdeutlichen.
verstehe ich nicht..wir haben doch nur unsere meinung gesagt,, was hat das
mit "aufeinanderrumhacken" zu tun? hier hat doch keiner gehackt..

ist nur ein rhetorisches mittel, einen nichtbeweisbaren Konsens mit einem mit-
unter auch nichtbeweisbaren Konsens zu hinterfragen...so weit meine Meinung dazu,
deswegen hast du es doch hier auch reingestellt oder nicht...

LG gin

Untergrund 06.05.2010 06:57

So schwebte mir das vor ginton, wobei ich das Rumhacken, ja auch nur allgemein eingebunden hatte , weil es ja das Gegenteil vom nicht Reden ist und somit den Bezug zum Gedicht m.E. am besten verdeutlicht, ohne halt zu allgemein zu klingen.

MFG

ginTon 06.05.2010 11:25

Zitat:

So schwebte mir das vor ginton, wobei ich das Rumhacken, ja auch nur allgemein eingebunden hatte , weil es ja das Gegenteil vom nicht Reden ist und somit den Bezug zum Gedicht m.E. am besten verdeutlicht, ohne halt zu allgemein zu klingen.

Vielen Dank RS
je nachdem welches schweigen man meint, aber wir
reden ja in dem bezug auch meilenweit an dem ausdruck des werkes vorbei und
es geht eigentlich gar nicht mehr um den text an sich...natürlich gibt es ein
schweigen, welches eher eine negative Konnotation beinhaltet und es gibt aber
auch ein Schweigen welches genau das Gegenteil beinhaltet...

na ja mir ging es
eigentlich darum das diese These und Antithese denne aber nicht in deinem Werk
zum Ausdruck kommt und dieses "Aufeinanderrumhacken" auch nicht,, deswegen
wir diskuttieren jetzt eher wie das Werk
hätte aussehen können
, ob du dieses jedoch so stehen lassen willst und ändern,
weiß nicht ob dies dann zu diesem Grundgedanken führt...weil es eben so nicht in
diesem Werk steht und demnach eine einseitige Betrachtung ist .... LG gin

Untergrund 06.05.2010 19:14

Die Gedanken hierzu werden ja immer interessanter, wobei es ja den Kommentaren obliegt ein Werk zu bereichern oder zu entleeren. Jedenfalls ist mir dein Standpunkt geläufiger als du vielleicht glaubst, weil ich ja das Kontemplative bewusst nicht thematisiert habe sondern es immer noch als Option offensteht die du erkannt hast aber vielleicht selber als kontraer zum Werk siehst, weil es eher dieser unmoegliche Definitionsraum des Schweigens ist, welcher durch den Schluss doch gewissermassen umrissen wird.

MFG

ginTon 06.05.2010 19:31

Zitat:

Die Gedanken hierzu werden ja immer interessanter, wobei es ja den Kommentaren obliegt ein Werk zu bereichern oder zu entleeren. Jedenfalls ist mir dein Standpunkt geläufiger als du vielleicht glaubst, weil ich ja das Kontemplative bewusst nicht thematisiert habe sondern es immer noch als Option offensteht die du erkannt hast aber vielleicht selber als kontraer zum Werk siehst, weil es eher dieser unmoegliche Definitionsraum des Schweigens ist, welcher durch den Schluss doch gewissermassen umrissen wird.
ich glaube da bemessen wir ein wenig zuviel in ein werk, dessen inhalt meines
erachtens nicht so viel hergibt, und ein werk allein durch kommentare zu
bereichern ist doch auch nicht sinn und zweck..sollte denn nicht eher das
werk an sich bereichern? ich will mich jetzt auch nicht auf ein ding
ausschließlich beziehen (dem Schweigen), denn dort stehen ja noch andere
inhaltliche schwerpunkte...

persönlich finde ich es nicht gut einem werk so viel aufmerksamkeit beizumessen,
wie gesagt dessen inhalt für mich nicht ausgereift ist..ich habe meine
standpunkte dargelegt und belasse es dabei, ich ziehe mich aus der
diskussion zurück, weil es mir eigentlich mehr um das werk ging ;)

LG gin

Untergrund 06.05.2010 20:09

Ich hoffe nur damit deinen Stolz nicht verletzt zu haben, egal ob nun Kommentar oder Gedicht, ansonsten wäre ja klar wie Kloßbrühe was hier ausgereifter ist.

MFG

ginTon 06.05.2010 20:28

Zitat:

Ich hoffe nur damit deinen Stolz nicht verletzt zu haben, egal ob nun Kommentar oder Gedicht, ansonsten wäre ja klar wie Kloßbrühe was hier ausgereifter ist.

LG RS
nope warum meinen stolz verletzen, müsstest du mir natürlich erklären warum?
wolltest du ihn denn verletzen? und wenn woran willst du es festmachen wenn
es so wäre, da du es so überzeugt darbringst?

ansonsten weiß ich es ehrlich gesagt nicht was ausgereifter ist, helf doch mal
bei der aufklärung..

Chavali 06.05.2010 20:50

Hallo ihr beiden,

irgendwie finde ich euren verbalen Schlagabtausch witzig und ich bin mir nicht mal sicher,
ob er vorderhand zum Text gehört.
Interessant ist er allemal und eure konträren Ansichten auch.

Es ist ein provokanter Text, den du eingestellt hast, Glasfeder :)
Das ist aber gut so, regt er doch zur Diskussion an.
Zitat:

Diejenigen, welche nicht schreiben,
sind die größten Dichter.
Das ist das zweite Zitat, das ich aus deinem Text herausnehme.
Logischerweise ist der Inhalt absolut paradox.
Ich habe noch nie einen Dichter getoffen, der nicht schreibt - wozu wäre er dann Dichter?
Auch das Output ist unterschiedlich:
Manche Dichter schrieben (schreiben) mehrere Texte am Tag - manche nur eines im Monat (o.ä.)
Wer will beurteilen, was dichterischer ist?

Hier sind nur die Leser gefragt, die entscheiden, welche Texte ihn ansprechen und welche nicht.
Das aber ist immer auch vom Geschmack abhängig.

Soweit dies. Ich vermute aber, das ist dir alles absolut nicht neu :D


Manchmal dichterisch,
Chavali


Untergrund 06.05.2010 21:04

Rhethorisch gesehen ist das Jacke wie Hose, was wem besser steht beurteilen sowieso die anderen. Da du das Wort ausgereift in die Disskussion geworfen hast, habe ich schon verstanden was du meinst und lasse dir diesen Punkt natürlich, da es schnell aus dem Handgelenk entstanden ist. Für mich besteht der Unterschied allerdings darin Selbstkritik so zu verpacken wie beim Anfang des Gedichts, dass der Adressat sowohl Leser als auch Autor sein kann, da wir beides in Personalunion sind. Vielleicht erschließt sich eine reifere Facette unter dem Behelfstitel Zwiesprache der vielleicht Teile deiner Kritik berücksichtigt. Wenn dem nicht so ist, höre ich es natürlich gern aus berufenem Munde.

Also Ginton auf dein Wohl!!!

ginTon 06.05.2010 21:09

Also Ginton auf dein Wohl!!!

hey danke dir,, da gebe ich dir vollkommen Recht..Prösterchen zurück :D obwohl
ich denke das chavali auch berufen ist und du somit behelfsgemäß deine Nichtbe-
antwortung von Fragen einfach an mich weitergeben willst..ich kann die
dir diese aber auch nicht beantworten, solange du nicht auf den von uns her-
vorgebrachten problemen eingehst...was machen wir denn da :rolleyes: :)

Dana 07.05.2010 18:32

Hallo Glasfeder,
also - so richtig vom Hocker haut es mich nicht.;)
In Bezug auf "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" passt es schon (jedoch nicht durchgängig) - es sei denn, man verbindet es mit einer Portion Ironie:


Diejenigen, welche nicht schreiben,
sind die größten Dichter.

Durchaus stimmig. Ich möchte nicht wissen, wie viele große Dichter uner- und anerkannt blieben, nur weil sie ihre Werke nicht niedergeschrieben haben.:cool:

Diejenigen, welche nicht spielen,
haben das coolste Pokerface.

Einem solchen Pokerface begegnet man oft, bzw. kann man es oft beobachten - im Cafe, an Bushaltestellen oder auf Konzerten und Theatern. Ganz besonders in Kirchen.
Es gibt Menschen ohne jede Mimik. Sie starren ins Nichts und nichts kann man von ihrem Gesicht ablesen. :D


Diejenigen, welche nicht denken,
sind mit Schlauheit gesegnet.

:confused: Hier bin ich aufgeschmissen. Entweder wissen sie alles, so dass sie nicht mehr denken müssen. Diese sollten dann aber wenigstens schreiben, oder?;)
"Schlauheit" fühlt sich für mich sehr unlyrisch an. Was hälst du von "Klugheit"?



Diejenigen, welche nicht schlemmen,
haben den größten Geschmack.

Da du das Wort "größten" bereits beim Dichter verwandt hast, würde ich "besten" schreiben.
Dieser These stimme ich zu. Wer ausschließlich schlemmt, bewegt sich in Nähe der "Völlerei". Mit gutem Geschmack hat es dann wenig zu tun.


Diejenigen, welche nicht sammeln,
behalten am meisten.

Das ist sehr schön. Jene sind frei.
Ich habe schon einige Dinge gesammelt und bin vielen Sammlern begegnet. Sie sind den "armen Erben" oft eine Last. :rolleyes:


Diejenigen, welche nicht reden,
haben das beste Argument.

Stimmt, sehr oft sogar. Gibt man ein gutes Argument preis, wird es "zerfleddert". Siehe Politik oder Kritiker.:eek:

So wie ich meinen Kommentar begonnen habe, hat dein Gedicht so viele Zeilen gar nicht verdient.:o
Bin aber eine Frau - und wenn ich einmal angefangen habe, kann ich mich selbst nicht mehr bremsen.

Liebe Grüße
Dana

Untergrund 07.05.2010 21:14

Dana hat teilweise in meinem Sinn auf Chavalis Einwürfe reagiert was dann wahrscheinlich auch Ginton zupass kommt. Schritt für Schritt bist du es durchgegangen, wobei deine Deutungen meiner Intention großteils zur Ehre gereichen. Ich weiss ich bin ein Schleimer, aber was man einmal richtig gelernt hat, kann man nur in solchen Anwandlungen wie diesem Gedicht von sich stossen. Schlauheit und Klugheit ist beides ein bisschen unbeholfen. Das sei jetzt wegen dir geaendert und besten habe ich uch eingefuegt. Wenn ich will dann kann ich auch. Vielen Dank liebe Gemeinde;-)

MFG

Blaugold 07.05.2010 23:32

Hallo Glasfeder

Im Grunde ist mein Verständnis schon da, was du im Gedicht meinst. Wie du es meinst ist deins.
Herzlich willkommen im Forum! :)
Dein erstes Werk sollte so vielfältig kommentiert werden, wie von dir selbst geschrieben.
Da gibt es nichts anderes zu bedenken.
Wie ich lese weist dein Gedicht keine sehr ungebräuchlichen Wörter auf.
Das finde ich klar ausgedrückt. Im Gegensatz zu deinen Kommentaren.
Bei mir ist es gewissermaßen umgedreht.
Ich schreibe manchmal auch Gedichte, die in fast alle Richtungen gedeutet werden könnten.
Bei deinem könnte man sich einen anderen Reim drauf machen, obwohl es keine hat.
Aber ich sehe ein, dass du dir das offen lässt. ;)

Blaugold

Neil Olssen 08.05.2010 00:38

Du weißt, wir waren fast nie auf einer Seite. Zu müßig dies jetzt zu vertiefen. Was Du jedoch hier abgeliefert hast, ist sehr gut. Spricht mich an und ist in keiner Weise mißzuverstehen. Dein Gedicht ist keine These oder dergleichen, es ist Fakt. Da gibt es nichts zu diskutieren. Dies ist die absolute Essenz des Seins. Wer das nicht versteht, sollte besser mit dem Schweigen beginnen.

Es grüßt die Neil Olssen ...

Untergrund 08.05.2010 11:13

Vielen Dank für die versöhnlichen Töne, die meinem Gedicht noch ein bisschen mehr abgewinnen können, als nur Diskussionsgrundlage zu sein. Das ist natürlich auch gut, bzw. ncht schlecht für die Basis des Verständnisses, aber schließlich kommt dann doch die wahre Meinung unverfälschter ans Tageslicht. Es ist natürlich auch ohne viel Ballast geschrieben aber mit einigen Widerhaken, die ihr Ziel zu finden wussten.

MFG


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:34 Uhr.

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Dana und Falderwald

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