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Deine moves
Nachtsüß
bist du mir zugestoßen, hab ich mich aufgabeln lassen. Soo Appetit aufs Spüren! Zimtfarben lag deine Fährte. Nur für mich. Du dachtest, ich wär dein Fang. Hab dir nicht verraten, dass ich dich aufgespürt hab. Mit bebenden Nasenflügeln im Stroboskop-Gewitter. Augen zu. Dir nachgespürt hab - Augen auf! - zwischen Wimpernschlägen. Weißt du das? Und deine moves erzähln Geschichten von Elfenbeintürmen mit Moskitonetzen vor weitgeflügelten Fenstern aus 1001 Nacht. Zu mir oder zu dir aufm fliegenden Teppich. Weiß nich mehr. Ich war das Leder der Taxisitze. Ich war die Zunge auf rauer Haut. Das gierige Wispern im Raum. Der verstohlene Blick des Fahrers. Du warst die Luft zum Atmen. Bald schon hab ich dich ausgeatmet. .fee '12 |
Hallo fee,
das ist ein Gedicht, für das die freie Form ausgezeichnet passt. Es ist wirklich packend und ein wenig "über-sinnlich", jedenfalls stimmen mich die Schlusszeilen (mit Rückblick auf das Thema "aufgespührt") sehr nachdenklich. Es ist recht "wild". Ich finde es klasse. Liebe Grüße Thomas |
Zitat:
Jöh, danke, Thomas! Wenn es dich trotz "wild" auch nachdenklich gestimmt hat, ist die Mischung ja anscheinend aufgegangen. Das freut mich total, wusste ich doch, dass das hier kein sehr "gradliniger", einfacher Text ist. (Als der dann da so fertig vor mir stand, hab ich mich doch ein wenig gefragt, welche "wilde Seite" ich da so in mir habe, die da ein wenig hervorgelugt haben muss *kicher). Recht zahme, liebe Grüße, fee |
Servus fee,
wow, das haut ja gewaltig rein und geht bis ganz tief unter die Haut. Und es scheint der weibliche Raffinesse zu entsprechen, dem Mann das Gefühl zu geben, er habe sie aufgegabelt, obwohl sie es war, die ihn aufgespürt bzw. ausgeguckt hat. ;) Das ist schlau, denn so werden männliche Minderwertigkeitskomplexe weitestgehend vermieden und so ist der Mann dann zu besseren Leistungen fähig...:D Der Text transportiert eine durchgängig erotische Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile. Aber das würde ich mir noch einmal überlegen: Zitat:
Wer da schon alles drauf gesessen hat und mit welchen Dingen das Leder dieser Sitze schon alles Kontakt hatte, will ich hier gar nicht beschreiben. Das wäre vielmehr ein Motiv für die "Rocky Horror Picture Show". Auf jeden Fall habe ich diesen prickelnden Text gerne gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
LOL, danke, Falderwald,
für den Einblick in Taxiledersitz-(Unter)Welten... ich kann mir das (ansatzweise) schon entsprechend vorstellen... ...LI in meinem Text ist ja definitiv nicht die erste, die sich diesen Kick holen möchte... daher glaub ich aber auch, dass gerade die Tatsache, DASS das auch noch in jeder Bedeutung des Wortes "schmutzig" ist, dem Ganzen noch mehr drive verleiht...ich bin auch bekennender Fan der Rocky Horror Picture Show (natürlich nur als Seherin...klar doch!). :cool: Ich hab mich sehr über deine Rückmeldung gefreut, die mir sagt, dass es so ankommt, wie von mir erhofft! Herzliche Grüße, wild-fee |
Hach du Wildes...:D
Da ist mir noch was aufgefallen: Soll es in S1/Z3 tatsächlich heißen: "hab ich mich aufgabeln lässen" ? Oder ist das nur ein Freudsches Vertippserle? Liebe Grüße Falderwald |
Oh, danke, Falderwald....woher der Vertippsler wohl wirklich kommt....??? Ist korrigiert - dem Adlerauge sei Dank!
freu-fee |
lb. fee,
ein feines wortkränzchen hast du da gewunden! lg w. |
Besten Dank, Walther!
Da freu ich mich sehr darüber! :) fee |
Fängt gut an und hört gut auf - in einem geschlossenen Kreislauf.
Die Erotik im Text ist nicht zu überhören, zeigt sich aber auf spielerische Weise, was ich angenehm finde. Kurzum: Tutto perfetto. :):):) |
Herzlichen Dank für das schöne Lob, marzipania!
Freut mich, wenns dir gefallen hat! LG, fee |
Hey Fee,
gefällt mir sehr gut, ein schönes Stück, irgendwo zwischen Romantik und Lust angesiedelt. Du überzeugst mich hier mit wirklich schönen, ungewöhnlichen Wortschöpfungen wie Nachtsüß, Stroboskop-Gewitter und Zimtfarben und wanderst gekonnt auf einem Grat zwischen Umgangssprache und Poesie. Ich stell mir gerade die Antwort des Ly Du vor, der die Geschichte aus seiner Sicht erzählt. Okay, Faldis Mikroskopblick auf die Rücksitzbank hat mir einen kleinen Schauder über den Rücken gegossen und ich blende das einfach wieder aus. ;-). Der Unterton der nach der letzten Strophe noch nachhallt gefällt mir besonders. Gerne gelesen und ... kommt auf meine Favoritenliste. Lieben Gruß C. |
Wow, auf die Favoritenliste? Das freut mich jetzt aber wirklich riesig, Cebrail!
Da ich selbst ja so wild wie LI in Wirklichkeit nicht bin, hab ich ein wenig Magengrummeln gehabt, ob ich es überhaupt posten soll...aber ev. war hier ja ein kleiner Authentizitäts-Mangel grade recht... sonst wären womöglich die Ledersitze noch das Harmloseste in dem Text geworden... ;) Allerliebsten Ich-freu-mich-Dank, fee |
Hallo fee,
ich vermute, das Vorspiel dieser Szene spielte in einem Tanzlokal, wo die weibliche Hauptfigur ihre Netze ausbrachte, um einen fetten Fang einzufahren. Geschickt wie sie ist, hat sie dies mit weiblicher Intuition durchgeführt, ganz den sinnlichen Wünschen und ihren Phanatasien ergeben. Es folgte eine heiße Taxifahrt und dem Chauffeur blieb nicht verborgen, was sich auf den Rücksitzen seiner Droschke abspielte. Wahrscheinlich aber handelte es sich dabei nur um ein flüchtiges sexuelles Abenteuer für eine Nacht. Das schließe ich aus der Atemluft, die er für sie war, aber bald von ihr schon wieder ausgeatmet wurde. Das Gedicht hat Atmosphäre, ist phantasievoll und die Vorstellung ist sehr erotisch. In jüngeren Jahren hätte mir das sicherlich auch Spaß gemacht. Herzliche Inselgrüß Narvik |
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