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Die Todsündengedichte
Hochmut (Todsünde Nr. 1) |
Hi, Chavi!
Danke nochmal für die lobende Erwähnung hier!:Kuss Deine Gedichte - ich entsinne mich ihrer noch - haben allerdings damals durchaus dazu beigetragen, dass ich mich überhaupt mit dieser Thematik befasste. Auslöser war - neben spätmittelalterlichen Bildwerken - sicher der Thriller "Sieben", aber deine und andere Gedichte dazu hier in den Foren ließen über Jahre in mir den Gedanken reifen, mich mal selbst da dranzuwagen. Nun zu deinen Werken: Hochmut (Todsünde Nr. 1) Du schaust auf andre hernieder, Für Takt und Sprache sauberer: "alle" statt "andre". dein Blick ist eitel und stolz! Doch wisse: Dummheit und Hoffart entstehen auf mürbendem Holz. "moderndem" wäre klarer. Gibt es den Begriff "mürbend" überhaupt? "Mürbe" ja, aber so? Dein Dünkel ist unerträglich, wir sind doch alle gleich! Betonter Beginn bei sonst unbetonten Auftakten. Korrektur: "wie sind wir doch darin so gleich!" Das kleine Gehirn unbeweglich, es spielt dir so manchen Streich. Du bist mit dir selbst zufrieden, erkennst nicht des Lasters Gefahr! Am Ende wirst du gemieden, bist einsam im Greisenhaar. Wäre ein "wie" statt des "im" hier nicht eleganter? Später mehr zu den anderen Gedichten. Sehr gern (wieder) gelesen! LG, eKy |
Hi chavilein,, |
Hi, Chavi!
In S1Z4 fehlt nach der Änderung (Danke!:Kuss) eine Leerstelle. LG, eKy |
Hi ginnie, |
HI, Chavi!
Nun zum 2. Gedicht: Geiz (Todsünde Nr.2) Der Geizhals zählt täglich sein kostbares Geld Die ersten drei Zeilen hatten eine Silbe zuviel. So fließt es weicher. mit gierigen Augen in ärmlicher Kammer. Um ihn und sein Leben ist's traurig bestellt, er hat nichts davon, ist ein Bild voller Jammer. Er kann sich nicht trennen, er stellt nicht in Frage, In dieser Str. waren die Zeilen um eine Silbe zu kurz. er bechert nur Wasser zum trockenen Brot. In Kargheit verlebt er die lastenden Tage, die Seinen verkümmern in Sorgen und Not. Bisher siegte Habgier wohl über den Tod, er raffte und schaffte die Taler herbei, doch nun sieht er schwächelnd das Morgenrot: ein Atemzug nur noch - und dann ist er frei. So folgt der Text der dritten Str. deutlicher dem logischen Faden. In S2 habe ich die Zeilen so umgestellt, dass nun ein entsprechendes Reimschema vorliegt. Sehr gern gelesen und beklugfummelt!:) LG, eKy |
Hi eKy, |
Hi, Chavi!
Nun fehlen zwei Leerzeilen Abstand zum dritten Gedicht, das ich der Einfachheit halber gleich behandle: Neid (Todsünde Nr.3) Sie geben sich locker und sind doch verkrampft in ihrem ureignen Begehren, Silbe zu wenig. pro domo die Wahrheit wird einfach zerstampft, wobei sie die Lügen vermehren. Sie schleimen und flöten aus sicherem Loch und scheinen dich ganz zu verstehen. Sie lächeln dich an und würden dich doch am liebsten von hinten nur sehen. Silbe zu wenig. Denn eitel sind sie wie nichts auf der Welt Dein Einstieg war hier betont. und wähnen sich vorrangig vorne, der Neid zerfrisst sie und hat sie gefällt und sticht und bestärkt sie im Zorne. Der in S1 festgelegte Rhythmus der Kadenzen ist m-w-m-w. Ich habe die anderen beiden Strophen dem angeglichen, wodurch die Str. nun synchron takten. LG, eKy |
Hallo chavilein,, |
Hi, Chavi!
Immer schön der Reihe nach! Zorn (Todsünde Nr.4) Er frisst sich durch sämtliche Stände und Schichten, Silbe zu wenig. lässt schorfige Wunden und Narben zurück. Er kann nicht auf seine Vergeltung verzichten, Silbe zu wenig. braucht täglich vom Kuchen der Rachsucht ein Stück. Melodischer. "Bricht sich" möglicherweise Hebungsprall. Die Wut ist gewaltig und raubt den Verstand, Verständlicher. Gibt es "tauben" in dieser Form überhaupt? gräbt schwelende Löcher im Hort der Vernunft. Silbe zuviel. Sie quillt aus der Tiefe wie schwärender Brand Silbe zuviel. ein rasender Dämon der dunkelsten Zunft. Deine Zeile zu lang und schräg. Der Zorn lässt den Menschen bedenkenlos sein, So ruckelt's nicht. die Normen und Regeln, sie sind ihm egal! So hast du unbetonten Auftakt. Er zürnt und verhärtet zu fühllosem Stein, Silbe zu wenig. so muss er zerstören und hat keine Wahl. Heber zu wenig. Sehr gern gelesen und bearbeitet! Wollust (Todsünde Nr.5) In heißen Gelüsten wälzen sie sich und geben dem Drängen nach, wann immer sie wollen, lagern sie sich in jedwedes Schlafgemach. Gefühle der Demut verströmen sie nicht, Betonter Auftakt, Silbe zu wenig. auch keine Bedenken und Scham, die Triebe beherrschen, das wollen sie nicht Betonter Auftakt, Silbe zu wenig. und steigern sich in ihren Wahn. Sie ziehen so ruchlos und frevelnd ins Land, Betonter Auftakt. die Keuschheit ist ihnen fremd, Betonter Auftakt. und lästerlich greifen sie nach der Vision, die gar keinen Anstand kennt. Silbe zu wenig. Verlogen erscheint diese Eigenschaft, Silbe zu wenig. ("Institution" ist was anderes!) die ach so Moralisches predigt, Vermeidung von Doppel-"die" und Hebungsprall mit betontem Auftakt. doch trunken sich badet in teuerstem Wein. Silbe zu wenig. Das Volk ist vom Durste geschädigt. Unlogisch: Wasser schädigt nicht. Sehr gern gelesen und bearbeitet. LG, eKy PS: Nachtrag zu "Geiz" - S2Z1: "er kann es nicht teilen,..." Bitte einfügen, sonst Silbe zu wenig im Sprachfluss. Danke! |
Hi ginnie, |
Hi, Chavi!
Hier der Rest! (Du kannst es ja häppchenweise aufarbeiten!;):D) Völlerei (Todsünde Nr.6) Endlos und maßlos stopfen sie sich haltlos die gierigen Bäuche voll. Betonter Auftakt nötig. Selbstsucht und Wahnsinn treiben sie an, und die größte Wampe hat der Kaplan. Der Völlerei wird maßlos gefrönt! Rundere Satzmelodie. Kein Gedanke wird daran verschwendet, Verkürzung unnötig. dass eine Welt stirbt an Elend und Harm, durch Fresssucht sind sie geblendet. Jene, die haben, geben nichts ab, Betonter Auftakt nötig. wichtiger ist ihr höchsteignes Befinden, gierig erraffend, was habhaft erscheint, hören sie nicht, wenn ein Hungerkind weint. Eindeutig betonte Auftakte nötig. Überfluss ist heute hoch angesagt in dieser modernen, gefräßigen Welt! Kaufen und Horten bringt noch mehr Geld, Betonter Auftakt. soziales Verhalten ist da nicht gefragt. Trägheit (Todsünde Nr.7) Träge und ehrlos zerfließen die Tage, Arbeit und Mühe als Fremdwort begriffen; Faulheit und Feigheit - für sie keine Frage, Würde und Stolz sind schon lange vergriffen. Trauriges Leben, behäbig und dumm, Wille getrübt, ohne Tatkraft und Mut! Helfende Hand und das Wort bleiben stumm, selbst wenn sie könnten, bleibt kalt faules Blut. Betonte Auftakte! Schwermut des Hirnes wird sie zerfressen, Wegesgefährten, sie wenden sich ab; Betonte Auftakte. mit ihnen stirbt, was sie einstmals besessen und finden die Ruhe, die letzte, im Grab. Bei diesen beiden Gedichten habe ich mich jeweils an der ersten Zeile orientiert. Diese hatten beide einen betonten Auftakt. Also habe ich den Rest der Gedichte dem angeglichen, wo es anders oder zumindest indifferent war. Du kannst natürlich andere Worte als meine suchen, aber diese nachgerade beliebigen Wechsel von betonten und unbetonten Zeilenauftakten zerschreddern jeglichen lyrischen Rhythmus nachhaltig! Darauf solltest du künftig wirklich besser achten! LG, eKy |
Hi Erich, |
:Aua Auch zur Klärung:
Ich meinte die Wechsel der betonten und unbetonten Auftakte innerhalb der einzelnen Gedichte selbst. Gegen Auftaktwechsel von einem Gedicht zum anderen habe ich gar nichts.:) LG, eKy |
Hallo chavilein,, |
Servus Erich, |
Hallo Chavali,
du schreibst über Todsünden. Sind das heute wirklich noch Todsünden oder eher die Laster der menschheit, denen auch die Religion unterworfen ist? Die gedichte an sich gefallen mir, sind sie aber noch zeitgemäß? Der ganze Todsündenkram, die die Kirche propagiert hat, diente doch bloß dazu, die Geldsäckel zu füllen. ich denke da an den Ablaßhandel. Als Anprangern geeignet, das schon. LG Holle |
Hallo Holle, |
Liebe Chavali,
ich glaube, ich war damals schon in deinen Gedichten und ich erinnere Lobeszeilen. Hier steige ich ein, um eine gute Zusammenarbeit zu loben, Gedankengut gelten zu lassen und immer wieder zu hinterfragen. So macht Gedichteschreiben, Gedichte diskutieren und sie ver- und bearbeiten wirklich Spaß. (Neulich beim Frühstück hörte ich auf Deutschlandsender Kultur (oder so:confused:) ein Gespräch zwischen Moderator und lebender Dichterin an. Während des Gesprächs hat sie (die Autorin) nur ein Gedicht vorgetragen. Es war "ungereimt" und ich bildete mir ein, verstanden zu haben.:Aua Es war nicht das Gedicht, das dann verlor, sondern die Autorin selbst. Sie faselte vom lyrischen Ich, das nichts mit der Autorin zu tun hätte und manchmal doch und dass sie am Ende nur eine Tafel mit Mahlzeiten anbietet, die unterschiedlich, sehr unterschiedlich angenommen werden sollen. Ganz nebenbei lobte sie Plattformen im Internet, die sich mit Gedichten und Kritiken befassen. Da mochte ich sie wieder.:) - Wie im echten "Internetleben":D) Unsere Eigenschaften und begangene Sünden mögen sein wie sie wollen. Sie zu verdichten, zu besprechen ohne in die "Hölle" :eek: zu kommen, ist ein sehr positiver Teil des Lebens.:) Das wollte ich dir sagen. Schöne und gute Werke. Liebe Grüße Dana |
Liebe Dana, |
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