Gedichte-Eiland

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Falderwald 16.08.2014 23:10

Die schöne Dichterseele
 


Die schöne Dichterseele


O wunder-, wunderbare Dichterseele,
eröffne deinen Geist dem Publikum,
verklärten Augenblickes lauscht es stumm,
damit sich ihm das Gute anbefehle.

Verleih dem Wort aus deiner Sängerkehle
ein schönes künstlerisches Fluidum,
dass es ästhetisch und ad libitum
des Weltenlaufes Wirklichkeit verhehle.

Bestärke deinen unfehlbaren Glauben,
die hehre Poesie zu rezitieren,
der wahre Dichter kann sich das erlauben.

Moralisch lässt sich besser onanieren;
aus jenem Sperma steigen weiße Tauben,
noch während andere im Krieg krepieren.


Falderwald
. .. .




Erich Kykal 17.08.2014 12:52

Hi, Faldi!

Oha:Aua - eine "moralische Watschn" an alle, die angesichts brennender Weltprobleme lieber schöngeistigen Texten und harmonischer Sprache nachhängen, als sich mittels ihrer Möglichkeiten ebenso zu ereifern!

Ist das im Grunde nicht die gleiche Art Verachtung, wie sie religiöse/politische Fanatiker jenen gegenüber hegen, die in ihren Augen nicht die richtige Einstellung, die richtige Rasse oder den richtigen Glauben haben?

Wenn wir Andersartiges nicht neben uns her existieren lassen wollen/können, ohne uns darüber zu mokieren und/oder es ironisch/zynisch abzuwerten, was unterscheidet uns dann noch von den so und zurecht veachteten Extremisten? Dass wir dieses "Andere" nicht gleich mit Feuer und Schwert zu tilgen versuchen? Ein für die "Anderen" vielleicht im direkten Vergleich angenehmer, aber letztlich schwacher Trost.

Dies schreibt ein gern in Worten hehrer Poesie Onanierender ;), der sich angesprochen fühlt...

LG, eKy

Chavali 17.08.2014 13:41

Moin Faldi,


ein aktueller Bezug?
Ich meinte, gestern etwas von schöner Dichterseele gelesen zu haben ;)

Ein Dichter ist ein Mensch wie du und ich und wie wir alle. Auch er unterliegt negativen Gefühlen, wie Wut,
Hass, Eifersucht, Eitelkeit, Bösartigkeit und Verleumdung.
Darüber schreibt er. Und allzu oft auch mit harschen, gar nicht feinen Worten. Und das ist gut so.

Dichterseelen, die nur schön sein wollen, sehen wohl am Leben vorbei, sind realitätsfern.
Sie meinen, nur wer von Liebe, blühenden Blumen und Romantik schreibt, sind die wahren Dichter...?

---

Dass du im letzten Terzett einen noch aktuelleren politischen Bezug herstellst - so scheint es jedenfalls,
wenn man die Sache wörtlich nimmt - ist interessant.
Ich meine, das hast du von Anfang an nicht so gewollt und dir ist erst beim Schreiben der Gedanke gekommen...?

Allerdings meine ich eher, dass es eine Metapher ist auf die Dichter, die auch mal den Finger
in die Wunde legen.


Gern gelesen und kommentiert!
Liebe Grüße,
Chavali

Falderwald 17.08.2014 17:46

Servus Erich,

es spricht ja auch nichts gegen schöngeistige Worte und romantische Texte an sich, aber das ist eben nicht die alleinige Realität, in der wir leben.

Man muss auch nicht wie Kurt Tucholsky überwiegend als Gesellschaftskritiker und Satiriker auftreten - er lebte ja auch in einer ganz besonderen Zeit - aber ich wünschte mir zuweilen doch, dass die Poesie bzw. Lyrik manchmal etwas "härter" zu Werke geht.

Immer nur lieb und schön sein, brav und bieder, gut spießbürgerlich, dem Mainstream angepasst und mundgerecht zugeschnitten wie chinesisches Essen ist nicht nur langweilig, sondern auch wenig konstruktiv und geht am wahren Leben vorbei, weil es einen großen Teil der Wirklichkeit ausschließt.

So ist das Leben eben nicht, es gibt nicht nur Liebe und Frohsinn, Ästhetik, Konstruktivität oder bisweilen "romantische Trauer", da ist auch noch die Kehrseite, Wut, Hass, Verzweiflung, Destruktivität und alles was dazu gehört.

Wer das ausblendet, verschließt sich vor der Realität, der ist ein Schwärmer, ein romantisch angehauchter und verklärter Träumer, der in seiner eigenen Welt lebt.

Das darf er auch, das ist kein Problem, für mich nicht, aber ich bin nicht so und ich will auch nicht so sein. Ich will romantisch sein, wenn ich in der Stimmung dazu bin und eben nicht auf Knopfdruck, nur weil ich mich Dichter schimpfe.

Also musst du dich gar nicht angesprochen fühlen, denn in deinen Texten findet sich zuweilen doch auch eine dunkle und bittere Seite, mit der du abgerechnet hast. :)

Zitat:

Ist das im Grunde nicht die gleiche Art Verachtung, wie sie religiöse/politische Fanatiker jenen gegenüber hegen, die in ihren Augen nicht die richtige Einstellung, die richtige Rasse oder den richtigen Glauben haben?
Das mag sein. Doch ich verschieße dabei keine Kugeln, Granaten oder Raketen. Meine Waffen sind Worte, Zeilen und Sonette...;)

Zitat:

Wenn wir Andersartiges nicht neben uns her existieren lassen wollen/können, ohne uns darüber zu mokieren und/oder es ironisch/zynisch abzuwerten, was unterscheidet uns dann noch von den so und zurecht veachteten Extremisten? Dass wir dieses "Andere" nicht gleich mit Feuer und Schwert zu tilgen versuchen? Ein für die "Anderen" vielleicht im direkten Vergleich angenehmer, aber letztlich schwacher Trost.
Was uns unterscheidet?
Ganz einfach: Worte können mich nicht verletzen. Es sind immer nur die Handlungen, die hinter diesen Worten stehen.
Wenn jemand Arschloch zu mir sagt und das auch so meint, dann drückt er damit lediglich seine Missachtung vor meiner Person aus.
Das könnte man viel subtiler anstellen, aber derjenige kann oder will das eben nicht.
Deswegen würde ich ihm aber niemals sofort ein Messer in den Hals stechen, dazu besteht keine Notwendigkeit.
Wäre es andersherum, wäre ich mir nicht so sicher. ;)

Zitat:

Dies schreibt ein gern in Worten hehrer Poesie Onanierender ;), der sich angesprochen fühlt...
Du darfst gerne und so oft du magst in Worten hehrer Poesie onanieren, wenn es dich glücklich macht und dir Befriedigung verschafft.
Solange das niemand als Standard für die Lyrik festlegt und ihr diesen Stempel aufzudrücken versucht, braucht sich auch niemand angesprochen zu fühlen...:)

Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema...:)


Hi Chavi,

ich fang mal weiter unten an. ;)

Doch, das war von Anfang an so gewollt.
Meist steht der letzte Vers fest, zumindest sinngemäß, also ich weiß, wo ich hin will.
Man kann ja in den meisten Fällen die Begriffe ersetzen, wenn sie metrisch nicht in die Aussage passen oder die Satzkonstruktion verändern.

Mit der Metapher liegst du ganz richtig, auch wenn du sie quasi indirekt spiegelst.

Du gehst es richtig an, der Dichter ist zunächst einmal ein ganz normaler Mensch mit positiven und negativen Gefühlen, deren Grenzen durch die jeweilige Individualität nicht genau festzulegen sind.
Darüber will er schreiben.
Wenn sich seine Lyrik auf eine seiner individuellen Seiten beschränkt, so wird sie dem Dichter aber niemals gerecht werden können, denn sie zeigt ja nur ein halbes und geschöntes Bild auf.

Zitat:

Sie meinen, nur wer von Liebe, blühenden Blumen und Romantik schreibt, sind die wahren Dichter...?
:):):)

Du hast dich nicht verlesen, da besteht ein aktueller Bezug.

Ich finde es schade, dass Thomas sich in Claudis Faden vor einer Diskussion über seine Thesen drückt, indem er vorgibt, er habe meine Ausführungen nicht verstanden.
Und so habe ich mit diesem Sonett offiziellen lyrischen Einspruch gegen eine davon eingelegt. :)

Ich bedanke mich für deinen Kommentar und deine Ausführungen zum Thema...:)


Vielen Dank für eure Rückmeldungen...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 17.08.2014 18:38

Hi, Faldi!

Ach so, das Werk hat einen bestimmten Bezug auf eine bestimmte eingrenzende Aussage oder Meinung! Das geht aus dem Gedicht selbst leider nicht hervor - da klingt es eher wie eine Anklage wider JEDEN, der sich nicht gefällig pflichtschuldigst und möglichst deftig mit zeitnahen sozialen Problematiken in seinem Werk auseinandersetzt!

Da wäre ein kleiner erläuternder Text vorneweg nicht von Übel, möchte ich meinen!

LG, eKy

Falderwald 17.08.2014 19:35

Servus Erich,

nö, wieso?

Ich finde, der Text kann genau so stehen bleiben und wer sich da einen Schuh anziehen möchte, der soll sehen, ob er ihm passt.
Das weiß doch jeder selbst am besten.

Das gilt übrigens auch für das Publikum...;)


Liebe Grüße

Falderwald

Erich Kykal 17.08.2014 23:39

Wieso? :Aua - Weil zB genau dies mir passiert ist: Ohne erklärendes Vorwort habe ich den Text missinterpretiert und einen entsprechenden Kommi geschrieben, den ich mir bei entsprechender Klarstellung so hätte sparen können, bzw. ganz anders geschrieben hätte!

Ich werde aber diesbezüglich nicht weiter nachhaken - es ist nicht wirklich wichtig, und du scheinst grade deine drolligen 5 Minuten zu haben...

LG, eKy

Falderwald 27.08.2014 18:20

Servus Erich,

ich wollte erst einmal ein paar Nächte darüber schlafen und dann den Text noch einmal für mich neu bewerten, bevor ich dir eine Antwort auf deine letzte Replik gebe. :)

Ich glaube, es ist zu einem Missverständnis zwischen den einzelnen Antworten und Erwiderungen gekommen.
Noch immer bin ich davon überzeugt, dass die Aussage in diesem Text ohne zusätzliche Erklärung auskommt.

Ein direkter Bezug zu einer anderen Begebenheit ist hier nicht gegeben, zu diesem Text wurde ich lediglich durch eine Aussage inspiriert.
Du weißt ja selbst, durch was man alles inspiriert werden kann. Bilder, Naturbetrachtungen, Nachrichten und Medien, Gefühle usw...
Diesmal war es (wieder) eine Aussage, welche die Vorlage gab.

Du hast den Text nicht missinterpretiert, du hast ihn nur in deiner Weise auf dich bezogen.

Hier geht es doch gar nicht um die Dichterseele selbst, auch wenn der Titel das auf den ersten Blick so vermittelt.
Er handelt doch davon, was von der Lyrik im Allgemeinen erwartet wird:

Schöngeistigkeit, Ästhetik, gewählt gesetzte Worte usw...

Gegen diese Art der schönen Lyrik ist überhaupt nichts einzuwenden, da gibt es wundervolle Gedichte, unter anderem aus deiner Feder, aber das ist eben nicht alles und diese Seite zeigt eben nur eine Seite, denn die Welt ist nicht nur ästhetisch, nein, sie ist manchmal grauenvoll, unschön, wild und unromantisch.

Die Intention dahinter war, mit diesem Sonett ein kleines Fanal zu setzen, dass man eben von der Lyrik nicht immer nur das "Schöne" erwarten soll, weil die andere Seite auch ihre Existenzberechtigung hat.
Sie ist ja real und jederzeit zugegen. Warum sollte man das Hässliche als Dichter also nicht auch beschreiben und zum Ausdruck bringen dürfen?
Und das völlig ungeschminkt und unromantisch.

Darum ging es hier und ich finde, nach Abstand betrachtet, würde ich diese Zeilen noch immer ohne Zusatz auch in einem Buch genau so veröffentlichen.

Niemand muss sich diesen Schuh anziehen und keiner muss sich als Dichter angegriffen fühlen, er darf ja so sein, wie er es für richtig hält.

Doch sollte es nicht von allen Dichtern erwartet werden. Es gibt diesbezüglich keinen Standard, der einen Dichter zum wahren Dichter macht. ;)


Liebe Grüße :)

Bis bald

Falderwald

a.c.larin 27.08.2014 18:56

lieber falderwald,
natürlich hast du, technisch betrachtet , wieder ein astreines sonett geschrieben.
inhaltlich entnehme ich ihn, dass dir manche texte zu süßlich sind und dass du an dichter den anspruch stellst sozial -oder (wie auch immer) kritisch unterwegs zu sein.

stimmt haargenau.
den anspruch kann man haben.
man kann ihn aber auch nicht haben. und zum teil aus sehr gutem grunde, wie ich noch ausführen werde.

aber aus der tatsache, dass jemand diesen anspruch nicht hat ( sondern einen anderen) oder einfach nur nicht so schreibt, bereits zu schließen, dass eine solche person die scheußlichkeiten der welt einfach ausblendet, halte ich für eine unterstellung.

von schönen dingen zu schreiben bedeutet nicht, für hässliche dinge blind zu sein.

z.b.könnte ja eine person in einem altersheim für schwer demente, kranke menschen arbeiten und jeden tag von krankheit und tod umgeben sein. und dann würde diese person vielleicht zum ausgleich schreibenderweise sich mit einem anderen bereich des lebens beschäftigen wollen.
wer kann/will immer den tod vor augen haben?
wem kann es nützen, immer nur auf probleme fixiert zu sein?
blendet man dann nicht irgendwann mal die positiven seiten der realität aus? ( oder verliert den bezug zu ihnen?)

manchmal ist schreiben einfach psychohygiene - ich denke, das ist legitim und sollte nicht diffamiert werden.

oder jemand schreibt humorgedichte ( weil er möglicherweise in seinem übrigen leben gar nicht so viel zu lachen hat, vielleicht selber schwer krank ist, schmerzen hat, von armut bedroht ist, keine arbeit findet). ist der dann deswegen allein schon oberflächlich? humoristen werden manchmal ganz gerne als das abgetan.

daher: vorsicht vor verallgemeinerungen!

flapsig daherreden kann nämlich jeder.
und das zeugt auch nicht gerade von genügend differenziertheit und tiefgang.

im übrigen kann ich dir verraten: ich halte den musikantenstadel samt seinen liedtextlichen erscheinungsformen auch nicht aus und stürze auf die fernbedienung, sobald ich ihn versehentlich eingeschaltet habe.;)

last but not least: sex mit dem menschen, der mir auf erden am nächsten steht, ist doch keine so üble sache! :p
das hat die liebe onanie doch wahrlich nicht verdient, dass du sie zum schimpfwort machst!
und das sperma als DEN lebensspender schlechthin sollten wir uns überhaupt in großen ehren halten! ( solange die menschheit noch zeugungsfähig ist und die in die gewässer eingeleiteten hormone dieses noch zulassen)

ganz liebe grüße (und sei nicht allzu zornig - das hilft nämlich auch nicht weiter)
larin

Falderwald 27.08.2014 22:55

Servus larin,

warum beziehst du das auf mich?

Zitat:

inhaltlich entnehme ich ihn, dass dir manche texte zu süßlich sind
Wo steht denn das im Text?

Ich widerspreche doch keiner deiner Ausführungen und ich habe auch schon mehrfach geschrieben, dass auch die "süße" Form der Lyrik ihre Daseinsberechtigung besitzt.

Es geht hier einzig und allein um die Anspruchshaltung an die Lyrik.

Der Text beaschreibt doch nicht die Dichterseele, sondern dass, was von einer "wahren" Dichterseele verlangt wird.

Und das kann es doch nicht alleine sein.
Wir leben nicht in einer schönen Welt. Diese Welt ist ein einziger Kampf ums Überleben.
Und das ist nicht nur auf den großen Kosmos, sondern auch auf den Mikrokosmos bezogen.

Wer das Schreiben als "Psychohygiene" braucht, wird doch hier überhaupt nicht diffamiert. Der kann dies doch tun.

Es geht auch nicht um die Dinge, denen ein Mensch von Berufs wegen ausgesetzt wird, auch geht es nicht um Psychologie, sondern ausschließlich darum, was der Leser im allgemeinen von einem "wahren" Dichter erwartet.

Vielleicht liest du meine letzte Antwort an Erich und überdenkst noch einmal deine Ausführungen.

Und niemand ist zornig, das wird in diesen Text hineininterpretiert und genau das ist es, was mir zu schaffen macht.

Denn hier ist noch nicht einmal ein "Lyrisches Ich" eingebaut, sondern es bleibt auf der rein unpersönlichen Gesprächsperspektive.

Willst du denn die Unmoral und die Hässlichkeit in der Welt verleugnen? Die kannst du nicht einfach wegreden, also darf, nein muss sie auch von dem, der es kann, erwähnt werden.

Nochmal:

Es geht nicht um den Schreiber, es geht um die landläufige Erwartungshaltung an diesen.

Zitat:

das hat die liebe onanie doch wahrlich nicht verdient, dass du sie zum schimpfwort machst!
Für mich ist das zwar nur ein billiger Ersatz, aber zum Schimpfwort habe ich sie trotzdem nicht gemacht.
Aber du kannst sicher sein, dass es auch Leute gibt, die dir diese Praxis zum Vorwurf machen würden. ;)

Zitat:

und das sperma als DEN lebensspender schlechthin sollten wir uns überhaupt in großen ehren halten! ( solange die menschheit noch zeugungsfähig ist und die in die gewässer eingeleiteten hormone dieses noch zulassen)
Genau diesen Lebensspender, der das Leben möglich macht, das selbst die Hormone ins Gewässer leitet.
Das ist irgendwie paradox.

Zitat:

daher: vorsicht vor verallgemeinerungen!
Wo ist hier eine Verallgemeinerung? Der Text spricht all jene an, welche von einem Dichter nur Schönes erwarten.
Also eine ganz spezielle Gruppe.
Zitat:

flapsig daherreden kann nämlich jeder.
und das zeugt auch nicht gerade von genügend differenziertheit und tiefgang.
Genau, da sind wir ja dann ganz einer Meinung. :Blume:

Zitat:

oder jemand schreibt humorgedichte ( weil er möglicherweise in seinem übrigen leben gar nicht so viel zu lachen hat, vielleicht selber schwer krank ist, schmerzen hat, von armut bedroht ist, keine arbeit findet). ist der dann deswegen allein schon oberflächlich? humoristen werden manchmal ganz gerne als das abgetan.
Und was hat das jetzt mit meinem Text zu tun? Wo findest du den Bezug dazu denn?

Zitat:

von schönen dingen zu schreiben bedeutet nicht, für hässliche dinge blind zu sein.
Wo steht das hier geschrieben?

Zitat:

aber aus der tatsache, dass jemand diesen anspruch nicht hat ( sondern einen anderen) oder einfach nur nicht so schreibt, bereits zu schließen, dass eine solche person die scheußlichkeiten der welt einfach ausblendet, halte ich für eine unterstellung.
Auch das steht nirgendwo geschrieben.

Also Unterstellungen kann ich hier genug finden, nur nicht in meinem Text, das ist das Problem. ;)


Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema und den Kommi und ich sende dir ganz unzornige und

Liebe Grüße :)

Bis bald

Falderwald

juli 28.08.2014 11:53

Lieber Falderwald :)
 
Lieber Falderwald,

Wenn der Dichter / Texter nur aus der Position des Betrachtenden schreibt, nimmt er scheinbar nicht wirklich Teil am Leben und an der Gesellschaft teil. :)

Ich behaupte, jeder ist Teil der Gesellschaft, und wenn ein Dichter das Talent hat, die Schönheit der Welt mit seinen Augen, Ideen und Sinnen dem Leser näher zu bringen, dann ist es gut so. Doch ebenso gerne mag ich das Hinterfragen, das Herausfordern und Nachdenkliche in der Dichtung.:rolleyes:

Dein Gedicht hier soll aufrütteln, man soll darüber nachdenken welchen Standpunkt habe ich eigentlich? Und das ist auch gut so. Ich meine so viel Vielfalt an Dichtern und Textern wie möglich ist gut.

Liebe Grüße von einer nachdenklichen
sy

a.c.larin 28.08.2014 22:09

hi falderwald,

erstmal hm, hm, hm.
- bei einigem längeren nachdenken über das, was du mir geantwortet hast, kriege ich ein vorsichtiges ahnen, welche intention du beim schreiben deines gedichtes vielleicht im kopf hattest.

tut mir leid - aber bei mir kam das überhaupt nicht so an.
ganz und gar nicht
bei mir kam vor allem eines an: der schreiber dieses textes ist zornig.
und mir ging das schon bei mehreren deiner texte so.

immer höre ich da so einen zornigen unterton.
und wundere mich.
weil ich es so nicht nachvollziehen kann.

deine erläuterungen werfen jetzt einen etwas anderen blickwinkel auf die ganze sache.

können wir es dabei belassen?

nur eine frage hätte ich noch:

woher weißt du, was die "landläufige erwartung" an eine "wahre dichterseele" ist - und was ist das überhaupt? ( beides sind für mich so floskeln, die zu gar nichts greifbarem führen).

ist wahrheit nicht für jeden was anderes?

ich denke schon.


g, larin

Erich Kykal 29.08.2014 11:42

Hi, larin!

"ist wahrheit nicht für jeden was anderes?"

Oje, oje - das hast du für den guten Faldi viel zu allgemein formuliert! Da kann ich mir seine Replik schon vorstellen;):

"Natürlich ist "Wahrheit" in aller Unspezifiziertheit dieses Terminus für jeden etwas anderes, und das ist auch gut so - wär ja langweilig, wenn wir alle gleich wären und denselben Geschmack hätten.
Was ich meinte war vielmehr die gesellschaftliche Übereinkunft...usw..
"

Soweit ich es verstanden habe, klagt das Gedicht die schöngeistige Feigheit jener an, die gern von Heldenmut und Opfer reden oder sich moralisierend über Sinn und Zweck von Gewalt in die Brust werfen und bloß anklagen, ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken und große Verse darüber schreiben, während eben andere für ihre Freiheit, ebendies schreiben zu können, wie sie möchten, irgendwo in der Welt wider den Wahnsinn die Stellung halten, kämpfen und verbluten. Wer ist wohl "edleren Gemüts"?

LG, eKy

a.c.larin 29.08.2014 17:21

Hi Erich,
also ich habe den Text sicher anders wahrgenommen, auf mich hatte er eine ganz andere Wirkung als der autor (falderwald) im sinne hatte.

gesellschaftliche gepflogenheiten mag es ja geben.
ob die gesellschaft ( wer ist das /welche) von einem lyriker/autor tatsächlich erwartet, dass er "schöngeistig" schreibt?
vielleicht ist das ja auch nur wieder eine annahme? (von schreibenden)

also, ich möchte das jetzt nicht mehr weiter ausführen,
denn hier gehts ab ins (philosophische?) gedankenlabyrinth....:Aua

ganz offensichtlich sind bei mir beim lesen andere assoziationketten abgelaufen.

aber ja, doch: über etwas zu reden (oder zu faseln) ist allemal leichter als nach seinen überzeugungen zu handeln, selbst wenn dabei üble konsequenzen drohen.
aber, wie gesagt: für mich ging das so nicht hervor aus dem text.

und jetzt lassen wirs gut sein. nächstes thema! :Blume:

lg, larin

Falderwald 29.08.2014 20:38

Moin syranie,

du hast es im Grunde erfasst.

Aber wie schon gesagt, geht es hier gar nicht um den Dichter selbst, der ist ja frei in seinen Handlungen und Ideen, sondern um die Kriterien, die festsetzen, was einen "wahren" Dichter ausmacht.

Und da stimme ich dir aus vollstem Herzen zu, wenn du sagst, die Vielfalt ist es, welche die Lyrik eben so interessant macht.
Es ist doch auf die Dauer langweilig, immer nur die positiven Dinge zu beschreiben. Wie soll man diese noch würdigen, wenn nicht auch die andere Seite zu Wort gelassen würde?

Ich verurteile weder die romantische Lyrik, noch fordere ich auf, kritisch zu schreiben, sondern es geht doch darum, beidem eine Daseinsberechtigung einzuräumen und den Dichter als Dichter für seine Leistung anzuerkennen.

Mehr war da gar nicht...:)

Danke für deine nachdenklichen Worte...:)


Servus larin und Erich,

jetzt nähern wir uns langsam aneinander an.

Selbstverständlich ist dieser Text ein wenig provokativ und der Abschluss ist ja auch ein ziemlich krasses Beispiel, was dann herausfordert.
Und ganz klar ist das auch so gewollt, das musste ja wie ein Schlag auf die Nase sitzen, damit es auch eine Wirkung erzielt.
Die Diskussion darüber hat ja auch gezeigt, dass diese nicht ausgeblieben ist.

Zitat:

Zitat von larin
immer höre ich da so einen zornigen unterton.
und wundere mich.
weil ich es so nicht nachvollziehen kann.

Ich glaube, du verwechselst das.
Das ist ein pures Spottgedicht, scharf ironisch, ja eigentlich schon zynisch, aber ganz bestimmt nicht zornig.
Vielleicht kannst du das nicht nachvollziehen, weil dir diese Eigenschaften fremd oder nicht so vertraut sind, ich weiß es nicht.

Zitat:

Zitat von larin
woher weißt du, was die "landläufige erwartung" an eine "wahre dichterseele" ist - und was ist das überhaupt? ( beides sind für mich so floskeln, die zu gar nichts greifbarem führen).

Nun, es mag vielleicht nur mein Gefühl als Mann sein, doch sehr oft wenn ich mich irgendwo als Dichter "oute", dann erfahre ich ein nachsichtiges Lächeln und versteckt verächtliche Reaktionen. Das kommt nämlich meist so herüber, als traue man dem romantischen Spinner und Träumer nur Verse für ein Poesiealbum zu.

Was schreiben sie? Gedichte? Ah ja...

Das ist bei Frauen vielleicht anders, die dürfen ja romantisch und verträumt sein.

Ich aber weiß, dass die Lyrik vieler Dichter alles andere als harmlos, lieb und romantisch war, und wenn du solchen Leuten, wie oben erwähhnt, mal so einen richtig fetten Text um die Ohren haust, dann sehen sie, dass es eben nicht nur die "schöne" Lyrik gibt.

Zitat:

Soweit ich es verstanden habe, klagt das Gedicht die schöngeistige Feigheit jener an, die gern von Heldenmut und Opfer reden oder sich moralisierend über Sinn und Zweck von Gewalt in die Brust werfen und bloß anklagen, ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken und große Verse darüber schreiben, während eben andere für ihre Freiheit, ebendies schreiben zu können, wie sie möchten, irgendwo in der Welt wider den Wahnsinn die Stellung halten, kämpfen und verbluten. Wer ist wohl "edleren Gemüts"?
Und genau so ist eben nicht, Erich, woraus schließt du das?

Ich schreibe das mal kurz für dich um. Hätte es so dagestanden, hättest du sofort zugestimmt:


O wunder-, wunderbare Priesterseele,
eröffne deinen Geist dem Publikum,
verklärten Augenblickes lauscht es stumm,
damit sich ihm das Gute anbefehle.

Verleih dem Wort aus deiner Sängerkehle
ein schönes religiöses Fluidum,
dass es ästhetisch und ad libitum
des Weltenlaufes Wirklichkeit verhehle.

Bestärke deinen unfehlbaren Glauben,
den hehren Bibelvers zu rezitieren,
der wahre Priester kann sich das erlauben.

Moralisch lässt sich besser onanieren;
aus jenem Sperma steigen weiße Tauben,
noch während andere im Krieg krepieren.


Verstehst du nun, wo ich hinwollte?

Zitat:

Zitat von larin
können wir es dabei belassen?

Ja, aber ich möchte zum Schluss noch zwei Zitate aus meiner Antwort an syranie einfügen, um meine eigentliche Intention jetzt wirklich abschließend noch einmal zu erläutern:
Zitat:

Aber wie schon gesagt, geht es hier gar nicht um den Dichter selbst, der ist ja frei in seinen Handlungen und Ideen, sondern um die Kriterien, die festsetzen, was einen "wahren" Dichter ausmacht.
Zitat:

Ich verurteile weder die romantische Lyrik, noch fordere ich auf, kritisch zu schreiben, sondern es geht doch darum, beidem eine Daseinsberechtigung einzuräumen und den Dichter als Dichter für seine Leistung anzuerkennen.
Vielleicht ist das jetzt wirklich etwas klarer geworden. :)

Vielen Dank für eure erneuten Rückmeldungen, das war eine interessante Diskusssion und auch eine gute Rückmeldung für mich, denn nur so sind auch die Schwierigkeiten in der Kommunikation zu erkennen und zu bewältigen. Daraus kann man nur lernen. :)


Vielen Dank für eure Antworten...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

a.c.larin 31.08.2014 07:54

moin falderwald,
ja, jetzt kommen wir dem gegenseitigen verständnis wieder deutlich näher. :)

da bin ich nämlich ganz bei dir, was du über deine priester-religions-bibelvariante schreibst:

erich wäre sofort auf deinen zug aufgesprungen! :D gegen religion und kirche wettern, das könnt ihr beide gut!

und auch das könnte stimmen:
dass ich zynisch-ironische spottgedichte nicht immer wirklich gut nachvollziehen kann, weil es (meist) nicht meinem wesen/ meiner intention beim schreiben entspricht.

obwohl: DEIN gedicht habe ich doch - einmal auf den kopf kehrend - ironisch aufs korn genommen.
und siehe da: die rückmeldungen warnen in meinem faden ähnlich. es hat zunächst einmal dieselbe abwehr und verwunderung ausgelöst wie hier - weil der duktus der sprachführend offensichtlich genau das macht mit dem leser!

quod erat demonstrandum.
wieder was gelernt über kommunkation.

ich sage nicht (und werde es nie sagen) , dass man so etwas als autor nicht provozieren dürfte.
aber ich denke doch, dass man bis zu einem gewissen grad verantwortlich ist für das, was man bei anderen auslöst.
sonst ist man nämlich ein troll, der nur seine speerspitzen absetzt, ohne verantwortungsgefühl für das ganze.
oder jemand, der mit seiner schlechten laune den anderen nur den tag verdirbt. ( sowas nenne ich "emotionale umweltverschmutzung")

nicht mein ding grundsätzlich, aber passiert ist er mir auch schon.

was mich immer noch erstaunt:
woher weißt du so genau dass es da "festgesetzte Kriterien" gibt, die den "wahren Dichter" ausmachen?
wo sollte das stehen? gibt es dafür ein "statut" oder eine "verfassung"?

ich denke eher, dass es da eine von dir getroffene annahme ist, die du aufgrund von erfahrungen mit deinen mitmenschen gemacht hast. geht es da nicht wohl eher um ein "männerproblem", nämlich dass "richtige männer" :Aua was für ein dämliches wort - nicht zart und gefühlvoll sein dürften?

also mal ganz ehrlich: du gefällst mir in deinen zarten gedichten um längen besser als in den zynischen - und zwar nicht nur als schreiberling, sondern auch als mann.

ich halte diese festlegung auf : frau sensibel - mann zynisch, frau rücksichtsvoll - mann durchschlagskräftig für eine sehr einengende rollenfixierung.

und davon lässt du dir den weg diktieren?

ich denke, jeder von uns ( ob männlein oder weiblein) hat alle möglichen gefühle und es ist viel "vernünftiger", zu erkennen, welche das sind.
denn nur das, was man gut kennt, das kann man auch gut verwalten.

und nun noch mal das:
dein text ist verdammt gut gebaut: man kann ihn nämlich gut nacharbeiten und in jede nur erdenkliche richtung lenken.
und es bleibt doch, was es ist : ein spieß, der in eine richtung sticht.

und da, wo ein spieß ist, wird sich auch immer was spießen.
das ist, was ich herausarbeiten wollte - mit meinem gedicht dort und mit meinen kommentaren hier.

lass dich bitte nicht von dem dämlichen gelaber, wie "mann" zu sein hätte in die irre führen.
die, die dir das aufdrängen, verstehen dich am allerwenigsten!

lg, larin

Erich Kykal 31.08.2014 09:43

:Aua Was mich ärgert ist dieses Herumlavieren mit den Deutungen der Kommentatoren!

Wenn jemand mein Gedicht deutet (egal, ob korrekt oder nicht), sage ich sofort klipp und klar, worauf ich denn nun mit meinen Zeilen tatsächlich hinauswollte. Der Leser kann dann selbst nach seinen Maßgaben einschätzen, wie gut ich das Thema in seinen Augen getroffen habe. Ich zwieble meinen Leser nicht mit Gegenfragen und ellenlangen Widerlegungen seiner Deutung - ohne eine klare Antwort bezüglich der tatsächlichen Intention zu geben!

Hier wird einem immer nur gesagt, ob man falsch liegt - und darf weiterraten. Dazu habe ich keine Lust, muss ich sagen.:mad:
Wenn der Autor Spielchen liebt, soll er mit anderen spielen! Ich bleibe bei meinem Eindruck, und wenn der Autor meint, dass es der falsche sei, dann meine ich eben, dass der Autor das Gedicht nicht gut genug geschrieben hat, damit bei mir, dem Leser, auf Anhieb der richtige Eindruck entsteht!:p

So, jetzt hab ich den Frust abgebaut! Bitte nicht persönlich nehmen.:rolleyes:

LG, eKy

Falderwald 31.08.2014 20:36

Servus larin,

ich denke auch, das wir uns langsam verständlich annähern. :)

Zitat:

und auch das könnte stimmen:
dass ich zynisch-ironische spottgedichte nicht immer wirklich gut nachvollziehen kann, weil es (meist) nicht meinem wesen/ meiner intention beim schreiben entspricht.
Genau das ist der Punkt. Hier sind wir alle unterschiedlich "gepolt" und ich finde, genau dies macht die Lyrik so interessant und abwechslungsreich.

Zitat:

obwohl: DEIN gedicht habe ich doch - einmal auf den kopf kehrend - ironisch aufs korn genommen.
und siehe da: die rückmeldungen warnen in meinem faden ähnlich. es hat zunächst einmal dieselbe abwehr und verwunderung ausgelöst wie hier - weil der duktus der sprachführend offensichtlich genau das macht mit dem leser!
Siehst du, genau das ist ein probates Stilmittel, um auch kontroverse Diskussionen damit zu erreichen. Es spricht ja gar nichts dagegen, sich kritisch mit einem Text auseinanderzusetzen.
Wenn der Leser darüber nachdenkt, auch abwehrend, dann ist das Ziel doch erreicht.

Zitat:

ich sage nicht (und werde es nie sagen) , dass man so etwas als autor nicht provozieren dürfte.
aber ich denke doch, dass man bis zu einem gewissen grad verantwortlich ist für das, was man bei anderen auslöst.
sonst ist man nämlich ein troll, der nur seine speerspitzen absetzt, ohne verantwortungsgefühl für das ganze.
oder jemand, der mit seiner schlechten laune den anderen nur den tag verdirbt. ( sowas nenne ich "emotionale umweltverschmutzung")
So etwas kann man auch nicht sagen, denn dann würden viele Dichter, gerade auch die Klassiker, ziemlich dumm da stehen, weil es doch auch immer wieder sie waren, die mit ihren Texten provoziert haben.
Bei der schriftlichen Kommunikation haben wir zudem das Problem, dass so manches Augenzwinkern, welches bei einer direkten, also mündlichen mit einfließen kann, wegfällt.
Und somit sehe ich nicht unbedingt die Vernatwortlichkeit beim Autor, sondern auch beim Leser, wie er das Geschriebene denn nun gerne auffassen würde, vor allem, wenn es nicht ganz eindeutig ist.
Aber das ist ja eben auch ein Stilmittel der Lyrik. So finde ich jedenfalls.

Zitat:

was mich immer noch erstaunt:
woher weißt du so genau dass es da "festgesetzte Kriterien" gibt, die den "wahren Dichter" ausmachen?
wo sollte das stehen? gibt es dafür ein "statut" oder eine "verfassung"?
Das weiß ich doch gar nicht. Da man aber immer wieder mit solchen Vorurteilen konfrontiert wird, äußere ich hier lediglich die Bitte oder meinetwegen die Aufforderung, diese Kriterien eben nicht alleine von der Lyrik zu erwarten.
Es ist eine These, die gehört in ein Sonett.
Ob sie nun haltbar ist oder nicht.

Zitat:

und nun noch mal das:
dein text ist verdammt gut gebaut: man kann ihn nämlich gut nacharbeiten und in jede nur erdenkliche richtung lenken.
und es bleibt doch, was es ist : ein spieß, der in eine richtung sticht.

und da, wo ein spieß ist, wird sich auch immer was spießen.
das ist, was ich herausarbeiten wollte - mit meinem gedicht dort und mit meinen kommentaren hier.
Ja, das war mir schon klar mit dem Spieß. Nur zielt er ja nicht auf eine oder mehrere Personen direkt, sondern lediglich auf eine bestimmte Erwartungshaltung und da sehe ich dann eigentlich auch keine Probleme mit dem Spieß. ;)

Und keine Bange, ich lasse mich nicht ärgern, ich kenne diese "Nichtversteher" nur zu gut. :)

Danke für deine erneute Rückmeldung...:)


Servus Erich,

du hast zwar keine direkte Anrede verwendet, aber ich nehme deine Worte jetzt mal an mich gerichtet.

Zitat:

:Aua Was mich ärgert ist dieses Herumlavieren mit den Deutungen der Kommentatoren!
Und mich ärgert es, wenn in meine Texte etwas hineininterpretiert wird, was gar nicht vorhanden ist.
Ein Kommentator versteht es nämlich, wenn er es drauf anlegt, genauso gut, mit seinen konfusen Deutungen zu taktieren.

Zitat:

Wenn jemand mein Gedicht deutet (egal, ob korrekt oder nicht), sage ich sofort klipp und klar, worauf ich denn nun mit meinen Zeilen tatsächlich hinauswollte. Der Leser kann dann selbst nach seinen Maßgaben einschätzen, wie gut ich das Thema in seinen Augen getroffen habe. Ich zwieble meinen Leser nicht mit Gegenfragen und ellenlangen Widerlegungen seiner Deutung - ohne eine klare Antwort bezüglich der tatsächlichen Intention zu geben!
Genau so verhalte ich mich auch, aber wenn man dann liest, dass der Kommentator eine vorgefestigte Meinung hat, von der auch nicht mehr bereit ist, sich abbringen zu lassen, dann muss eben erfragt werden, woran er seine Meinung denn nun eigentlich fest macht.

Ich habe sowohl in diesem Faden, als auch dem dem anderen (Der Augen Blick) versucht, dir meine Intentionen klipp und klar darzulegen! Und das nicht nur einmal, sondern mehrere Male!
Wenn du darauf nicht eingehen kannst oder willst, weil deine Sicht feststeht, dann liegt die Verantwortung dafür nicht bei mir.
Wenn ich deine kritischen Auseinandersetzung mit meinen Texten, die ja auch oft sehr hilfreich sind, nicht ernst nehmen würde, dann würde ich mich auch gar nicht so ausführlich darauf einlassen und wir könnten das Ganze auch direkt sein lassen.
Darüber solltest du bei solchen Äußerungen auch einmal nachdenken.

Du bist der erste, der sich mit Händen und Füßen gegen eine Veränderung sträubt, wenn er einen subjektiven Vorschlag erhält, der in der Meinung des Kommentators zu einer Verbesserung führen könnte.

Zitat:

Hier wird einem immer nur gesagt, ob man falsch liegt - und darf weiterraten. Dazu habe ich keine Lust, muss ich sagen. :mad:
So, dann zeig mir das mal. Vor allem die Fragen...:Aua

Diese Worte zeigen mir nämlich, dass du meine Antworten in diesen beiden Fäden gar nicht richtig gelesen hast, weil ich dich mitnichten über irgendetwas im Unklaren gelassen habe, sondern lediglich versucht habe, meine Intentionen zu erklären - auch gegen deine subjektiven Deutungen. Das tut mir ja sehr leid, denn es kostet auch meine Zeit.

Wenn man sich damit nicht auseinandersetzen willst, dann sollte man es unterlassen, solche Kommentare zu verfassen, dann bekommst man auch keine entsprechenden Antworten darauf.

Zitat:

Wenn der Autor Spielchen liebt, soll er mit anderen spielen! Ich bleibe bei meinem Eindruck, und wenn der Autor meint, dass es der falsche sei, dann meine ich eben, dass der Autor das Gedicht nicht gut genug geschrieben hat, damit bei mir, dem Leser, auf Anhieb der richtige Eindruck entsteht!:p
Gut. Dann können wir das ja künftig zu einem Dogma erheben.
Dann sollte der Kommentator aber auch tunlichst solche Kommis vermeiden, dann wird seine allwissende Meinung auch nicht in Frage gestellt.
Dieser kann nämlich niemandem das Recht absprechen, auch noch eine andere Meinung neben der seinen zu haben.

Und wenn der Kommentator seine Meinung hier äußert, dann hat der Autor dasselbe verdammte und verbriefte Recht, dazu Stellung zu nehmen. :p

So, das war jetzt mein Frust. Und da wir uns jetzt ausgekotzt haben, sollten wir uns wieder die Hand geben und einfach weiter machen...:)

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Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

a.c.larin 01.09.2014 19:11

Zitat:

So etwas kann man auch nicht sagen,
selbstverständlich kann man das sagen.
ich habs ja schon getan. :D
allerdings nicht bei den kritischen klassikern.
(ich wette aber, dass denen auch gesagt worden ist: so etwas kann man sagen! :D)

nennt man das vielleicht: jemanden mundtot machen wollen? :rolleyes:

übrigens: eine bitte ist dein gedicht sicher nicht. ;)

weitermachen ist übrigens eine gute idee. da bin ich doch sofort dabei! :Blume:

lg, larin


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