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Prost Mahlzeit
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„Du erledigst den Fasan, ich den Ziegenkäse,“ sprach der letzte heile Zahn zur Gebissprothese. „Aber mal ein bisschen flott,“ rief die Speicheldrüse, „doch serviert mir das Kompott nicht mit dem Gemüse!“ „Keinen Schweinebraten mehr!“, zeterte die Galle, „denn mein Magazin ist leer und der Saft ist alle.“ Das Zwölffingerdarmgeschwür sprach zum vollen Magen: „Zwei von den Buletten hier kann ich noch vertragen; doch das Sahnetortenstück und die drei Liköre sende lieber mal zurück an die Speiseröhre. Übergibt sie dann der Mund auf die neuen Schuhe, ist die Speiseröhre wund und wir haben Ruhe!“ Und der Magen rülpste: „Gut, also meinetwegen,“ doch da kam ihm eine Flut Moselwein entgegen. Da begann mit einem Mal sich der Darm zu blähen. Nur dem Blinddarm war’s egal, denn er kann nicht sehen. Doch die Leber war pikiert und bemerkte böse: „Wer von euch macht ungeniert so ein Mordsgetöse?“ Der Ertappte brummte barsch: „Nur noch einen Meter, und der ehrenwerte Arsch hat den schwarzen Peter.“ Dieser rief: „Ich bin bereit, schick's mir per Depesche!“ Und so endete der Streit in der Unterwäsche. . |
Hi, Claudi!
Das ist ja köstlichst - da krieg ich sofort Hunger!!!:D Sind alle gut, aber die vorletzte Strophe ist der Brüller!:Aua:D Sehr gern gelesen und mich gekringelt! War das von der Form her inspriert von Plotz'ns Urlaubsgedicht? LG, eKy |
Hi Erich,
danke für die Blumen! :) Das Ding hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Ich hatte es mal auf einer Hochzeit vorgetragen. Natürlich erst nach dem Essen. :D Aber ich schätze, dieses Thema hat jeder reimende Spaßvogel irgendwann mal auf dem Tablett. Da kommt man gar nicht dran vorbei. Liebe Grüße Claudi |
Das Gedicht muss man erst mal verdauen, liebe Claudi! :D;)
Klasse! Schon die Auftaktstrophe, das Ende sowieso und dazwischen sind auch Köstlichkeiten, wie Strophe 5 beispielsweise. Rundum gelungen! :) Liebe Grüße, Stefan |
Lieber Stefan,
aber schön langsam verdauen, siehe S.5 und Finale. :D Dann kann nichts passieren! Danke für Dein "rundum gelungen" und die schmackhaften Beilagen! :) Liebe Grüße Claudi |
Hi Claudi,
ich habe mich auch köstlich amüsiert, vor allen Dingen da ich so gewisse Dinge, die in deinem Text beschrieben werden, durchaus nachvollziehen kann. Bei mir ist es zwar nicht ganz so krass, wie hier geschildert, jedoch als alter Sammler von Gallensteinen kann ich schon das ein oder andere Liedchen hier mitsingen. Ich weiß inzwischen, was ich essen darf und besser vermeiden sollte, vor allem bestimmte Speisekombinationen sind ziemlich explosiv. Aber hier in deinem Gedicht spricht ja ein absolutes Wrack. Mein Mitgefühl hat dein Protagonist und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass die Handlung frei erfunden und nicht autobiographisch war. ;) Gerne gelesen, gelacht und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hi Faldi,
Zitat:
Danke fürs Lesen und kommentieren! Freut mich, dass Du Spaß hattest. Liebe Grüße, auch an die Galle, Claudi |
Zitat:
so ganz ohne jede Erfahrung schreibt auch niemand einen solchen Text. ;) Mit lieben Grüßen, auch von meiner Galle :) Falderwald |
Liebe Claudi,
YEAH!!!! Eins meiner Lieblinge aus Deiner Rumpelkammer. :Kuss Rumpelts da drin überhaupt noch, nachdem die lärmigen Innereien raus sind?:D Gewohnt gekonnt, zackig, knackig, herrlich witzig. Mein absolutes Sahnehäubchen ist natürlich der 'Schwarze Peter' :D Toll gebastelt, ein echtes Pralinchen für alle nicht so zart Besaiteten. :) Sehr gern und mit Genuss gelesen, gut abgelacht und gern besenft. GLG von Lai :Blume: |
Liebe @Claudi,
ein sehr spaßiger, metrisch einwandfreier, Rundgang durch den menschlichen Verdauungstrakt. Vielleicht sollte man doch hin und wieder auf die eine oder andere Sahnetorte verzichten und gleich mit dem Moselwein anfangen. Das würde den Arsch sicher freuen :D Danke für die Erheiterung - und jetzt kleb ich mir das Ding auf den Kühlschrank ..... LG VedenA |
Liebe Claudi,
ich bin begeistert. Hier stimmt einfach alles, und der hohe Wiedererkennungswert macht deinen Streit der menschlichen "Ver- und Entsorgungseinheiten" so plastisch und greifbar. :) Drei klitzekleine Anmerkungen kann ich mir nicht verkneifen, sie wollen raus wie der unbeliebte "Eilige Stuhl". Es dreht sich jeweils um die Wörtchen "sprechen, sagen, rufen", die relativ häufig vorkommen. S4 - Statt "sprach" vielleicht so: Das Zwölffingerdarmgeschwür riet dem vollen Magen: S7 - Statt "sagte" evtl.: Und der Magen rülpste: „Gut, also meinetwegen,“ Letzte Strophe - Statt "rief" Dieser grollte: „Bin bereit, schick's mir per Depesche!“ Aber auch ohne meine Peanuts ist dein Gedicht ein "Gaumenschmaus" und gehört vorgelesen. Darf ich das bei passender Gelegenheit im Freundeskreis tun? Liebe Grüße Sid |
Hallo Ihr Lieben,
Lai, Vedena und Sid, danke fürs Kosten, Abschmecken und Besenfen! :D Sid, Dein Rülpser bekam dem Magen so gut, dass ich Dir seinen Dank ausrichten soll und Deinen Vorschlag gerne übernehme. Das Bild ist witzig genug, um trotz der Ungenauigkeit (am Rülpsen sind ja Speiseröhre und Mund ebensfalls beteiligt) zu funzen. Häufungen sehe ich allerdings nicht. Zweimal "sprach" und zweimal "rief" finde ich in diesem langen Disput nicht zu viel. "Riet" und "grollte" würden an den entsprechenden Stellen m.E. einen Tick aufgesetzt wirken. Trotzdem danke fürs intensive Reinschmecken! :) Liebe Grüße Claudi |
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