In jenen Tagen
Wir waren allerlei in jenen Tagen:
Verliebte und Verlorene zugleich, doch ohne Mut, einander je zu sagen, wie tief wir fühlen durften - und wie reich. Wir waren allerlei in jenen Tagen: Verlierende und Finder aller Zeit, und konnten nicht genug ins Leben ragen und waren nie zum großen Bund bereit. Wir waren allerlei in jenen Tagen: Gefundene und Sucher in den Schatten, und wollten doch kein Ungewisses wagen und nicht bewahren, was wir an uns hatten. |
Servus Erich, |
Hi, Chavi!
Danke für die Blumen! Ich habe den Text einfach so vor mich hingeschrieben, ohne tieferes lyrisches/inhaltliches Ziel, aber du bringst meine unterbewussten Ängste auf den Punkt, die darin kulminieren. Peter-Pan-Syndrom!:Aua LG, eKy |
Lieber eKy,
die Bindungsangst klingt wunderschön lyrisch - so schön, dass es sie schon deshalb geben sollte.;) Ich bewundere hier "Verlierende und Finder", oder "Gefundene und Sucher" - zwar keine Worterfindungen, jedoch unglaublich gut eingesetzt. Klingt beinahe "villanellisch" und ist so manchem "Schicksal" sehr nahe. Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Danke für deinen wohlwollenden Kommi! Ich selbst habe derlei nie erlebt, meine paar "Beziehungen" waren immer lange beendet, ehe die Frage nach längerfristiger Bindung auch nur im Raum stehen konnte... LG, eKy |
Hallo Erich,
ich mag die bedächtige Art, in der dein lyr.Ich eine verlorene Liebe beschreibt. Wunderschön melancholisch, trotzdem nicht wirklichkeitsfremd und ohne Selbstmitleid. Auch die Form gefällt mir, einziges Manko m.E. die vielen "und" in den Strophen 3 und 4 jeweils in V3 und V4. Sorry, du weißt ja wie kritisch die alten Weiber sind. :D Wirklich gern gelesen. LG vEdenA |
Hi, vedena!
Auch die Aneinanderreihung von Teilsätzen mit sich wiederholendem Einstieg - hier "und" - entfaltet eine gewisse Dynamik und Sogwirkung, einen hypnotischen Effekt. Hier ist dieses Mittel durchaus bewusst eingesetzt - ob es gefällt, ist eine andere Sache...;) Unlyrisch ist es jedenfalls nicht - ich hab's mir bei Rilke abgeschaut.:cool: LG, eKy |
Hi Erich!
Ach, da lässt du einen wieder in deinen Zeilen schwelgen und genießen. Schon mehrfach gelesen und für gut befunden. Wiederholungen sind immer ein bindendes Stielmittel. Vor allem wenn wie hier so toll angewendet. Liebe Grüße, Terrapin. |
Hi, Terry!
Vielen Dank fürs Vorbeischauen und Freude-Verbreiten!:) LG, eKy |
Servus Erich,
so ist es, die wahre Lyrik entfaltet sich in der Tragödie. Die Frage ist nur, warum sie zwar allerlei waren, doch eben nicht das, worauf es ankam, um diese Liebe am Leben zu erhalten. Es ist doch immer wieder schade, wenn solche Romanzen auseinandergehen, weil sich zwei nicht richtig mittzuteilen wissen. Nachher ist es zu spät, dann ist der Zug abgefahren, dann bleibt einem wohl oder übel nur eine melancholische Rückschau. Es ist schon seltsam, wie ängstlich doch manch einer lebt, dass er eher eine Liebe verliert, als sich dem Risiko einer möglichen Verletzung auszusetzen. Aber so ist das Leben, dann bleibt eben nur noch das Reflektieren. ;) Ein melancholischer Liebestext der mir in diesem Sinne gut gefallen hat...:) Liebe Grüße und einen guten Rutsch in 2015 Bis bald Falderwald |
Hi, Faldi!
Zitat:
Vielen Dank für deine analytischen Zeilen! LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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